Kurier_01-22
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
US-Driver steuerten ihre Trucks mit Vollgas
durch Straßen und Gassen. Wenn ein Militärpolizist
seine schwere Harley Davidson mit
vollem Speed die Neue Bergstraße hochjagte,
hallte es donnernd vom Schloßberg-Hang.
Kleine geländegängige Flitzer mit schnurrenden
Motoren brachten Power in die Straßenszenen.
Jeder bestaunte den unverwüstlichen
Jeep: Mini-Armaturen, einfache Ausstattung,
abnehmbares Verdeck, umklappbare Windschutzscheibe.
Auf der flachen Kühlerhaube
leuchtete ein weißer US-Stern.
„Death is so permanent – drive carefully!“
– „Lebensgefahr! Fahr‘ vorsichtig!“ Dieses
Warnschild an der Neuen Bergstraße übersah
wahrscheinlich ein amerikanischer Fahrer,
Amerikanische Fahrzeuge auf einem schmalen Highway
bei Landsberg. (Foto: US-Zeitung „Landsberg
Bavarian“)
der in der Nacht des 20. Mai 1948 einen
folgenschweren Verkehrsunfall verursachte.
An diesem Donnerstag fuhr gegen 21.45
Uhr ein schwerer Truck mit Anhänger – beide
voll beladen – mit hoher Geschwindigkeit
die Bergstraße herunter. In der Rechtskurve
verlor der Fahrer die Herrschaft über das
Fahrzeug-Gespann, das nach links drängte
und einen Teil der hölzernen Abschrankung
durchbrach. Truck und Anhänger stürzten –
sich überschlagend – mit den Rädern nach
oben in die Tiefe. Ein farbiger Soldat lag tot
unter dem Lastwagen. Zu seiner Bergung
und zur Hebung des Fahrzeuges musste ein
Kran eingesetzt werden. Ein Hausdach wurde
zertrümmert und eine Hauswand eingedrückt.
Klösterl- und Seelberg-Bewohner blieben unverletzt.
Die große Polizei- und MP-Präsenz
zog viele Neugierige an die abgesperrte Unfallstelle.
Schulbuben kamen am nächsten
Morgen zu spät zum Unterricht. Es war ja
sooo viel zu sehen!
Die US-Soldaten tranken in den gemütlichen
Landsberger Wirtschaften mit Vorliebe bavarian
Beer. Junge deutsche Gäste bestellten
zeitgemäß das herrlich schmeckende dunkelbraune
„Cola-Gesöff“. Zünftige Blasmusik
und softiger Swing lockte die US-Boys zum
Schwofen auf den Tanzboden. Durch die hohe
Dollar-Kaufkraft saßen die Moneten bei den
Amis locker. Das freute die Wirtsleute, denn
die Nachkriegskassen waren „do laar und do
laar!“ Je flotter die Kellnerin, um so höher
die Trinkgelder!
Damals existierten in Landsberg ca. 30 Gaststätten.
US-Offiziere besuchten mit ihren
Ladys vor allem das Hotel Goggl und die
Gaststätte Zederbräu. Taxifahrer machten
mit den GIs gute Geschäfte.
Soldiers konnten amerikanische Waren in
den PX-Läden kaufen. „PX“ bedeutete
„Post Exchange“ und bezeichnete ein Garnisons-Einkaufszentrum
mit amerikanischem
Importangebot, das nur US-Soldaten und
deren Angehörige mit speziellen Ausweisen
besuchen durften. Die PX-Preise lagen
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