Buch BILDBAND Richard Kranzin entkoppelt Zwischen 2018 und 2020 fotografierte dieser 30-jährige Berliner Künstler klassisch analog klassisch-sportlich-schöne junge Männer. Das Besondere seiner Kunst ist dabei auch eben genau diese Art der Fotografie. EROTIK Mein schwules Auge Die Corona-Pandemie hat das Leben aller Menschen auf den Kopf gestellt. Und queere, schwule Menschen waren besonders und vor allem noch einmal anders betroffen: Ihre Safe Spaces waren geschlossen. Barbesuche, Cruising oder Partys mit der Wahlfamilie waren nicht mehr möglich. Und wenn, dann grübelte man mehr und mehr, ob das denn nun richtig sei. Während dieser Zeit entstand bei Künstler und Kurator Rinaldo Hopf und Fotograf Fedya Ili die Idee zum neuen „Mein schwules Auge“. Und die beiden Queers entschlossen sich, die Community dort abzuholen, wo man sie findet: Outdoors – der Untertitel des neuen Werks des jährlich erscheinenden Buchs. „Wir müssen uns immer noch mit der Pandemie und deren Folgen und Verlusten befassen. Dieser Band möchte einladen, wieder nach draußen zu gehen und das Leben zu feiern, in der Realität, in der Fantasie, in der Erinnerung“, verraten die beiden Künstler dazu schriftlich. „So finden sich hier Bilder und Texte zum Thema Cruising und Sex in Parks, an Pools und Stränden, beim Wandern und Reisen, Sportswear und FKK in der Sommerhitze und last but not least eine große Überraschung im kühlen Dunkel einer römischen Basilika.“ Das Buch „Mein schwules Auge / My Gay Eye 18“ ist wie immer zweisprachig und wartet mit Text- und Bildbeiträgen unter anderem von Ron Amato, Neil Curtis, EVA & ADELE, Slava Mogutin, Rory Midhani, Kyle Kupres und Daniel M. Schmude auf. *rä www.mygayeye.com Denn die analoge Fotografie ist wesentlich risikoreicher als die digitale Kunst. Das Bild ist, wie es ist. Das Negativ wird belichtet, dann entwickelt und in Handarbeit auf Fotopapier durch Entwickler-, Stopp- und Fixierbad gezogen, es gibt keine digitale Retusche und keine Motivvarianten. Über seine Arbeit mit der Kamera und mit den Models verrät der Kreative: „Meine Kunst geht der Verletzlichkeit von Maskulinität auf den Grund. Die jungen Männer dieser digital sozialisierten Generation werden von mir so pur wie möglich erzählt. Das analoge Schwarz-Weiß-Bild verleiht ihrer Körperlichkeit neue Haptik und steht im Kontrast zu den überladenen digitalen Bilderwelten der Gegenwart. Meine Modelle werden von ihrer kommerzialisierten Selbstdarstellung in den sozialen Medien, ihrer digitalen Identität, entkoppelt. Ich möchte buchstäblich alle Fassaden aufbrechen.“ *rä www.richardkranzin.com, www.salzgeber-buchverlage.de TIPP Ich bin dann mal nackt Marc Engelhardts Buch „Ich bin dann mal nackt – Eine Reise zu den unverhüllten Kulturen unserer Welt“, das unlängst bei GOLDMANN erschienen ist, ist ein Statement für mehr Body Positivity und zugleich ein äußerst lesenswerter Kulturtrip rund um den Globus. Zum Beispiel können wir lesen, dass man – und laut diesem Buch ebenso der 1971 geborene Autor – in Japan auch mal nackt durch einen Schneesturm wandert, um das Glück zu finden. Nackt-Yoga, „Nude Cruises“ auf hoher See, FKK am Baggersee und Nacktwandern im Bergischen Land, alles ist möglich und gerade auch irgendwie angesagt. Und in Mecklenburg- Vorpommern sind (so denkt der Wessi) ohnehin alle immer unbekleidet, oder? Andere wiederum platzieren ihren Hintern in die blühende Lüneburger Heide, um möglichst viele Sonnenstrahlen zu erhaschen. Auf über 270 Seiten kannst du in diesem Buch Neues lernen, Spaßiges erfahren und Altbekanntes überdenken. Und etwas lernen: In der arabischen Welt ist die Nacktheit so wichtig wie die Verhüllung. *rä www.goldmann-verlag.de
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