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Menschen systematisch<br />
benachteiligt<br />
“Schau hin!”, fordert die CBM<br />
Ein Geschenk: Sehen und<br />
gesehen werden<br />
Jugendliche freut sich wieder zu lernen<br />
Um auf die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufmerksam<br />
zu machen, haben die Vereinten Nationen den heutigen Tag ihnen<br />
gewidmet. Weltweit leben mehr als 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen.<br />
Das sind 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Und doch<br />
werden sie übersehen. Sie sind unsichtbar – mit fatalen Folgen für ihr<br />
gesamtes Leben. Da werden Schulen gebaut und Universitäten, und<br />
so viele Schülerinnen und Studenten profitieren nicht davon, weil<br />
sie schon bei der Planung nicht mitgedacht wurden. Dann versperren<br />
Treppen den Weg, die Materialien können nicht in Brailleschrift gelesen<br />
werden und die Lehrkräfte sind weder in Gebärdensprache ausgebildet<br />
noch darin, inklusiv zu unterrichten. Menschen mit Behinderungen<br />
können oft auch nicht zum Arzt für notwendige medizinische<br />
Behandlungen, weil sie arm sind und kein Geld dafür haben,<br />
oder weil die Gesundheitsstation nicht barrierefrei ist. Es werden<br />
politische Papiere geschrieben und Projekte geplant, und wenn sie<br />
umgesetzt werden, ist ein großer Teil der Menschheit doch nicht<br />
berücksichtigt, und schon gar nicht von Beginn an eingebunden.<br />
Das ist fatal für den Einzelnen. Global betrachtet ist es menschenverachtend<br />
und teuer. Denn die gesamte Gesellschaft leidet, wenn so<br />
viele ausgeschlossen werden. Das zeigt ein Beispiel aus Bangladesch:<br />
Nach Schätzungen der Weltbank von 2008 führt der Ausschluss der<br />
Betroffenen vom Arbeitsmarkt zu einem jährlichen Gesamtverlust<br />
von 891 Millionen US-Dollar. Wenn dadurch Familienangehörige,<br />
die Menschen mit Behinderungen betreuen, nicht arbeiten gehen<br />
können, bedeutet das jährlich 234 Millionen weitere Verluste für das<br />
Land. Das entspricht mehr als 1 Milliarde US-Dollar im Jahr.<br />
Deutschland muss mehr Entwicklungsprogramme schaffen für die<br />
Menschen, die besonders benachteiligt sind – allen voran für Menschen<br />
mit Behinderungen. Sie benötigen extra Hilfe, um überhaupt<br />
ins Blickfeld aller zu kommen. Aktuell gibt es in Deutschland keine<br />
speziellen Budgets in der Entwicklungszusammenarbeit für Inklusion<br />
– alles kommt aus einem Topf. Gerade einmal sechs Prozent<br />
der staatlichen Projekte berücksichtigen nachweislich Menschen mit<br />
Behinderungen. 15 Prozent fordert die Christoffel-Blindenmission<br />
dagegen. Das wäre gerecht. Dann nämlich entspricht der Anteil dem,<br />
den auch Menschen mit Behinderungen an der Weltbevölkerung<br />
ausmachen. Die Budgeterhöhung ist nötig, damit es Ländern wie<br />
Bangladesch wirtschaftlich besser geht. Und vor allem kann ein<br />
entsprechendes Budget für mehr Menschlichkeit sorgen.<br />
Doch auch jeder einzelne kann etwas tun: Es fängt mit dem Wahrnehmen<br />
an. Nur wer hinschaut und Menschen mit Behinderungen<br />
mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sieht, wird etwas verändern.<br />
Nancy ist 15 Jahre alt und sie besucht die 5. Klasse. „Ich war einmal<br />
die Zweitbeste in meiner Klasse“, erzählt die Jugendliche aus Uganda<br />
schüchtern. Aber seit sie immer mehr wie durch Nebel sieht, hat sich<br />
das verändert. Nancy hat eine Sehbehinderung, eine die behandelt<br />
werden kann. Grauer Star trübt ihre Sicht. Das Mädchen, das einst<br />
in der Schuler durch ihre Leistungen hervorstach, wird immer mehr<br />
unsichtbar. Ihr geht es wie vielen. Weltweit leben mehr als<br />
1 Milliarde Menschen mit Behinderungen. Etliche davon fühlen sich<br />
ungesehen. Denn ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten werden nicht<br />
wahrgenommen. Nur manchmal bekommt Nancy die Aufmerksamkeit<br />
der Klasse, dann nämlich, wenn die anderen Kinder und Jugendlichen<br />
sie auslachen. Auf dem Weg zur Frau schämt sie sich für den “weißen<br />
Fleck” im rechten Auge. “Ich fühle mich hässlich”, gesteht sie.<br />
Benachteiligt sind die Menschen in der Region alle, denn das nächste<br />
Krankenhaus ist weit weg. Wer sich die Busfahrt nicht leisten kann,<br />
hat keine Chance auf Behandlung. Nur<br />
wenn ein Augenkrankenhaus wie Mengo,<br />
ein Projektpartner der Christoffel-Blindenmission<br />
(CBM), zu den Menschen in<br />
die abgelegene Region fährt, bekommen<br />
sie Hilfe. Dafür hat Mengo einen umgebauten<br />
Lastwagen. In dieser Praxis auf<br />
vier Rädern sind die wichtigsten medizinischen<br />
Instrumente verstaut, um die<br />
Menschen zu untersuchen und kleinere<br />
Behandlungen vor Ort durchzuführen.<br />
Und so ist bei Nancy schnell die Ursache für ihre Sehbehinderung<br />
diagnostiziert. Sie und ihre Mutter sind froh zu hören, dass eine Operation<br />
helfen kann. Vor allem sind sie erleichtert, dass Mengo sie kostenlos<br />
behandeln wird und sogar den Transport in die Klinik übernimmt.<br />
“Es ist furchtbar, zusehen zu müssen, wie das eigene Kind immer<br />
weniger sehen kann“, sagt die Kleinbäuerin. „Wir haben im Radio<br />
gehört, dass die Augenleute in unseren Distrikt kommen“, erklärt sie.<br />
Das war ihre Chance.<br />
Nancy wird im Mengo-Augenkrankenhaus in Kampala operiert und<br />
kann wieder sehen. Für sie ist es das beste Geschenk. Jetzt kann sie<br />
wieder richtig lernen, wird wahrgenommen werden wie alle Klassenkameradinnen<br />
und -kameraden. Und sie hat genaue Vorstellungen von<br />
dem, was sie mit ihrem Leben anfangen will. „Später würde ich gerne<br />
Hebamme werden.” Jetzt hat sie die reale Chance, das Versäumte in<br />
der Schule aufzuholen und später einmal die medizinische Infrastruktur<br />
in Uganda als Hebamme zu verbessern.<br />
Foto CBM<br />
Das beste Weihnachtsgeschenk<br />
Ein selbstständiges Leben führen. Alleine einkaufen gehen. Das Enkelkind wiedersehen.<br />
Solche Erfahrungen und Momente erscheinen unbezahlbar. Doch Augenlicht ist bezahlbar:<br />
In den von der CBM geförderten Projekten in Entwicklungsländern kostet eine<br />
Operation am Grauen Star im Schnitt nur 30 Euro. Wer dieses Weihnachten ein ganz<br />
besonderes Geschenk machen will, schenkt einem armen Menschen das Sehen und<br />
spendet eine Augen-OP.<br />
Mehr Informationen unter www.cbm.de/BestesGeschenk<br />
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft<br />
IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX