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Aus- und Weiterbildung - IHK Mittlerer Niederrhein

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Standortpolitik Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong><br />

Unternehmensförderung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Weiterbildung</strong><br />

Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

08<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Der Geschäftsbericht<br />

Recht | Fair Play<br />

Geschäftsbereiche | Haushalt | Gremien<br />

09


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Wilhelm Werhahn<br />

Präsident<br />

Standortpolitik<br />

Dr. Dieter Porschen<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Kontakt<br />

02151 635-300<br />

porschen@krefeld.ihk.de<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Für die Zukunft sorgen<br />

Mit unserem Geschäftsbericht 2008/2009 blicken wir zurück auf das vergangene<br />

Jahr, das zumindest in seiner ersten Hälfte noch von wirtschaftlichen Erfolgen<br />

geprägt war. Die Zahl der Beschäftigten erreichte einen Rekordwert von 27,5 Mio.,<br />

am <strong>Niederrhein</strong> sank die Arbeitslosigkeit auf 8 Prozent. Deutschland erzielte das<br />

höchste Exportvolumen in seiner Geschichte.<br />

Auch wenn wir inzwischen turbulentere Zeiten erleben – zunächst ein Blick<br />

zurück auf das Jahr 2008: Unsere Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer hat viele gute<br />

wirtschaftsfördernde Projekte vorangebracht. Das gilt vor allem für die <strong>Aus</strong>bildung:<br />

Hier sind 755 neue <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe hinzugekommen, für viele junge<br />

Menschen sind zusätzliche Lehrstellen gef<strong>und</strong>en worden. Das ist ein Erfolg <strong>und</strong><br />

eine beachtliche Leistung der Unternehmen. Die <strong>IHK</strong> hat mit vielen Werbeaktionen<br />

<strong>und</strong> Überzeugungsarbeit dazu beigetragen.<br />

Wir haben die Haushalte unserer Kommunen kritisch begleitet. Die vier großen<br />

Städte hat das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in<br />

unserem Auftrag genau analysiert. Damit forcieren wir die Haushaltskonsolidierung<br />

in unseren Kommunen.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Seit Jahren kämpft die <strong>IHK</strong> für die <strong>Aus</strong>weisung von Logistikflächen, insbesondere<br />

in unseren Häfen Krefeld <strong>und</strong> Neuss. Dass diese Strategie richtig ist, zeigen die<br />

jetzt geplanten Ansiedlungen <strong>und</strong> die insgesamt positiven Hafen-Entwicklungen<br />

in Krefeld <strong>und</strong> Neuss.<br />

Aber auch die Energieversorgung ist für unsere Region von herausragender<br />

Bedeutung. <strong>Aus</strong> diesem Gr<strong>und</strong> haben wir uns auch vehement für das Steinkohle-<br />

Kraftwerk in Krefeld eingesetzt. Die hier erzielte Verständigung zwischen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Politik ist ein guter Schritt in Richtung Versorgungssicherheit <strong>und</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Industrie.<br />

Die jetzige Krise führt auch bei Unternehmern zu Unsicherheiten. In der Krise<br />

werden die Karten neu gemischt, <strong>und</strong> das erfordert konsequentes <strong>und</strong> zielstrebiges<br />

Handeln. Nach wie vor gilt: <strong>Aus</strong>bilden heißt für die Zukunft sorgen. Fachkräfte<br />

halten heißt für die Zeit nach der Krise vorbereitet sein. Innovationen umsetzen<br />

heißt neue Marktchancen erschließen. Wo die <strong>IHK</strong> dabei helfen kann, wird sie<br />

dies tun. Wir werden außerdem auch in Zukunft das Wort für die Interessen<br />

der Wirtschaft ergreifen, um zu erreichen, dass die Rahmenbedingungen für<br />

unternehmerisches Handeln in unserer Region stimmen.<br />

2


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

3<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Standortpolitik 4<br />

Wirtschaftspolitik 10<br />

Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung 16<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> 24<br />

Innovation | Umwelt 30<br />

International 38<br />

Recht | Fair Play 46<br />

Haushalt 52<br />

Gremien 56<br />

Impressum 61<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Bernd Neffgen<br />

Geschäftsführer<br />

Standortpolitik<br />

Kontakt<br />

02151 635-340<br />

neffgen@krefeld.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Vorwort<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> Mobilität –<br />

Lebensnerv der Wirtschaft<br />

Hörte man in den 90er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts oft den Slogan „Straßen schaffen<br />

Verkehr“, so hat sich in diesem Punkt inzwischen<br />

ein neues Denken etabliert. Es ist offensichtlich,<br />

dass dem zunehmenden Mobilitätsbedürfnis der<br />

Menschen <strong>und</strong> der Wirtschaft nicht durch die<br />

Verweigerung der dazu notwendigen Infrastruktur<br />

begegnet werden kann. Diese Verfahrensweise<br />

schafft Staus <strong>und</strong> belastet die Umwelt. Es ist<br />

offensichtlich, dass wir in ganz Deutschland, in<br />

NRW <strong>und</strong> auch im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

durch die Fehler der Vergangenheit heute<br />

bei der Infrastrukturentwicklung in vielen Bereichen<br />

mit dem Rücken zur Wand stehen.<br />

Als Beispiel sei nur an das über viele Jahre praktizierte<br />

Verzögern bei der Planung der neuen Flughafenbrücke<br />

bei Meerbusch erinnert – ein Projekt,<br />

ohne das man sich heute unser Autobahnsystem<br />

am Nieder rhein überhaupt nicht mehr vorstellen<br />

kann. Die ökologischen <strong>Aus</strong>gleichsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> umweltorientierten Planungen im Zusammenhang<br />

mit dieser Rheinbrücke haben dazu geführt,<br />

dass diese sich heute harmonisch in das gesamte<br />

Landschaftsbild einfügt <strong>und</strong> schwerwiegende<br />

Umweltauswirkungen nicht bekannt sind.<br />

4<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die verkehrspolitische Notwendigkeit der A 44-<br />

Rheinquerung war sowieso nie angezweifelt worden.<br />

So hat sich mit der Inbetriebnahme der Flughafenbrücke<br />

der Verkehr auf der A 44, der A 57<br />

<strong>und</strong> auch auf der A 52 wesentlich entzerrt.<br />

Die Mobilität <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Infrastrukturentwicklung<br />

für alle Verkehrsträger, also auf<br />

Straßen, Schienen, Binnenwasserstraßen <strong>und</strong> in<br />

der Luft, stellen den Lebensnerv der Wirtschaft<br />

dar. Das Wachstum der Wertschöpfung bewirkt<br />

ebenfalls eine Zunahme des Verkehrs. Die positive<br />

wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre<br />

führte zu einer deutlichen Verknappung des Laderaums,<br />

zu einem enormen Bedarf an zusätz lichen<br />

Fahrzeugführern <strong>und</strong> zu einem Wachstum des<br />

Containerverkehrs. Innerhalb dieses Umfelds baute<br />

Deutschland seine führende Stellung als bedeutendster<br />

Logistikmarkt in Europa weiter aus. Dies<br />

führte dazu, dass wir inzwischen wieder einen<br />

deutlichen Engpass bei der Flächenver fügbarkeit<br />

insbesondere für Logistikzentren am <strong>Niederrhein</strong><br />

feststellen müssen. Dies betrifft insbesondere unsere<br />

Binnenhäfen am Rhein, die sich zu überregional<br />

bedeutenden Schnittstellen zwischen Straßen,<br />

Schienen <strong>und</strong> Binnenschifffahrt entwickelt haben.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Vorwort<br />

International<br />

Der <strong>Niederrhein</strong> ist von seiner wirtschaftsgeografischen<br />

Lage <strong>und</strong> infrastrukturellen <strong>Aus</strong>stattung<br />

her gesehen der ideale Raum für<br />

Transport <strong>und</strong> Logistik. Mit seinen trimodalen<br />

Logistikzentren am Rhein sowie weiteren hervorragend<br />

gelegenen <strong>und</strong> aktiven Logistikstandorten<br />

bis zur deutsch/niederländischen<br />

Grenze spielt der <strong>Niederrhein</strong> in der ersten Liga<br />

der Logistikstandorte in Deutschland mit. Hier<br />

laufen wichtige internationale Transportketten<br />

zusammen. Hier werden Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Hier wird Wertschöpfung betrieben.<br />

Aber diese positiven Resultate einer langjährigen<br />

Entwicklung kommen nicht von ungefähr.<br />

Sie basieren vor allem auf einem adäquaten<br />

Infrastrukturnetz, das den wachsenden Bedürf­<br />

Diese Entwicklung wird trotz der derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Flaute weiter voranschreiten. Eine<br />

aktuelle Prognose des D<strong>IHK</strong> zeigt dies deutlich.<br />

So wird sich der Güterverkehr in Deutschland bis<br />

2025 noch einmal um 71 Prozent erhöhen. Export<br />

<strong>und</strong> Import steigen in dem gleichen Zeitraum um<br />

86 Prozent, der Transit verkehr durch Deutschland<br />

wird sich sogar um 143 Prozent erhöhen.<br />

Vor diesen Zahlen darf man die Augen nicht<br />

verschließen. Daher wird die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

weiterhin einen Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />

auf die kontinuierliche Optimierung der Infrastruktur<br />

für alle Verkehrsträger am <strong>Niederrhein</strong><br />

legen. Aktuellen Berechnungen zufolge wird sich<br />

der Verkehr auf den Hinterlandverbindungen zu<br />

den Mainports Amsterdam, Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen,<br />

den sogenannten ARA-Häfen, auch bis<br />

2025 um noch einmal 156 Prozent stei gern, mit<br />

entsprechenden Konsequenzen für die A 40 <strong>und</strong><br />

insbesondere auch für die A 57.<br />

Zwar können wir inzwischen auf etliche Erfolge<br />

bei der Verbesserung der Infrastruktur am <strong>Niederrhein</strong><br />

verweisen. Gleichzeitig jedoch findet sich<br />

auch weiterhin eine ganze Reihe von Engpass stel len<br />

5<br />

Wolfgang Stromps<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

nissen entsprechend immer weiter optimiert<br />

werden muss. Ohne den <strong>Aus</strong>bau werden wir<br />

sehr bald den Infarkt der Hauptverkehrsachsen<br />

erleben. Die Verkehrsspuren werden immer weiter<br />

mit Lkws volllaufen. Wir werden vor einer<br />

Instandhaltungslawine stehen. Da hilft dann<br />

auch keine politische Notbremse hin zu einem<br />

Verkehrsdirigismus. Die Folgen für die Wirtschaft<br />

werden weitere Verteuerungen am<br />

Standort sein. Die Transporte werden sich nicht<br />

mehr zuverlässig durchführen lassen. Am Ende<br />

gipfelt dies alles in Standortverlagerungen.<br />

Daran kann uns allen nicht gelegen sein. Daher<br />

die Forderung der <strong>IHK</strong> nach einem weiteren <strong>Aus</strong>bau<br />

<strong>und</strong> der konsequenten Optimierung un serer<br />

Infrastrukur. Die Wirtschaft hat es verdient.<br />

<strong>und</strong> Lücken in der Infrastrukturausstattung, die es<br />

zu beseitigen gilt. Dazu braucht es einen langen<br />

Atem <strong>und</strong> große finanzielle Anstrengungen. Jedoch<br />

hat sich inzwischen der finanzielle Spielraum wesentlich<br />

verbessert. Allein aus der bisherigen Maut<br />

verfügte der B<strong>und</strong> über jährlich mehr als 3 Mrd.<br />

Euro an zusätzlichen Einnahmen, die eigentlich<br />

zur Verbesserung der Infrastruktur eingesetzt<br />

werden sollten. Mit dem Beschluss zur sogenannten<br />

Mautspreizung vom Herbst 2008 kann der<br />

B<strong>und</strong> zusätzlich pro Jahr über mehr als 1 Mrd.<br />

Euro für die Verbesserung der Infrastruktur verfügen.<br />

Es sind also genügend Finanzierungsmittel<br />

vorhanden. Und am <strong>Niederrhein</strong> gibt es genügend<br />

Projekte, die damit angepackt werden können.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen<br />

Eisener Rhein:<br />

A 52-Trasse ist die beste Alternative<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Zwar gibt es noch keine verbindliche Entscheidung<br />

für eine bestimmte Trassenalternative, aber<br />

es gibt ein Einvernehmen darüber, dass die A 52-<br />

Trasse die verkehrs- <strong>und</strong> umweltpolitisch beste<br />

Trassenvariante ist. Vor allem weil sie nachhaltig<br />

ist, da sie durchgehend zweispurig <strong>und</strong> elektrifiziert<br />

gebaut werden soll. Zudem gibt es inzwischen<br />

auch Einvernehmen über die Höhe der Kosten.<br />

In der jüngsten Sitzung der trinationalen Arbeitsgruppe<br />

konnte lediglich noch keine Einigung<br />

über die Abdeckung eventueller Zusatzkosten erzielt<br />

werden. Die Gespräche gehen weiter. Wie die<br />

<strong>IHK</strong> in ihrer Stellungnahme formuliert hat, wird<br />

mit dem guten Willen der beteiligten Entscheidungsträger<br />

eine gute Lösung auch für dieses<br />

Problem zu finden sein.<br />

Hafenentwicklung: Alle Signale „grün“<br />

Schon bald nach der Übernahme von 49 Prozent<br />

der neuen Krefelder Hafengesellschaft durch die<br />

Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) setzte auch die<br />

positive Entwicklung im Hafen Krefeld ein. Die bereits<br />

vorhandene Container-Brücke wurde technisch<br />

auf den neuesten Stand gebracht <strong>und</strong> ging im<br />

Oktober 2008 nach einigen Jahren des Stillstands<br />

wieder in Betrieb. Sie wird die Verkehre am Strom<br />

abwickeln. Zusätz lich wurde eine zweite Brücke<br />

installiert, die nun für das Geschehen auf dem<br />

Terminalgelände selbst zur Verfügung steht. Das<br />

Areal wird weiter ausgebaut <strong>und</strong> soll demnächst<br />

32.000 Quadratmeter umfassen. Die Neuss-Düsseldorfer<br />

Häfen setzten ihre Erfolgs story weiter<br />

fort. Auch 2008 konnte die Expansion des Hafens<br />

6<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

mit teilweise wieder zweistelligen Zuwachsraten<br />

fortgesetzt werden. Der Erfolg ist so gut <strong>und</strong> die<br />

Nachfrage so groß, dass nicht mehr alle Interessenten<br />

in den Neuss-Düsseldorfer Häfen selbst<br />

zufrieden gestellt werden können – deswegen<br />

auch das Engagement der NDH im Hafen Krefeld.<br />

A 57: Weiterhin kein Fortschritt<br />

Musste im Geschäftsbericht 2007/2008 schon beklagt<br />

werden, dass es zum Stillstand bei der Planung<br />

einer sechsspurigen A 57 im Bereich Krefeld<br />

gekommen ist, so hat dieser Zustand leider das ganze<br />

Jahr 2008 weiter angehalten. Es exis tiert ein<br />

Vorentwurf vom Landesbetrieb Straßenbau, der<br />

den <strong>Aus</strong>bau der A 57 in Hochlage vorsieht. Daneben<br />

gibt es noch die Lösung, den <strong>Aus</strong>bau der A 57<br />

in Tunnel- oder Tunnel-Trog-Lage durchzufüh ren,<br />

was für die Stadtentwicklung in Krefeld von großer<br />

Bedeutung wäre. Verkehrs politisch sind beide<br />

Lösungen gleichzusetzen. Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

in Krefeld bevorzugen die Tunnel-/Tunnel-Trog-<br />

Lösung. Der Verkehrsminister hat sich noch nicht<br />

offiziell entschieden, mit welcher Empfehlung er<br />

den Vorentwurf nach Berlin weiterleiten will. Momentan<br />

kann man nur weiter abwarten bzw. nach<br />

alter nativen Finanzierungsmöglichkeiten suchen.<br />

Mönchengladbach:<br />

Neue Aufgabe für den Flughafen in Sicht<br />

Nachdem das Planfeststellungsverfahren nicht zu<br />

einem positiven Votum zum <strong>Aus</strong>bau des Flughafens<br />

geführt hat, war es eine Zeitlang ruhig, was die<br />

Zukunft des Flughafens betraf. Neuen Schwung<br />

in die Diskussion brachte dann das Ergebnis eines<br />

weiteren Gutachtens, das dem Flughafen Mönchengladbach<br />

gute Chancen als Airport zur Abwicklung<br />

des Geschäftsreiseverkehrs vom Flughafen Düsseldorf<br />

bescheinigt. Aber auch in diesem Zusammenhang<br />

ist der <strong>Aus</strong>bau der Start- <strong>und</strong> Landebahn auf<br />

ca. 1.850 Meter notwendig. Dies bedeutet dann in<br />

Konsequenz ein neues Planfeststellungsverfahren.<br />

Da der <strong>Aus</strong>bau innerhalb der Grenzen des Stadtgebietes<br />

Mönchengladbach erfolgen würde, ist<br />

eine Änderung des Gebietsentwicklungsplanes<br />

nicht notwendig.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Positionen<br />

Projekte<br />

International<br />

B 288: Planerische Probleme<br />

beim <strong>Aus</strong>bau zur A 524<br />

Die B 288 soll vom Anschluss an der A 57 bis zum<br />

Anschluss an die A 59 durchgehend vierspurig zur<br />

A 524 ausgebaut werden. Der <strong>Aus</strong>bau beinhaltet<br />

den Bau einer zusätzlichen Rheinbrücke in Krefeld-<br />

Uerdingen, die die bestehende Uerdinger Rheinbrücke<br />

entlasten wird. Im Zuge des <strong>Aus</strong>baus sollen<br />

im Teilabschnitt Krefeld-Uerdingen mehrere heute<br />

noch vorhandene Anschlüsse an die B 288/A 524<br />

wegfallen. Diese Planung ist nicht konsensfähig,<br />

da dies zu erheblichen Verkehrsverlagerungen in<br />

Krefeld-Uerdingen führen wird. Lediglich eine<br />

Anschlussstelle soll im Bereich Krefeld-Uerdingen<br />

noch übrig bleiben. Diese Planung ist aber auch<br />

deswegen umstritten, da sie auch negative <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

auf ein wichtiges Projekt im Rahmen<br />

der Hafenentwicklung in Krefeld haben wird, den<br />

Bau eines Container-Bahnhofs an der Trasse des<br />

Eisernen Rheins in Krefeld-Linn. Hier werden noch<br />

erhebliche Anstrengungen notwendig sein, bevor es<br />

zu einer einvernehmlichen Planung kommen wird.<br />

Steinkohlekraftwerk Krefeld<br />

hat politische Mehrheit<br />

Lange Zeit stand das Steinkohlekraftwerk in Krefeld<br />

auf dem Currenta-Betriebsgelände in Krefeld-<br />

Uerdingen politisch auf wackligen Beinen. Insbesondere<br />

die CDU in Krefeld hatte sich festgelegt.<br />

Sie formulierte das Motto: „So nicht“ <strong>und</strong> richtete<br />

eine Vielzahl von Forderungen in Bezug auf das<br />

Steinkohlekraftwerk an die Firmen Trianel <strong>und</strong><br />

Currenta. Planungsrechtlich leiteten CDU <strong>und</strong><br />

Bündnis 90/Die Grünen in Krefeld die Änderung<br />

der bestehenden Bebauungspläne ein <strong>und</strong> legten<br />

sich zudem auf den Erlass einer Veränderungssperre<br />

fest.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz arbeiteten Trianel <strong>und</strong><br />

Currenta weiterhin konsequent an dem Projekt<br />

<strong>und</strong> Mitte Dezember 2008 war es dann so weit.<br />

Auf einer eigens im Gebäude der <strong>IHK</strong> in Krefeld<br />

einberufenen gemeinsamen Pressekonferenz von<br />

Currenta, Trianel <strong>und</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

konnte verkündet werden, dass die beiden<br />

7<br />

Wilhelm F. Thywissen<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Nach mehreren Jahren intensiver <strong>und</strong> auch<br />

zum Teil kontroverser Diskussionen über die<br />

zukünftige Nutzung des Case­Geländes im<br />

Neusser Hafen zeigt sich nun eine erfreuliche<br />

Entwicklung. Mit der Ansiedlung von Arcelor­<br />

Mittal ist es der Stadt Neuss gelungen, die<br />

lange Zeit brach liegende Fläche wieder einer<br />

gewerblich­industriellen <strong>und</strong> hafenaffinen<br />

Nutzung zuzuführen. Dies ist verb<strong>und</strong>en mit<br />

einer großen Zahl neuer Arbeitsplätze. Aber<br />

auch stadtentwicklungspolitisch setzt die<br />

Ansiedlung von ArcelorMittal ein positives<br />

Signal. Die bereits vorhandenen Industrieunternehmen<br />

an der Industriestraße sehen<br />

damit auch die eigene Standortqualität sowie<br />

die Weiterentwicklung der Neuss­Düsseldorfer<br />

Häfen <strong>und</strong> das logistische Dienstleistungsangebot<br />

im Hafen gestärkt.<br />

Unternehmen alle von der CDU gestellten Forderungen<br />

erfüllen können. Die CDU hat daraufhin<br />

ihre Position zum Steinkohlekraftwerk geändert<br />

<strong>und</strong> unterstützt nun das Vorhaben. Damit ist eine<br />

politische Mehrheit für die Errichtung eines Steinkohlekraftwerks<br />

auf dem Currenta-Betriebsgelände<br />

in Krefeld-Uerdingen gegeben.<br />

Für die Errichtung eines Steinkohlekraftwerks in Krefeld-Uerdingen<br />

gibt es jetzt eine politische Mehrheit.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Projekte<br />

Axel Frömelt<br />

Frömelt Immobilien,<br />

Mönchengladbach<br />

Berufskraftfahrer-Qualifikation:<br />

eine neue Herausforderung<br />

für Bus- <strong>und</strong> Lkw-Fahrer<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Mehr als 9.000 Berufskraftfahrer sind in Betrieben<br />

des <strong>IHK</strong>-Bezirks <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> tätig. Als<br />

Fahrer von kleinen <strong>und</strong> großen Lkws <strong>und</strong> Linien-<br />

oder Reisebussen mussten sie bisher nur die entsprechende<br />

Fahrerlaubnis nachweisen <strong>und</strong> konnten<br />

den Beruf ausüben. Seit September 2008 müssen<br />

alle Neuerwerber von Busführerscheinen jedoch<br />

zusätzlich eine Prüfung vor der <strong>IHK</strong> ablegen. Dabei<br />

weisen sie ihre besondere Fähigkeit nach, die<br />

Internetdatenbank Gewerbe-Immobilien-Service der <strong>IHK</strong><br />

Die Internetdatenbank Gewerbe­Immobilien­<br />

Service verhalf zu einer erfolgreichen Kooperation<br />

zwischen den Schwesterfirmen New Plastic<br />

GmbH <strong>und</strong> SCS GmbH, der WFG Stadt Viersen<br />

<strong>und</strong> meinem Maklerbüro Immobilien Axel<br />

Frömelt in Mönchengladbach.<br />

Durch die Zusammenlegung mehrerer Niederlassungen<br />

eines Unternehmens an einem neuen<br />

Standort stand dessen Firmengebäude in Viersen<br />

überwiegend leer. Diese freie Fläche habe ich in<br />

die <strong>IHK</strong>­Datenbank eingestellt. Die beiden Firmen<br />

wurden auf die Immobilie aufmerksam. Nun<br />

stehen beiden Firmen auf einem über 10.000 m²<br />

großen Gr<strong>und</strong>stück Hallen <strong>und</strong> ein großzügiger<br />

Bürobereich zur Verfügung. New Plastic will<br />

langfristig den Maschinenpark erweitern <strong>und</strong><br />

somit weitere Arbeitsplätze schaffen.<br />

8<br />

Neue Bestimmungen für Lkw- <strong>und</strong> Busfahrer<br />

machen zusätzliche Prüfungen erforderlich.<br />

Anforderungen an die Fahrsicherheit mit modernen<br />

Umwelterkenntnissen über den wirtschaft lichen<br />

Fahrbetrieb <strong>und</strong> die besonderen Anforderun gen an<br />

ein fahrgastfre<strong>und</strong>liches Fahrverhalten zu kombinieren.<br />

Diese Bestimmungen kommen ab September<br />

2009 auch auf die Lkw-Fahrer zu. Außerdem<br />

müssen alle Fahrzeugführer im Fünf-Jahres-Rhythmus<br />

35 St<strong>und</strong>en <strong>Weiterbildung</strong> absolvieren. Die<br />

<strong>IHK</strong> hat im Jahr 2008 die notwendigen Voraus setzungen<br />

geschaffen, um die Prüfungen zeitnah anzubieten.<br />

Zudem wird ein Euregio-Projekt unterstützt.<br />

Es zielt darauf ab, das Schulungsangebot<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk um einen Fahrsimulator zu ergänzen,<br />

der es allen Schulungsunternehmen ermöglicht,<br />

das Fahren bei widrigen Witterungsverhältnissen<br />

zu üben. Mit den Informationen im Internet<br />

<strong>und</strong> durch ständigen Dialog mit den Schulungseinrichtungen<br />

trägt die <strong>IHK</strong> dazu bei, dass<br />

der Logistik-Standort <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> ständig<br />

die geforderten Fachkräfte bietet <strong>und</strong> den<br />

Unternehmen immer ausreichend viele Fahrer<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Der Gewerbe­Immobilien­Service der <strong>IHK</strong> ist ein<br />

gutes Beispiel dafür, wie die <strong>IHK</strong> ihre Mitgliedsunternehmen<br />

– in diesem Fall uns Immobilienmakler<br />

– durch neue <strong>und</strong> innovative Projekte<br />

bei ihrer Arbeit unterstützt. Für uns als Makler<br />

ist dieser kostenlose Service der <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> ein praktisches Instrument <strong>und</strong><br />

eine zusätzliche Präsentationsebene, um unsere<br />

Objekte potenziellen K<strong>und</strong>en auf eine einfache<br />

<strong>und</strong> informative Weise zu offerieren. Sie dient<br />

dazu, neue Unternehmen an den <strong>Niederrhein</strong> zu<br />

holen <strong>und</strong> bereits bestehende Unternehmen bei<br />

Verlagerungen an die Region zu binden.<br />

Nicht nur wegen der nun erfolgten Vermarktung<br />

bin ich der Auffassung, dass sich die Initiative<br />

der <strong>IHK</strong> gelohnt hat <strong>und</strong> sicherlich auch weiter<br />

lohnen wird.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Prüfungsteilnehmer<br />

im Omnibus- <strong>und</strong><br />

Taxi-/Mietwagenverkehr<br />

Omnibus<br />

Statistik<br />

Taxi/Mietwagen<br />

Beteiligte<br />

Unternehmen an<br />

Planungsverfahren<br />

Adressauskünfte<br />

(FIS)*<br />

* Ab 2005 wurden die<br />

schriftlichen Selektionsaufträge<br />

dargestellt,<br />

für die auch ein Entgelt<br />

genommen wird.<br />

Produkte Standortpolitik<br />

1.579<br />

1.500<br />

314<br />

288<br />

149<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

International<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

7<br />

122<br />

7<br />

78<br />

6<br />

61<br />

7<br />

76<br />

3<br />

85<br />

3<br />

72<br />

0<br />

78<br />

5<br />

77<br />

2<br />

69<br />

4.197<br />

4.777<br />

6.537<br />

4.278<br />

5.841<br />

6.338<br />

6.218<br />

6.157<br />

5.958<br />

5.750<br />

6.200<br />

6.600<br />

6.800<br />

6.650<br />

256<br />

291<br />

226<br />

204<br />

1.845<br />

1.521<br />

433<br />

352<br />

103<br />

2.693<br />

1.304<br />

437<br />

309<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

3.161 3.058<br />

1.547 1.652<br />

405 451<br />

392 390<br />

152 127 111<br />

9<br />

614<br />

1.210<br />

599<br />

158<br />

641<br />

908<br />

987<br />

858<br />

1.001<br />

2.459.878<br />

2.548.841<br />

3.691.916<br />

3.772.723<br />

5.827.550<br />

5.930.135<br />

5.929.052<br />

6.044.042<br />

–<br />

–<br />

62<br />

61<br />

65<br />

17<br />

31<br />

18<br />

21<br />

46<br />

47<br />

Recht | Fair Play<br />

Firmenpräsentation im IBN<br />

(Internet Business Network)<br />

Gefahrgutfahrerprüfungen<br />

Stellungnahmen zu Verkehrserlaubnis-Anträgen<br />

Stellungnahmen zu Planungsverfahren<br />

Prüfungsteilnehmer im Güterkraftverkehr<br />

Teilnehmer an Prüfungen<br />

für Gefahrgut beauftragte<br />

Teilnehmer an<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Seitenaufrufe<br />

im IBN (Internet Business Network)<br />

Standortpolitik gesamt<br />

Haushalt<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Rainer Növer<br />

Geschäftsführer<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Kontakt<br />

02151 635-350<br />

noever@krefeld.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Sachgerechte Entscheidungen können nur vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer objektiven <strong>und</strong><br />

soliden Informa tionsbasis getroffen werden. Dies gilt für Unternehmen ebenso wie für Politik<br />

<strong>und</strong> Verwaltung. Die Abteilung Standortpolitik/Wirtschaftspolitik ermittelt <strong>und</strong> kommuniziert<br />

f<strong>und</strong>ierte, aktuelle <strong>und</strong> aus sagefähige Informationen über den Wirtschaftsraum <strong>Mittlerer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> <strong>und</strong> seine Teilregionen.<br />

Vorwort Schlagartiger konjunktureller Einbruch<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Das Jahr 2008 stand bis zum September im Zeichen eines langsam ausklingenden, r<strong>und</strong> vier Jahre<br />

währenden wirtschaftlichen Aufschwungs. Dann aber brachen endgültig die Dämme der seit über<br />

einem Jahr schwelenden Finanzkrise, indem international wie national eine zunehmende Zahl zum Teil<br />

renommierter Bankhäuser vor dem Zusammenbruch stand. Weltweit reagierten die Regierungen zwar<br />

umgehend mit weitreichenden Rettungsmaßnahmen, doch konnte damit nicht verhindert werden,<br />

dass die Finanzkrise mit erschreckend starker Dynamik auf die Realwirtschaft durchschlug.<br />

So brach der Geschäftsklimaindex, in den die Meldungen zur aktuellen <strong>und</strong> erwarteten Geschäftslage<br />

eingehen, vom Spätsommer 2008 bis zum Jahresbeginn 2009 von 143 auf 59 Punkte ein. Schlagartig<br />

wurden Aufträge sowohl aus dem In- wie auch aus dem <strong>Aus</strong>land storniert, sodass der Kapazitätsauslastungsgrad<br />

der hiesigen Industrie binnen Jahresfrist von 85,5 Prozent auf 78,4 Prozent fiel. Lediglich<br />

der Arbeitsmarkt reagierte noch nicht mit entsprechendem Tempo, sodass die Zahl der Erwerbstätigen<br />

am <strong>Niederrhein</strong> während des Jahres noch um r<strong>und</strong> 5.200 auf insgesamt 571.223 anstieg.<br />

Vor dem geschilderten Hintergr<strong>und</strong> sieht die Regionalwirtschaft dem Jahr 2009 recht skeptisch entgegen.<br />

Zu 67 Prozent erwarten die Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, lediglich<br />

8 Prozent zeigen sich noch optimistisch. Ihre Investitionsbereitschaft wird deutlich sinken <strong>und</strong> auch<br />

den Arbeitsmarkt wird die Rezession erreichen. Denn 37 Prozent der Unternehmen gehen von rückläufigen<br />

Beschäftigtenzahlen aus, während lediglich 8 Prozent Neueinstellungen planen. Gleichwohl<br />

glaubt die Wirtschaft an ihre Zukunft: Mit 73 Prozent aller Nennungen sind Investitionen in neue<br />

Produkte <strong>und</strong> Verfahren das aktuell wichtigste Investitionsmotiv. Und auch dass sie zu 45 Prozent<br />

Ersatzbeschaffungen vornehmen wollen, beweist, dass die Unternehmen zumindest zeitlich bereits<br />

über die aktuelle Krise hinausdenken.<br />

10


Innovation |<br />

Umwelt<br />

<strong>IHK</strong>-Konjunkturklimaindex <strong>Mittlerer</strong> Nieder rhein – Düsseldorf<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

International<br />

Jahresbeginn 1999<br />

Spätsommer 1999<br />

Jahresbeginn 2000<br />

Spätsommer 2000<br />

Jahresbeginn 2001<br />

Spätsommer 2001<br />

Jahresbeginn 2002<br />

Industrie Großhandel Einzelhandel Dienstleistung insgesamt<br />

Geometrisches Mittel der Salden aus positiven <strong>und</strong> negativen Einschätzungen der aktuellen <strong>und</strong> der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100)<br />

Veranstaltungen Impulse – das Wirtschaftsforum am <strong>Niederrhein</strong><br />

Gemeinsam mit der Westdeutschen Zeitung <strong>und</strong><br />

Hans-Werner Sinn, der zum Thema „Deutschland<br />

im Sog der Globalisierung“ sprach.<br />

mit Unterstützung der Mercedes-Benz-Nieder- Vor über 300 Zuhörern entwarf er das Bild einer<br />

lassung Krefeld führte die <strong>IHK</strong> im Mai wieder die internationalen Wirtschaftsentwicklung, die für<br />

renommierte Veranstaltung „Impulse – das Wirt- alle Länder ein Gewinn sein könnte, wenn sie ihre<br />

schaftsforum am <strong>Niederrhein</strong>“ durch. Gastredner Rolle in der internationalen Arbeitsteilung finden<br />

war der bekannte Chef des Ifo-Instituts, Prof. Dr. würden. Jeder müsse sich „auf das spezialisieren,<br />

11<br />

Spätsommer 2002<br />

Jahresbeginn 2003<br />

Recht | Fair Play<br />

Spätsommer 2003<br />

Jahresbeginn 2004<br />

Spätsommer 2004<br />

Jahresbeginn 2005<br />

Spätsommer 2005<br />

Jahresbeginn 2006<br />

Spätsommer 2006<br />

Haushalt<br />

Jahresbeginn 2007<br />

Spätsommer 2007<br />

Jahresbeginn 2008<br />

Spätsommer 2008<br />

Jahresbeginn 2009<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn war<br />

Gastredner der „Impulse“-Veranstaltung<br />

mit mehr als 300 Zuhörern.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Postionen<br />

Projekte<br />

was er am besten kann“. Dies setze allerdings<br />

wiederum jeweils eine richtige nationalstaatliche<br />

Wirtschaftspolitik voraus.<br />

Während Sinn in diesem Zusammenhang die<br />

seiner zeitige Agenda 2010 als Schritt in die richtige<br />

Richtung für Deutschland lobte, kritisierte<br />

er die Mindestlohnpläne der jetzigen B<strong>und</strong>esregierung<br />

scharf. So kürte er Klaus Zumwinkels<br />

Plädoyer für den Mindestlohn („Jeder muss von<br />

seiner Hände Arbeit leben können“) zum<br />

„dümms ten Spruch des Jahres“. Denn was nütze<br />

einem Arbeitslosen dieser Mindestlohn, wenn<br />

eben durch dessen Höhe der Arbeitsplatz erst<br />

gar nicht zustande käme? Hilfreicher sei ein Mindesteinkommen,<br />

das für Menschen mit niedrigen<br />

Löhnen durch staatliche Zuschüsse erreichbar<br />

zu machen sei. Denn der Staat solle „lieber das<br />

Mitmachen subventio nieren <strong>und</strong> nicht die<br />

Arbeitslosigkeit“.<br />

Gewerbeparkfilme<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Seit dem Jahr 2004 bietet die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

in Kooperation mit der <strong>IHK</strong> Düsseldorf in<br />

ihrem Standortinformationssystem wichtige gemeindebezogene<br />

Erstinformationen für potenzielle<br />

Investoren an (www.standortinfos.de). Neben<br />

Wirtschaftsstruktur- <strong>und</strong> Leistungsdaten sind<br />

dort etwa auch die wichtigs ten Anschriften <strong>und</strong><br />

Ansprechpartner in den Kommunalverwaltungen<br />

zu finden. Knapp 17.000 Besuche pro Monat beweisen,<br />

wie gut dieses System angenommen wird.<br />

Inzwischen wurden die Attraktivität <strong>und</strong> der Informationsgehalt<br />

dieser Datenbank weiter gesteigert.<br />

Denn in Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />

Wirtschaftsförderern entwickelte die <strong>IHK</strong> filmische<br />

Kurzporträts der interessantesten Gewerbegebie te<br />

in der Region. Durch sie werden die „trocke nen“<br />

Zahlen <strong>und</strong> Fakten des Informationssystems<br />

ergänzt, indem sich mögliche Investoren einen<br />

ers ten visuellen Eindruck von den lokalen Gegebenheiten<br />

ihres eventuell neuen Standorts machen<br />

können: ein innovatives Produkt, das von<br />

einer Agentur professionell umgesetzt wurde.<br />

12<br />

Die Mercedes-Benz-Niederlassung Krefeld bildete den Rahmen<br />

für die <strong>IHK</strong>-Veranstaltung.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Am Ende waren sich alle Gäste einig, dass es<br />

Professor Sinn hervorragend gelungen war, auch<br />

komplizierte volkswirtschaftliche Zusammenhänge<br />

zu erläutern <strong>und</strong> daraus schlüssige wirtschaftspolitische<br />

Empfehlungen abzuleiten.<br />

Damit hat die <strong>IHK</strong> einen weiteren Beitrag zur regionalen<br />

Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> zum Standortmarketing<br />

am Mittleren <strong>Niederrhein</strong> geleistet.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Projekte<br />

International<br />

Nachdem sich im ersten Halbjahr der gut dreijährige<br />

wirtschaftliche Aufschwung noch in<br />

abgeschwächter Form fortsetzte, stand die anschließende<br />

wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Jahres 2008 ganz im Zeichen der Finanzmarktkrise.<br />

<strong>Aus</strong>gehend von der Subprimekrise in den<br />

USA erfasste sie weltweit die Finanzmärkte <strong>und</strong><br />

legte sich dann zunehmend lähmend auch über<br />

die Realwirtschaft. Wie tief die daraus resultierenden<br />

konjunkturellen Bremsspuren letztendlich<br />

ausfallen werden, ist bislang seriös kaum<br />

zu prognostizieren. Die Konjunktur fällt derzeit<br />

in einer Dimension, die man ökonomisch nicht<br />

erklären kann. Doch mindestens genauso schwer<br />

wie der Rückgang der Produktion <strong>und</strong> der Anstieg<br />

der Arbeitslosigkeit wiegen die Zukunftsängste<br />

<strong>und</strong> der Vertrauensverlust vieler Bürger<br />

in unsere marktwirtschaftliche Ordnung.<br />

Keine Frage – viele Fehler wurden gemacht. Die<br />

Niedrigzinspolitik der US­Notenbank war der<br />

<strong>Aus</strong>löser, eine unverantwortliche Kreditpolitik<br />

der Nährboden <strong>und</strong> eine mangelhafte Regulie­<br />

Standort-Check <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Die Effizienz regionaler Wirtschaftspolitik scheitert<br />

häufig daran, dass Problemfelder nicht rechtzeitig<br />

erkannt werden <strong>und</strong> notwendige Maßnahmen<br />

daher unterbleiben. Um dies zu verhindern,<br />

erstellt die <strong>IHK</strong> als kritischer Partner der Politik<br />

in regelmäßigem Turnus Struktur- <strong>und</strong> Standortanalysen<br />

für ihren Raum, um dessen Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen zu ermitteln. Damit bietet sie den<br />

kommunalen Entscheidungsträgern die notwendigen<br />

Informationen, um zielgenaue Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Standortqualität für die<br />

Unternehmen umzusetzen.<br />

Die im Jahr 2008 in Kooperation mit dem NIERS-<br />

Institut der Hochschule <strong>Niederrhein</strong> erstellte Analyse<br />

bestand aus zwei Teilen. Zunächst wurde die<br />

aktuelle Wirtschaftsstruktur untersucht. Dies<br />

beinhaltete sowohl die Entwicklung des Strukturwandels<br />

wie auch eine Analyse der derzeitigen<br />

Branchenstruktur im Vergleich zu Nordrhein-<br />

13<br />

Ludger Gooßens<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

rung der Finanzmärkte die Kulisse. Überzogene<br />

Renditeerwartungen trugen ein Übriges zu der<br />

eingetretenen Negativentwicklung bei. Doch<br />

ist es nicht richtig, wegen der Systemmängel an<br />

den Finanzmärkten <strong>und</strong> der Verfehlungen Einzelner<br />

die Vorzüge unseres marktwirtschaftlichen<br />

Sys tems insgesamt infrage zu stellen.<br />

Die Vollversammlung unserer <strong>IHK</strong> hat daher in<br />

einer Resolution an die Politik appelliert, auf<br />

popu listische Forderungen <strong>und</strong> überzogene Eingriffe<br />

in die Wirtschaft zu verzichten. Sie hat die<br />

rasche Reaktion der Politik zur Stabilisierung des<br />

Banken sektors gelobt <strong>und</strong> konstruktive Vorschläge<br />

zur kurzfristigen Stützung der Konjunktur eingebracht.<br />

Die <strong>IHK</strong> sieht ihre Aufgabe als Mittlerin im Dialog<br />

zwischen Wirtschaft, Verwaltung <strong>und</strong> Politik. Dabei<br />

schaltet sie sich auch in nationale Themen <strong>und</strong><br />

Probleme ein, wenn sie durch diese die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen für ihre Mitgliedsunternehmen<br />

vor Ort beeinträchtigt sieht.<br />

Westfalen. Dabei wurde deutlich, dass der Mittlere<br />

<strong>Niederrhein</strong> – insbesondere aufgr<strong>und</strong> der altindustriellen<br />

Prägung der Standorte Mönchengladbach<br />

<strong>und</strong> Krefeld – nach wie vor überproportional stark<br />

vom Strukturwandel betroffen ist. Das Wachstumspotenzial<br />

seiner Branchenstruktur liegt weiterhin<br />

leicht unter dem Landesdurchschnitt, konnte aller-<br />

Der Mittlere <strong>Niederrhein</strong> ist nach wie vor vom Strukturwandel<br />

überproportional stark betroffen.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Projekte<br />

Ralf Schwartz<br />

Lackwerke Peters<br />

Kempen<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Die 20 bedeutendsten Standortfaktoren im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> <strong>und</strong> ihre Bewertungsgaps*<br />

Energiekosten<br />

Kosten der Abfallbeseitigung<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwassergebühren<br />

Straßen- <strong>und</strong> Autobahnnetz<br />

Gewerbesteuerhebesatz<br />

Qualifikation der lokalen Arbeitskräfte<br />

Öffentliche Gebühren<br />

Wirtschaftsfre<strong>und</strong>lichkeit d. Kommunalverwaltung<br />

Lohnhöhe<br />

Lokale Verfügbarkeit von Arbeitskräften<br />

Gr<strong>und</strong>steuerhebesatz<br />

Reibungslose Kooperation öffentlicher Ämter<br />

Behördliche Reaktionszeiten<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsinfrastruktur<br />

Sicherheit in der Innenstadt<br />

Stadtbild (Sauberkeit)<br />

Angemessenheit behördlicher Regelungsdichte<br />

Miet- <strong>und</strong> Pachtpreise<br />

Bestandspflege ortsansässiger Betriebe<br />

Nähe zu wichtigen K<strong>und</strong>en<br />

-1,07<br />

-0,91<br />

-0,94<br />

dings aufgr<strong>und</strong> der insgesamt positiven Standortrahmenbedingungen<br />

nahezu vollständig ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Der zweite Teil der Analyse bestand aus einer Befragung<br />

zur Standortqualität, an der sich über 1.500<br />

Unternehmen beteiligten. In ihrem Rahmen wurde<br />

die Qualitäts- <strong>und</strong> Bedeutungseinschätzung von<br />

r<strong>und</strong> 60 Standortfaktoren abgefragt. Das Ergebnis<br />

fiel mit einer durchschnittlichen Qualitätsbewer-<br />

Eine der gr<strong>und</strong>legenden Aufgaben unserer <strong>IHK</strong><br />

ist die gesamtwirtschaftliche Interessenvertretung<br />

für ihre Mitgliedsunternehmen. Dabei<br />

betreffen manche Themen nicht den gesamten<br />

<strong>IHK</strong>­Bezirk, sondern die jeweiligen Kreise, Städte<br />

oder Gemeinden. Deshalb hat die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong> vier Regionalarbeitskreise für ihre<br />

beiden kreisfreien Städte sowie die zwei Kreise<br />

eingerichtet.<br />

Ich arbeite gern im Regionalarbeitskreis Viersen<br />

mit. Denn er bietet eine sehr gute Möglichkeit,<br />

direkt mit Politik <strong>und</strong> Verwaltung über die gewünschte<br />

Optimierung der Standortbedingun gen<br />

-0,77<br />

-0,69<br />

-0,54<br />

-0,44<br />

-0,34<br />

-0,18<br />

-0,28<br />

-0,28<br />

-0,31<br />

tung von 2,18 (bei einer Skala von 1 bis 4) durchaus<br />

positiv aus. Ein Blick auf die einzelnen Themenfelder<br />

zeigte allerdings deutliche Bewertungsunterschiede.<br />

Überdurchschnittlich positiv bewertet<br />

wurden die Indikatoren der Themen felder „Arbeitskräfte<br />

<strong>und</strong> Qualifikation“, „harte Standortfaktoren“<br />

(von Gr<strong>und</strong> stückspreisen bis Verkehrsinfrastruktur)<br />

sowie „Qualität der Städte“ (inklusive Freizeit, Kultur,<br />

Konsum). Zum Teil deutlich unter dem Durchschnitt<br />

fiel die Bewertung der Handlungsfelder<br />

zu sprechen. Themen gibt es genug: vom heiß<br />

diskutierten „Eisernen Rhein“ über die wirtschaftliche<br />

Positionierung des Kreises Viersen<br />

mit seinem Leitbild 2020 bis hin zur Frage eines<br />

soliden Haushaltsgebarens seiner Kommunen.<br />

Dabei gilt es nicht nur, Forderungen zu stellen,<br />

sondern selbstverständlich auch eigene unternehmerische<br />

Erfahrungen als Rat einzubringen.<br />

Denn Politik <strong>und</strong> Wirtschaft haben doch wirklich<br />

gemeinsame Interessen: Stärkung des<br />

Stand ortes im regionalen <strong>und</strong> überregionalen<br />

Wettbewerb <strong>und</strong> Bewahrung des Wohlstandes<br />

vor Ort.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

0,04<br />

0,06<br />

-0,05<br />

-0,19<br />

0,04<br />

-0,19<br />

0,26<br />

-1,20 -1,00 -0,80 -0,60 -0,40 -0,20 0,00 0,20 0,40 0,6<br />

14<br />

0,50<br />

* Unterschied zwischen der Bedeutungs­ <strong>und</strong> der Qualitätseinschätzung


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Statistik<br />

„Qualität von Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Beratung“<br />

sowie „Qualität der kommunalen Kosten<br />

<strong>und</strong> Leistungen“ aus. Bemerkenswert: Die „Noten“<br />

fielen für alle Themen felder durchschnittlich besser<br />

als bei der letzten Befragung aus dem Jahre 2002<br />

aus. Die regionale Standortpolitik bewegt sich also<br />

in die richtige Richtung. Gleichwohl bleibt festzustellen,<br />

dass nur bei fünf der 20 wichtigsten Standortfaktoren<br />

deren Qualität besser als ihre Bedeutung<br />

eingeschätzt wurde (siehe Grafik Seite 14).<br />

Es bleibt also nach wie vor ein klarer Handlungsbedarf<br />

erkennbar.<br />

Der Mittlere <strong>Niederrhein</strong> im Regionenvergleich<br />

Rankings auf Ebene der 50 größten Städte oder<br />

aller Kreise bzw. kreisfreien Städte der Bun desrepublik<br />

haben seit Jahren Hochkonjunktur. Allerdings<br />

werden hier pauschal Gebietskörper schaf ten<br />

miteinander verglichen, die wirtschaftsstrukturell<br />

in der Regel äußerst heterogen sind. <strong>Aus</strong> den einzelnen<br />

Standorten selbst wiederum findet man meist<br />

nur regionalwirtschaftliche Analysen, in denen die<br />

Indikatoren des eigenen Standorts mit den Durchschnittswerten<br />

über geordneter Regionen (etwa<br />

dem jeweiligen B<strong>und</strong>esland) verglichen werden.<br />

Diese Lücke hat die <strong>IHK</strong> mit der Untersuchung<br />

„Der Mittlere <strong>Niederrhein</strong> im Regionenvergleich“<br />

für sich geschlossen. Als Vergleichsregionen zog<br />

man dazu nur solche <strong>IHK</strong>-Bezirke heran, die be-<br />

Produkte Wirtschaftspolitik<br />

1.560<br />

1.300<br />

International<br />

1.850<br />

1.500<br />

2.400<br />

1.520<br />

1.840<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

15<br />

1.560<br />

Recht | Fair Play<br />

züglich ihrer Größe <strong>und</strong> Struktur weitgehende<br />

Gemeinsamkeiten mit dem Wirtschaftsraum<br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> aufweisen. Dazu zählen<br />

die <strong>IHK</strong>-Bezirke Aachen, Braunschweig, Heilbronn-<br />

Franken, Karlsruhe <strong>und</strong> Ulm. Für sie wurden mit<br />

Unterstützung der Hochschule <strong>Niederrhein</strong> insgesamt<br />

25 Indikatoren zusammengestellt, die sich<br />

den The men feldern Wachstum <strong>und</strong> Wohlstand,<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Arbeitsmarkt, dem<br />

öffentlichen Sektor, der Demografie sowie dem<br />

Sozialbereich zuordnen ließen.<br />

Auffälligstes Ergebnis war das insgesamt recht<br />

deutliche Süd-Nord-Gefälle. Insbesondere in<br />

den Themenbereichen Arbeitsmarkt sowie bei<br />

den Sozial faktoren fielen die Regionen aus dem<br />

Norden <strong>und</strong> Westen gegenüber den baden-württembergischen<br />

Bezirken zum Teil deutlich ab.<br />

Doch brachte die Untersuchung auch ermutigende<br />

Ergebnisse: Gerade beim Thema Wachstum <strong>und</strong><br />

Wohlstand schnitt der Mittlere <strong>Niederrhein</strong> ausgesprochen<br />

positiv ab <strong>und</strong> lag bei nahezu allen<br />

Indikatoren zum Teil deutlich über den B<strong>und</strong>esdurchschnittswerten.<br />

Gleichwohl brachte die Analyse die Erkenntnis,<br />

dass sich einzelne Standorte nur schwer von den<br />

Entwicklungen im Landestrend lösen können. Erfolgreiche<br />

Wirtschaftsförderung kann daher nicht<br />

allein vor Ort stattfinden, sondern ist auch auf<br />

überregional entsprechend gute Rahmenbedingungen<br />

angewiesen.<br />

1.870<br />

1.380<br />

Haushalt<br />

Anzahl Broschürenversand<br />

Anzahl statistische <strong>Aus</strong>künfte<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Dr. Frank Lorenz<br />

Standortpolitik<br />

Geschäftsführer<br />

(kommissarisch)<br />

Starthilfe <strong>und</strong><br />

Unternehmensführung<br />

Kontakt<br />

02161 241-110<br />

lorenz@<br />

moenchengladbach.ihk.de<br />

Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

2008 wurden Beratungsangebot <strong>und</strong> Service für Gründer <strong>und</strong> Unternehmer weiter<br />

ausgebaut. Die Startercenter NRW der <strong>IHK</strong> in Mönchengladbach <strong>und</strong> Krefeld wurden<br />

eröffnet, der Formular server zur Vereinfachung der Gründungsbürokratie ging online,<br />

die <strong>IHK</strong> wurde Anlaufstelle für weitere Beratungsfördermittel <strong>und</strong> Regionalpartner<br />

der NRW­Bank für Mikrokredite bis 25.000 Euro. Der Finanzkrise begegnete die<br />

<strong>IHK</strong> mit dem Veranstaltungsschwerpunkt zu Finanzierungs themen <strong>und</strong> der<br />

Stärkung ihrer Krisenberatung.<br />

<strong>IHK</strong> als Startercenter <strong>und</strong> Anlaufstelle<br />

für öffentliche Förderprogramme<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Im April 2008 gab NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben den Startschuss für die vier Startercenter<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong>. Die<br />

Startercenter sind aus der bereits 2005 ins Leben<br />

gerufenen Initiative „Gründerregion <strong>Niederrhein</strong>“<br />

hervorgegangen. Damit wird ein einheitlicher<br />

Qualitätsstandard bei den Beratungen gewährleistet,<br />

<strong>und</strong> die Beratungsleistungen für Existenzgrün<br />

der in der Region werden auf qualitativ<br />

hohem Niveau gebündelt.<br />

Im Zuge der Eröffnung der Startercenter wurde<br />

im September 2008 auch der Formularserver in<br />

Dienst gestellt. Der neue elektronische Formularservice<br />

mit einheitlicher Software macht jetzt die<br />

Bearbeitung eines jeden Gründungsvorhabens<br />

schneller <strong>und</strong> leichter. So löst ein „Metaformular“<br />

alle bisherigen Papiere ab, die unter anderem an<br />

das Statistische Landesamt, die kommunalen Verbände,<br />

Kammern, Finanzamt, Berufsgenossen-<br />

16<br />

schaft <strong>und</strong> Registergericht geschickt werden mussten.<br />

Existenzgründer sparen dadurch Zeit <strong>und</strong><br />

Wege. Zugleich stellt der Formularserver einen<br />

wichtigen Schritt <strong>und</strong> Test auf dem Weg zu einem<br />

späteren, vollelektronischen Ämterverkehr dar.<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Das zweite wichtige Thema des Geschäftsbereichs<br />

ist die Unternehmensfinanzierung. Insbesondere<br />

durch die Finanzkrise zeichnete sich eine Verschlechterung<br />

der Kreditvergabebedingungen für<br />

Jung­ <strong>und</strong> Kleinunternehmen ab. Gerade auf diesem<br />

Sektor setzt sich die <strong>IHK</strong> für erleichterte Zugangsbedingungen<br />

zu Finanzierungsmitteln ein.<br />

Schon seit mehreren Jahren bestehen daher Kooperationen<br />

mit den Arbeitsagenturen oder den Förderbanken.<br />

Nicht zuletzt für die Arbeitsagenturen<br />

ist die <strong>IHK</strong> erster Ansprechpartner für Gründun gen<br />

aus der Arbeitslosigkeit heraus <strong>und</strong> Beratungen<br />

zu dem damit verb<strong>und</strong>enen Finanzierungsbedarf.<br />

Auch die Aktivitäten in Sachen Gründungsunterstützung<br />

wurden weiter ausgebaut. Mit den neuen<br />

ESF­finanzierten Programmen „Gründercoaching<br />

Deutschland“ <strong>und</strong> „Gründercoaching für arbeits­


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

lose Gründer“ der KfW-Mittelstandsbank können<br />

Gründer <strong>und</strong> Jungunternehmer nun über die <strong>IHK</strong><br />

Förderungen für Unternehmensberatungsleistungen<br />

beantragen.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> informiert über die<br />

öffentlichen Finanzierungshilfen vor allem für<br />

kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen, gibt diesen<br />

Orientierungshilfen für die Vorbereitung auf das<br />

Bankgespräch <strong>und</strong> berät zu dem richtigen Mix aus<br />

öffentlicher wie privater Fremdfinanzierung. Ziel<br />

ist es, bestehende Unternehmen darin zu unterstützen,<br />

möglichst leistungsfähig <strong>und</strong> wachstumskräftig<br />

zu werden, um damit die regionale Wirtschaft<br />

insgesamt zu fördern. Zu diesem Angebot<br />

ist im Oktober 2008 das Förderprogramm „Mikrodarlehen“<br />

hinzugekommen. Die <strong>IHK</strong> ist bereits in<br />

dessen Pilotphase erste Anlaufstelle für Kleinunternehmen,<br />

die einen Finanzierungsbedarf von bis<br />

zu 25.000 Euro haben, der bei Kreditinstituten<br />

nur schwer zu realisieren ist.<br />

Strategiepapier Einzelhandel<br />

Die <strong>IHK</strong> Vollversammlung hat in ihrer Dezembersitzung<br />

das von den <strong>Aus</strong>schüssen für Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Immobilienwirtschaft gemeinsam erarbeitete<br />

Strategiepapier Einzelhandel verabschiedet. Das<br />

Papier folgt der Leitidee „Die Mitte steht für das<br />

Ganze“. Funktionierende Zentren sind das <strong>Aus</strong>hängeschild<br />

einer Stadt <strong>und</strong> ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.<br />

Der Einzelhandel befindet sich seit<br />

einigen Jahren in einer Phase eines immer noch<br />

andauernden Strukturwandels. Weiterhin anwachsende<br />

Einzelhandelsflächen bei stagnierenden<br />

Umsätzen <strong>und</strong> sinkenden Beschäftigtenzahlen<br />

zeugen von einem unvermindert harten Wettbewerb.<br />

Das Engagement der <strong>IHK</strong> für die Entwicklung<br />

von Einzelhandel <strong>und</strong> Innenstädten ist eine<br />

Aufgabe von hoher Priorität. Die <strong>IHK</strong> hat sich<br />

dazu auf zehn essenzielle Leitlinien festgelegt. Die<br />

Städte werden aufgefordert <strong>und</strong> darin unterstützt,<br />

ihre Innenstädte zu stärken, indem sie Handels-<br />

<strong>und</strong> Zentrenkonzepte entwickeln <strong>und</strong> „zentrale<br />

Versorgungsbereiche“ auswei sen. Hierbei soll darauf<br />

geachtet werden, dass innenstadtrelevante<br />

Waren in den Citylagen <strong>und</strong> nicht auf der grünen<br />

Wiese angeboten werden. Somit gehören auch<br />

17<br />

Bernd Ahlers<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Die <strong>IHK</strong> hat sich in den letzten Jahren immer<br />

wieder intensiv an der Erarbeitung von städtischen<br />

Einzelhandels­ <strong>und</strong> Stadtentwicklungskonzepten<br />

beteiligt. Häufig bleiben die Städte<br />

<strong>und</strong> Gemeinden aber an diesem Punkt stehen.<br />

Die – oft teuren <strong>und</strong> arbeits intensiven – Konzepte<br />

müssen deshalb verbindlich in Bauplanungsrecht<br />

umgesetzt werden. Nur so können<br />

sie verlässliche Gr<strong>und</strong>lage für Bürger, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Investoren sein.<br />

Einkaufszentren in die Stadtmitte. Es gilt darauf<br />

zu achten, dass die Nutzungsvielfalt bewahrt wird<br />

<strong>und</strong> dass bereits stehende Stadtentwicklungskonzepte<br />

auch konsequent umgesetzt werden. Ein<br />

weiterer wichtiger Punkt ist die flexible Erreichbarkeit<br />

der Innen städte durch den Individualverkehr.<br />

Gemeinsam mit den Kommunen möchte die<br />

<strong>IHK</strong> private Initiativen unterstützen: Ein besonders<br />

wichtiges Instrument dazu sind die Immobilien-<br />

<strong>und</strong> Standortgemeinschaften. Gemeinsam mit<br />

ihren Partnern wird sich die <strong>IHK</strong> dafür einsetzen,<br />

dass ein regionales Einzelhandelskonzept, wie<br />

es bereits im Kreis Viersen besteht, auch für den<br />

<strong>IHK</strong>-Bezirk entwickelt wird.<br />

Die <strong>IHK</strong> engagiert sich für die Entwicklung des Einzelhandels<br />

in den Innenstädten.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen<br />

Novellierter Einzelhandelserlass<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Nach fast einjähriger Überarbeitung haben NRW-<br />

Bauminister Oliver Wittke <strong>und</strong> NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben den neuen Einzelhandelserlass<br />

für Nordrhein-Westfalen verkündet. Damit<br />

soll der Umgang mit großflächigem Einzelhandel<br />

geklärt werden. Diese Neufassung wurde notwendig,<br />

nachdem die rechtliche Verbindlichkeit der<br />

Ziele der Landesplanung mit dem sogenannten<br />

„Centro-Urteil“ infrage gestellt worden war. Die<br />

<strong>IHK</strong>s haben sich intensiv in die Diskussion zum<br />

neuen Einzelhandelserlass eingebracht, konnten<br />

sich jedoch nicht in allen Punkten Gehör verschaffen.<br />

Der Erlass definiert nun erneut, unter<br />

welchen Voraussetzungen die Errichtung von<br />

großflächigem Einzelhandel städtebaulich verträglich<br />

<strong>und</strong> regionalplanerisch unbedenklich ist.<br />

Der NRW-Einzelhandelserlass ist eine wichtige<br />

Entscheidungshilfe bei der Ansiedlung von großflächigem<br />

Einzelhandel <strong>und</strong> bestärkt die Kommunen<br />

bei der Steuerung von Einzelhandelsentwicklungen.<br />

So hat die <strong>IHK</strong> auch im Jahr 2008 bei der<br />

Aufstellung von Einzelhandelskonzepten in den<br />

Gemeinden mitgearbeitet <strong>und</strong> die Gemeinden bei<br />

der planerischen Umsetzung dieser Konzepte unterstützt.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> verfolgt<br />

damit das von der Vollversammlung im Strategiepapier<br />

Einzelhandel verabschiedete Ziel, sich für<br />

attraktive Innenstädte <strong>und</strong> eine ausgewogene<br />

Versorgungsstruktur einzusetzen. Die Mitarbeit<br />

bei der Erstellung von Einzelhandelskonzepten<br />

ist wichtig, denn Einzelhandelskonzepte schaffen<br />

eine Orientierungsgr<strong>und</strong>lage für die Bauleitung<br />

<strong>und</strong> auch eine Investitionssicherheit für den Einzelhandel,<br />

die Investoren <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>stückseigentümer.<br />

18<br />

Die Selbstverpflichtung der Wirtschaft bringt mehr<br />

als die von der Politik vorgeschlagenen Verkaufsverbote<br />

für alkoholische Getränke.<br />

Gegen das Verbot von Alkoholwerbung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> konnte 2008<br />

erfolgreich gegen ein auf B<strong>und</strong>esebene diskutiertes<br />

Alkoholwerbekontrollgesetz vorgehen. Vorausgegangen<br />

war die Forderung einer Arbeitsgruppe<br />

Suchtprävention des Drogen- <strong>und</strong> Suchtrates der<br />

B<strong>und</strong>esregierung nach einem nationalen Aktionsprogramm<br />

zur Alkoholprävention mit Medienverboten<br />

für Mar kenwerbung im TV <strong>und</strong> Kino, einem<br />

Komplettverbot des Sponsorings <strong>und</strong> dem Verkaufsverbot<br />

von Alkohol an Tankstellen. Mit einer<br />

Stellungnahme der <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> wurde<br />

eine b<strong>und</strong>esweite Kampagne angestoßen, in<br />

der die Wirtschaft feststellt, dass die konkrete<br />

Anwendung der bereits vorhandenen Vorschriften<br />

ausreichende Kontrolle zum missbräuchlichen<br />

Al koholkonsum bietet. Die geringe Anzahl von<br />

Beschwerden aus der Bevölkerung über Alkohol -<br />

werbung beim deutschen Werberat spricht für<br />

eine funktionierende Selbstverpflichtung der<br />

Wirtschaft.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Positionen<br />

ISG-Gesetz<br />

International<br />

Als „hilfreiches Instrument für die Stadtplanung<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung des Einzelhandels“ betrachtet<br />

die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> das neue für<br />

NRW geltende Gesetz zur Gründung von Immobilien-<br />

<strong>und</strong> Standortgemeinschaften (ISG-Gesetz).<br />

Seit Juni 2008 können sich Gr<strong>und</strong>eigentümer <strong>und</strong><br />

Gewerbetreibende auf gesetzlicher Gr<strong>und</strong>lage für<br />

bis zu fünf Jahre mit dem Ziel zusammenschließen,<br />

ihr unmittelbares geschäftliches <strong>und</strong> städtisches<br />

Umfeld zu verbessern. Die <strong>IHK</strong> sieht hierin<br />

eine wichtige Möglichkeit, private Initiativen für<br />

attraktivere <strong>und</strong> leistungsstärkere Innenstädte zu<br />

mobilisieren. Die denkbaren Maßnahmen reichen<br />

von Werbekonzepten über Leerstandsmanagement<br />

bis zu größeren Baumaßnahmen zur Verbesserung<br />

des Standorts. Die <strong>Aus</strong>schüsse für Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Immobilienwirtschaft befürworten<br />

den Einsatz von Standortgemeinschaften zur Entwicklung<br />

des Einzelhandels <strong>und</strong> der Innenstädte.<br />

Kita-Check 2008<br />

Im Kampf um die guten Köpfe wird auch die<br />

Fami lienfre<strong>und</strong>lichkeit am Mittleren <strong>Niederrhein</strong><br />

zum Standortfaktor. Engagierte <strong>und</strong> gut ausgebildete<br />

Menschen möchten Erfolg im Job <strong>und</strong> eine<br />

Familie. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass<br />

sich Familienfre<strong>und</strong>lichkeit rechnet. Deshalb setzen<br />

sich die <strong>IHK</strong>s als Vertreter der gewerblichen Wirtschaft<br />

gegenüber der Politik für eine Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für Familien ein.<br />

Dazu gehört vor allem die Kinderbetreuung in<br />

Kindertagesstätten. Der geplante <strong>Aus</strong>bau der Kinderbetreuung<br />

durch die B<strong>und</strong>esregierung bis zum<br />

Jahr 2013 ist ein wichtiger Schritt.<br />

Mit der Umfrage „Kita-Check 2008“ hat die <strong>IHK</strong><br />

festgestellt, wo besondere Stärken am Mittleren<br />

<strong>Niederrhein</strong> liegen. So werden bei den 189 beteiligten<br />

Einrichtungen im <strong>IHK</strong>-Bezirk 21.544 Kinder<br />

von drei bis sechs Jahren <strong>und</strong> 763 Kinder unter<br />

drei Jahren betreut. 62 Prozent öffnen ihre Tore<br />

bereits vor 7.30 Uhr. Das ist besonders wichtig für<br />

berufstätige Mütter <strong>und</strong> schafft die Möglichkeit,<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf zu vereinbaren. Der Kita-Check<br />

hat auch gezeigt, wo noch etwas zu verbessern ist.<br />

19<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Immobilien- <strong>und</strong> Standortgemeinschaften können Innenstädte<br />

attraktiver <strong>und</strong> leistungsfähiger machen.<br />

So bieten nur zwei der 189 erfassten Tagesstätten<br />

auch Samstagsbetreuung an. Auch die Kooperation<br />

zwischen den Kitas <strong>und</strong> den örtlichen Unternehmen<br />

muss noch intensiver werden. Derzeit<br />

gibt es nur bei 4,5 Prozent der an dem Check beteiligten<br />

Tagesstätten Plätze für Kinder von Mitarbeitern<br />

benachbarter Betriebe.<br />

Einführung von Schadenersatzklagen in das<br />

EG-Kartellrecht<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> hat 2008 gegen die<br />

Einführung von Schadenersatzklagen in das EG-<br />

Kartellrecht Stellung genommen. Handels- <strong>und</strong><br />

exportstarke Unternehmen sprachen sich gegen<br />

die „Amerikanisierung“ des europäischen Kartellrechts<br />

aus. Begründet wurde dies mit steigenden<br />

Klage- <strong>und</strong> Kostenrisiken <strong>und</strong> der Gefahr, dass<br />

Dritte wichtige Unternehmensgeheimnisse erfahren<br />

könnten. Ebenfalls abgelehnt wurde die Einführung<br />

der sogenannten „punitive damages“,<br />

also eines erhöhten Schadenersatzes mit Strafwirkung<br />

nach amerikanischem Vorbild.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Projekte „Standort <strong>Niederrhein</strong> –<br />

von den Besten profitieren“<br />

Krisenberatung<br />

Bereits seit Januar 2006 bietet die <strong>IHK</strong> ihren<br />

Die Veranstaltungsreihe „Standort <strong>Niederrhein</strong> – Mitgliedsunternehmen ihre Krisenberatung an.<br />

von den Besten profitieren“ war 2008 ein voller Schon bei ersten Anzeichen einer negativen Um-<br />

Erfolg. Gemeinsam mit ihren Partnern Unternehsatz- oder Gewinnentwicklung können Mitgliedsmen<br />

Erfolg, der Sparkasse Neuss sowie der NGZ unternehmen die betriebswirtschaftliche Hilfe-<br />

<strong>und</strong> der RP konnte die Industrie- <strong>und</strong> Handelsstellung der <strong>IHK</strong>-Fachleute in Anspruch nehmen.<br />

kammer zu Abenden mit bekannten Referenten Das Angebot dieser Krisenberatung umfasst eine<br />

wie Prof. Gertrud Höhler, Sabine Asgodom, Samy betriebswirtschaft liche Ist-Analyse, die gemein-<br />

Molcho, Marco Freiherr von Münchhausen oder same Entwicklung von Lösungsansätzen, Unter-<br />

Rolf H. Ruhleder <strong>und</strong> vollständig ausverkauften stützung bei der Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung des<br />

Rängen aufwarten.<br />

Sanierungspla ns sowie die Prüfung von Fördermöglichkeiten.<br />

Über 220 Beratungen seit dem<br />

Start des Beratungsangebots haben gezeigt, dass<br />

Betriebswirtschaftliche Veranstaltungsreihe<br />

Information der Unternehmen gehört zum Kerngeschäft<br />

der <strong>IHK</strong>. Im besonderen Fokus der mit<br />

viele Unternehmen rasch ges<strong>und</strong>en, wenn sie<br />

rechtzeitig zur Beratung kommen.<br />

aktuellen betriebswirtschaftlichen Themen besetzten<br />

Veranstaltungsreihe 2008 standen Fragen zur<br />

Gewerblicher Mietspiegel<br />

Unternehmensfinanzierung <strong>und</strong> -steuerung neben Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> bringt seit 1996 den<br />

dem Dauerbrenner Unternehmensnachfolge. Ziel- gewerblichen Mietspiegel heraus. Darin sind die<br />

gruppe der Veranstaltungsreihe waren auch in zu realisierenden Mieten im Bereich Einzelhandel,<br />

diesem Jahr insbesondere kleine <strong>und</strong> mittelstän- Bürogebäude <strong>und</strong> Produktion- <strong>und</strong> Lagerhallen<br />

dische Betriebe. Experten haben in mehrstündi- aufgeführt, die durch den <strong>Aus</strong>schuss Immobiliengen<br />

Vorträgen in das jeweilige Thema kompetent wirtschaft der <strong>IHK</strong> ermittelt wurden. Das auf den<br />

<strong>und</strong> praxisnah eingeführt. Durchgehend positive ersten Blick „trockene Zahlenmaterial“ hat sich zu<br />

Bewertungen vonseiten der Teilnehmer <strong>und</strong> über einem nachgefragten <strong>und</strong> bekannten Ratgeber bei<br />

150 Anmeldungen geben Anlass, Fachthemen Gründern, Banken, Unternehmen <strong>und</strong> Immobilien-<br />

auch künftig anzubieten, die über die in der <strong>IHK</strong> fachleuten entwickelt. Der gewerbliche Mietspie-<br />

selbst vertretene Expertise hinausgehen. Deshalb gel wird auch für das Jahr 2009 durch den <strong>Aus</strong>-<br />

werden wir unsere unternehmensbezogene Vorschuss Immobilienwirtschaft festgelegt <strong>und</strong> von<br />

trags- <strong>und</strong> Workshop-Reihe in 2009 fortsetzen. der <strong>IHK</strong> veröffentlicht.<br />

Norbert Hütten<br />

magiGLIDE Deutschland e.K.<br />

Willich-Schiefbahn<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Unsere Produkte sind speziell beschichtete<br />

Gleiter, die es möglich machen, auch schwere<br />

Möbel leise <strong>und</strong> den Boden schonend zu bewegen.<br />

Mein Geschäftskonzept überzeugte den<br />

<strong>IHK</strong>­Existenzgründungsberater Wolfgang Koger.<br />

Bei diversen Banken in der Region bin ich allerdings<br />

auf Bedenkenträger gestoßen. Schließlich<br />

konnten wir ein Kreditinstitut in Meerbusch<br />

überzeugen <strong>und</strong> für die Finanzierung gewinnen.<br />

20<br />

Die Bürgschaftsbank NRW hat daraufhin eine<br />

<strong>Aus</strong>fallbürgschaft über 80 Prozent des unbesicherten<br />

Kapitalbedarfs übernommen. Die restlichen<br />

20 Prozent schulterte die Meerbuscher<br />

Bank. Die positive Stellungnahme der <strong>IHK</strong> zu<br />

meinem Geschäftskonzept hat das ganze Verfahren<br />

beschleunigt. Inzwischen habe ich einen<br />

Vollzeitarbeitsplatz geschaffen. Derzeit baue<br />

ich ein deutschlandweites Vertriebsnetz auf.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Veranstaltungen<br />

Gründertag<br />

International<br />

Gründertag in Neuss mit (v. li.) Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke,<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsführer Dr. Leif-Erik Wollenweber, Moderatorin<br />

Marion Cürlis <strong>und</strong> dem Neusser Bürgermeister Herbert Napp.<br />

„Bewährtes bewahren“ – unter diesem Motto kann<br />

der 22. Gründer- <strong>und</strong> Unternehmertag im Neusser<br />

Zeughaus betrachtet werden. Das Zeughaus hatte<br />

sich schon im vergangenen Jahr als idealer Standort<br />

für diese Veranstaltung erwiesen. Und so<br />

konnten die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> <strong>und</strong> die<br />

Wirtschaftsförderungen des Rhein-Kreises <strong>und</strong><br />

der Stadt Neuss Mitte September erneut zahlreiche<br />

Gründungswillige anlocken. Großer Nachfrage<br />

erfreuten sich die durchgehend gut bewerteten<br />

Fachworkshops zu Gründungsthemen, die<br />

parallel in den Vortragssälen angeboten wurden.<br />

Franchisetag<br />

Beim 4. <strong>IHK</strong>-Franchisetag kamen Franchise-Geber<br />

<strong>und</strong> -Nehmer zusammen: einerseits, um auf potenzielle<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter zu treffen, Geschäftsideen<br />

zu präsentieren oder erfolgreiche Konzepte<br />

anderer Franchise-Geber kennenzulernen. Andererseits,<br />

um sich über die Chancen, aber auch Risiken<br />

einer Existenzgründung per Franchising zu informieren.<br />

Bereits zum vierten Mal orga nisierte die<br />

<strong>IHK</strong> den Tag gemeinsam mit der Consultants House<br />

GmbH <strong>und</strong> dem deutschen Franchiseverband. In<br />

den vergangenen drei Jahren profitierten mehrere<br />

h<strong>und</strong>ert potenzielle Existenzgründer von der Plattform<br />

mit <strong>Aus</strong>stellungen, Workshops <strong>und</strong> vielen<br />

persönlichen Gesprächen. Viele Besucher sahen<br />

die besondere Chance des Franchise, da gute<br />

Franchise-Konzepte von Beginn an für eine hohe<br />

Professionalität sorgen, sodass die Abrecher-<br />

Quote weit unter 10 Prozent liegt.<br />

21<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Telefonsprechtrag zur sozialen Sicherung<br />

von Gründern<br />

Unter dem Motto „Ohne Netz <strong>und</strong> doppelten Boden?<br />

– Sozial gesichert starten“ veranstaltete die<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> in den Redaktionsräumen<br />

der NGZ einen Telefonsprechtag. Die persönliche<br />

soziale Absicherung – ein Thema, das Gründer<br />

auf die lange Bank schieben. In der Startphase<br />

stehen oft Finanzen <strong>und</strong> Behördengänge im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Doch wer nicht rechtzeitig vorsorgt,<br />

kann böse Überraschungen erleben. Viele Selbstständige<br />

denken bei ihrer Altersvorsorge nicht in<br />

erster Linie an die gesetzliche Rentenversicherung.<br />

Einige Unternehmer sind jedoch ohnehin,<br />

wie Arbeitnehmer auch, versicherungspflichtig.<br />

Fragen vieler Anrufer, die an diesem Tag geklärt<br />

werden konnten, waren deshalb, welche Pflichtbeiträge<br />

Selbstständige bei der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

zahlen müssen, welche Fristen zu<br />

beachten sind oder welche Absicherung bei der<br />

Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung erfolgen sollte.<br />

Antworten auf diese <strong>und</strong> weitere Fragen gaben<br />

Experten der Deutschen Rentenversicherung, der<br />

Barmer Krankenkasse <strong>und</strong> des Verbandes der<br />

Deutschen Versicherungskaufleute. Für mit diesen<br />

Punkten verb<strong>und</strong>ene Gründungsfragen stand ein<br />

<strong>IHK</strong>-Berater zur Verfügung.<br />

Informationen <strong>und</strong> persönliche Gespräche:<br />

Beim 4. <strong>IHK</strong>-Franchisetag fanden Unternehmen<br />

<strong>und</strong> potenzielle K<strong>und</strong>en zueinander.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Veranstaltungen<br />

Nichtraucherschutzgesetz<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Seit dem 1. Juli 2008 gilt das Nichtraucherschutzgesetz<br />

auch für die Gastronomie. Um Klarheit<br />

über die genauen Bestimmungen <strong>und</strong> Gestaltungsmöglichkeiten<br />

des Gesetzes zu verschaffen, informierte<br />

die <strong>IHK</strong> die Gastronomen in zwei Veranstaltungen<br />

über dessen Hintergründe <strong>und</strong> die Entscheidungslage<br />

bei Gesetzgeber, Verwaltung <strong>und</strong><br />

Gerichten. Gut 60 Gastronomen folgten der Einladung<br />

<strong>und</strong> diskutierten mit der Dehoga <strong>und</strong> Vertretern<br />

des Ord nungs amtes über Fragen wie Raucherclubs,<br />

<strong>Aus</strong>nahmeregelungen <strong>und</strong> Raumteilung.<br />

Nachdem das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht das<br />

NRW-Gesetz für verfassungswidrig erklärt hatte,<br />

hat die NRW-Landesregierung inzwischen einen<br />

Entwurf zur Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes<br />

vorgelegt.<br />

<strong>IHK</strong>-Branchenforum Immobilienwirtschaft<br />

Gegenstand des diesjährigen Branchenforums<br />

war die Immobilienwirtschaft. Bei der Durchführung<br />

wurde die erfolgreiche Kooperation mit der<br />

<strong>IHK</strong> Düsseldorf fortgesetzt. Renommierte Referenten<br />

gaben über 60 Teilnehmern Tipps <strong>und</strong><br />

Hinweise zu Gestaltungsmöglichkeiten bei gewerblichen<br />

Mietverträgen, modernem Facility<br />

Management, Energiemanagement <strong>und</strong> aktuellen<br />

Gesetzesänderun gen. Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

wird auch im Jahr 2009 ein Branchenforum<br />

durchführen, diesmal zum Thema Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft.<br />

22<br />

Powerdating<br />

Über 120 geschäftliche Kooperationsgespräche<br />

à 20 Minuten bei 30 Anmeldungen – das ist die<br />

Bilanz des Powerdatings, das als neues Veranstaltungsformat<br />

erstmals <strong>und</strong> erfolgreich durchgeführt<br />

wurde. Die Teilnehmer des Powerdatings<br />

waren vor allem Jungunternehmer aus dem Kreis<br />

des zusammen mit der WFG Krefeld initiierten<br />

„Gründerforums <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong>“. Das vor<br />

einem Jahr gestartete Gründerforum auf der<br />

Netzwerkplattform Xing entwickelt sich gerade<br />

aufgr<strong>und</strong> solcher innovativer Aktionen sehr positiv<br />

<strong>und</strong> konnte vor Kurzem den 100. Gründer<br />

begrüßen. Für 2009 sind weitere Informations-<br />

<strong>und</strong> Netzwerkveranstaltungen geplant.<br />

ManagerInnen-Talk 2008<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Managerinnen aus der<br />

Region diskutierten bei<br />

der <strong>IHK</strong> (v. li.: Ulrike<br />

Gewehr, Sabine Mutert,<br />

Martina Minten-<br />

Schalley, Moderatorin<br />

Anke Fabian, Annely<br />

Hüsen <strong>und</strong> Brigitta<br />

Schulten).<br />

Erfolgreiche Unternehmerinnen diskutierten beim<br />

ManagerInnen-Talk 2008 zum Thema „Arbeitnehmer<br />

50plus“ über die aktuellen Entwicklungen auf<br />

dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> das Potenzial der Älteren<br />

in Zeiten des Fachkräftemangels. Noch immer<br />

stellen 70 Prozent aller Unternehmen in Deutschland<br />

keine Menschen über 50 Jahre ein. Angesichts<br />

der demografischen Entwicklung ist dieses<br />

Verhalten überholt. Denn der Großteil der Bevölkerung<br />

ist fit <strong>und</strong> beruflich leistungsfähig bis ins<br />

hohe Alter. Um dem Mangel an Spezialisten <strong>und</strong><br />

dem Verlust an Erfahrung <strong>und</strong> Know-how entgegenzuwirken,<br />

müssen Unternehmen in Zukunft<br />

stärker auf ältere Arbeitnehmer setzen.


Statistik<br />

Teilnehmer an<br />

Existenzgründerseminaren<br />

/<br />

Coaching von<br />

Exis tenzgründern<br />

Seminare<br />

Coaching<br />

Stellungnahmen zu<br />

Gewerbeerlaubnissen<br />

Stellungnahmen zu<br />

Bürgschaftsanträgen<br />

Produkte Starthilfe<br />

3.149<br />

1.157<br />

931<br />

571<br />

405<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

International<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

304<br />

518<br />

292<br />

400<br />

422<br />

320<br />

570<br />

289<br />

517<br />

252<br />

603<br />

268<br />

544<br />

96<br />

537<br />

72<br />

392<br />

0<br />

323<br />

254<br />

171<br />

122<br />

115<br />

127<br />

118<br />

99<br />

106<br />

50<br />

48<br />

45<br />

38<br />

34<br />

18<br />

29<br />

34<br />

26<br />

3.873<br />

1.463<br />

979<br />

696<br />

375<br />

1.494<br />

1.378<br />

1.101<br />

996<br />

457<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

23<br />

2.015<br />

1.427<br />

851<br />

580<br />

512**<br />

6<br />

19<br />

15<br />

34<br />

32<br />

43<br />

49<br />

40<br />

29<br />

173<br />

143<br />

112<br />

82<br />

97<br />

73<br />

70<br />

55<br />

107<br />

844<br />

-<br />

909<br />

694<br />

845<br />

443<br />

649<br />

418<br />

1.337 *<br />

287<br />

576<br />

542<br />

465<br />

485<br />

393<br />

2.742 **<br />

667<br />

4.495 **<br />

Recht | Fair Play<br />

1.437<br />

857<br />

637<br />

415<br />

413<br />

Existenzgründungsgespräche*<br />

Bearbeitung Existenzgründungsbörse<br />

Teilnehmer an Gaststättenunterrichtungen<br />

Teilnehmer an Arzneimittel-Sachk<strong>und</strong>eprüfungen<br />

Stellungnahmen Überbrückungsgeld<br />

* Umstellung der Zahlen nach QS ab 2004<br />

** Gesetzesänderung 2006 – Liberalisierung der<br />

Konzessionspflicht<br />

Teilnehmer an<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Starthilfe<br />

Unternehmensförderung<br />

* Einführung der Ich-AG<br />

** Veranstaltungsreihe Standort <strong>Niederrhein</strong><br />

Stellungnahmen zu großflächigen<br />

Einzelhandelsobjekten<br />

Stellungnahmen<br />

zu öffentlichen<br />

Krediten<br />

Haushalt<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Dr. Frank Lorenz<br />

Standortpolitik<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Kontakt<br />

02161 241-110<br />

lorenz@<br />

moenchengladbach.ihk.de<br />

Vorwort<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Im bereits spürbaren Wettbewerb um die besten <strong>Aus</strong>zubildenden <strong>und</strong> durch den<br />

absehbaren Fachkräftemangel in einigen Branchen sind selbst ausgebildeter Nach­<br />

wuchs <strong>und</strong> passgenaue <strong>Weiterbildung</strong>smöglichkeiten notwendige Voraussetzungen,<br />

damit unsere Mitgliedsunternehmen dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben.<br />

Ziel des Geschäftsbereichs <strong>Aus</strong>­ <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> ist es, die Wirtschaft am<br />

<strong>Niederrhein</strong> auf hohem Niveau bei der Ansprache, <strong>Aus</strong>wahl, Betreuung, <strong>Aus</strong>bildung,<br />

Weiterqualifizierung <strong>und</strong> der Bindung von <strong>Aus</strong>zubildenden <strong>und</strong> Mitarbeitern mit<br />

geeigneten Dienstleistungen zu unterstützen.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die auch im Jahr 2008 weiterhin gestiegene Zahl der eingetragenen <strong>Aus</strong>bildungsverhältnisse – seit 2005<br />

ein Zuwachs von ca. 35 Prozent – war der sichtbare Erfolg der stetig wachsenden <strong>Aus</strong>bildungsbereitschaft<br />

der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> der systematischen Werbung <strong>und</strong> Beratung für mehr <strong>Aus</strong>bildung<br />

durch die <strong>IHK</strong>. Die Optimierung der IT-gestützten Prozesse sicherte die Qualität der Zwischen- <strong>und</strong><br />

Abschlussprüfungen der mittlerweile mehr als 12.000 von uns betreuten <strong>Aus</strong>bildungsverhältnisse.<br />

Die Prüfungsqualität blieb unverändert hoch – dank des besonderen Engagements unserer mehr als<br />

2.500 ehrenamtlichen Prüfer in über 250 Prüfungsausschüssen. Der reibungslose Prüfungsablauf <strong>und</strong><br />

die Qualität unserer b<strong>und</strong>eseinheitlichen Abschlüsse in der Berufsausbildung <strong>und</strong> in der Aufstiegsfortbildung<br />

bleiben ein Markenzeichen der <strong>IHK</strong>-Organisation <strong>und</strong> werden in den kommenden Jahren angesichts<br />

steigender Prüflingszahlen bei gleichzeitigem vermehrtem altersbedingtem <strong>Aus</strong>scheiden von<br />

Prüfern zu einer zentralen Herausforderung für den Geschäftsbereich. Hierzu wurde die Werbekampagne<br />

„<strong>Aus</strong>bildung braucht Ihren guten Namen“ gestartet, mit der neue Prüfer für das ehrenamtliche<br />

Engagement gewonnen werden sollen.<br />

Unsere arbeitsplatznahen <strong>und</strong> aufstiegsfördernden Dienstleistungen für eine hochwertige <strong>Weiterbildung</strong><br />

wurden bedarfsorientiert erweitert <strong>und</strong> den Interessenten in bewährter Form als Jahresprogramm<br />

präsen tiert. Daneben ergänzten wir unser Angebot durch unterjährige Spezialangebote zu aktuellen<br />

Themen <strong>und</strong> durch k<strong>und</strong>enspezifische Inhouse-Schulungen. Zu den Höhepunkten des abgelaufenen<br />

Jahres zählte der „After Work English Club“, der als Lernen vor Ort in einem Krefelder Pub eine<br />

neuartige Form des Lernens darstellt <strong>und</strong> sehr gut angenommen wird.<br />

R<strong>und</strong> 4.000 Teilnehmer besuchten unsere 400 Kurse <strong>und</strong> nutzten die ihnen angebotenen Chancen.<br />

Neben der Vorbereitung auf Prüfungen in der Aufstiegsfortbildung galt das besondere Interesse der<br />

teilnehmenden <strong>Aus</strong>zubildenden <strong>und</strong> berufstätigen Fachkräfte der Erweiterung <strong>und</strong> der Vertiefung von<br />

Fachwissen <strong>und</strong> von Handlungskompetenzen. Die jährliche Leistungsschau der <strong>Weiterbildung</strong>slandschaft<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk fand mit unserem <strong>IHK</strong>-Forum <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> erneut im Zeughaus in<br />

Neuss statt – im neuen Format <strong>und</strong> mit steigenden <strong>Aus</strong>steller- <strong>und</strong> Teilnehmerzahlen.<br />

24


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Vorwort<br />

Positionen<br />

International<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Unverändert musste sich die Wirtschaft am Mittleren <strong>Niederrhein</strong> den Anforderungen des bis in das<br />

Jahr 2010 verlängerten Nationalen <strong>Aus</strong>bildungspaktes stellen. Die Zielvorgaben im Rahmen der Selbstverpflichtung<br />

der Wirtschaft wurden wie in den Vorjahren erfüllt <strong>und</strong> teilweise deutlich übertroffen.<br />

Mehr als 640 zusätzliche <strong>Aus</strong>bildungsplatzangebote <strong>und</strong> 755 neue <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe wurden geworben.<br />

Angesichts leicht sinkender Bewerberzahlen verringerte sich die Zahl der unversorgten Jugendlichen<br />

gegenüber den Vorjahren; es konnte jedem ausbildungswilligen <strong>und</strong> -fähigen Jugendlichen im <strong>Aus</strong>bildungskonsens<br />

NRW ein Angebot gemacht werden.<br />

Für das Jahr 2009 haben wir uns vorgenommen, unter sich verschlechternden konjunkturellen<br />

B edingungen den Mitglieder- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>ennutzen wie folgt zu stärken:<br />

Zusagen im <strong>Aus</strong>bildungspakt erfüllen<br />

bedarfsgerechte <strong>Weiterbildung</strong>sangebote sicherstellen<br />

das regionale Übergangsmanagement Schule-Wirtschaft ausbauen<br />

Prüfernachwuchs gewinnen<br />

die Servicequalität durch den vermehrten Einsatz digitaler Prozesse verbessern<br />

Schüler auf den erfolgreichen Übergang<br />

in die Wirtschaft vorbereiten<br />

Das frühzeitige Heranführen von Schülern an eine<br />

zielgerichtete Berufswahlorientierung bleibt die<br />

beste Vorsorge für einen erfolgreichen Übergang<br />

von der Schule in die Wirtschaft zum Nutzen von<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Unternehmen. Die <strong>IHK</strong> engagiert<br />

sich selbst <strong>und</strong> unterstützt Schulen, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> andere Partner dabei, jungen Menschen Perspektiven<br />

zu bieten.<br />

25<br />

Mit unseren Maßnahmen „Bosse in Schulen“,<br />

der Herbeiführung von Schulpartnerschaften <strong>und</strong><br />

dem Angebot von Schülerakademien („Academy<br />

for Junior Managers“) an mittlerweile fünf Standorten<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk bauen wir unser Engagement<br />

systematisch weiter aus. Ergänzende <strong>IHK</strong>-Projekte<br />

(„Vertiefte Berufsorientierung“) r<strong>und</strong>en das Leistungsspektrum<br />

mit konkreter Unterstützung <strong>und</strong><br />

Begleitung einzelner Schüler an Haupt- <strong>und</strong><br />

Realschulen ab.<br />

„Bosse in Schulen“:<br />

<strong>IHK</strong>-Vizepräsident<br />

Ludger Gooßens gibt<br />

Schülern praktische<br />

Tipps zur Berufswahl.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen Das Angebot an dualen Studiengängen<br />

ausbauen<br />

Projekte <strong>und</strong><br />

Aktivitäten<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Das duale System der Berufsausbildung sichert<br />

konstant <strong>und</strong> auf hohem Niveau den Fachkräftebedarf<br />

der Unternehmen. Ergänzend hierzu wächst<br />

der Bedarf an besonders leistungsstarken Nachwuchskräften,<br />

die sowohl über einen Berufsabschluss<br />

als auch über einen ersten berufsqualifizierenden<br />

Hochschulabschluss verfügen.<br />

Dieser Anforderung werden sogenannte duale<br />

Studiengänge in besonderer Weise gerecht. Wir<br />

unterstützen gemeinsam mit der Hochschule <strong>Niederrhein</strong><br />

den <strong>Aus</strong>bau der kooperativen Ingenieurausbildung,<br />

die als „Krefelder Modell“ seit 26 Jahren<br />

erfolgreich umgesetzt wird <strong>und</strong> einen starken<br />

Zuwachs von Studienanfängern verzeichnet. Ergänzend<br />

dazu setzen wir uns durch die Unterstützung<br />

der in Gründung befindlichen Hochschule<br />

Neuss für den Logistikstandort <strong>Niederrhein</strong> ein.<br />

Vertiefte Berufsorientierung<br />

für Haupt- <strong>und</strong> Realschüler<br />

Mit dem Projekt „Vertiefte Berufsorientierung“<br />

(VBO) der <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong>, unterstützt<br />

durch die Arbeitsagenturen Krefeld <strong>und</strong> Mönchengladbach,<br />

konnten wir 1.021 Schüler an acht allgemeinbildenden<br />

Schulen in Mönchengladbach,<br />

Krefeld, Kreis Viersen <strong>und</strong> im Rhein-Kreis Neuss<br />

fit für die Zeit nach der Schule machen. Welcher<br />

Beruf entspricht meinen Fähigkeiten? Wo liegen<br />

meine Stärken, wo meine Schwächen? Wer kann<br />

mir bei der Berufswahl helfen? In Kleingruppen-<br />

Workshops, Bewerbungstrainings, Stärken-<br />

Schwächen-Analysen <strong>und</strong> Betriebserk<strong>und</strong>ungen<br />

erhielten die Schüler professionelle Unterstützung<br />

bei der Beantwortung dieser Fragen. Aufgr<strong>und</strong><br />

des erfolgreichen Verlaufs im ersten Durchgang<br />

wurde das einjährige Projekt um ein weiteres<br />

Jahr verlängert, <strong>und</strong> die Zahl der teilnehmenden<br />

Schulen konnte auf 11 erhöht werden.<br />

26<br />

Heinz Schmidt<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

von 1997 bis 2006<br />

Trotz einiger Nachbesserungen in den B<strong>und</strong>estagsberatungen<br />

ist die geplante Einführung<br />

eines <strong>Aus</strong>bildungsbonus nur bedingt geeignet,<br />

zusätzlich jungen Menschen einen <strong>Aus</strong>bildungsplatz<br />

zu verschaffen. Durch die am 1. August<br />

in Kraft getretene Regelung sind vor allem<br />

Mitnahme­Effekte bei einigen Unternehmen zu<br />

erwarten, die ohnehin Azubis einstellen wollen<br />

<strong>und</strong> sich jetzt dafür einen staatlichen Zuschuss<br />

holen. Der Bonus wird folglich teuer, aber er<br />

bringt nicht viel. Demgegenüber hat sich die<br />

auch in 2008 laufende Aktion Klinkenputzen<br />

der <strong>IHK</strong> als erfolgreiches Instrument zur Bereitstellung<br />

zusätzlicher Lehrstellen bewährt.<br />

Hierbei sprechen Berater der <strong>IHK</strong> in individuellen<br />

Gesprächen Unternehmen gezielt auf die<br />

Möglichkeiten neuer Lehrstellen an. In unserem<br />

<strong>IHK</strong>­Bezirk hatten wir 2008 einen Zuwachs von<br />

6 Prozent bei den neu eingetragenen <strong>Aus</strong>bildungsplätzen,<br />

das ist deutlich mehr als der<br />

Landesdurchschnitt von 5 Prozent.<br />

Schulungsangebote für die<br />

Studien- <strong>und</strong> Berufswahlkoordinatoren<br />

Die Schulen in NRW bekommen künftig sogenannte<br />

„StuBOs“. Diese Abkürzung steht für Studien-<br />

<strong>und</strong> Berufswahlkoordinatoren. Es handelt sich um<br />

Lehrer, die eine zentrale Vermittlerrolle zwischen<br />

Schülern, Eltern, Wirtschaft <strong>und</strong> Institutionen wie<br />

<strong>IHK</strong> <strong>und</strong> Arbeitsagentur übernehmen, um Schüler<br />

künftig systematisch auf den Übergang ins Berufsleben<br />

vorzubereiten. Die <strong>IHK</strong> <strong>Aus</strong>bildungs GmbH<br />

hat sich als einer der ausgewählten Bildungsträger<br />

an der Vorbereitung <strong>und</strong> Schulung der Lehrer auf<br />

diese neue Aufgabe erfolgreich beteiligt. Im Rahmen<br />

der 34-stündigen Qualifizierungsmaßnahme<br />

wurden drei Gruppen von Pädagogen zu Themen<br />

wie „Externe Partner <strong>und</strong> Wirtschaft“, „Projektmanagement“<br />

<strong>und</strong> „Kommunikation“ fit gemacht<br />

<strong>und</strong> in das <strong>IHK</strong>-Netzwerk der vorhandenen Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen im Bereich Schule-<br />

Wirtschaft eingeb<strong>und</strong>en.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Projekte <strong>und</strong><br />

Aktivitäten<br />

Jens Drießen<br />

stellv. Geschäftsführer<br />

Ev. Kirchenkreis Krefeld<br />

International<br />

Rhein-Maas-Nord Academy – Einstieg<br />

in eine internationale Berufsausbildung<br />

16 junge Deutsche <strong>und</strong> Niederländer drücken<br />

gemeinsam die Schulbank. Ende November startete<br />

der erste Kurs der neu gegründeten Rhein-<br />

Maas-Nord Academy. Sie bietet Schülern eine<br />

spezielle Vorbereitung auf eine länderübergreifende<br />

kaufmännische Karriere <strong>und</strong> wurde von<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Aus</strong>bildungs GmbH im Rahmen eines<br />

Euregio-Projekts konzipiert <strong>und</strong> organisiert.<br />

Das Programm der Rhein-Maas-Nord Academy<br />

verbindet Theorie <strong>und</strong> Praxis, um die ideale Vorbereitung<br />

auf eine kaufmännische <strong>Aus</strong>bildung mit<br />

internationalem Bezug herzustellen. An 25 Samstagen<br />

in 18 Monaten vermitteln wirtschaftsnahe<br />

Dozenten Präsentationstechniken, Sprachkompetenz<br />

in Deutsch, Niederländisch <strong>und</strong> Business-<br />

Englisch, Wirtschaftswissenschaften, Bewerbungstechniken<br />

sowie Soft Skills. Der aktuelle Kurs <strong>und</strong><br />

die für 2009 geplanten zwei weiteren Kurse setzen<br />

sich je zur Hälfte aus deutschen <strong>und</strong> niederländischen<br />

Schülern zusammen. Die Dozenten<br />

unterrichten in Deutsch, Niederländisch <strong>und</strong> Englisch.<br />

Das Angebot enthält zusätzliche Praktika<br />

in ausgewählten Unternehmen des Rhein-Maas-<br />

Gebiets. Die Absolventen der Rhein-Maas-Nord<br />

Academy erhalten einen Qualifikationsnachweis<br />

der Indus trie- <strong>und</strong> Handelskammer <strong>Mittlerer</strong><br />

<strong>Niederrhein</strong>, der Gilde Opleidingen <strong>und</strong> der<br />

Kamer van Koop handel Limburg.<br />

Als „Geprüfter Personalfachkaufmann“ zum stellvertretenden Geschäftsführer<br />

Die <strong>Weiterbildung</strong> bei der <strong>IHK</strong> zum Geprüften<br />

Personalfachkaufmann hat sich schon heute für<br />

mich gelohnt. Ich konnte nach meiner Prüfung<br />

sogar zwischen einem Angebot als Personalleiter<br />

<strong>und</strong> einem als stellvertretender Geschäftsführer<br />

auswählen. Ich habe mich für den Job des stellvertretenden<br />

Geschäftsführers entschieden.<br />

Nun bin ich in unserem Unternehmen für Mitarbeiterführung,<br />

Personalentwicklung <strong>und</strong> Arbeits­<br />

27<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

organisation zuständig. Vor allem das Fach<br />

Arbeitsrecht hat mich fasziniert. Die Dozenten<br />

haben es geschafft, dieses eher trockene Thema<br />

zu meiner beruflichen Leidenschaft werden zu<br />

lassen. Nun denke ich über die nächste Qualifizierung<br />

nach, ein Bachelor­Studium. Auch hier<br />

haben mich sowohl die Dozenten des Lehrgangs<br />

als auch die <strong>Weiterbildung</strong>sberater der <strong>IHK</strong><br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> kompetent unterstützt.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Veranstaltungen<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

<strong>IHK</strong>-Bestenehrung – Leistung lohnt sich<br />

Die erfolgreichsten <strong>Aus</strong>zubildenden des <strong>IHK</strong>-Bezirks<br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> standen im Mittelpunkt der<br />

Festveranstaltung, mit der die <strong>IHK</strong> in der Viersener<br />

Festhalle überdurchschnittliche Leistungen von 221<br />

Azubis würdigte. Auch für die besten <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe<br />

fanden <strong>IHK</strong>-Präsident Wilhelm Werhahn<br />

<strong>und</strong> <strong>IHK</strong>-Vizepräsident Dr. Norbert Miller lobende<br />

Worte: Im Bereich der gewerblich-technischen<br />

Berufe hatte SAB Bröckskes (Viersen) den erfolgreichsten<br />

<strong>Aus</strong>zubildenden vorzuweisen, bei den<br />

kaufmännischen Berufen hatte Edeka-Markt-Inhaber<br />

Stefan Reckmann aus Mönchengladbach den<br />

besten Azubi. Schließlich lag die Firma Atlantec<br />

aus Willich bei jenen Unternehmen vorn, die zum<br />

ersten Mal ausgebildet hatten.<br />

Dann gab es auch noch den Beifall von mehr als<br />

650 Teilnehmern für die besten Fortbildungs-Absolventen<br />

des Jahres 2008, den Wirtschaftsfachwirt<br />

Sven Jordan (kaufmännische Aufstiegsfortbildung),<br />

sowie die punktgleich Besten bei den<br />

„Gewerb lich-Technischen“, Rolf Jung (Kaarst,<br />

Indus triemeister Metall) <strong>und</strong> Peter Dirk Winkel<br />

(Rheinberg, Industriemeister Lagerwirtschaft).<br />

Als bester Technischer Betriebswirt stand Sascha<br />

Puppel aus Erkelenz auf der Bühne der Viersener<br />

Festhalle.<br />

10. <strong>IHK</strong>-Forum <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong> –<br />

mehr als nur Theater<br />

Im frischen Gewand präsentierte sich im Neusser<br />

Zeughaus zum zehnjährigen Jubiläum das <strong>IHK</strong>-Forum<br />

„<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>“, die in der Region<br />

größte Info- <strong>und</strong> Kontaktbörse. Mit dem von den<br />

28<br />

Bestenehrung in der<br />

Viersener Festhalle: Lob<br />

<strong>und</strong> Anerkennung für<br />

die Top-Azubis im<br />

<strong>IHK</strong>-Bezirk.<br />

Wirtschaftsjunioren entwickelten <strong>und</strong> vom Lutz-<br />

Theater Hagen pfiffig umgesetzten satirischen<br />

Bühnenspiel „Hey Boss, hier bin ich!“ wurde zum<br />

Einstieg demonstriert, wie man es als Azubi <strong>und</strong><br />

als Personalchef im Bewerbungsgespräch möglichst<br />

nicht machen soll.<br />

Prüferehrung – langjähriges ehrenamtliches<br />

Engagement gewürdigt<br />

In den vergangenen 10 Jahren haben die Prüfer<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> 120.000 Abschluss-<br />

<strong>und</strong> ebenso viele Zwischenprüfungen abgenommen.<br />

Sie tun dies ehrenamtlich <strong>und</strong> widmen dieser Aufgabe<br />

mehrere Arbeitstage pro Jahr. Gr<strong>und</strong> genug<br />

für die <strong>IHK</strong>, 190 langgediente Prüfer für ihr Engagement<br />

zu ehren. Das Ehrenamt der Prüfer entlas tet<br />

den Staat, der diese Aufgabe sonst selbst übernehmen<br />

müsste. Heinz Schmidt, Vorsitzender im<br />

<strong>IHK</strong>-Berufsbildungsausschuss, sprach den Prüfern<br />

seinen Respekt aus <strong>und</strong> verlieh 104 silberne Ehrennadeln<br />

für zehnjährige sowie weitere 86 goldene<br />

Ehrennadeln für 20-jährige Prüfertätigkeit.<br />

„Hey Boss, hier bin ich!“ – ein satirisches Bühnenspiel<br />

gab Tipps für Bewerbungsgespräche.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Statistik<br />

Teilnehmer an<br />

Zwischenprüfungen<br />

kaufmännisch<br />

gewerblich<br />

* Verschiebung der<br />

kfm. Zwischenprüfung<br />

von Herbst 2003 auf<br />

Frühjahr 2004<br />

Teilnehmer an<br />

Umschulungs- <strong>und</strong><br />

Fortbildungsprüfungen<br />

Umschulung<br />

Fortbildung<br />

<strong>Aus</strong>bildungsberatungen<br />

in<br />

Unternehmen<br />

Produkte <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2.514<br />

1.325<br />

2.652<br />

1.404<br />

2.572<br />

1.358<br />

921 *<br />

1.147<br />

1.954<br />

942<br />

2.696<br />

961<br />

2.789<br />

1.089<br />

2.718<br />

1.094<br />

2.873<br />

1.199<br />

<strong>Aus</strong>bildung<br />

7.360 7.144 7.184<br />

4.673 4.593<br />

4.702<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

International<br />

2.919 2.803<br />

4.368<br />

<strong>Weiterbildung</strong><br />

400 401<br />

367<br />

439<br />

407<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

845<br />

658<br />

932<br />

744<br />

1.002<br />

821<br />

1.078<br />

699<br />

1.085<br />

539<br />

680<br />

780<br />

550<br />

842<br />

336<br />

634<br />

208<br />

647<br />

3.384<br />

3.181<br />

2.774<br />

2.399<br />

1.859<br />

1.755<br />

2.040<br />

2.384<br />

2.172<br />

4.287 4.002<br />

4.223<br />

2.921<br />

4.403<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

29<br />

7.349<br />

3.027<br />

4.595<br />

2.600<br />

1.286<br />

2.858<br />

1.433<br />

2.952<br />

1.468<br />

3.056<br />

1.542<br />

2.770<br />

1.357<br />

2.861<br />

1.505<br />

3.140<br />

1.354<br />

3.202<br />

1.309<br />

3.331<br />

1.539<br />

295<br />

356<br />

349<br />

362<br />

302<br />

312<br />

337<br />

383<br />

454<br />

1.400<br />

1.100<br />

1.300<br />

1.600<br />

2.150<br />

1.125<br />

1.355<br />

1.155<br />

2.616<br />

Recht | Fair Play<br />

8.432<br />

3.402<br />

4.097<br />

kaufmännische <strong>Aus</strong>bildungsverträge<br />

gewerbliche <strong>Aus</strong>bildungsverträge<br />

aktive <strong>Aus</strong>bildungsbetriebe<br />

Teilnehmer <strong>Weiterbildung</strong>sveranstaltungen<br />

Anzahl <strong>Weiterbildung</strong>sveranstaltungen<br />

Teilnehmer an<br />

Abschlussprüfungen<br />

kaufmännisch<br />

gewerblich<br />

Haushalt<br />

Teilnehmer an<br />

<strong>Aus</strong>bildereignungsprüfungen<br />

Teilnehmer an<br />

Informationsveranstaltungen*<br />

* Ehrung von Meistern <strong>und</strong> <strong>Aus</strong>zubildenden,<br />

Forum <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>, Aschermittwoch,<br />

Sprachberatung<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Roland Meißner<br />

Geschäftsführer<br />

Innovation | Umwelt<br />

Kontakt<br />

02131 9268-540<br />

meissner@neuss.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Vorwort<br />

Innovation | Umwelt<br />

Kompakt informiert entscheiden Sie besser! Der Geschäftsbereich Innovation I Umwelt bietet<br />

aktive <strong>und</strong> intensive Unterstützung in allen Fragen der Themenfelder Innovation, Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung, Informations­ <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie, Energie sowie Umwelt <strong>und</strong><br />

Arbeitsschutz. Wir initiieren regionale Netzwerke in Wachstumsbranchen, verbessern den<br />

Technologietransfer zwischen Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft, kümmern uns um kostengünstige<br />

Infrastrukturen bei Abfall, Wasser <strong>und</strong> Energie <strong>und</strong> unterstützen Konzepte nachhaltigen Wirt­<br />

schaftens <strong>und</strong> der Energieeffizienz auf betrieblicher Ebene. Unsere Datenbanken bieten Ihnen<br />

die Möglichkeit, innovatives Know­how anzubieten oder zu suchen, Kooperationspartner zu<br />

finden <strong>und</strong> Quellen für Risikokapital zu erschließen. Mit einer Vielzahl von Informationsveran­<br />

staltungen sowie individueller Beratung <strong>und</strong> Betreuung wollen wir vor allem kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen in der Entwicklung neuer Produkte, Produktionsverfahren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

kompetent unterstützen. Nutzen Sie unser Leistungsangebot für Ihr Unternehmen!<br />

Wir machen uns stark für Ihren Erfolg.<br />

Um im Wettbewerb bestehen <strong>und</strong> Spitzenstellungen behaupten zu können, müssen Unternehmen<br />

ständig in neue Produkte <strong>und</strong> Verfahren investieren. Dafür benötigen insbesondere kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen aktuelle Informationen <strong>und</strong> Beratung. Ihre Position müssen Unternehmen<br />

aber nicht nur im Wettbewerb mit Konkurrenten behaupten, sondern immer häufiger auch gegen eine<br />

überbordende Bürokratie <strong>und</strong> Regelungswut, die vor allem in Brüssel initiiert wird.<br />

Geschäftsbereich Innovation | Umwelt<br />

Veranstaltungen<br />

Technologie | Umwelt | Multimedia 1. Halbjahr 2009<br />

2009<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Auch im Jahr 2008 war ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Geschäftsbereichs<br />

Innovation I Umwelt die Durchführung von Informationsveranstaltungen,<br />

Foren, Beratungen sowie das Erarbeiten von Stellungnahmen zu<br />

Pressemeldungen für unsere Mitgliedsunternehmen. Die Themenpalette der<br />

angebotenen Informationen reichte dabei von Innovationsmanagement <strong>und</strong><br />

Technologien über Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Design, Energieeefizienz,<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Arbeitsschutzmanage ment bis hin zu den Bereichen Telekommunikation<br />

<strong>und</strong> Multimedia.<br />

Unsere umfangreichen Halbjahres-Veranstaltungsprogramme nutzten im<br />

vergangenen Jahr mehr als 2.500 Unternehmensvertreter, um sich früh zeitig<br />

zu aktuellen Themen <strong>und</strong> Trends zu informieren. Aufgr<strong>und</strong> der großen Nachfrage<br />

werden die Aktivitäten auch in diesem Jahr wieder übersichtlich in<br />

jeweils einer Halbjahresbroschüre zusammengefasst.<br />

30


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

Positionen<br />

Energieeffizienz ist Wettbewerbsvorteil<br />

<strong>und</strong> Klimaschutz!<br />

Wenn es in Deutschland etwas gibt, worauf sich<br />

in unserem Land Wirtschaft <strong>und</strong> private Verbraucher<br />

h<strong>und</strong>ertprozentig verlassen können, dann<br />

sind das steigende Energiepreise. Die europäischen<br />

Klimaschutzziele, der Energiehunger der Schwellenländer,<br />

der Emissionshandel oder die staatliche<br />

Steuern- <strong>und</strong> Abgabenlast – es gibt genug Gründe,<br />

weshalb Energie generell immer teurer wird. Um<br />

im Wettbewerb weiter bestehen zu können, suchen<br />

viele Unternehmen nach praktischen Lösungen,<br />

wie sie die Ressource Energie effizienter nutzen<br />

können. Als Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer betrachten<br />

wir es daher als eine wichtige Aufgabe,<br />

unseren Mitgliedsunternehmen maßgeschneiderte<br />

Informationen <strong>und</strong> Beratungen sowie andere<br />

Hilfestellungen zum Thema Energieeffi zienz<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Ziel ist es, unsere Firmen so zu unterstützen, dass<br />

sie über Energieeffi zienzmaßnahmen ihre Wettbewerbs<br />

fähigkeit stärken <strong>und</strong> ausbauen können.<br />

Neben der Durchführung einer Vielzahl von Einzelveran<br />

stal tungen <strong>und</strong> Bereitstellung von Informationen<br />

zu aktuellen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>satzthemen im<br />

Bereich der Energieeffizienz haben wir uns daher<br />

auch aktiv am Dialog zu energiepolitischen Kernthemen<br />

in NRW beteiligt oder als Regionalpartner<br />

des Sonderfonds Energieeffizienz der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) engagiert, mit dessen Hilfe<br />

Beratungsdienstleistungen zur Verbesserung der<br />

Energie effizienz im Unternehmen gefördert werden.<br />

31<br />

Rolf A. Königs<br />

Vizepräsident der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Deutschland <strong>und</strong> weite Teile der Weltwirtschaft<br />

befinden sich in einer Rezession. Die <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

der internationalen Finanzkrise haben die<br />

reale Wirtschaft heftiger eingeholt, als sich das<br />

die allermeisten Unternehmenslenker noch vor<br />

wenigen Monaten vorstellen konnten. Eine besondere<br />

Herausforderung im Umgang mit dem<br />

aktuellen Wirtschaftsabschwung ist der auch<br />

im Vergleich mit vorherigen Rezessionen ungewöhnlich<br />

dicke Nebel der Unsicherheiten. Vorsichtige<br />

<strong>und</strong> kostenbewusste Unternehmensstrategien<br />

sind in derartigen Situationen natürlich<br />

besonders gefragt. Doch das muss <strong>und</strong> sollte nicht<br />

Stillstand für Innovationen bedeuten. Denn eine<br />

Strategie, die nur auf Kostensenkung setzt <strong>und</strong><br />

auf Innovationen verzichtet, führt meist in eine<br />

Sackgasse. Es sollten im Gegenteil gezielt Innovationsimpulse<br />

gesetzt werden – <strong>und</strong> zwar nicht<br />

nur in F&E­Aktivitäten, sondern in ganzheitliche<br />

Innovationssysteme, die Mitarbeiter, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partner einbeziehen. Um eine Krise zu meistern<br />

<strong>und</strong> wettbewerbsfähig zu bleiben, ist Innovationsfähigkeit<br />

in einer wandlungsfähigen <strong>und</strong> leistungsstarken<br />

Unternehmenskultur essenziell.<br />

Produktpiraten geht es jetzt effektiver<br />

an den Kragen<br />

Produkt- <strong>und</strong> Markenpiraten wird das „Handwerk“<br />

zukünftig schwerer gemacht. Seit dem 1. September<br />

2008 ist in Deutschland eine entsprechende EU-<br />

Richtlinie umgesetzt worden. Sie sieht gleiche<br />

Rechte zur Durchsetzung von Patenten, Marken<br />

sowie Gebrauchs- <strong>und</strong> Geschmacksmustern in der<br />

gesamten EU vor. Die von der <strong>IHK</strong>-Organisation<br />

angemahnte Erleichterung der Beschlagnahme von<br />

gefälschten Produkten an den Außengrenzen ist<br />

damit endlich erreicht. Nunmehr können die beschlagnahmten<br />

Pirateriewaren nach Ablauf einer<br />

bestimmten Interventionsfrist unbürokratisch vernichtet<br />

werden. Zudem sind die Informationsrechte<br />

weiter gestärkt worden. Mit der <strong>Aus</strong>weitung des<br />

<strong>Aus</strong>kunftsanspruchs auf Dritte, wie Internet-Provider<br />

oder Spediteure, hat der geschädigte Originalhersteller<br />

nun verbesserte <strong>Aus</strong>sichten, die Produktpiraten<br />

zu ermitteln, die sich bisher hinter solchen<br />

Dienstleistern oft verstecken konnten.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen<br />

Umweltzonen:<br />

<strong>IHK</strong>s warnen vor übertriebener Eile<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Mit Nachdruck haben die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />

in Nordrhein-Westfalen beim Ministerpräsidenten<br />

den Verzicht auf die Einführung von<br />

Umweltzonen gefordert. In einer Studie hatten die<br />

<strong>IHK</strong>s bereits zuvor der Landesregierung die erhebliche<br />

Betroffenheit der Wirtschaft verdeutlicht.<br />

Die Studie hat belegt, dass durch die Einführung<br />

solcher Umweltzonen der Wirtschaftsstandort<br />

NRW erheblichen Schaden nehmen wird. Europaweit<br />

bereitet die Umsetzung der entsprechenden<br />

Richtlinie erhebliche Probleme; die EU hat aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong>e die Frist, bis zu der Grenzwerte<br />

eingehalten werden müssen, bis zum Jahr 2011<br />

verlängert. Bevor durch solche „Schnellschüsse“<br />

Fakten mit rechtlich nicht absehbaren Folgen<br />

geschaffen werden, wurde die Landesregierung<br />

aufgefordert, die Frist zu nutzen, um zu lang-<br />

Verkaufsverpackungen: Jetzt muss eine Vollständigkeitserklärung<br />

den Entsorgungsnachweis liefern.<br />

fristigen, tragbaren Lösungen zu gelangen. Verpackungsentsorgung:<br />

Die Vollständigkeitserklärung (VE) ist da!<br />

Ohne Plakette sind die Umweltzonen für Autofahrer tabu.<br />

32<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Ab dem 1. Januar 2009 besteht für sogenannte<br />

„Erstinverkehrbringer“ die Verpflichtung, sämtliche<br />

durch sie in Verkehr gebrachte Verkaufsverpackungen,<br />

die beim privaten Endverbraucher<br />

anfallen, über die dualen Systeme zu entsorgen.<br />

Entscheidende Neuregelung ist die am 5. April<br />

2008 in Kraft getretene Verpflichtung von Unternehmen,<br />

jährlich eine vom Wirtschaftsprüfer oder<br />

<strong>IHK</strong>-Sachverständigen testierte Vollständigkeitserklärung<br />

(VE) bei der örtlichen <strong>IHK</strong> zu hinterlegen.<br />

Dies erfolgt ausschließlich elektronisch <strong>und</strong> erstmals<br />

zum 1. Mai 2009. Enthalten sein müssen<br />

material- <strong>und</strong> mengenspezifische Angaben über<br />

die Verpackungen, die an private Endverbraucher<br />

gelangen.<br />

Die <strong>IHK</strong>-Organisation hat sich in der B<strong>und</strong>esregierung,<br />

im B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>esrat erfolgreich<br />

für eine schlanke, mittelstandsfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong><br />

effiziente VE eingesetzt: Nur noch r<strong>und</strong> 5.000<br />

Unternehmen, die aber für mindestens 95 Prozent<br />

der gesamten Verpackungstonnage verantwortlich<br />

sind, müssen jährlich eine VE mit Testat abgeben.<br />

Davon befreit wurden hingegen r<strong>und</strong> 85 Prozent<br />

(25.000 Unternehmen) der ursprünglich r<strong>und</strong><br />

30.000 verpflichteten Unternehmen.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Projekte <strong>IHK</strong>-Wochen der Energieeffizienz<br />

Rüdiger Rohde<br />

Leiter Einkauf,<br />

PORTICA GmbH Marketing Support,<br />

Kempen<br />

International<br />

Erstmalig trafen sich im Oktober <strong>und</strong> November<br />

2008 r<strong>und</strong> 250 Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen<br />

zu den „<strong>IHK</strong>-Wochen der Energieeffi zienz“<br />

in der <strong>IHK</strong> in Mönchengladbach <strong>und</strong> Krefeld. In<br />

vier Fachveranstaltungen erhielten die Firmen aus<br />

erster Hand Informatio nen über aktuelle Entwicklungen<br />

zur Kraft-Wärme-Kopplung, zum wirtschaftlichen<br />

Heizen <strong>und</strong> Beleuchten, zur Fotovoltaik<br />

<strong>und</strong> Solarthermie sowie zur Energieeffizienz in<br />

der betrieblichen Produktion.<br />

Highlight der <strong>IHK</strong>-Wochen der Energieeffizienz<br />

war das <strong>IHK</strong>-Forum Energie 2008, bei dem sich<br />

bereits zum zweiten Mal Unternehmer aus ganz<br />

NRW über aktuelle Entwicklungen zum Thema<br />

Energie austauschen konnten. Als Hauptredner<br />

des Abends berichtete der EU-Abgeordnete<br />

Karl-Heinz Florenz über die Vorstellungen der<br />

EU-Kommission zur künftigen <strong>Aus</strong>gestaltung<br />

des Handels mit Emissionszertifikaten.<br />

Anschließend diskutierten Experten über die aktuelle<br />

Entwicklung in der Energiepolitik. So betonte<br />

Lutz Lienenkämper, Sprecher des <strong>Aus</strong>schusses für<br />

Mittelstand <strong>und</strong> Energie des Landtages NRW, dass<br />

der Neubau von modernen Kraftwerken dringend<br />

notwendig sei <strong>und</strong> von der Politik auch gegen<br />

Widerstände durchgesetzt werden müsse. Für die<br />

energieintensive Industrie in Deutschland sprach<br />

Die zweitägige Initialberatung* zur Energieeffizienz<br />

hat unserem Unternehmen viel gebracht.<br />

In kürzester Zeit waren die wesentlichen Energiefresser<br />

in unserem Unternehmen ermittelt<br />

<strong>und</strong> das Einsparpotenzial festgestellt. Nach<br />

Umsetzung der vorgeschlagenen investiven<br />

Maßnahmen werden wir jährlich mindestens<br />

900 MWh weniger an Energie verbrauchen.<br />

Diese investiven Maßnahmen haben ein großes<br />

Einsparpotenzial zur Folge. Das nützt darüber<br />

hinaus auch der Umwelt, denn es werden hierdurch<br />

jährlich etwa 290 Tonnen CO2 weniger<br />

in die Atmosphäre gelangen.<br />

33<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

<strong>IHK</strong>-Forum Energie: Unternehmer <strong>und</strong> Politiker diskutierten über<br />

aktuelle Entwicklungen.<br />

Dr. Gunnar Still, Leiter der Zentralabteilung Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Energie der ThyssenKrupp Steel AG:<br />

„Wir sind im internationalen Vergleich Spitze im<br />

Bereich Energieeffizienz. Wir haben kaum noch<br />

Einsparpotenzial. Jetzt sind andere Länder gefordert,<br />

ihren Beitrag zu leisten.“<br />

Veranstaltungsreihe<br />

„Sicherheit in der Wirtschaft“<br />

Der innovative Mittelstand ist die tragende Säule<br />

des wirtschaftlichen Fortschritts <strong>und</strong> Wohlstands<br />

in Deutschland. Wirtschaftsspionage, Korruption<br />

oder Proliferation sind nur einige der Problembereiche,<br />

mit denen sich Unternehmen heutzutage<br />

aktiv auseinandersetzen müssen. Bedrohungspotenziale<br />

kommen dabei aber nicht nur von außen,<br />

Dieser Erfolg hat uns dazu bewogen, mit unserem<br />

Berater das Unternehmen detailliert auf<br />

seine energetischen Schwachstellen zu untersuchen<br />

<strong>und</strong> ein feinmaschiges Konzept auszuarbeiten.<br />

Auch hier fördert uns die KfW – unter<br />

Mithilfe der <strong>IHK</strong> – unbürokratisch über den<br />

Sonderfonds Energieeffizienz.<br />

* Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> engagiert sich als Regionalpartner<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Seit März 2008 wurden<br />

mehr als 50 Initial- <strong>und</strong> Detailberatungsanträge genehmigt.<br />

INFO: Dana Kouker<br />

02131 9268-573<br />

kouker@neuss.ihk.de<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Projekte sondern existieren auch innerhalb der eigenen<br />

Firma. Daher sind Überlegungen zum Auf- <strong>und</strong><br />

<strong>Aus</strong>bau eines vorbeugenden Sicherheits- <strong>und</strong><br />

Krisenmanagements von besonderer Bedeutung.<br />

Im Rahmen der <strong>IHK</strong>-Veranstaltungsreihe im Zeitraum<br />

von September bis Oktober informierten Experten<br />

anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis<br />

u.a. darüber, wie Sicherheitslücken in Unternehmen<br />

identifiziert <strong>und</strong> geeignete Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der Sicherheit umgesetzt werden können.<br />

Die Veranstaltungsreihe wurde in Kooperation<br />

mit den <strong>IHK</strong>s im Rheinland durchgeführt.<br />

<strong>IHK</strong> im Internet:<br />

neues Design <strong>und</strong> zusätzliche Angebote<br />

Mehr Service, Informationen <strong>und</strong> Interaktivität:<br />

Die <strong>IHK</strong> hat ihren Internet-Auftritt komplett überarbeitet<br />

<strong>und</strong> moderner gestaltet. Noch mehr als<br />

bisher werden über das neue Internetangebot<br />

Dienstleistungen erbracht, die den K<strong>und</strong>en Fahrtwege,<br />

Portokosten <strong>und</strong> vor allem viel Zeit ersparen.<br />

Ein neues Content-Management-System<br />

(CMS) der Mönchengladbacher Software-Firma<br />

braintags hat den Relaunch möglich gemacht.<br />

Neue Technologien bieten neue Möglichkeiten:<br />

Für Veranstaltungen gibt es nun Foren, auf denen<br />

sich Dozenten <strong>und</strong> Teilnehmer austauschen oder<br />

Präsentationen hoch- <strong>und</strong> herunterladen können.<br />

Folien von Vorträgen oder Unternehmensprofilen<br />

können noch kurzfristig <strong>und</strong> ohne Umweg über<br />

den Veranstalter ausgetauscht werden. Weitere<br />

intelligente Businesslösungen, z.B. Umfragen, die<br />

34<br />

Befragungen per Post ersetzen, macht das neue<br />

CMS der <strong>IHK</strong> möglich. Wirtschaft <strong>und</strong> Web gehören<br />

inzwischen untrennbar zusammen.<br />

Familien fre<strong>und</strong>lichkeit:<br />

Ministerin sprach Klartext<br />

Mit handfesten<br />

Argumenten <strong>und</strong><br />

viel Charme hat<br />

B<strong>und</strong>esfamilienministerin<br />

Ursula<br />

von der Leyen bei<br />

der Klartext-Veranstaltung<br />

im Mai<br />

im Sparkassenforum<br />

Neuss für<br />

eine familienfre<strong>und</strong>liche Arbeitsorganisation geworben.<br />

Die Ministerin war auf Einladung von <strong>IHK</strong>,<br />

Sparkasse <strong>und</strong> Neuß-Grevenbroicher Zeitung nach<br />

Neuss gekommen, um vor mehr als 600 Vertretern<br />

von Unternehmen über ihr Programm „Erfolgsfaktor<br />

Familie“ zu sprechen. In der Diskussion mit<br />

dem Publizisten <strong>und</strong> ehemaligen „heute-journal“-<br />

Moderator Alexander Niemetz betonte Ministerin<br />

von der Leyen, sie setze sich mit aller Kraft dafür<br />

ein, „dass Familienfre<strong>und</strong>lichkeit ein Markenzeichen<br />

der deutschen Wirtschaft wird“. <strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Wilhelm Werhahn stellte fest, „dass immer mehr<br />

Unternehmen erkennen, dass sich Familienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

rechnet <strong>und</strong> zu einem wichtigen Entscheidungskriterium<br />

wird im Kampf um die<br />

guten Köpfe“.<br />

Mit einem Knopfdruck<br />

aktivierten Präsident Wilhelm<br />

Werhahn (Mitte), braintags-<br />

Geschäftsführer Dr. Christian<br />

Derichs (links) <strong>und</strong> Roland<br />

Meißner (<strong>IHK</strong>-Geschäftsführer<br />

Innovation | Umwelt) den<br />

neuen Internetauftritt der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> Nieder rhein.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Veranstaltungen<br />

Ulrike Gewehr<br />

In Time Personal-Dienstleistungen<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Mönchengladbach<br />

International<br />

Informationen aus erster Hand:<br />

Unternehmen zeigen „Profil“<br />

Die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern im Rheinland<br />

haben 2008 erneut gemeinschaftlich die Veranstaltungsreihe<br />

„Profile – Know-how vor Ort“ organisiert.<br />

13 Unternehmen aus sechs <strong>IHK</strong>-Bezirken luden<br />

vorwiegend Unternehmer <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter<br />

aus kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Betrieben zu<br />

einem Besuch ein, bei dem sich das jeweils gastgebende<br />

Unternehmen präsentierte <strong>und</strong> über seine<br />

Erfahrungen in einem ausgewählten Kompetenzbereich<br />

berichtete. Im <strong>IHK</strong>-Bezirk haben dabei 2008<br />

das Metro Group RFID Innovation Center, die Firma<br />

Gartenbau Koster <strong>und</strong> das RWE-Kraftwerk Neurath<br />

„Profil“ gezeigt. Auch in 2009 bieten die <strong>IHK</strong>s<br />

im Rheinland wieder interessante Unternehmensbesuche<br />

an.<br />

Online-Marketing<br />

Was nützt die aufwändig gestaltete Homepage,<br />

wenn sie nicht gef<strong>und</strong>en wird oder die Besucher<br />

nur kurz verweilen, weil sie nicht attraktiv ist?<br />

Egal, ob Kleinunternehmen oder Konzern: Aktuelle,<br />

relevante <strong>und</strong> qualitativ hochwertige Inhalte sowie<br />

ein ansprechendes Webdesign sind das A <strong>und</strong> O<br />

einer erfolgreichen Präsenz im Internet. Vordere<br />

Platzierungen bei Google <strong>und</strong> Co. bedeuten mehr<br />

Besucher für eine Unternehmens-Webseite. Gute<br />

Platzierungen in Suchmaschinen sind kein Zufall,<br />

sondern Ergebnis zielgerichteter Suchmaschinen-<br />

„Profile“ ist ein interessantes Angebot, um<br />

hinter die Kulissen von erfolgreichen Unternehmen,<br />

auch außerhalb unseres <strong>IHK</strong>­Bezirks,<br />

zu schauen. Die Betriebsbesichtigungen tragen<br />

dazu bei, fremde Branchen, innovative Technologien<br />

<strong>und</strong> Produktionsprozesse kennenzulernen.<br />

Man erhält Einblicke in unternehmerische<br />

Strukturen, die Außenstehenden verborgen<br />

bleiben. Die Bereitschaft der gastgebenden<br />

35<br />

Recht | Fair Play<br />

Know-how vor Ort<br />

Profile 2009<br />

Das Unternehmens-Besuchsprogramm<br />

Haushalt<br />

Optimierung, da ansonsten der eigene Internetauftritt<br />

nicht wahrgenommen wird. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Nachfrage zu den Themen „Onlinemarketing“<br />

<strong>und</strong> „Suchmaschinenoptimierung“ führte die <strong>IHK</strong><br />

gleich mehrere Informationsver anstaltungen im<br />

Jahr 2008 durch. Auch im Jahr 2009 wird das<br />

Thema erneut in verschiedenen Veranstaltungen<br />

aufgegriffen.<br />

INFO: Tanja Neumann<br />

02151 635-310<br />

neumann@krefeld.ihk.de<br />

Unternehmen, sich mit anderen Unternehmern<br />

auszutauschen <strong>und</strong> offen ihre Erfahrungen zu<br />

teilen, ist bemerkenswert. Der <strong>Aus</strong>tausch mit<br />

anderen Führungskräften bereichert das eigene<br />

berufliche Leben. „Profile“ ist nicht nur ein Unternehmens­Besuchsprogramm,<br />

es trägt auch<br />

zum Technologie­ <strong>und</strong> Wissenstransfer zwischen<br />

Unternehmen überregional bei. Eine Veranstaltungsreihe,<br />

die ich nicht missen möchte!<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Material <strong>und</strong> Design verhelfen Produkten zu einzigartigen<br />

Profilen <strong>und</strong> damit zu größeren Chancen<br />

im Markt. Durch den Einsatz innovativer Werk stof fe<br />

ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten sowohl<br />

in visueller als auch in haptischer Hinsicht.<br />

Wie Farben, Materialien <strong>und</strong> innovative Werkstoffe<br />

den Charakter eines Designs verstärken können,<br />

zeigten Experten, Designer <strong>und</strong> Unternehmer im<br />

Rahmen des 4. Rheinischen Design-Symposiums<br />

im April bei der 3M Deutschland GmbH. Vertiefung<br />

fand das Thema Design <strong>und</strong> Materialien beim<br />

Design-Frühstück im September, einem Besuch des<br />

Design-Viertels Q4 in Venlo sowie weiteren NRWweiten<br />

Veranstaltungen der <strong>IHK</strong>-Design- Initiative<br />

im Laufe des Jahres 2008.<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Mittelstand:<br />

Kooperation erwünscht!<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Veranstaltungen Veranstaltungsreihe:<br />

<strong>Aus</strong>stellung ein informatives Rahmenprogramm<br />

REACh in der betrieblichen Praxis<br />

geboten. Gastredner war Prof. Dr. Achim Bachem,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung beim For-<br />

Das neue EU-Chemikalienrecht REACh ist da! Seit schungszentrum Jülich. R<strong>und</strong> 50 Besucher hörten<br />

dem 1. Juni 2008 läuft die Vorregistrierung bei seinen Vortrag mit dem Titel „Erfolg durch Spitzen-<br />

der europäischen Chemikalienagentur in Helsinki. forschung <strong>und</strong> Kooperation: Impulse für Innova-<br />

„No data, no market“, so lautet der Gr<strong>und</strong>satz von tionen aus dem Forschungszentrum Jülich“. Den<br />

REACh. Diese kurze Formel bringt zum <strong>Aus</strong>druck, Erfindern der KICK machte er Mut: „Alle großen<br />

dass ab dem 1. Januar 2009 alle Stoffe, die nicht Innovationen, etwa der MP3-Player, sind gegen<br />

registriert sind, vom Markt verschwinden werden.<br />

Nicht nur Hersteller sind betroffen: Auch Anwender<br />

müssen sicherstellen, dass ihre Einsatzstoffe<br />

den Mainstream erf<strong>und</strong>en worden.“<br />

für den jeweiligen Verwendungszweck zugelassen<br />

<strong>und</strong> registriert sind. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe<br />

wurden hiesigen Unternehmen im Laufe<br />

des Jahres 2008 die notwendigen Informationen<br />

für die ersten Schritte bei der Umsetzung dieser<br />

umfangreichen EU-Verordnung gegeben.<br />

4. Rheinisches Design-Symposium<br />

INFO: Jürgen Zander<br />

02131 9268-572<br />

zander@neuss.ihk.de<br />

Erneuter Erfolg: KICK – die Kontaktbörse<br />

für Ideen <strong>und</strong> Chancen-Kapital<br />

Ein innovativer Antrieb für Rollstühle, Strohpellets<br />

als Brennstoff <strong>und</strong> ein Halter für Besteck sind Erfindungen,<br />

die im Rahmen der KICK ausgezeichnet<br />

wurden. Die <strong>IHK</strong>-Kontaktbörse für Ideen <strong>und</strong> Chancen-Kapital<br />

hat sich auch im sechsten Jahr ihres<br />

Bestehens als zugkräftiger Marktplatz für Tüftler<br />

<strong>und</strong> Talentsucher bestätigt: 55 Erfinder <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

sowie 17 Institutionen präsentierten<br />

sich im Mai mit ihren r<strong>und</strong> 80 Ideen oder Dienstleistungen<br />

über 300 Besuchern im Neusser Sparkassen-Forum.<br />

Den Teilnehmern wurde neben der<br />

36<br />

Als „Partner <strong>und</strong> Impulsgeber für die Industrie <strong>und</strong><br />

Wirtschaft“ versteht sich das Forschungszentrum<br />

Jülich nach den Worten seines Vorstandsvorsitzenden,<br />

Prof. Dr. Achim Bachem, anlässlich seines<br />

Gastvortrags im Mai vor dem Industrie- <strong>und</strong> Umweltausschuss<br />

der <strong>IHK</strong> am Mittleren <strong>Niederrhein</strong>.<br />

Prof. Bachem verwies im Rahmen seiner <strong>Aus</strong>führungen<br />

über den Technologietransfer zwischen<br />

Forschungsinstituten <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen<br />

auf gut funktionierende Beispiele der<br />

Zusammenarbeit mit NRW-Firmen im Bereich der<br />

Energie <strong>und</strong> insbesondere der Fotovoltaik: „Hier<br />

bestehen gute Chancen für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen, von den Forschungsergebnissen<br />

aus Jülich zu profitieren.“


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Statistik<br />

Innovation | Umwelt<br />

0,7 Mio.<br />

194 Tsd.<br />

120<br />

97<br />

4,9 Mio.<br />

2,5 Mio. Internetnutzung<br />

1.513<br />

Veranstaltungen<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

90<br />

International<br />

<strong>IHK</strong> hilft beim Schutz vor Produktpiraten<br />

Nach EU-Schätzungen ist jedes zehnte auf der<br />

Welt gehandelte Produkt eine Fälschung. Längst<br />

geht es nicht mehr nur um Designer-Handtaschen,<br />

Uhren oder Kleidung. Alleine in Deutschland sind<br />

von der zunehmenden Produkt- <strong>und</strong> Markenpiraterie<br />

etwa 50.000 Arbeitsplätze bedroht. Was früher<br />

oft laienhaft in Hinterhöfen kopiert wurde, hat<br />

sich zu einer hoch professionellen <strong>und</strong> weltweit<br />

vernetzten Industrie entwickelt. In der <strong>IHK</strong>-Veranstaltung<br />

„Original oder Fälschung?“ im März beleuchteten<br />

daher Experten das Thema in seinen<br />

rechtlichen Perspektiven <strong>und</strong> aus Sicht des Zolls.<br />

INFO: Elke Hohmann<br />

02131 9268-571<br />

hohmann@neuss.ihk.de<br />

434 Tsd.<br />

408<br />

135<br />

208<br />

720 Tsd.<br />

189<br />

286<br />

134<br />

117<br />

9,4 Mio.<br />

2,3 Mio.<br />

2.472<br />

261<br />

5,1 Mio.*<br />

832 Tsd.*<br />

2.439<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

37<br />

247<br />

195<br />

129<br />

Recht | Fair Play<br />

Rechtsfragen r<strong>und</strong> ums Internet<br />

Jeder, der sich mit einer Website im Internet<br />

präsentiert, muss bestimmte Informationen über<br />

seine Identität vorhalten. Der Online-Verkauf von<br />

Produk ten oder Dienstleistungen ist ebenfalls<br />

genauen rechtlichen Bestimmungen unterworfen.<br />

Weit über 100 Teilnehmer informierten sich an<br />

zwei Vortragsabenden im Februar <strong>und</strong> September<br />

bei Rechtsanwalt <strong>und</strong> Vollversammlungsmitglied<br />

Dr. Christoph Hartleb u.a. zu Themen wie: Vertragsabschluss<br />

im Internet, Einbeziehung von<br />

AGBs <strong>und</strong> Widerrufsbelehrung, Pflichtangaben<br />

im Impressum, Preisangaben, Domains, neues<br />

Wett bewerbsrecht <strong>und</strong> Datenschutz.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hohen Nachfrage werden auch<br />

2009 wieder Veranstaltungen zu diesem<br />

Themen komplex angeboten.<br />

264<br />

526<br />

345<br />

123<br />

Internet-Abfragen (Pageviews)<br />

Anzahl Besucher Internet<br />

Teilnehmer an Informationsveranstaltungen<br />

Teilnehmer an „Profile“-Unternehmensbesuchen<br />

* Aufgr<strong>und</strong> der Einführung eines neuen Internetsystems<br />

sind die hier aufgeführten Daten mit den<br />

Vorjahren nicht vergleichbar.<br />

Beratungen / <strong>Aus</strong>künfte<br />

Beratungen Unternehmen IT / Multimedia<br />

Umwelt <strong>und</strong> Energie<br />

Haushalt<br />

Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Roland Meißner<br />

Geschäftsführer<br />

International<br />

Kontakt<br />

02131 9268-540<br />

meissner@neuss.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Vorwort<br />

International<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Wir machen uns stark für Ihren internationalen Erfolg! Mehr denn je liegt der Schlüssel<br />

für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft im internationalen Geschäft. Dies gilt<br />

besonders vor dem Hintergr<strong>und</strong> der momentanen Turbulenzen auf den Weltmärkten.<br />

Der erfolgreiche Auf­ <strong>und</strong> <strong>Aus</strong>bau eines grenzüberschreitenden Engagements bedarf<br />

hochwertiger Informationen über den jeweiligen <strong>Aus</strong>landsmarkt <strong>und</strong> die technischen<br />

Details der Geschäftsabwicklung. Auf diese unternehmerischen Erfordernisse haben<br />

wir unseren Service ausgerichtet. Mit intensiven Beratungs­ <strong>und</strong> Betreuungsaktivitäten,<br />

Informationsveranstaltungen, Markt erschließungsprojekten, Datenbanken <strong>und</strong><br />

Netzwerken unterstützt der Geschäftsbereich International i nsbesondere kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische Unternehmen bei ihren <strong>Aus</strong>landsaktivitäten.<br />

Rat der <strong>IHK</strong>-Außenwirtschaftsexperten gefragt wie eh <strong>und</strong> je<br />

Das Exportgeschäft war auch in den ersten 10 Monaten des Jahres 2008 der Wachstumstreiber in<br />

Deutschland. Trotz neuer Rekordwerte des Eurokurses gegenüber dem US-Dollar verteidigte Exportweltmeister<br />

Deutschland auch im vergangenen Jahr seinen Spitzenplatz. Dies zeigte sich auch in<br />

unserer Region. Die überwiegend klein- <strong>und</strong> mittelständisch geprägte Wirtschaft am Mittleren<br />

<strong>Niederrhein</strong> erreichte in 2008 erstmals eine Exportquote von über 51 Prozent. Dementsprechend<br />

häufig wurde daher der Rat der Außenwirtschaftsexperten der <strong>IHK</strong> eingeholt. Durch vielfältige<br />

Veranstaltungen, Beratungen <strong>und</strong> Delegationsreisen hat die <strong>IHK</strong> dazu beigetragen, Unternehmen<br />

vom <strong>Niederrhein</strong> den Weg auf fremde Märkte zu ebnen.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die hohe Exportquote der Wirtschaft am Mittleren <strong>Niederrhein</strong> spiegelt sich auch in der Anzahl der<br />

Exportdokumente wider. So wurden r<strong>und</strong> 78.000 Ursprungszeugnisse, Handelsrechnungen <strong>und</strong> andere<br />

wichtige Bescheinigungen für den Außenwirtschaftsverkehr ausgestellt bzw. beglaubigt. Zusätzlich<br />

wurden knapp 300 Carnets mit einem Gesamtwert von fast 10 Mio. Euro eingeleitet. Mit dem Carnet<br />

ist das Unternehmen in der Lage, Waren vorübergehend ins <strong>Aus</strong>land zu bringen, um dort auf Messen<br />

<strong>und</strong> Informationsveranstaltungen neue K<strong>und</strong>en gewinnen zu können.<br />

38


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

Positionen Die Exporteure am <strong>Niederrhein</strong><br />

bleiben optimistisch<br />

Die Unternehmen im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

sehen in mittel- bis langfristiger Perspektive<br />

wieder bessere Geschäftschancen auf den internatio<br />

nalen Märkten – selbst wenn es kurzfristig infol ge<br />

der Finanzmarktkrise zu einem deutlichen Rückgang<br />

der weltweiten Nachfrage kommt.Wachstumsperspek<br />

tiven bieten sich nach ihrer Einschätzung<br />

vor allem in Europa, aber auch in den BRIC-Staaten<br />

Brasilien, Russland, Indien <strong>und</strong> China. Dies ist das<br />

zentrale Ergebnis der b<strong>und</strong>esweiten Unternehmens -<br />

umfrage „Going International 2008“, an der sich<br />

insgesamt mehr als 2.500 auslandsaktive Unternehmen<br />

beteiligt haben, hierunter auch zahlreiche<br />

Unternehmen aus dem <strong>IHK</strong>-Bezirk.<br />

Bestätigt wird diese Einschätzung durch eine Umfrage<br />

der <strong>Aus</strong>landshandelskammer vom Dezember<br />

2008, wonach es im Jahr 2009 einen deutlichen<br />

Rückgang des <strong>Aus</strong>landsgeschäfts von ungefähr 5<br />

Prozent geben wird: Während die Exporte in die<br />

meisten Hauptabnehmerländer im EU-Raum stagnieren<br />

<strong>und</strong> teilweise rückläufig sein werden, gehen<br />

von den BRIC-Staaten sogar positive Impulse <strong>und</strong><br />

Lichtblicke aus. Da viele Länder die Folgen der<br />

Finanzmarktkrise durch Konjunkturprogramme zu<br />

lindern versuchen <strong>und</strong> geplante Infrastrukturmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> die Förderung von Umwelttechnologien<br />

(Klimaschutz) vorziehen, dürfte das <strong>Aus</strong>landsgeschäft<br />

deutscher Unternehmen insbesondere<br />

ab der zweiten Jahres hälfte wieder anziehen.<br />

Gesellschaftliches Unternehmer-Engagement:<br />

vielfältig <strong>und</strong> freiwillig<br />

Das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen<br />

ist ein selbstverständlicher Teil der historisch<br />

gewachsenen deutschen Unternehmenskultur. Das<br />

Einrichten von Betriebskindergärten, die Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen im Umfeld oder auch<br />

Programme zur Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge in Entwicklungsländern<br />

– die Beispiele für „Corporate Social<br />

Responsibility“ (CSR), die Übernahme sozialer<br />

Verantwortung durch Unternehmen, sind zahlreich.<br />

Ob <strong>und</strong> wie sich die Unternehmen gesellschaftlich<br />

engagieren, muss ihnen aber selbst<br />

39<br />

Dr. Norbert Miller<br />

Vizepräsident <strong>und</strong><br />

Vorsitzender des Außen-<br />

<strong>und</strong> Großhandelsausschusses<br />

der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Wenn es noch irgendwelcher Argumente bedurft<br />

hätte, dass Deutschland zu den Gewinnern<br />

des internationalen Welthandels zählt, so<br />

lieferte das Jahr 2008 diese in ausreichendem<br />

Maße: Erneut haben wir den Titel des Exportweltmeisters<br />

vor China verteidigt. Der Höhenflug<br />

des deutschen Exportgeschäfts hielt auch<br />

in den ersten 10 Monaten des letzten Jahres an<br />

<strong>und</strong> sorgte für Beschäftigung in Deutschland.<br />

Mittlerweile hängt jeder vierte Arbeitsplatz vom<br />

<strong>Aus</strong>landsgeschäft ab. Die deutsche Wirtschaft<br />

erwies sich trotz eines anhaltend hohen Euro­<br />

Kurses als wettbewerbsfähig. Gerade wegen<br />

unseres hohen Exportanteils aber werden die<br />

Finanzkrise <strong>und</strong> die daraus resultierende weltweite<br />

Flaute nicht ohne <strong>Aus</strong>wirkungen auf die<br />

weitere Entwicklung bleiben: Zum einen sind<br />

die Wachstumsaussichten in wichtigen Abnehmerländern<br />

rückläufig, zum anderen bleibt<br />

abzuwarten, ob die Unternehmen nicht durch<br />

verschlechterte Finanzierungsbedingun gen in<br />

ihrer weiteren Expansion eingeschränkt werden.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz wird der Export<br />

nach einer Durststrecke in der ersten Jahreshälfte<br />

auch 2009 ein wichtiger Faktor für die<br />

Arbeitsplatzsicherung in Deutschland sein.<br />

überlassen bleiben. Staatlich verordnete Standards<br />

kämen einem Korsett gleich, welches das vielfältige<br />

unternehmerische CSR-Engagement erheblich einengen<br />

würde. Die Identifikation der Firmen mit<br />

den ihnen auferlegten sozialen Aktivitäten würde<br />

deutlich schwinden.


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen<br />

Projekte <strong>IHK</strong>-Unternehmerreise nach Brasilien<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Geld <strong>und</strong> Zeit sparen im <strong>Aus</strong>landsgeschäft<br />

mit dem elektronischen Ursprungszeugnis<br />

Für Unternehmen, die im Exportgeschäft engagiert<br />

sind, ist das Ursprungszeugnis als Begleitpapier<br />

ihrer Waren so wichtig wie für einen Menschen die<br />

Geburtsurk<strong>und</strong>e. Um die im internationalen Geschäftsverkehr<br />

unverzichtbare Formalie so effi zient<br />

wie möglich zu erledigen, bietet der Geschäfts bereich<br />

International seit einigen Jahren die digitale<br />

„Jetzt als Unternehmer in Brasilien aktiv zu werden<br />

ist ähnlich Erfolg versprechend wie in China<br />

Anfang der 90er-Jahre.“ Diese Bilanz einer neuntägigen<br />

<strong>IHK</strong>-Unternehmerreise im Oktober nach<br />

Brasilien zog Wilhelm Werhahn, <strong>IHK</strong>-Präsident<br />

<strong>und</strong> Leiter der 15-köpfigen Wirtschaftsdelegation.<br />

Ziel der Wirtschaftsvertreter war es, die Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken eines Engagements auszuloten <strong>und</strong><br />

neben neuen Kontakten auch Investitions- <strong>und</strong><br />

Absatzmöglichkeiten kennenzulernen. Auf dem<br />

Programm der Reise, die vom Rhein-Kreis Neuss<br />

unterstützt wurde, standen Firmenbesuche bei<br />

40<br />

Ursprungszeugnis ab sofort elektronisch:<br />

<strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen (li.) überreichte<br />

Kartenlesegerät <strong>und</strong> Signaturkarte an Geschäftsführer<br />

Thomas Dahmen von der Firma Siempelkamp.<br />

Abwicklung des Papiers erfolgreich an. Bereits 108<br />

Unternehmen nutzen den <strong>IHK</strong>-Service, Ursprungszeugnisse<br />

<strong>und</strong> Handelsrechnungen elektro nisch zu<br />

beantragen <strong>und</strong> via Internet an die <strong>IHK</strong> zu schicken.<br />

Das geht ganz einfach <strong>und</strong> spart Zeit, Wege <strong>und</strong><br />

Geld. Der Schlüssel zur elektronischen Abwicklung<br />

ist die digitale Signatur. Mehr als 45 Prozent der<br />

gesamten Außenwirtschaftsdokumente werden<br />

bereits auf diesem Wege bearbeitet. Damit war<br />

unsere <strong>IHK</strong> im vergangenen Jahr Spitzenreiter in<br />

Deutschland.<br />

INFO: Jörg Schouren<br />

02161 241-102<br />

schouren@moenchengladbach.ihk.de<br />

Niederlassungen der in Neuss ansässigen Unternehmen<br />

Janssen Cilag <strong>und</strong> Lo Jack Detektor, bei<br />

Bayer, Stihl, Kostal <strong>und</strong> dem brasilianischen Baumaschinenproduzenten<br />

Ciber. Außerdem wurden<br />

Gespräche mit brasilianischen Unternehmern <strong>und</strong><br />

Universitätsprofessoren, der <strong>Aus</strong>landshandelskammer<br />

<strong>und</strong> den deutschen Generalkonsuln in São<br />

Paulo, Porto Alegre <strong>und</strong> Rio de Janeiro geführt.<br />

Herbsttour 2008 – das Konsularische Korps<br />

zu Gast am <strong>Niederrhein</strong><br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die Vorzüge des Wirtschaftsstandorts <strong>Niederrhein</strong><br />

lernten 21 Vertreter des Konsularischen Korps <strong>und</strong><br />

ausländischer Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />

bei der Herbsttour der <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> Nieder rhein<br />

kennen. Gekommen waren u.a. die Generalkonsuln<br />

der Schweiz, Spaniens, Italiens, Algeriens <strong>und</strong> Japans,<br />

um sich über die wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Bedingungen der Stadt Willich zu informieren.<br />

Im Rahmen eines Halbtagesprogramms<br />

besichtigten die Gäste im Gewerbepark Münchheide<br />

internationale Investoren wie den Schweizer<br />

Werkzeughersteller Fraisa <strong>und</strong> das anglo-kanadische<br />

Unternehmen Psion Teklogix, das mobile


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Projekte<br />

Klaus Bucher<br />

Generalkonsul<br />

der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft,<br />

Düsseldorf<br />

International<br />

Datensysteme produziert. Informationen erhielten<br />

die Teilnehmer auch über das Angebot der Internationalen<br />

Schule Neuss am Rhein. Den kulturel len<br />

Abschluss der <strong>IHK</strong>-Herbsttour bildete am Abend<br />

das Konzert der japanischen Jazzband „Mitsuaki<br />

Kishi Trio“ auf Schloss Neersen. Mit der Herbsttour<br />

will die <strong>IHK</strong>, gemeinsam mit den Städten <strong>und</strong><br />

Kreisen der Region, die Marke „<strong>Niederrhein</strong>“ positionieren<br />

<strong>und</strong> die Akzeptanz <strong>und</strong> den Bekanntheitsgrad<br />

des <strong>Niederrhein</strong>s im <strong>Aus</strong>land erhöhen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Erfolgs des diesjährigen Pilot-Projekts<br />

wird die <strong>IHK</strong> die Herbsttour auch zukünftig<br />

einmal im Jahr mit wechselnden kommunalen<br />

Partnern anbieten.<br />

Die Herbsttour der <strong>IHK</strong> ist eine hervorragende<br />

Möglichkeit, den <strong>Niederrhein</strong>, seine Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Menschen näher kennenzulernen.<br />

Die im Rahmen der diesjährigen Tour gewonnenen<br />

Einblicke zeichnen das Bild einer gut aufgestellten,<br />

lebenswerten Region. Der in Willich<br />

angesiedelte Schweizer Präzisionswerkzeughersteller<br />

Fraisa fühlt sich hier augenscheinlich<br />

wohl <strong>und</strong> operiert sehr erfolgreich. Ich bin der<br />

Einladung zur Herbsttour sehr gerne gefolgt,<br />

denn so konnte ich im Kreise meiner Kollegen<br />

des Konsularischen Korps mit dem <strong>Niederrhein</strong><br />

einen weiteren Schatz Deutschlands heben<br />

<strong>und</strong> dieses Wissen mit in meine Heimat<br />

Schweiz nehmen.<br />

41<br />

Recht | Fair Play<br />

<strong>IHK</strong>-Forum Zoll 2008<br />

Haushalt<br />

Unter dem Motto „Risikomanagement im Außenhandel“<br />

informierten sich 120 Unternehmensvertreter<br />

beim <strong>IHK</strong>-Forum Zoll 2008 im Oktober<br />

nicht nur über die möglichen Stolpersteine im Export,<br />

sondern auch über Strategien zu deren Vermeidung.<br />

In neun themenbezogenen Workshops<br />

wurden neben den zollrechtlichen Risikopotenzialen<br />

auch transportrechtliche <strong>und</strong> finanzierungstechnische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen sowie die besonderen exportkontrollrechtlichen<br />

Besonderheiten aufgezeigt.<br />

Die Kombination von Fachvorträgen, Workshops,<br />

Diskussionsforen <strong>und</strong> einer begleitenden <strong>Aus</strong>stellung<br />

bot den Teilnehmern eine optimale Plattform<br />

zum Erfahrungsaustausch.<br />

<strong>Aus</strong>landsberatung „Hand in Hand“<br />

Der Willicher Gewerbepark<br />

Münchheide war Ziel<br />

der Herbsttour 2008 mit<br />

Vertretern des Konsularischen<br />

Korps.<br />

<strong>IHK</strong> <strong>und</strong> Kreditinstitute sind wichtige Ansprechpartner,<br />

wenn sich mittelständische Unternehmen auf<br />

den Weltmärkten engagieren. Viele der Fragen zur<br />

länderbezogenen Abwicklung <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Risiken sollten im Vorfeld eines <strong>Aus</strong>landsenga<br />

gements unbedingt mit Experten erörtert werden.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> <strong>und</strong> die Kreditinsti<br />

tute der Region haben daher im Jahr 2008<br />

erstmals die Möglichkeit einer detaillierten, gemein -<br />

schaftl ichen Beratung angeboten. Unter dem Motto<br />

„Hand in Hand“ standen Experten der <strong>IHK</strong> <strong>und</strong> teilnehmender<br />

Kreditinstitute bei insgesamt acht Terminen<br />

den Unternehmern zur Beantwortung der<br />

unternehmensspezifischen Fragen zur Verfügung.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Veranstaltungen<br />

Informationen aus erster Hand:<br />

Beratertage Nordrhein-Westfalen/Niederlande<br />

Elf Beratertage boten die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

<strong>und</strong> die Kamer van Koophandel Limburg abwechselnd<br />

in Deutschland <strong>und</strong> den Niederlanden an –<br />

Veranstaltungen, bei denen Firmen individuelle<br />

Gespräche über den jeweiligen anderen Markt führen<br />

konnten. R<strong>und</strong> 40 Unternehmen nuzten diesen<br />

Service <strong>und</strong> holten sich Rat beim Experten duo<br />

Wolfram Lasseur <strong>und</strong> Han Boots. Die Fragen reichten<br />

von der Geschäftsanbahnung bis hin zur Unternehmensgründung.<br />

Auch 2009 wird es jeden Monat<br />

wieder wertvolle Informationen über den niederländischen<br />

<strong>und</strong> deutschen Markt kostenfrei geben.<br />

INFO: Wolfram Lasseur<br />

02131 9268-560<br />

lasseur@neuss.ihk.de<br />

Wirtschaftsdelegation nach China<br />

Die chinesische Wirtschaftsmetropole Haining war<br />

im Januar eine von drei Stationen der gemeinsamen<br />

Delegationsreise von <strong>IHK</strong> <strong>und</strong> Rhein-Kreis Neuss.<br />

Die Neusser Delegation hatte Gelegenheit, mehrere<br />

Industriebetriebe zu besichtigen <strong>und</strong> Gespräche mit<br />

potenziellen Geschäftspartnern zu führen. Weitere<br />

Stationen der Informations reise waren Wuxi <strong>und</strong><br />

Shanghai. Dabei stand auch der Erfahrungsaustausch<br />

in der <strong>Aus</strong>landshandelskammer, mit dem<br />

deutschen Generalkonsulat <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />

Die Besichtigung chinesischer Industriebetriebe<br />

gab den Besuchern vom <strong>Niederrhein</strong> die Möglichkeit,<br />

sich über die Leistungsfähigkeit potenzieller<br />

Geschäftspartner zu informieren.<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

42<br />

„NRWinvest“ auf dem Programm. Die chinesischen<br />

Gastgeber zeigten sich so interessiert an engeren<br />

Wirtschaftsbeziehungen zum <strong>Niederrhein</strong>, dass<br />

der Gegenbesuch bereits im Juni stattfand.<br />

Osteuropa im Blickpunkt<br />

Russland, Polen <strong>und</strong> die Slowakei gewinnen für<br />

mit telständische Unternehmen immer mehr an<br />

Bedeu tung. Nach einer <strong>IHK</strong>-Umfrage vom Sommer<br />

2008 gehört Osteuropa zu den Top-Regionen für<br />

ein wirt schaftliches Engagement deutscher Unter -<br />

neh men. Russland ist als sogenannter BRIC-Staat<br />

unbestrit ten einer der größten Wachstumsmärkte<br />

weltweit. Polen ist wegen seiner Marktgröße <strong>und</strong><br />

räumlichen Nähe bereits heute der wichtigste<br />

Investitions stand ort Deutschlands in Europa.<br />

Die Slowakei hat seit fünf Jahren die höchsten<br />

Wachs tumsraten aller mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen<br />

Staaten. Dies waren wichtige Argumente<br />

für r<strong>und</strong> 80 Unternehmensvertreter, um sich im<br />

März aus erster Hand über die wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen in diesen<br />

Ländern zu informieren.<br />

Neue Hürden im Warenverkehr<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Ein wesentliches Element der EU-Sicherheitsinitiative<br />

ist die Einführung des Status des zugelassenen<br />

Wirtschaftsbeteiligten (AEO – Authorized<br />

Economic Operator). Seit Januar 2008 können<br />

Unternehmen, die in der EU ansässig <strong>und</strong> am<br />

grenzüberschreitenden Warenverkehr beteiligt<br />

sind, diesen Status beim zuständigen Hauptzollamt<br />

beantragen, sofern sie die entsprechenden<br />

organisatorischen Voraussetzungen geschaffen<br />

haben. Den administrativen Aufwendungen stehen<br />

Privilegien zertifizierter Unternehmen in der Zollabwicklung<br />

gegenüber. Über die Details zum AEO<br />

informierten sich mehr als 60 interessierte Firmenvertreter<br />

im April während einer Informationsveranstaltung<br />

in Mönchengladbach.<br />

INFO: Jörg Schouren<br />

02161 241-102<br />

schouren@moenchengladbach.ihk.de


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Veranstaltungen<br />

International<br />

Geschäfte ohne Grenzen:<br />

Wirtschaftstage NRW / NL<br />

Mit den gemeinschaftlichen Wirtschaftstagen NRW /<br />

NL leisten die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> <strong>und</strong> die Kamer<br />

van Koophandel (KvK) Limburg einen wichti gen<br />

Beitrag zur grenzüberschreitenden Wirtschaftsförde<br />

rung. Fachexperten aus beiden Ländern stell ten<br />

daher im April <strong>und</strong> Oktober erneut mehr als 80 Teilnehmern<br />

aus beiden Ländern Themenbereiche wie<br />

Rechtslage, Finanzierung <strong>und</strong> Förderung von Investitionen,<br />

Geldtransfer oder die Anmeldung von Arbeitnehmern<br />

beiderseits der Grenze dar. Neben der<br />

reinen Fachinformation verfolgen die Wirt schaftstage<br />

jedoch auch noch einen anderen Zweck: Deutsche<br />

<strong>und</strong> niederländische Unternehmer haben die<br />

Möglichkeit, sich <strong>und</strong> ihr Unternehmen vorzustellen<br />

<strong>und</strong> ein grenzüberschreitendes Netzwerk zu bilden.<br />

Die Zollabwicklung im elektronischem Zeitalter<br />

Mit ATLAS (Automatisiertes Tarif- <strong>und</strong> lokales<br />

Zollabwicklungssystem) nehmen nun auch die<br />

Exporteure langsam Abschied von der bislang<br />

vertrauten Zollabwicklung in Papierform. Ab dem<br />

1. Juni 2009 wird die Exportabwicklung auf digitalem<br />

Weg obligatorisch. 140 Unternehmensvertreter<br />

haben sich daher im Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />

im August <strong>und</strong> September<br />

neben den rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen über individuelle<br />

Strategien <strong>und</strong> Lösungsansätze zur Bewältigung<br />

des Umstellungsprozesses informiert.<br />

INFO: Jörg Schouren<br />

02161 241-102<br />

schouren@moenchengladbach.ihk.de<br />

43<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Sie diskutierten über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen:<br />

(v. li.) Unternehmer Franz-Peter Falke, <strong>IHK</strong>-Vizepräsident<br />

Rolf A. Königs, NRW-Arbeits- <strong>und</strong> Sozialminister Karl-Josef Laumann,<br />

Ulf D. Posé (Präsident des Ethikverbandes der deutschen Wirtschaft),<br />

<strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen <strong>und</strong> Nikolaus<br />

Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.<br />

Corporate Social Responsibility:<br />

Chancen für den Mittelstand<br />

Der Begriff „Corporate Social Responsibility“ (CSR)<br />

ist zum Synonym für soziales Engagement von Unternehmen<br />

geworden, mit positiven <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

auf die K<strong>und</strong>enakzeptanz, Mitarbeitermotivation<br />

<strong>und</strong> Reputation des Unternehmens. R<strong>und</strong> 180 Teilnehmer<br />

aus Wirtschaft, Politik <strong>und</strong> Gesellschaft informierten<br />

sich im August bei hochkarätigen Referenten<br />

wie dem Textilunternehmer Franz-Peter Falke,<br />

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann <strong>und</strong> Ulf<br />

Posé, Präsident des Wirtschaftsethikverbandes, u.a.<br />

über das betriebswirtschaftliche Potenzial von CSR-<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> die „richtige“ CSR-Unternehmenskommunikation.<br />

Das CSR-Event im Mönchengladbacher<br />

Borussia-Park war eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

der <strong>IHK</strong>, der Evangelischen Kirchen in<br />

NRW <strong>und</strong> Borussia Mönchengladbach.<br />

China nach den Olympischen Spielen<br />

Im September, kurz nach den Olympischen Sommerspielen,<br />

kamen 50 Unternehmer in der <strong>IHK</strong> in<br />

Krefeld zusammen, um sich über die weiteren<br />

Entwicklungschancen für deutsche Unternehmen<br />

in China auszutauschen. Das Land belegt hinter<br />

den USA <strong>und</strong> Deutschland inzwischen den dritten<br />

Rang der größten Handelsnationen. Der Referent,<br />

ein Mitarbeiter der Daimler AG in Shanghai, stellte<br />

in seinem Vortrag die Zukunftsperspektiven des<br />

Landes aus Sicht eines langjährigen China-Kenners<br />

praxisnah dar. Die Veranstaltung wurde gemeinsam<br />

mit der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische<br />

Fre<strong>und</strong>schaft Krefeld organisiert.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Veranstaltungen<br />

Brasilianischer Botschafter zu Besuch<br />

Luiz Felipe de Seixas Correa, Botschafter der Republik<br />

Brasilien in Deutschland, war Gastredner<br />

eines Wirtschaftstreffens im August, zu dem die<br />

<strong>IHK</strong> <strong>und</strong> der Rhein-Kreis Neuss ins Kreismuseum<br />

Zons eingeladen hatten. In seinem Vortrag hob<br />

der südamerikanische Diplomat die überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsraten Brasiliens ebenso<br />

hervor wie die Senkung der Armutsquote <strong>und</strong> die<br />

Verringerung der Inflationsrate. „Der Zeitpunkt<br />

könnte nicht besser sein, um die deutsch-brasilianischen<br />

Wirtschaftsbeziehungen neu zu beleben“,<br />

betonte de Seixas Correa <strong>und</strong> würdigte in diesem<br />

Zusammenhang die Tatsache, dass Deutschland<br />

Brasiliens wichtigster Handelspartner in Europa<br />

ist <strong>und</strong> Brasilien der größte Abnehmer deutscher<br />

Exporte in der südlichen Hemisphäre.<br />

International erfolgreich<br />

mit interkultureller Kompetenz<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Mit dem Angebot kompakter Handlungstrainings<br />

zu den „Dos and Don’ts“ in Lateinamerika, China,<br />

Russland, Indien <strong>und</strong> in der arabischen Welt antwortete<br />

die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> erneut auf<br />

den steigenden Bedarf an interkulturellem Knowhow.<br />

Versierte Trainer <strong>und</strong> „Insider“ informierten<br />

<strong>und</strong> berieten im Rahmen der Interkulturellen <strong>IHK</strong>-<br />

Wochen im Oktober <strong>und</strong> November r<strong>und</strong> 50 Firmenvertreter<br />

über die jeweiligen Landesgepflogen heiten.<br />

Denn die Unkenntnis fremder Gebräuche erweist<br />

sich häufig als Stolperstein, sowohl bei der Eroberung<br />

eines <strong>Aus</strong>landsmarktes als auch bei der Inte-<br />

44<br />

gration ausländischer Mitarbeiter ins Unter nehmen.<br />

Eine im Vorfeld intensive <strong>Aus</strong>einandersetzung mit<br />

der fremden Kultur <strong>und</strong> Religion, mit Wertevorstellungen<br />

<strong>und</strong> Gebräuchen ist daher empfehlenswert.<br />

INFO: Stefan Enders<br />

02131 9268-562<br />

enders@neuss.ihk.de<br />

„What’s new“ im Zoll- <strong>und</strong><br />

Außenwirtschaftsrecht?<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Gastredner beim Wirtschaftstreffen im<br />

Kreismuseum Zons war der brasilianische<br />

Botschafter Luiz Felipe de Seixas Correa<br />

(2. v. li., mit <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Dieter Porschen, dem stellv. Landrat<br />

Hans-Ulrich Klose <strong>und</strong> <strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Wilhelm Werhahn).<br />

Alle Jahre wieder beeinflussen zahlreiche Änderungen<br />

die administrative Abwicklung von Im-<br />

<strong>und</strong> Exporten. Dies beginnt bei den alljährlichen<br />

Anpassungen der statistischen Warennummern,<br />

geht über die Beachtung der jeweils gültigen<br />

Drucknorm bei den Zollpapieren <strong>und</strong> endet bei der<br />

umfassenderen Anpassung des Zollrechts mit der<br />

Einführung des zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten<br />

(AEO). All diese Änderungen müssen in den<br />

außenhandelsorientierten Unternehmen frühzeitig<br />

umgesetzt werden. Wie Neuerungen umgesetzt<br />

werden können, wurde r<strong>und</strong> 260 Firmenvertretern<br />

im Rahmen von vier Informationsveranstaltungen<br />

zu aktuellen Änderungen im Zoll- <strong>und</strong> Außenwirtschaftsrecht<br />

im Dezember in den Geschäftsstellen<br />

Krefeld, Mönchengladbach <strong>und</strong> Neuss vermittelt.<br />

INFO: Jörg Schouren<br />

02161 241-102<br />

schouren@moenchengladbach.ihk.de


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Statistik<br />

Art der<br />

Ursprungszeugnisse<br />

manuell<br />

elektronisch<br />

Außenwirtschaftsberatungen<br />

Produkte International<br />

53.622<br />

20.270<br />

492<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

International<br />

Maschinenbau:<br />

Destination Türkei<br />

Der türkische Markt für Maschinen <strong>und</strong> Anlagen<br />

bietet attraktive Lieferchancen für deutsche Unternehmen,<br />

die in der Türkei traditionell eine hohe<br />

Wertschätzung genießen. Der türkische Verband<br />

der Maschinenhersteller rechnet bis 2013 mit einem<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

53.344<br />

3.124<br />

45.951<br />

11.378<br />

53.235<br />

20.520<br />

741<br />

45.170<br />

16.044<br />

41.685<br />

22.334<br />

33.508<br />

25.807<br />

976<br />

1.491<br />

2.145<br />

3.008<br />

3.921<br />

56.468<br />

21.273<br />

361<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

45<br />

61.214<br />

20.759<br />

306<br />

21.093<br />

180<br />

21.900<br />

247<br />

18.839<br />

1.920<br />

14.432<br />

3.573<br />

17.460<br />

3.742<br />

1.079<br />

1.194<br />

1.205<br />

360<br />

1.180<br />

1.759<br />

1.434<br />

1.623<br />

1.692<br />

Recht | Fair Play<br />

jährlichen Anstieg der Nachfrage um 12 Prozent.<br />

<strong>Aus</strong>gelöst wird dieser hohe Bedarf vor allem durch<br />

die Investitionstätigkeiten tür kischer Betriebe im<br />

Zuge der EU-Integration. Im Dezember informierten<br />

sich daher 50 Unternehmen in Mönchengladbach<br />

über die wirt schaftlichen Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

eines Engagements im türkischen<br />

Maschinenbausektor.<br />

59.315<br />

17.460<br />

299<br />

Ursprungszeugnisse<br />

sonstige Bescheinigungen insgesamt<br />

Carnets A.T.A.<br />

Art der Bescheinigungen<br />

manuell<br />

elektronisch<br />

Haushalt<br />

Teilnehmer an<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Georg B. Ficke<br />

stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Recht | Fair Play<br />

Kontakt<br />

02131 9268-520<br />

ficke@neuss.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Vorwort<br />

Recht | Fair Play<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Deutschland ist ein Land mit einem gut funktionierenden <strong>und</strong> sicheren Rechtssystem. Diesen<br />

Standortvorteil gilt es zu erhalten, fortzuentwickeln <strong>und</strong> zu stärken. Der <strong>IHK</strong>­Geschäftsbereich<br />

Recht | Fair Play leistet seinen Beitrag, indem er den Informations­ <strong>und</strong> Meinungsaustausch<br />

zwischen Gesetzgeber <strong>und</strong> Unternehmen unterstützt. Zudem hilft der Geschäftsbereich<br />

Unternehmern, die ständig wachsende Zahl von Rechtsnormen zu überblicken. Für das Tages­<br />

geschäft bietet er <strong>Aus</strong>künfte in wirtschaftsnahen Rechtsfragen. Sie werden ergänzt durch<br />

I nformationsgespräche <strong>und</strong> ­veranstaltungen, Seminare, Merkblätter <strong>und</strong> die persönliche<br />

Unterstützung, auch in Schieds­ <strong>und</strong> Schlichtungsverfahren sowie bei der Benennung <strong>und</strong><br />

Bestellung von Sachverständigen.<br />

Auch im Jahr 2008 wurde der Geschäftsbereich in der Betreuung der <strong>IHK</strong>-eigenen Rechtsaufgaben<br />

stark in Anspruch genommen. Bedingt durch die Aufhebung des Widerspruchsverfahrens in NRW in<br />

weiten Bereichen verwaltungsrechtlicher Streitverfahren, mussten zuvor mögliche vorgerichtliche<br />

<strong>Aus</strong>einandersetzungen nun über den Klageweg erfolgen.<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Selbstverständlich hat die Informationspflicht des Geschäftsbereiches gegenüber den <strong>IHK</strong>-Mitgliedern<br />

hierunter nicht gelitten. Im Gegenteil, die zunehmende Zahl individueller Rechtsprobleme hat die fachliche<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Kompetenz der <strong>IHK</strong>-Juristen im Rahmen der erlaubten Rechtsberatungsgrenzen<br />

verstärkt gefordert.<br />

Die Unternehmen <strong>und</strong> Gewerbetreibenden wurden in gewohnt schneller <strong>und</strong> zuverlässiger Art betreut.<br />

Soweit möglich, haben die Juristen allgemeine Fragestellungen in den <strong>IHK</strong>-Medien oder Merkblättern<br />

aufgegriffen. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Geschäftsbereich kontinuierlich mit<br />

Rechtsreferendaren zusammenarbeitet, die im Rahmen ihres Referendariats die Aufgaben einer Rechtsabteilung<br />

kennenlernen <strong>und</strong> durch die <strong>IHK</strong>-Juristen intensiv ausgebildet werden.<br />

46


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Positionen<br />

International<br />

Erbschaftsteuerreform<br />

Die steuerpolitischen Diskussionen waren im<br />

vergangenen Jahr vor allem geprägt von dem Ringen<br />

um die Erbschaftsteuerreform. Die nun zum<br />

1. Januar 2009 Gesetz gewordenen Änderungen<br />

können leider nicht überzeugen. Die Reform ist<br />

kompliziert <strong>und</strong> möglicherweise verfassungswidrig.<br />

Im Vergleich zu dem von der <strong>IHK</strong>-Organisation<br />

vorgeschlagenen Niedrigtarif-Konzept <strong>und</strong> erst<br />

recht im Vergleich zum gänzlichen Wegfall der<br />

Erbschaftsteuer bleibt die nun gef<strong>und</strong>ene Lösung<br />

weit hinter den Forderungen der Wirtschaft zurück.<br />

Die <strong>IHK</strong>-Organisation hat die Erbschaftsteuerreform<br />

schon seit 2005 kritisch <strong>und</strong> mit konstruktiven<br />

Vorschlägen begleitet. In Kooperation mit<br />

verschiedenen Wirtschaftsverbänden haben wir<br />

Argument um Argument für eine einfache Lösung<br />

vorgetragen. Die Politik war jedoch von Anfang an<br />

sehr auf das Abschmelzmodell fixiert <strong>und</strong> nicht<br />

offen für eine einfache Erbschaftsteuer. Mit den<br />

Ergebnissen der Koch-Steinbrück-Arbeitsgruppe<br />

waren die Würfel gegen ein optimales Konzept<br />

gefallen. Auch wenn das neue Erbschaftsteuerrecht<br />

insgesamt leider nicht überzeugt, konnten<br />

die <strong>IHK</strong>s dennoch das Schlimmste verhindern.<br />

Die wichtigsten Punkte sind:<br />

47<br />

Recht | Fair Play<br />

• Die Fristen für Lohnsumme <strong>und</strong> Verhaftung<br />

wurden von 15 Jahren auf sieben bzw. 10<br />

Jahre gesenkt.<br />

• Das Fallbeil, bei dem ein Verstoß gegen die<br />

Schonungsbedingungen innerhalb der Fristen<br />

unabhängig vom Zeitpunkt zur vollen<br />

Steuernachzahlung führen sollte, wurde gegen<br />

eine zeitanteilige Nachversteuerung<br />

(pro rata temporis) ersetzt.<br />

• Neben dem 85-Prozent-Abschlag bei der<br />

Bemessungsgr<strong>und</strong>lage wurde ein Wahlrecht<br />

für eine vollständige Steuerfreistellung für<br />

Betriebsvermögen aufgenommen.<br />

• Bei der Lohnsumme wurde auf die jährliche<br />

Indexierung verzichtet <strong>und</strong> durch eine ex-post-<br />

Betrachtung mehr Flexibilität geschaffen.<br />

• Der Begriff des Verwaltungsvermögens<br />

wurde – bezogen auf den Immobilienbereich<br />

– zugunsten vieler Unternehmen geöffnet:<br />

Fälle der Betriebsaufspaltung, Betriebsverpachtung<br />

im Ganzen, Nutzungsüberlassungen<br />

innerhalb eines Konzerns sowie die umfangreiche<br />

Wohnungsvermietung zählen<br />

nicht mehr zum schädlichen Verwaltungsvermögen.<br />

• Die Reinvestitionsklausel wurde weiter gefasst,<br />

sodass auch Investitionen in neue Betriebe/Betriebsteile,<br />

die Tilgung von Schulden<br />

oder die Verstärkung der Liquidität im Unternehmen<br />

eine Nachversteuerung vermeiden.<br />

• Die Doppelbelastung mit Erbschaft- <strong>und</strong><br />

Einkommensteuer wird in Erbfällen abgemildert,<br />

wenn innerhalb von fünf Jahren<br />

Vermögen verkauft wird.<br />

Im B<strong>und</strong>estag gehörte<br />

die Erbschaftsteuerreform<br />

zu den am heftigsten<br />

diskutierten Themen.<br />

Haushalt<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Positionen<br />

Günter Haberland<br />

Mitglied der<br />

Vollversammlung <strong>und</strong><br />

Vorstandsmitglied<br />

<strong>Aus</strong>schuss für Verkehr<br />

<strong>und</strong> Logistik<br />

GmbH-Reform<br />

Unter dem sperrigen Titel „Gesetz zur Modernisierung<br />

des GmbH-Gesetzes <strong>und</strong> zur Bekämpfung von<br />

Missbräuchen“ (kurz: MoMiG) ist zum 1. November<br />

2008 eine der umfangreichsten Änderungen im<br />

Gesellschaftsrecht in Kraft getreten. Die GmbH<br />

wurde 1892 – übrigens auf Forderung des damaligen<br />

Deutschen Handelstages – ins Leben gerufen.<br />

Sie hat sich seitdem nicht nur zu einer der beliebtesten<br />

Rechtsformen entwickelt, sondern war auch<br />

Vorbild für viele andere euro päische Staaten. Das<br />

Recht der GmbH war, bis auf die „kleine Reform“<br />

1980, bis dato nur geringfügig geändert worden.<br />

Bedingt durch die Entwicklungen im europäischen<br />

Recht <strong>und</strong> dem Bedürfnis nach einem frei wählbaren<br />

Stammkapital flüchteten seit 2003 viele<br />

deutsche Gründer in die Rechtsform der englischen<br />

Limited. Während Juristen <strong>und</strong> Gerichte zahlreiche<br />

Fragen zur Rechtsanwendung auf Basis des internationalen<br />

Privatrechts zu lösen hatten, kämpften<br />

die Gründer mit praktischen Problemen im Umgang<br />

mit ungelösten Rechtsfragen <strong>und</strong> Vorbehalten<br />

gegenüber der ausländischen Rechtsform.<br />

Der Gesetzgeber ist nun mit der GmbH-Reform<br />

den Forderungen der <strong>IHK</strong>-Organisation nach einer<br />

Rechtsform mit beschränkter Haftung <strong>und</strong> frei<br />

wählbarem Stammkapital nachgekommen. Die<br />

neue Unternehmergesellschaft erleichtert den<br />

Einstieg in die Gesellschaft mit beschränkter<br />

Reform der Erbschaftsteuer<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Mit dem jetzt vereinbarten Kompromiss hat die<br />

deutsche Politik die Chance vertan, durch eine<br />

einfache <strong>und</strong> niedrige Erbschaftsteuer oder –<br />

wie man es aus anderen Ländern kennt – durch<br />

einen gänzlichen Verzicht ein positives Signal für<br />

Investitionen <strong>und</strong> Beschäftigung zu setzen. Für<br />

Familienunternehmen bleibt das existenzgefährdende<br />

Risiko, dass sie mit einer enormen Steuerlast<br />

bedroht werden, wenn es ihnen ohnehin<br />

schon schlecht geht <strong>und</strong> sie deshalb gezwungen<br />

48<br />

Haftung. Existenzgründer können das Stammkapital<br />

ab nur einem Euro Mindestkapital flexibel<br />

festlegen. Bei maximal drei Gesellschaftern <strong>und</strong><br />

einem Geschäftsführer kann ein vereinfachtes<br />

Gründungs verfahren genutzt werden. Die Änderungen<br />

erleichtern <strong>und</strong> beschleunigen darüber<br />

hinaus die Gründungen, klären die in den letzten<br />

Jahren <strong>und</strong>urchsichtige Rechtsprechung zu verdeckten<br />

Sacheinlagen, Gesellschafterdarlehen <strong>und</strong><br />

Cash-Pooling, stärken den Gläubigerschutz <strong>und</strong><br />

helfen Missbräuche im Rahmen der GmbH zu<br />

bekämpfen.<br />

Bilanzrecht wird reformiert<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Eine Alternative zur internationalen Rechnungslegung<br />

für Unternehmen in Deutschland soll das<br />

von der B<strong>und</strong>esregierung geplante Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />

(BilMoG) schaffen. Das<br />

Gesetz sieht die umfangreichsten Änderungen<br />

des Bilanzrechts seit über 30 Jahren vor. Beinahe<br />

alle bilanzierungspflichtigen Unternehmen werden<br />

sind, Personal abzubauen. Die Reaktion älterer<br />

Unternehmer auf das neue Gesetz ist absehbar:<br />

Kein Senior­Chef wird mehr Erweiterungsinvestitionen<br />

vornehmen, die für seine Nachfolger ein<br />

Steuerlast­Risiko darstellen könnten. Und auch<br />

sein Personal wird er vorbeugend auf das absolut<br />

notwendige Minimum abbauen. Die Politik muss<br />

sich daher fragen lassen, warum sie mit dem<br />

neuen Erbschaftsteuer­Gesetz Investitionen<br />

verhindern <strong>und</strong> Arbeitsplätze gefährden will.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Positionen<br />

Veranstaltungen<br />

International<br />

in kleinerem oder größerem Umfang von den<br />

geplanten Änderungen betroffen sein.<br />

Das Ziel der Reform, das deutsche Bilanzrecht zu<br />

einer dauerhaften <strong>und</strong> im Verhältnis zur internationalen<br />

Rechnungslegung vollwertigen, aber kostengünstigeren<br />

<strong>und</strong> einfacheren Alternative fortzu-<br />

Rechts- <strong>und</strong> Steuerthemen<br />

Der Geschäftsbereich Recht | Fair Play weitete<br />

das Spektrum seiner Informationsveranstaltungen<br />

zu Rechts- <strong>und</strong> Steuerthemen im Jahr 2008 erheblich<br />

aus <strong>und</strong> informierte gemeinsam mit externen<br />

Rechts- <strong>und</strong> Steuerexperten in 12 Veranstaltungen<br />

mehr als 800 Mitglieder über aktuelle Gesetzesänderungen.<br />

Besondere Nachfrage fanden die Informationsabende<br />

zum Bilanzrechtsmodernisierungs<br />

gesetz (BilMoG) <strong>und</strong> zur Reform des GmbH-<br />

Rechts, die sogar wiederholt wurden.<br />

Mit Informationsveranstaltungen zum sogenannten<br />

„MoMiG“, dem Gesetz zur Modernisierung des<br />

GmbH-Rechts <strong>und</strong> zur Bekämpfung von Missbräuchen,<br />

welches am 1. November 2008 in Kraft getreten<br />

ist, informierte die <strong>IHK</strong> ihre Mitglieder schon<br />

früh zeitig über die anstehenden großen Änderungen<br />

im GmbH-Recht. Die neue Unternehmergesellschaft<br />

(haftungsbeschränkt) erleichtert <strong>und</strong><br />

beschleunigt die Unternehmensgründung <strong>und</strong><br />

macht die oftmals aufgeworfene Kritik der mangelnden<br />

Wettbewerbsfähigkeit der GmbH im europäischen<br />

<strong>Aus</strong>land hinfällig. Es handelt sich bei<br />

der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)<br />

49<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

entwickeln, wird von der <strong>IHK</strong>-Organisation begrüßt.<br />

Neben zahlreichen Anmerkungen zu Einzelnormen<br />

wird aber insbesondere die angekündigte Steuerneutralität<br />

der geplanten Regelungen hinterfragt.<br />

Die <strong>IHK</strong> wird sich auch im weiteren Gesetzgebungsverfahren,<br />

insbesondere auch vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der Finanzmarktkrise, kritisch einmischen.<br />

nicht um eine neue Rechtsform, sondern um eine<br />

Sonderform der GmbH, die ohne bestimmtes<br />

Mindestkapital (bisher 25.000 Euro) gegründet<br />

werden kann. Diese Gesellschaft darf ihre Gewinne<br />

jedoch nicht voll ausschütten, sondern<br />

soll das Mindestkapital ansparen.<br />

Neben einer Erleichterung der Kapitalaufbringung,<br />

einer Flexibilisierung bei der Aufteilung von Geschäftsanteilen<br />

sowie der Einführung von Musterprotokollen<br />

bei unkomplizierten Standardgründungen<br />

soll auch das Eintragungsverfahren in<br />

das Handelsregister weiter beschleunigt werden.<br />

Weitere wichtige Themen der Informationsveranstaltungen<br />

waren die Erbschaftsteuerreform, das<br />

neue Versicherungsvertragsgesetz, das neue Pflegezeitgesetz<br />

sowie die Steueränderungen zum Jahreswechsel.<br />

Das alljährliche Sachverständigenforum der <strong>IHK</strong><br />

hat in 2008 r<strong>und</strong> 70 von der <strong>IHK</strong> öffentlich bestellte<br />

<strong>und</strong> vereidigte Sachverständige sowie zahlreiche<br />

Vertreter der Gerichte des <strong>IHK</strong>-Bezirkes<br />

<strong>und</strong> der Anwaltschaft unter dem Thema „Das<br />

(neue) Gesetz über außergerichtliche Rechtsdienstleistungen“<br />

zusammengeführt. Gerade die<br />

Sachverständigen griffen wichtige Hinweise auf<br />

die neue Rechtslage <strong>und</strong> ihre <strong>Aus</strong>wirkung auch<br />

auf ihre Tätigkeit dankbar auf. Unabhängig davon<br />

wurden die Möglichkeit des interdisziplinären<br />

Gedankenaustausches ausführlich genutzt.<br />

Die bewährte Kooperation mit dem Institut für<br />

Sachverständigenwesen in Köln hat zu zwei inhaltsstarken<br />

Seminaren in Neuss mit b<strong>und</strong>esweiter<br />

Beteiligung geführt, zum Thema „Rhetorik –<br />

Verhalten vor Gericht“ sowie „Einführung in die<br />

Sachverständigentätigkeit“.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Produkte<br />

Neue gesetzliche Aufgabe<br />

Auch bei der Übernahme neuer gesetzlicher<br />

Aufgaben hat die <strong>IHK</strong>-Organisation ihre Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit bewiesen. Mit dem<br />

neuen Erlaubnis- <strong>und</strong> Registrierungsverfahren<br />

für die Vermittlerbranche hatte der Gesetzgeber<br />

die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern beauftragt.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> hat die vom Gesetzgeber<br />

bis zum 31.12.2008 geforderte Registrierung<br />

aller Versicherungsvermittler erfolgreich<br />

umgesetzt. Zum Jahresende 2008 waren für den<br />

<strong>IHK</strong>-Bezirk 3.041 Vermittler registriert. Davon<br />

mussten 925 Vermittler ein gesondertes Erlaubnisverfahren<br />

durchlaufen. Im Rahmen der gesetzlichen<br />

Vorgaben hat sich die <strong>IHK</strong> auch bei der<br />

Klärung gr<strong>und</strong>legen der Fragestellungen von<br />

b<strong>und</strong>esweiter Bedeutung für ein möglichst unbürokratisches<br />

<strong>und</strong> wirtschafts nahes Verfahren<br />

stark gemacht. Die Vermittler haben es gedankt:<br />

In einer Umfrage zur K<strong>und</strong>enzufriedenheit haben<br />

die Vermittler der <strong>IHK</strong> die Note 1,65 erteilt. Die<br />

besten Einzelnoten wurden bei der Frage nach<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Service bereitschaft<br />

vergeben.<br />

Neue Sachverständige<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Im Jahr 2008 hat die <strong>IHK</strong> sieben Sachverständige<br />

in den nachfolgenden Sachgebieten öffentlich<br />

bestellt <strong>und</strong> vereidigt:<br />

• Schäden an Gebäuden (zwei)<br />

• Technische Dokumentation<br />

• Anlagensicherheit einschl.<br />

Explosionsschutz<br />

• Bewertung von Kraftfahrzeugen <strong>und</strong><br />

Kraftfahrzeugschäden<br />

• Lackierungen <strong>und</strong> Pulverbeschichtungen<br />

• Versteigerer für Maschinen <strong>und</strong><br />

industrielle Anlagen<br />

Zum Jahreswechsel 2008/2009 verzeichnet die<br />

<strong>IHK</strong> damit 120 der ca. 8.000 b<strong>und</strong>esweit tätigen<br />

öffentlich bestellten <strong>und</strong> vereidigten Sachverständigen,<br />

die in 73 von 275 b<strong>und</strong>esweit gelisteten<br />

Sachgebieten tätig sind.<br />

50<br />

Harald Sasserath<br />

Vizepräsident <strong>und</strong><br />

Vorsitzender des Außen-<br />

<strong>und</strong> Großhandelsausschusses<br />

der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

In unserem hoch technisierten <strong>und</strong> arbeitsteiligen<br />

Alltag kommt der Bürger ebenso wie<br />

der Unternehmer kaum mehr ohne Sachverständige<br />

aus. Regierungen <strong>und</strong> Parlamente<br />

lassen sich von Sachverständigen­Kommissionen<br />

beraten. Gerichte benötigen Sachverständige<br />

zur Aufklärung von Sachverhalten,<br />

Versicherungen setzen sie zur Schadensermittlung<br />

<strong>und</strong> Be wertung ein. Unternehmer brauchen<br />

sie, um berechtigte Ansprüche zu begründen<br />

<strong>und</strong> unberechtigte Ansprüche abzuwehren<br />

oder um nach gesetzlichen Vorgaben Anlagen<br />

<strong>und</strong> Produkte überprüfen zu lassen.<br />

Die Industrie­ <strong>und</strong> Handelskammer sorgt dafür,<br />

dass die vom Gesetzgeber geforderte besondere<br />

Sachk<strong>und</strong>e der öffentlich bestellten Sachverständigen<br />

erfüllt <strong>und</strong> der hohe Qualifikationsmaßstab<br />

gewährleistet wird.<br />

Das von der <strong>IHK</strong> betreute Fachgremium zur Überprüfung<br />

der besonderen Sachkenntnis im Sachgebiet<br />

„Schäden an Gebäuden“ hat in zwei Sitzungen<br />

neun Bewerber aus der gesamten B<strong>und</strong>esrepublik<br />

überprüft, von denen fünf den vom Gesetzgeber<br />

geforderten besonderen Sachverstand nachweisen<br />

konnten.<br />

Für gutachterliche Stellungnahmen in gerichtlichen<br />

oder privaten <strong>Aus</strong>einandersetzungen hat die <strong>IHK</strong><br />

2008 insgesamt 1.500 öffentlich bestellte Sachverständige<br />

benannt.


Statistik<br />

Benennung von<br />

Sachverständigen<br />

Stellungnahmen<br />

zu <strong>Aus</strong>länderangelegenheiten<br />

Produkte Recht | Fair Play<br />

3.500<br />

1.800<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

International<br />

1.700<br />

1.624<br />

1.650<br />

1.250<br />

1.200<br />

1.068<br />

1.192<br />

1.099<br />

1.500<br />

160<br />

115<br />

129<br />

165<br />

229<br />

144<br />

162<br />

163<br />

183<br />

3.960<br />

2.400<br />

4.000<br />

3.500<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

51<br />

10.000<br />

1.754<br />

1.825<br />

1.738<br />

1.710<br />

1.950<br />

1.785<br />

1.835<br />

1.442<br />

1.411<br />

248<br />

600<br />

400<br />

350<br />

230<br />

463<br />

722<br />

343<br />

832<br />

5.490<br />

Recht | Fair Play<br />

8.500<br />

6.040<br />

Haushalt<br />

Handelsregister-, Firmen- <strong>und</strong><br />

Branchenauskünfte<br />

Rechtsauskünfte<br />

Stellungnahmen zu<br />

Firmeneintragungen Handelsregister<br />

Teilnehmer an<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Wolfgang Fleuth<br />

Geschäftsführer<br />

Zentrale Dienste<br />

Kontakt<br />

02151 635-302<br />

fleuth@krefeld.ihk.de<br />

Standortpolitik<br />

Haushalt<br />

Finanzen<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigender Anforderungen an die Erfüllung der <strong>IHK</strong>-Aufgaben –<br />

Gesamtinteressenvertretung gegenüber Politik <strong>und</strong> Verwaltung, Wahr nehmung von Wirtschaftsverwaltungsaufgaben<br />

<strong>und</strong> Erbringung vormarktlicher Service leistungen für Mitgliedsunternehmen<br />

– wurden Effizienz <strong>und</strong> Qualität innerhalb der <strong>IHK</strong> kontinuierlich fortentwickelt.<br />

Wichtige Geschäftsprozesse wurden analysiert <strong>und</strong> optimiert z.B. anhand der<br />

Vorgaben der internationalen Normen DIN EN ISO 9001 <strong>und</strong> 14001.<br />

Die finanzielle <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung der <strong>IHK</strong> ist wesentlich geprägt durch die<br />

konjunkturelle Lage innerhalb des <strong>IHK</strong>-Bezirks, da das Beitragsaufkommen unmittelbar von<br />

der Ertragslage der Mitgliedsunternehmen abhängig ist. Bei einer während des Berichtszeitraums<br />

positiven Ertragsentwicklung hat sich die Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage der <strong>IHK</strong> durch<br />

die von der Vollversammlung im Rahmen des Wirtschaftsplanes vorgesehene Risikovorsorge<br />

verbessert.<br />

Die restriktiven <strong>IHK</strong>-Regelungen für die Geldanlage <strong>und</strong> deren konsequente Anwendung<br />

hatten eine positiv stabilisierende Wirkung <strong>und</strong> haben dazu beigetragen, dass sich die<br />

Finanzkrise 2008 nicht wesentlich auf das Finanzergebnis auswirkte.<br />

Die Entwicklung an den Finanzmärkten hat alle mit einer Vielzahl bisher nicht bekannter<br />

oder nicht erwarteter Entwicklungen konfrontiert. Der von vielen kammerzugehörigen<br />

Unternehmern erwartete Rückgang der Umsätze <strong>und</strong> Erträge wird sich absehbar auch im<br />

<strong>IHK</strong>-Wirtschaftsplan auswirken. Dem wurde im Rahmen der Finanzplanung so weit wie<br />

möglich Rechnung getragen.<br />

Der <strong>IHK</strong>-Wirtschaftsplan 2009 mit ergänzenden Erläuterungen ist zu finden im Internet:<br />

www.mittlerer-niederrhein.ihk.de in der Rubrik „Wir über uns“ > Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />

> Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen > Wirtschaftsplan.<br />

52<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

Recht | Fair Play<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Krefeld · Mönchengladbach · Neuss | Plan-Gewinn-<strong>und</strong>-Verlustrechnung<br />

Plan 2009 Plan 2008 Ist 2007<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Euro<br />

1. Erträge aus <strong>IHK</strong>-Beiträgen 13.300,0 13.200,0 13.546.775,41<br />

2. Erträge aus Gebühren 1.518,0 1.358,0 1.741.918,39<br />

3. Erträge aus Entgelten 1.742,0 1.750,0 1.964.404,76<br />

4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen 0,0 0,0 13.221,11<br />

<strong>und</strong> unfertigen Leistungen<br />

5. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,0 0,0 0,00<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge 448,0 420,5 1.818.658,95<br />

Betriebserträge (Summe 1-6) 17.008,0 16.728,5 19.084.978,62<br />

7. Materialaufwand 2.802,0 2.625,0 2.635.743,29<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe <strong>und</strong> für bezogene Waren 471,0 524,0 465.426,88<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.331,0 2.101,0 2.170.316,41<br />

8. Personalaufwand 8.306,5 8.060,5 12.150.519,90<br />

a) Gehälter 5.709,5 5.502,5 5.246.546,24<br />

b) Soziale Abgaben <strong>und</strong> Aufwendungen für Altersvorsorge 2.597,0 2.558,0 6.903.973,66<br />

9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des 376,0 347,0 693.918,80<br />

Anlagevermögens <strong>und</strong> Sachanlagen<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.509,0 5.491,5 5.260.108,80<br />

Betriebsaufwand (Summe 7-10) 16.993,5 16.524,0 20.740.290,79<br />

Betriebsergebnis 14,5 204,5 -1.655.312,17<br />

11. Erträge aus Beteiligungen 0,0 0,0 0,00<br />

12. Erträge aus anderen Wertpapieren <strong>und</strong> <strong>Aus</strong>leihungen des 807,0 680,0 1.295.733,76<br />

Finanzanlagevermögens<br />

13. Sonstige Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Erträge 115,3 98,2 334.343,84<br />

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen <strong>und</strong> 2,5 2,5 2.000,00<br />

auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

15. Zinsen <strong>und</strong> ähnliche Aufwendungen 0,0 0,0 0,00<br />

Finanzergebnis (Summe 11-15) 919,8 775,7 1.628.077,60<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 934,3 980,2 -27.234,57<br />

16. Außerordentliche Erträge 0,0 2,0 1.885,82<br />

17. Außerordentliche Aufwendungen 0,0 0,0 0,00<br />

Außerordentliches Ergebnis (Summe 16-17) 0,0 2,0 1.885,82<br />

18. Steuern vom Einkommen <strong>und</strong> vom Ertrag 0,0 0,0 0,00<br />

19. Sonstige Steuern 29,5 29,5 29.159,90<br />

Jahresergebnis 904,8 952,7 -54.508,65<br />

20. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 0,0 0,0 1.994.776,03<br />

21. Entnahmen aus Rücklagen 0,0 0,0 1.994.776,03<br />

a) aus der <strong>Aus</strong>gleichsrücklage 0,0 0,0 0,00<br />

b) aus anderen Rücklagen 0,0 0,0 1.994.776,03<br />

davon: - Liquiditätsrücklage 0,0 0,0 0,00<br />

22. Einstellungen in Rücklagen -904,8 -952,7 -2.492.176,03<br />

a) in die <strong>Aus</strong>gleichsrücklage -904,8 -500,0 0,00<br />

b) in andere Rücklagen 0,0 -452,7 -2.492.176,03<br />

davon: - Liquiditätsrücklage 0,0 0,0 0,00<br />

Ergebnis 0,0 0,0 1.442.867,38<br />

53<br />

Haushalt<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Bilanz zum 31. Dezember 2007<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Krefeld · Mönchengladbach · Neuss<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

AKTIVA in Euro 31. Dezember 2007 31. Dezember 2006<br />

A. Anlagevermögen 25.704.384,04 25.268.731,23<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 68.150,00 50.804,00<br />

II. Sachanlagen 6.016.642,00 6.383.289,00<br />

1. Gr<strong>und</strong>stücke, gr<strong>und</strong>stücksgleiche Rechte <strong>und</strong> Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Gr<strong>und</strong>stücken 5.045.615,00 5.438.628,00<br />

2. Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen 73.813,00 73.335,00<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung 897.214,00 871.326,00<br />

III. Finanzanlagen 19.619.592,04 18.834.638,23<br />

1. Anteile an verb<strong>und</strong>enen Unternehmen 25.564,59 25.564,59<br />

2. Wertpapiere des Anlagevermögens 14.565.750,55 14.061.894,85<br />

3. Sonstige <strong>Aus</strong>leihungen <strong>und</strong> Rückdeckungsansprüche 5.028.276,90 4.747.178,79<br />

B. Umlaufvermögen 5.591.312,47 6.103.505,78<br />

I. Vorräte 211.950,46 203.989,08<br />

1. Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 83.153,10 88.412,83<br />

2. Unfertige Leistungen 128.797,36 115.576,25<br />

II. Forderungen <strong>und</strong> sonstige Vermögensgegenstände 1.405.104,60 1.465.381,45<br />

1. Forderungen aus Beiträgen, Gebühren <strong>und</strong> Entgelten 1.144.316,82 1.291.857,18<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 260.787,78 173.524,27<br />

III. Kassenbestand, B<strong>und</strong>esbankguthaben, Guthaben 3.974.257,41 4.434.135,25<br />

bei Kreditinstituten <strong>und</strong> Schecks<br />

1. Bankguthaben 3.970.230,31 4.428.473,91<br />

2. Kassenbestand 4.027,10 5.661,34<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 134.812,40 96.902,58<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 134.812,40 96.902,58<br />

SUMME AKTIVA 31.430.508,91 31.469.139,59<br />

54


Innovation |<br />

Umwelt<br />

1 Beschlossene<br />

Ergebnisverwendung<br />

lt. Wirtschaftsplan 2007<br />

(Vollversammlung vom<br />

30.11.2006)<br />

2 Ergebnisverwendungsvorschlag<br />

2007<br />

(vorbehaltlich der<br />

Beschlussfassung durch<br />

die Vollversammlung)<br />

International<br />

An diesen Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen ist die <strong>IHK</strong> beteiligt:<br />

1. <strong>IHK</strong> <strong>Aus</strong>bildungs GmbH<br />

2. Standort <strong>Niederrhein</strong> GmbH<br />

Recht | Fair Play<br />

Bilanz zum 31. Dezember 2007<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Krefeld · Mönchengladbach · Neuss<br />

PASSIVA in Euro 31. Dezember 2007 31. Dezember 2006<br />

A. Eigenkapital 13.592.529,10 13.647.037,75<br />

I. Nettoposition (abgeleitetes Eigenkapital) 2.440.926,21 2.440.926,21<br />

II. <strong>Aus</strong>gleichsrücklage 6.250.000,00 6.250.000,00<br />

III. Andere Rücklagen 3.458.735,51 2.961.335,51<br />

Liquiditätsrücklage 1.100.000,00 1.100.000,00<br />

Weitere zweckgeb<strong>und</strong>ene Rücklagen 2.358.735,51 1 1.861.335,51<br />

IV. Ergebnis 1.442.867,38 1.994.776,03<br />

V. Ergebnisverwendung (nachrichtlich) 1.442.867,38 1.994.776,03<br />

Einstellung in weitere zweckgeb<strong>und</strong>ene Rücklagen 1.442.867,38 2 1.994.776,03<br />

B. Rückstellungen 16.416.113,33 16.150.552,97<br />

1. Rückstellungen für Altersvorsorge <strong>und</strong> 13.690.666,00 14.077.032,00<br />

ähnliche Verpflichtungen<br />

2. Sonstige Rückstellungen 2.725.447,33 2.073.520,97<br />

C. Verbindlichkeiten 415.490,05 480.324,26<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 395.289,41 473.832,41<br />

2. Sonstige Verbindlichkeiten 20.200,64 6.491,85<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.006.376,43 1.191.224,61<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 1.006.376,43 1.191.224,61<br />

SUMME PASSIVA 31.430.508,91 31.469.139,59<br />

3. „info-Neuss Institut für berufl. Fortbildung GmbH i. L.“<br />

4. „WFMG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mönchengladbach GmbH“<br />

5. Internationale Schule am Rhein in Neuss GmbH<br />

6. <strong>IHK</strong> Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH<br />

7. Kapitalbeteiligungsgesellschaft f. d. mittelständische Wirtschaft in NRW mbH<br />

8. Bürgschaftsbank NRW GmbH Kreditgarantiegemeinschaft<br />

55<br />

Haushalt<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Vollversammlung<br />

Gremien<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Investitionsfähigkeit ist der<br />

entscheidende Faktor für<br />

zukunftssichere Arbeitsplätze.<br />

Mehr in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung investieren<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

„Die Innovationsfähigkeit unseres Landes ist der entscheidende Faktor für zukunftssichere Arbeitsplätze.“<br />

Mit diesen Worten begründete NRW-Forschungsminister Prof. Andreas Pinkwart bei seinem Besuch in<br />

der Krefelder <strong>IHK</strong> das ehrgeizige Projekt der Landesregierung, NRW in naher Zukunft zum Innovationsland<br />

Nummer eins in der B<strong>und</strong>esrepublik zu machen. Vor den Mitgliedern der <strong>IHK</strong>-Vollversammlung<br />

nannte es Pinkwart als wichtigstes Ziel, „dass wir in die Köpfe investieren“.<br />

Auch <strong>IHK</strong>-Präsident Wilhelm Werhahn wies in seiner Begrüßung auf die Notwendigkeit von Bildung <strong>und</strong><br />

<strong>Aus</strong>bildung als Voraussetzung für künftige Innovationen hin. Hier habe NRW noch Nachholbedarf, stellte<br />

Werhahn fest <strong>und</strong> verwies auf die Zahl der Patentanmeldungen (45 pro 100.000 Einwohner), bei denen<br />

Nordrhein-Westfalen noch deutlich hinter anderen B<strong>und</strong>esländern wie Bayern <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />

(120 pro 100.000) liege: „Da bedarf es<br />

noch weiterer gemein samer Anstrengungen<br />

von Politik <strong>und</strong> Wirtschaft zur<br />

Förderung von innova tiven Machern.“<br />

56<br />

Ein Wiedersehen mit Preisträgern des <strong>IHK</strong>-Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Innovationspreises 2007 gab es für Forschungsminister<br />

Prof. Andreas Pinkwart (li.) am Rande der <strong>IHK</strong>-<br />

Vollversammlung in Krefeld. Pinkwart hatte den Gewinnern<br />

bereits bei der Preisverleihung gratulieren können.<br />

Unser Bild zeigt den Minister <strong>und</strong> <strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Wilhelm Werhahn (re.) gemeinsam mit (v. li.) Karsten<br />

Ferfers (Gartenbau Koster, Grefrath), Jutta Zülow<br />

(Zülow Elektronik, Neuss), Dr. Peter Welters (Phytowelt<br />

GreenTechnologies, Nettetal), Burkhard Zülow, Ralf<br />

Schwartz (Lackwerke Peters, Kempen), Vinko Zlovic<br />

(MV Engineering, Krefeld) <strong>und</strong> Heinz Heß (iNano<br />

Hochschule <strong>Niederrhein</strong>, Krefeld).


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Vollversammlung<br />

International<br />

Minister Pinkwart sprach im Zusammenhang mit<br />

der NRW-Innovationspolitik von einer „Aufholjagd,<br />

die keine Atempause erlaubt“. Für eine Exportnation<br />

ohne nennenswerte Rohstoffe komme<br />

es auf gute <strong>Aus</strong>bildung <strong>und</strong> Qualifizierung ebenso<br />

an wie auf eine herausragende Forschung in den<br />

naturwis senschaftlich-technischen Disziplinen.<br />

Pinkwart ap pellierte an die Unternehmer in NRW,<br />

„mehr als bisher in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

zu investieren“.<br />

Um die Hochschulen des Landes attraktiver <strong>und</strong><br />

leistungsfähiger zu machen, kündigte der Minister<br />

„mehr Geld, mehr Wettbewerb <strong>und</strong> mehr Freiheit“<br />

für die Universitäten an. Für Forschungsinvestitionen<br />

von Unternehmen will die Landesregierung<br />

nach Pinkwarts Worten neue steuerliche Möglichkeiten<br />

schaffen. Um mehr junge Menschen für<br />

Technik <strong>und</strong> Naturwissenschaften zu gewinnen,<br />

spricht die Landesinitia tive „Zukunft durch Innovation“<br />

jährlich mehr als 100.000 Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler an. Der Minis ter dankte den Partnern<br />

– neben Schulen <strong>und</strong> Hochschulen auch Verbände<br />

<strong>und</strong> Unternehmen – für ihr Engagement <strong>und</strong> rief<br />

dazu auf, weiterhin an einem Strang zu ziehen,<br />

um die Position von NRW als „chancenreichem<br />

Standort der Spitzentechnologie“ zu festigen.<br />

Antwerpen braucht den<br />

Eisernen Rhein ganz dringend<br />

Der Hafen von Antwerpen braucht als größter<br />

Chemie- <strong>und</strong> Stahlhafen Europas bessere Verkehrs<br />

anbindungen an die Industrieregion Rhein-<br />

Ruhr. Das machte Hafendirektor Dr. Jan Blomme<br />

im Gespräch mit der Vollversammlung der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> deutlich, die sich zu einer<br />

„Vor-Ort-Tagung“ in die belgische Hafenstadt begeben<br />

hatte. Im Hafenhaus schilderte Blomme<br />

den niederrheini schen Unternehmern die rasante<br />

Entwicklung der Umschlagzahlen an der Schelde:<br />

So habe sich das jährliche Fracht-Aufkommen von<br />

1980 bis 2007 auf r<strong>und</strong> 183 Mio. Tonnen nahezu<br />

verdoppelt. 52 Prozent der im vergangenen Jahr<br />

umgeschlagenen Güter kamen per Container in<br />

den Hafen. Die Prog nose für 2030 sagt 300 Mio.<br />

Tonnen vorher, davon werden 69 Prozent per<br />

Container kommen.<br />

57<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Informationen aus erster Hand lieferte Antwerpens Hafendirektor<br />

den Teilnehmern der „<strong>IHK</strong>-Vollversammlung vor Ort“. Unser Bild zeigt<br />

Dr. Jan Blomme (Mitte) mit <strong>IHK</strong>-Präsident Wilhelm Werhahn (li.)<br />

<strong>und</strong> Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen.<br />

Nordrhein-Westfalen ist für Antwerpen ein wichtiges<br />

Hinterland: Von Rhein <strong>und</strong> Ruhr kommen<br />

jährlich 5,5 Mio. Tonnen Fracht, während von<br />

Übersee über Antwerpen r<strong>und</strong> 5,1 Mio. Tonnen<br />

nach NRW umgeschlagen werden. Der Großteil<br />

des Containerverkehrs nach NRW – 70 Prozent<br />

– wird per Binnenschiff abgewickelt, 24 Prozent<br />

auf der Straße <strong>und</strong> nur 6 Prozent auf der Schiene.<br />

Hier steckt nach den Worten des Hafendirektors<br />

noch ein erhebliches Wachstumspotenzial, das<br />

aber nur über einen <strong>Aus</strong>bau der Schienenverbindungen<br />

erreicht werden kann: „Antwerpen braucht<br />

den Eisernen Rhein ganz dringend!“, stellte<br />

Blomme klar.<br />

Welche Bedeutung der Hafen in Antwerpen für<br />

die Wirtschaftsregion NRW hat, machte Blomme<br />

mit dem Hinweis deutlich, dass der belgische<br />

Hafen im Gegensatz zu Rotterdam ein ausgesprochener<br />

Exporthafen sei, der entsprechende<br />

Umschlagmöglichkeiten für die Übersee-Aktivitäten<br />

von Unternehmen an Rhein <strong>und</strong> Ruhr biete.<br />

Antwerpen sei sehr an einer intensiveren Zusammenarbeit<br />

mit den Umschlagzentren des Hinterlands<br />

interessiert, betonte der Hafendirektor.<br />

Dies gelte vor allem für die Binnenhäfen am<br />

<strong>Niederrhein</strong>. Gesucht seien „Verbindungen mit<br />

Substanz“, so Blomme. Im Jahr 2009 will sich<br />

Antwerpen auf einem Hafen-Tag in Düsseldorf<br />

präsentieren.<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftsjunioren<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

Gemeinschaft Junger Unternehmer Krefeld<br />

Das Jahr 2008 war für die Gemeinschaft Junger<br />

Unternehmer Krefeld e.V. von einer starken Veränderung<br />

des Vorstandes geprägt. Stefan Pollok amtierte<br />

seit 2001 als Sprecher der GJU <strong>und</strong> musste<br />

sein Amt nun wegen des Überschreitens der magischen<br />

40-Jahres-Grenze aufgeben. Ihm folgt<br />

Tania Cosman im Amt, die bislang als stellvertretende<br />

Sprecherin im Vorstand aktiv war. Darüber<br />

hinaus wurden drei neue Mitglieder in den achtköpfigen<br />

Vorstand aufgenommen.<br />

Die GJU blickt auf ein vielseitiges <strong>und</strong> erfolgreiches<br />

Veranstaltungsjahr 2008 zurück. Insgesamt<br />

wurden 20 Veranstaltungen ausgerichtet,<br />

zu denen sich r<strong>und</strong> 600 Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch,<br />

zur Informationsgewinnung <strong>und</strong><br />

zur <strong>Weiterbildung</strong> trafen. Zusätzlich begegneten<br />

sich r<strong>und</strong> 250 GJU-Mitglieder zu den monatlichen<br />

Stammtischen, die erstmals im Krefelder Restaurant<br />

„Klarsicht“ stattfanden. Zu den Höhepunkten<br />

des Veranstaltungsjahres zählten die GJU-Jahresreise<br />

mit der „Aida“, die Besichtigung der Brauerei<br />

Königshof sowie das gemeinsam mit der <strong>IHK</strong> organisierte<br />

„Forum Energie“. Die neue Veranstaltungsreihe<br />

„Mittagspause to go“ startete sehr erfolgreich<br />

mit einer Besichtigung der Krefelder<br />

Spedition Stromps.<br />

Einen Einblick in den Speditionsalltag erhielten die<br />

Teilnehmer der neuen Veranstaltungsreihe „Mittagspause to go“<br />

der Krefelder Wirtschaftsjunioren.<br />

58<br />

Einen besonderen Schwerpunkt legte die GJU<br />

2008 auf die Förderung der beruflichen Erstausbildung.<br />

Gemeinsam mit dem Lutz-Theater Hagen<br />

wurde das Theaterstück „Hey Boss, hier bin ich!“<br />

in der Krefelder Fabrik Heeder aufgeführt. In fünf<br />

Aufführungen konnten sich etwa 500 Schüler auf<br />

außergewöhnliche Weise über Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />

zum Verhalten in Vorstellungsgesprächen informieren.<br />

In der Initiative „Matching“ haben GJU-<br />

Mitglieder gemeinsam mit Beratern der <strong>IHK</strong> Vorstellungsgespräche<br />

mit noch nicht vermittelten<br />

jugendlichen Bewerbern geführt. Den jungen Menschen<br />

konnten so wichtige Tipps für ihr Verhalten<br />

in Gesprächen <strong>und</strong> für die weitere Berufsorientierung<br />

„aus erster Hand“ gegeben werden.<br />

INFO: GJU Krefeld<br />

www.gju-krefeld.de<br />

Sprecher: Tania Cosman<br />

02151 516-260<br />

Kontakt bei der <strong>IHK</strong>:<br />

Arnd Thierfelder<br />

02151 635-375<br />

thierfelder@krefeld.ihk.de<br />

Wirtschaftsjunioren Mönchengladbach<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Bevölkerungsbefragung<br />

Die Wirtschaftsjunioren Mönchengladbach belegten<br />

bei ihrer jährlichen, b<strong>und</strong>esweiten Bevölkerungsbefragung<br />

2008 sowohl in Nordrhein-<br />

Westfalen als auch b<strong>und</strong>esweit den 1. Platz<br />

nach Zahl der eingereichten Fragebögen.<br />

Dirk Kniebaum, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren<br />

Mön chengladbach, zeigte sich sehr stolz<br />

auf diesen ersten Platz, der das Ergebnis der sehr<br />

guten Teamarbeit gewesen sei. Für 2009 haben<br />

sich die Wirtschaftsjunioren eine weitere Steigerung<br />

vorgenommen, denn mit der Zahl der Befragten<br />

steigt auch die <strong>Aus</strong>sagekraft der <strong>Aus</strong>sagen<br />

aus der Untersuchung, aus der immer wieder<br />

wertvolle Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung<br />

der Stadt <strong>und</strong> ihrer Angebote kommen.


Innovation |<br />

Umwelt<br />

Wirtschaftsjunioren<br />

International<br />

Landeskonferenz <strong>und</strong> Netzwerk-Aufbau<br />

Die Mönchengladbacher <strong>und</strong> Neusser Wirtschaftsjunioren<br />

erhielten mit ihrer gemeinsamen<br />

Bewerbung den Zuschlag für die <strong>Aus</strong>richtung der<br />

Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren 2011.<br />

Mit dem Motto „<strong>Mittlerer</strong>NiederRhein – einfach<br />

anders …“ <strong>und</strong> dem Logo eines Autokennzeichens<br />

MG-NE gingen sie an den Start <strong>und</strong> setzten sich<br />

gegen starke Konkurrenz durch. Dana Fischer erläuterte<br />

als Konferenzdirektorin Mönchengladbach,<br />

dass mit der <strong>Aus</strong>richtung der Landeskonferenz<br />

auch das Ziel verfolgt werde, ein kreisübergreifend<br />

starkes Netzwerk aufzubauen. Zur Landeskonferenz<br />

mit Seminaren, Betriebsbesichtigungen <strong>und</strong><br />

Veranstaltungen in Mönchengladbach <strong>und</strong> Neuss<br />

werden etwa 500 bis 600 Unternehmer aus ganz<br />

NRW erwartet.<br />

INFO: Wirtschaftsjunioren Mönchengladbach<br />

www.wj-mg.de<br />

Sprecher: Dirk Kniebaum<br />

02162 788-001<br />

Kontakt bei der <strong>IHK</strong>:<br />

Arnd Thierfelder<br />

02151 635-375<br />

thierfelder@krefeld.ihk.de<br />

Wirtschaftsjunioren Neuss<br />

Die Wirtschaftsjunioren Neuss haben im Jahr<br />

2008 insgesamt 24 Veranstaltungen zur <strong>Weiterbildung</strong>,<br />

zum Erfahrungsaustausch sowie zum<br />

regionalen Networking ausgerichtet.<br />

Erfolgreicher Auftakt der Veranstaltungsreihe war<br />

der Neujahrsempfang für den Landesverband der<br />

Wirtschaftsjunioren NRW im Swissôtel in Neuss.<br />

Die r<strong>und</strong> 300 Gäste aus Verwaltung, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Politik genossen einen kulinarischen Abend<br />

mit hochinteressanten Rednern wie dem Landesminister<br />

für Technologie, Innovation, Forschung<br />

<strong>und</strong> Technologie Prof. Dr. Andreas Pinkwart <strong>und</strong><br />

OBI-Gründer Manfred Maus. Weitere Highlights<br />

waren die Firmenbesichtigung bei Currenta in<br />

59<br />

Recht | Fair Play<br />

LAKO<br />

2011<br />

Haushalt<br />

Die Wirtschaftsjunioren Landeskonferenz NRW<br />

MG NE 2011<br />

<strong>Mittlerer</strong>NiederRhein – einfach anders ...<br />

Dormagen <strong>und</strong> bei Kronenberg Profile (Automobilzulieferer)<br />

in Leichlingen, der Workshop zum Erbrecht<br />

von Dr. Martin Lohr, die Feuerwerksfahrt<br />

mit knapp 200 NRW-Junioren sowie der Besuch<br />

des Museums Insel Hombroich in Neuss.<br />

Zudem haben die Wirtschaftsjunioren in 2008<br />

verstärkt den Kontakt in den einzelnen Städten<br />

des Rhein-Kreises Neuss gesucht. Es wurden<br />

Gespräche mit den lokalen Wirtschaftsförderern<br />

geführt <strong>und</strong> das Jahresprogramm entsprechend<br />

ausgerichtet.<br />

Schließlich fiel Ende des Jahres die Entscheidung<br />

für den <strong>Aus</strong>tragungsort der Landeskonferenz der<br />

Wirtschaftsjunioren NRW im Jahr 2011. Dieses<br />

WJ-Großereignis wird von den Wirtschaftsjunio ren<br />

Neuss <strong>und</strong> Mönchengladbach gemeinschaftlich an<br />

beiden Standorten organisiert. Die Vorbereitung<br />

läuft unter dem Motto „<strong>Mittlerer</strong>NiederRhein –<br />

einfach anders …“.<br />

INFO: Wirtschaftsjunioren Neuss<br />

www.wjneuss.de<br />

Sprecher: Marcus Lenders<br />

02131 7584-0<br />

Kontakt bei der <strong>IHK</strong>:<br />

Nadja Carolin Kümmel<br />

02131 9268-530<br />

kuemmel@neuss.ihk.de<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> <strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong> Geschäftsbericht 2008 | 2009<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Standortpolitik<br />

Wirtschaftspolitik Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung<br />

60<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiterbildung</strong>


Innovation |<br />

Umwelt<br />

International<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

<strong>Mittlerer</strong> <strong>Niederrhein</strong><br />

Krefeld · Mönchengladbach · Neuss<br />

Nordwall 39<br />

47798 Krefeld<br />

Redaktion Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

Joachim Ludewig<br />

Design 360 Grad® Design, Krefeld<br />

Produktion Joh. van Acken GmbH & Co. KG, Krefeld<br />

Stand April 2009<br />

Bildnachweis: S. 49, www.fotolia.de ©Thomas Aumann | S. 52, www.pixelio.de<br />

61<br />

Recht | Fair Play<br />

Haushalt<br />

Impressum<br />

Gremien


<strong>IHK</strong> in Krefeld<br />

Postfach 10 10 62<br />

47710 Krefeld<br />

Nordwall 39<br />

47798 Krefeld<br />

Tel.: 02151 635-0<br />

Fax: 02151 635-338<br />

E-Mail: info@krefeld.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong> in Mönchengladbach<br />

Postfach 10 06 53<br />

41006 Mönchengladbach<br />

Bismarckstraße 109<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Tel.: 02161 241-0<br />

Fax: 02161 241-105<br />

E-Mail: info@moenchengladbach.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong> in Neuss<br />

Postfach 10 07 53<br />

41407 Neuss<br />

Friedrichstraße 40<br />

41460 Neuss<br />

Tel.: 02131 9268-0<br />

Fax: 02131 9268-529<br />

E-Mail: info@neuss.ihk.de<br />

www.mittlerer-niederrhein.ihk.de<br />

Stand: April 2009

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