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2021/10 |Unternehmen #79 | Ausgabe Oktober 2021 | !

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SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Biberach – da<br />

produziert man gerne<br />

Wirtschaftskraft Ob Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur oder Lebensqualität: Die Stadt<br />

und ihr Umland schneiden in Studien glänzend ab und rangieren im Ranking der deutschen<br />

Regionen ganz weit vorne.<br />

Ein starkes wirtschaftliches<br />

Rückgrat ist ein<br />

Pfund, mit dem die Große<br />

Kreisstadt Biberach<br />

wuchern kann. Aufgrund ihrer<br />

Geschichte – Biberach wurde<br />

<strong>10</strong>83 erstmals urkundlich erwähnt<br />

und 1281 zur Reichsstadt<br />

erhoben – hat sie mit ihren Teilgemeinden<br />

Mettenberg, Stafflangen,<br />

Ringschnait und Rißegg<br />

auch historisch und kulturell<br />

viel zu bieten. Mit den Biberacher<br />

Filmfestspielen und dem<br />

Schützenfest ist sie über die Region<br />

hinaus bekannt.<br />

Das Mittelzentrum mit etwas<br />

mehr als 34 000 Einwohnern<br />

kann heute dank eines starken<br />

Mittelstandes und einer guten<br />

Branchenstruktur knapp 29 000<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze vorweisen – die<br />

Zahlen sind vom Juni 2020 – und<br />

bietet so seinem ländlich geprägten<br />

Umland kurze Wege zur<br />

Arbeit. Die gut 20 700 Einpendler<br />

kommen vorwiegend aus Biberach<br />

selbst oder aus der näheren<br />

Region. Ihnen stehen<br />

6200 Auspendler entgegen.<br />

29 000 Arbeitsplätze<br />

Seit Jahren gehören die Stadt<br />

und der Landkreis zu den Regionen<br />

mit den wenigsten Arbeitslosen<br />

in Deutschland, in<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

kann der Kreis das viertstärkste<br />

Wachstum vorweisen.<br />

9000 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze sind in den<br />

vergangenen 20 Jahren in der<br />

Stadt hinzu gekommen. „Eine<br />

Besonderheit ist, dass Landkreis<br />

und Stadt unter den wenigen<br />

Kreisen und Mittelzentren liegen,<br />

bei denen über die Hälfte<br />

der Beschäftigten im produzierenden<br />

Gewerbe tätig sind und<br />

eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen<br />

geschaffen wurde“, sagt Simon<br />

Pflüger, Standortbeauftragter<br />

der IHK Ulm. „Es lohnt sich<br />

offensichtlich für die Unternehmen,<br />

vor Ort zu produzieren.“<br />

Aber auch zu forschen: Denn die<br />

weltweit agierende Boehringer<br />

Ingelheim Pharma GmbH hat<br />

ihren größten Forschungsstandort<br />

in Biberach und betreibt dort<br />

einen der europaweit größten<br />

Standorte für die Herstellung<br />

von biopharmazeutischen Wirkstoffen<br />

mit mehr als 6500 Mitarbeitern.<br />

Beruflich qualifizierte<br />

Arbeitskräfte sind daher bei<br />

den Unternehmen in der Stadt<br />

gefragt. 30 Prozent der von der<br />

IHK befragten Betriebe gaben<br />

an, dass sie am Standort expandieren<br />

wollen. Und 85 Prozent,<br />

dass sie den Standort anderen<br />

Unternehmen zur Ansiedlung<br />

empfehlen würden.<br />

Doch die Stadt ist nicht nur<br />

Wirtschaftsstandort, sondern<br />

beherbergt unter anderem zahlreiche<br />

weiterführende und berufliche<br />

Schulen des Landkreises,<br />

die Hochschule Biberach<br />

sowie seit kurzer Zeit ein neues<br />

Zentralkrankenhaus. Mit dem<br />

Handel zieht die Stadt so neben<br />

den Berufspendlern zahlreiche<br />

weitere Menschen aus dem Umkreis<br />

an. Ein gut funktionierender<br />

ÖPNV ist da wesentlich.<br />

Wobei der von den Unternehmen<br />

bei der IHK-Standortumfrage<br />

– die letzte war 2017 – nie<br />

als Problem identifiziert wurde.<br />

Regio-S-Bahn kommt<br />

Mit der Elektrifizierung der<br />

Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen<br />

geht im Dezember<br />

dieses Jahres das größte E-Mobilitätsprojekt<br />

im Landkreis in<br />

Betrieb und wird mit der Ausweitung<br />

des Fahrplans das Projekt<br />

Regio-S-Bahn in Schwung<br />

bringen. Aber im ländlichen<br />

Raum wollen die politisch Verantwortlichen<br />

auch die Autofahrer<br />

nicht vergessen – Stichwort<br />

Ausbau des B30-Aufstiegs. [!]<br />

<br />

Werner Gallbronner<br />

FOTO: © KLAUS BRAUNER/SHUTTERSTOCK.COM

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