LERNEN MIT ZUKUNFT DEZEMBER 2021
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und das Gefühl des „Dazugehörens“<br />
verloren“ (vgl. Maßnahmenpaket der<br />
Arbeitsgruppe Bildung, <strong>2021</strong>).<br />
Ein Konglomerat an fatalen Ausgangssituationen<br />
für ein Kind in<br />
einer Zeit in seinem Leben, wo die<br />
emotionale, soziale, kognitive und<br />
sprachliche Entwicklung sich einander<br />
bedingen und voneinander<br />
abhängig sind. Daher hat im Kindergarten<br />
ein wertschätzender Umgang<br />
gegenüber allen Sprachen eine für<br />
die kindliche Lebenswelt- und Identitätsentwicklung<br />
bedeutende Rolle,<br />
weil die Erstsprachen für lebensweltlich<br />
mehrsprachige Kinder zu Beginn<br />
eine wichtige Brücke sind, um<br />
angstfrei und selbstbewusst, Neues<br />
zu erlernen. Es ist daher Aufgabe<br />
des Kindergartens, diesen Kindern<br />
sprachliche Brücken und Übergangsstrategien<br />
anzubieten, damit sie<br />
nicht verstummen, sondern auf ihr<br />
gesamtes sprachliches Repertoire<br />
zurückgreifen und dieses fürs (Sprachen)Lernen<br />
nutzen können.<br />
Solange mehrsprachige Kommunikation<br />
jedoch in den Bildungseinrichtungen<br />
unsichtbar bleibt, können<br />
die vielseitigen Sprachkompetenzen<br />
der Kinder nicht als weitere Bildungschancen<br />
genutzt werden und<br />
wertvolle Sprachenkapazitäten für<br />
die Gesellschaft sich nicht entfalten.<br />
Fotos: © Kinderfreunde Wien<br />
19 | <strong>DEZEMBER</strong> <strong>2021</strong>