2021/10 |Unternehmen #79 | Ausgabe Oktober 2021 | !
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TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
Ein mitunter unterschätzter Logistik-Spezialist<br />
Blick in den Bau von Exportverpackungen und die Industriemontage: Allgaier ist tief in die Prozesse seiner Kunden eingebunden.<br />
FIRMENFOTOS<br />
Mit sechs Fahrzeugen gründete der Speditionskaufmann<br />
Konrad Allgaier im Jahr<br />
1978 das Transportunternehmen: Heute beschäftigt<br />
das Familienunternehmen in seinen<br />
fünf Geschäftsbereichen 500 Mitarbeiter<br />
und 36 Auszubildende (sechs Ausbildungsberufe)<br />
Transport, Logistik, Industrieverpackung,<br />
Industrieverlagerung und<br />
Wertlogistik. Der Umsatz blieb trotz den<br />
Auswirkungen der Corona-Pandemie im vergangenen<br />
Jahr stabil bei 80 Millionen Euro.<br />
Neben dem Stammsitz Neu-Ulm verfügt der<br />
Logistiker über Standorte in Elchingen<br />
(Landkreis Neu-Ulm) und im nordrhein-westfälischen<br />
Velbert. Im Ausland hat<br />
Allgaier einen Standort im polnischen Kąty<br />
Wrocławskie (Niederschlesien). Allgaier ist<br />
ein Familienunternehmen, das sich in der<br />
Hand der Gesellschafterinnen Hildegard Allgaier<br />
sowie ihrer Töchter Sabine Bolz, Karin<br />
Dangel und Ute Held befindet. Es wird mitunter<br />
unterschätzt. Dabei arbeitet Allgaier<br />
für Top-Adressen der deutschen Industrie,<br />
ist teilweise bereits bei der Entwicklung von<br />
Produkten involviert und war auch schon für<br />
den US-Konzern Apple und den russischen<br />
Energieriesen Gazprom tätig.<br />
Frank Bolz’ Büro ähnelt<br />
einem privaten Arbeitszimmer<br />
– mit Holzboden,<br />
rotem Ledersofa, aber<br />
auch kleinen Dingen wie<br />
dieser Bronzeskulptur,<br />
einem Mitbringsel aus<br />
einem Spanien-Urlaub.<br />
mus oder sonstigen Diskriminierungsformen. Ich<br />
sehe Flüchtlinge nicht anders als andere Bewerber<br />
auch. Sie machen ganz normal ihre Arbeit. Woher<br />
sie jeweils kommen, spielt in unserem Haus keine<br />
Rolle.<br />
Aber …?<br />
Was wir spüren, dass aus anderen Ländern stammende<br />
Mitarbeiter oft eine große Leistungsbereitschaft<br />
mitbringen. Sie wollen lernen, vorankommen,<br />
sich hier ein Leben aufbauen. Ich sehe wenige<br />
Sozialschmarotzer. Wir haben optimale Voraussetzungen<br />
in Deutschland, bei aller Kritik. Gerade das<br />
duale Ausbildungssystem ist einmalig und etwas,<br />
das wir dringend stärken müssen. Die Verbindung<br />
aus Schule und Praxis lässt junge Menschen unheimlich<br />
wachsen.<br />
Schaffen Sie es Ihre Ausbildungsstellen zu besetzen?<br />
Ja, das schaffen wir. Aktuell haben wir 36 Auszubildende.<br />
Es gibt aber leider auch ab und zu Leute, die<br />
ihre Lehre abbrechen. Das empfinde ich als persönliche<br />
Niederlage. Ich habe den Anspruch, dass wir<br />
unseren Nachwuchs selbst ziehen. Die Ausbildung<br />
muss durch innerbetrieblichen Unterricht, durch<br />
eine Nähe zum Management und beidseitiges Feedback<br />
angereichert sein.<br />
Beidseitig?<br />
Das Feedback von Mitarbeitern bringt auch uns als<br />
Unternehmen weiter. Die jungen Menschen sollen<br />
sich alles anschauen können, was Allgaier ihnen<br />
bieten kann und dann gezielt in ihren bevorzugten<br />
Bereich gehen und sich dort weiterentwickeln können.<br />
Wir haben dafür auch unsere Personalabteilung<br />
stark umgebaut und einen Fokus auf Aus- und<br />
Weiterbildung gelegt. Die Fachkräfte werden auch