11.03.2022 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 04-2022

Eigentlich dachten wir sicherlich alle, dass wir in puncto Einschränkungen aufgrund der Pandemie das Schlimmste überstanden hätten. Aber dann folgte der Ukraine-Krieg, der uns möglicherweise vor weitere Herausforderungen, auch im sportlichen Bereich, stellen wird...

Eigentlich dachten wir sicherlich alle, dass wir in puncto Einschränkungen aufgrund der Pandemie das Schlimmste überstanden hätten. Aber dann folgte der Ukraine-Krieg, der uns möglicherweise vor weitere Herausforderungen, auch im sportlichen Bereich, stellen wird...

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KOLUMNE | TIM APOLLE<br />

• Fotos: Adrian Laguno<br />

Tim Apolle war Ende Februar erstmals beim Sierra Hard <strong>Enduro</strong><br />

Mexiko in Monterrey am Start und schlug sich auf dem ungewohnten<br />

Terrain mehr als beachtlich. In nachstehender Kolumne<br />

erfahrt ihr die Details.<br />

„Teilweise waren die Aufund<br />

Abfahrten so steil, dass<br />

ich ordentlich Respekt davor<br />

hatte. Es gab keine Vegetation,<br />

alles war steinig.“<br />

Beta Mexiko hatte mich eingeladen beim Sierra<br />

Hard <strong>Enduro</strong> Mexiko in Monterrey zu starten.<br />

Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen<br />

lassen. Meine Erfahrungen in diesem Bereich<br />

erstreckten sich bisher lediglich auf ein paar<br />

„kleinere“ Extremenduros, aber bisher hatte<br />

ich noch nie mit GPS navigiert. Da ich dieses<br />

Jahr in Amerika bei der AMA-Extrem-<strong>Enduro</strong>-<br />

Meisterschaft starten werde, war diese Veranstaltung<br />

für mich die perfekte Vorbereitung.<br />

Das Rennen ging über drei Tage: Freitag Prolog,<br />

Samstag Hare Scramble und Sonntag das<br />

Hauptrennen. Bei den zwei Prologrunden am<br />

Freitag schnitt ich gut ab. Ich wurde bester Profahrer<br />

und sicherte mir somit den besten Startplatz<br />

am Samstag beim Hare Scramble. Ich war<br />

am Freitag als Fünfter gestartet, konnte so<br />

schon einer Spur folgen und musste nicht navigieren.<br />

Das kam mir natürlich sehr entgegen.<br />

Am Samstag war das nicht der Fall. Da ich als<br />

Erster startete, musste ich auf der 45 Kilometer<br />

langen Runde navigieren. Das war nicht leicht.<br />

Oft verpasste ich Abzweigungen, ich bin z. B.<br />

einfach im Bachbett weitergefahren, obwohl<br />

ich rechts hätte abbiegen müssen. Ich habe<br />

einfach zu selten aufs GPS geschaut. Samstag<br />

belegte ich dann Platz 7. Durch meine schlechte<br />

Navigation, unterliefen mir ein paar Fehler,<br />

die nicht hätten sein müssen. Trotzdem, der<br />

7. Platz war keine schlechte Position für das<br />

Hauptrennen am Sonntag.<br />

Dieses wurde im Abstand von 30 Sekunden gestartet.<br />

So hatte ich zu Beginn dreieinhalb Minuten<br />

Rückstand auf den Ersten, aber das war<br />

nicht schlimm. Ich kam gut zurecht, konnte gut<br />

aufholen und kam immer näher an die Führungsgruppe<br />

ran. Doch dann passierte, was<br />

nicht passieren durfte: Der Akku an meinem<br />

GPS-Gerät hatte keinen Saft mehr – warum<br />

auch immer. So musste ich mich an einen anderen<br />

Fahrer ranhängen und konnte nicht<br />

mehr mein Tempo fahren. Letztlich habe ich<br />

ihn dann überholt, um wieder mein Tempo zu<br />

fahren. Irgendwann bemerkte ich, dass keine<br />

Pfeile und auch keine Spuren mehr zu sehen<br />

waren. Ich hatte die Abfahrt verpasst und kam<br />

aus dem Canyon, in dem ich gelandet war,<br />

nicht mehr raus. Dumm gelaufen. Dadurch habe<br />

ich viel Zeit und Energie verloren. Schließlich<br />

schaffte ich es, wieder auf die Runde zu<br />

kommen. Ich hielt an einem Checkpoint an,<br />

ließ mir einen neuen Akku fürs GPS geben und<br />

konnte wieder navigieren. Letztlich konnte ich<br />

noch Vierter werden. Insgesamt waren knapp<br />

380 Fahrer am Start sechs davon schafften es<br />

ins Ziel. Das Rennen war so aufgebaut, dass<br />

man auf den 70 Kilometern mehrere Checkpoints<br />

ansteuern musste. Die Strecke wurde<br />

im Verlauf des Rennens immer schwerer. Zu<br />

Beginn hatte sie „Iron“-Niveau, dann „Bronze“,<br />

dann „Silber“ und dann „Gold“. Die Aufund<br />

Abfahrten wurden immer schwieriger. Teilweise<br />

waren sie so steil, dass ich ordentlich<br />

Respekt davor hatte. Es gab keine Vegetation,<br />

alles war steinig. Wenn man nicht die richtige<br />

Spur erwischte, ging es richtig steil bergab.<br />

Trotz allem hatte der steinige Boden so viel<br />

Grip, dass ich Auffahrten nehmen konnte, wie<br />

ich sie noch nie gefahren bin.<br />

Fazit: Ein cooles Event. Es hat richtig Spaß<br />

gemacht, dort zu fahren und ich bin froh, dort<br />

gewesen zu sein. Trotz des Fehlers, der mich<br />

richtig Zeit gekostet hat, bin ich zufrieden. Fehler<br />

passieren nun mal. Auch Fehler helfen mir<br />

bei meiner fahrerischen Weiterentwicklung<br />

weiter.<br />

Bis bald, euer Tim<br />

4/22 MOTOCROSS ENDURO 57

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