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Editorial<br />

Das Magazin für die Region<br />

<strong>06</strong>‘15<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER,<br />

ich weiß nicht, ob Sie die Debatte um die die Meisterpflicht im Handwerk<br />

verfolgt haben. Die EU „überprüft“ über „Änderungsrichtlinien zur Anerkennung<br />

von Berufsqualifikationen“ Zugangsmöglichkeiten zu reglementierten<br />

Berufen. Die Meisterqualifikation wie auch die duale Ausbildung<br />

ist dadurch in Gefahr. Vor diesem Hintergrund ist es besonders erfreulich,<br />

dass der Trend zum Meister ungebrochen groß ist. So wurden in diesem<br />

Jahr 621 Jungmeisterinnen und Jungmeister von der Handwerkskammer<br />

(HwK) Koblenz mit dem Großen Meisterbrief geehrt. Überreicht wurde der<br />

Befähigungsnachweis an Handwerker aus 24 Gewerken, darunter 108 Frauen,<br />

was für Vielseitigkeit des Handwerks steht, für Chancen und Selbstverwirklichung.<br />

Ein Drittel plant mit dem Meisterbrief die Selbstständigkeit, 10<br />

Prozent führen bereits ihren eigenen Betrieb. Die jungen Menschen haben<br />

sich bewusst für eine Meisterausbildung als „Königsweg“ der Berufsausbildung<br />

entschieden. Sie sind überzeugt in eine solide berufliche Existenz zu<br />

investieren. Aber nicht nur die Handwerksgesellen profitieren von der Fortbildung,<br />

sondern Menschen wie Sie und ich. Meisterpflicht ist auch aktiver<br />

Verbraucherschutz!<br />

Quelle: www.wandspruch.de<br />

1.412 angehende Meister besuchten 2014 die Vorbereitungskurse bei der HwK Koblenz. 897 Teilnehmer bereiteten<br />

sich im fachtheoretischen und fachpraktischen Teil auf die Meisterprüfung vor. 515 erwarben im Teil III und IV betriebswirtschaftliche,<br />

rechtliche und arbeitspädagogische Kenntnisse. Das ist eine Abstimmung mit den Füßen zu<br />

Gunsten des Handwerks!<br />

Die Jungmeister sind stolz auf den Großen Befähigungsnachweis, die höchste Qualifikation im Handwerk. Von 2005<br />

bis 2014 ehrte die HwK 6.014 Absolventen mit dem Großen Meisterbrief. 959 der Jungmeister waren Frauen. Mit 972<br />

Absolventen war das Kfz-Handwerk am stärksten vertreten. Nach Novellierung der Handwerksordnung 2004 ist der<br />

Meisterbrief in einigen Handwerken als Voraussetzung der selbstständigen Ausübung gefallen. So wurde die Anzahl<br />

der meisterpflichtigen Handwerke von 94 auf 41 Handwerke reduziert. 53 Handwerke sind zulassungsfrei; zur<br />

Ausbildung in diesen Handwerken wird jedoch weiterhin der Meisterbrief verlangt. Und dennoch erwerben auch<br />

in den zulassungsfreien Gewerken Handwerksgesellen den Meisterbrief. Sie wissen, dass ein Meisterbetrieb bei den<br />

meisten Auftraggebern nach wie vor die besseren Karten bei der Auftragserteilung hat. Ein Meister kann ausbilden<br />

und so auch den Fachkräftebedarf sichern.<br />

Die erforderlichen Grundlagen werden in der HwK-Meisterakademie gelegt. Hier laufen die Fäden der Vorbereitung<br />

zusammen. So werden die Inhalte der Meisterkurse stetig aktualisiert und den sich wandelnden wirtschaftlichen<br />

Erfordernissen am Markt und den technischen Veränderungen angepasst. Die Meister in spe bekommen bei ihrer<br />

Meistervorbereitung schon im Vorfeld und während der Gesamtdauer von den „Meistermachern“ der HwK Koblenz<br />

jegliche Unterstützung. Gerade im Handwerk schöpfen die Betriebe ihre Stärke, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit<br />

aus der fachlichen Qualifikation der Betriebsinhaber und Mitarbeiter. Vielleicht sehen Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, das Handwerk auch einmal durch diese Brille.<br />

Alexander Baden<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer<br />

Foto: Jannik Hammes

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