SOZIALE VERANTWORTUNG
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Kinder & Schwimmen: Frühkindliche<br />
Förderung und lebenswichtige Fähigkeit<br />
Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Daher tendieren sie auch oft dazu, sie, wo es nur geht, zu fördern. Man möchte<br />
alles richtig machen und dafür sorgen, dass der eigene Nachwuchs bestmöglich auf das vorbereitet ist, was da auf ihn<br />
wartet. Dabei sollte die Förderung nicht erst beginnen, wenn das Kind auf den eigenen Beinen steht und sprechen kann.<br />
Frühkindliche Förderung ist wichtig.<br />
Text Lukas Knochel<br />
Dabei kann die frühkindliche<br />
Bildung ganz unterschiedlich<br />
ablaufen – ob Schmusen<br />
und Spielen mit den Eltern,<br />
Greifen und Entdecken von<br />
Gegenständen oder Schwimmen. Kinder<br />
haben einen natürlichen Bewegungsdrang<br />
und sind neugierig. Dem sollte<br />
man nie im Wege stehen, sondern versuchen,<br />
sie gezielt dabei zu fördern.<br />
Babyschwimmen – Gut für Motorik<br />
und Wahrnehmung<br />
Was eines der bekanntesten und auch<br />
wirklich fördernden Angebote ist, sind<br />
Babyschwimmkurse. Dabei können unsere<br />
Sprösslinge schon ab dem 4. Lebensmonat<br />
anfangen. Bei Babyschwimmkursen<br />
geht es gar nicht mal darum, dass die<br />
Kinder schon so früh Schwimmen lernen.<br />
Es geht darum, die Motorik zu schulen.<br />
Bewegungsabläufe lassen sich im Wasser<br />
viel leichter durchführen. Die Kinder<br />
lernen, ihren eigenen Körper wahrzunehmen.<br />
Das Geplansche und Gepaddele<br />
durch das angenehme Nass ist eben mehr<br />
als nur ein lustiger Zeitvertreib. Spielerisch<br />
werden Bewegungen kennengelernt.<br />
Außerdem werden die Kinder mit<br />
dem Element Wasser, welches sie bereits<br />
aus dem Mutterleib kennen, noch mehr<br />
vertraut gemacht.<br />
Dabei sollten auch die physikalischen<br />
Eigenschaften des Wassers nicht unterschätzt<br />
werden. Diese begünstigen nicht<br />
nur muskuläre, sondern auch koordinative<br />
Bewegungen des Babys und stärken langfristig<br />
das Herz-Kreislauf-System. Durch<br />
die Eigenschaften vom Wasser werden die<br />
Sinne stimuliert und fördern sowohl Stoffwechsel<br />
als auch Immunsystem.<br />
Durch all die neuen Eindrücke, die auf<br />
die kleinen Neu-Schwimmer einprasseln,<br />
wird ihre geistige Aufnahmefähigkeit nachhaltig<br />
gefördert und der Kontakt zwischen<br />
Eltern und Kind noch stärker in den Mittelpunkt<br />
gesetzt. So ist das Babyschwimmen<br />
auch eine wirklich lohnenswerte Erfahrung<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
für die Eltern. Der Umgang mit Kindern im<br />
Wasser wird so direkt und unter Beobachtung<br />
von geschulten Schwimmlehrern oder<br />
Pädagogen nähergebracht.<br />
Schwimmen – eine lebenswichtige<br />
Fähigkeit<br />
Mit dem Babyschwimmen wird eine<br />
hervorragende Grundlage in der frühkindlichen<br />
Förderung gesetzt. Sind<br />
Kinder dann etwas älter und können erste<br />
eigene Schwimmversuche machen, ist der<br />
Schwimmunterricht eine wichtige Bereicherung<br />
ihrer motorischen Fähigkeiten.<br />
Die Vertrautheit mit dem Wasser und den<br />
grundlegend erlernten Bewegungsabläufe<br />
werden im Schwimmunterricht weiter<br />
gefördert. Können Kinder an dem<br />
Erlebnis Schwimmen teilhaben, werden<br />
sie auch untereinander noch mehr<br />
Möglichkeiten auf sozialen Kontakt und<br />
gemeinsamen Spaß haben. Nicht zu<br />
vergessen: Schwimmen ist durchaus eine<br />
lebenswichtige Fähigkeit, welche durch<br />
frühkindliche Förderung später deutlich<br />
einfacher erlernt werden kann.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem BUNDESVERBAND HERZKRANKE KINDER E. V. entstanden.<br />
Schwimmen können<br />
ist lebenswichtig!<br />
Text Volker Thiel<br />
Ertrinken ist die zweithäufigste<br />
tödliche Unfallursache bei<br />
Kindern bis 15 Jahre. Zudem gab<br />
es 2020 mehr als 100 Badeunfälle,<br />
die mit einer stationären<br />
Behandlung und dem Risiko einer<br />
bleibenden schweren geistigen<br />
Behinderung einhergingen.<br />
Sportmöglichkeiten für Kinder<br />
mit angeborenen Herzfehlern<br />
sind aufgrund der gesundheitlichen<br />
Einschränkungen sowieso<br />
ziemlich begrenzt. Corona hat<br />
die Situation noch deutlich<br />
verschärft.<br />
Beim Schulsport, vor allem beim<br />
Schwimmunterricht, gehen<br />
die Bedürfnisse herzkranker<br />
Kinder oft buchstäblich unter:<br />
Hallen sind geschlossen, es fehlen<br />
Lehrer, die Schwimmen unterrichten.<br />
Es gibt zu wenig Betreuungspersonen,<br />
die Erkältungsgefahr beim Fußweg oder<br />
Bustransport ist groß. Vor allem im<br />
zweiten „Corona-Jahr“ mussten weitere<br />
Aktivitäten gestrichen werden. Es ist das<br />
Jahr der „Nichtschwimmer“, weil kaum<br />
oder gar kein Schwimmunterricht möglich<br />
war und Schulsport nur sporadisch<br />
stattfand. Dies aufzuholen, ist eine große<br />
Herausforderung, zu der wir unseren Teil<br />
beitragen wollen:<br />
An verschiedenen Orten in Deutschland<br />
planen wir 2022 unter anderem<br />
Familienwochenenden mit Schwimmunterricht<br />
speziell für herzkranke Kinder.<br />
Diese Kinder sind besonders angewiesen<br />
auf eine sehr individuelle, kompetente<br />
Begleitung, denn jeder Herzfehler ist<br />
anders und jedes herzkranke Kind hat<br />
andere Einschränkungen.<br />
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer<br />
Spende, damit Jayden (Foto) und viele<br />
weitere herzkranke Kinder schwimmen<br />
lernen, um am öffentlichen Leben stärker<br />
teilhaben zu können. Vielen Dank!<br />
Weitere Infos:<br />
bvhk.de<br />
Hier können Sie<br />
spenden:<br />
bvhk.de/spenden<br />
FOTO: PRIVAT<br />
HERZKRANKE KINDER IN DEUTSCHLAND:<br />
Etwa jedes 100. Kind wird in Deutschland mit einem Herzfehler geboren, das sind<br />
ca. 7.500 Kinder pro Jahr.<br />
Mindestens 4.500 davon benötigen einen bzw. mehrere Eingriffe am offenen Herzen.<br />
Dank des medizinischen Fortschritts erreichen heute mehr als 85 Prozent der Kinder das<br />
Erwachsenenalter, gehen zur Schule, studieren oder machen eine Ausbildung. Der BVHK<br />
setzt sich für die Interessen der herzkranken Kinder und ihrer Familien ein.