vsao Journal Nr. 2 - April 2022
Tier - Ein ambivalentes Verhältnis Pneumologie Lufthygiene als Erfolgsfaktor Allergene - Die Gesichter der Ekzeme Politik - Qualitätsentwicklung – amtlich verfügt
Tier - Ein ambivalentes Verhältnis
Pneumologie Lufthygiene als Erfolgsfaktor
Allergene - Die Gesichter der Ekzeme
Politik - Qualitätsentwicklung – amtlich verfügt
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Editorial<br />
Von «jöh»<br />
bis «grusig»<br />
Catherine Aeschbacher<br />
Chefredaktorin <strong>vsao</strong> <strong>Journal</strong><br />
Das Quokka hat es gut. Das australische Beuteltier entzückt<br />
die Menschheit und hat als Internetstar den offiziellen<br />
Titel «süssestes Tier der Welt» erhalten. Die Spinne hat<br />
es weniger gut. Wegen ihres Äusseren wird sie gefürchtet,<br />
als abstossend empfunden und oftmals gnadenlos und qualvoll<br />
ge tötet. Quokkas und Spinnen zeigen exemplarisch unser ambivalentes<br />
Verhältnis zu Tieren. Oder wie es der Tierrechtsanwalt Antoine<br />
Goetschel zu sagen pflegt: «Die Katze landet auf dem Schoss, der Fisch<br />
auf dem Teller.» Das Interview mit ihm ist in unserem Schwerpunkt<br />
nachzulesen.<br />
Egal, ob wir sie süss oder abstossend finden: Tiere überraschen uns<br />
immer wieder, je mehr wir über sie wissen. Das Reh, ein hierzulande<br />
nicht unbedingt exotisches Tier, verfügt über eine aussergewöhnlich<br />
lange Keimruhe, d.h., der Embryo entwickelt sich sozusagen in Zeitlupe.<br />
Wie das geht, wird im Fokus erklärt. Noch unerklärt ist das erst<br />
kürzlich dokumentierte Verhalten von Schimpansen: Diese suchen<br />
Steine und werfen oder legen sie dann in hohle Bäume. Der Vorgang<br />
erfüllt keinen nachvollziehbaren Zweck, sondern lässt sich am ehesten<br />
als eine Art Ritual begreifen. Welche Verhaltensvielfalt Schimpansen<br />
aufweisen, beschreibt der Forscher Hjalmar Kühl in einem weiteren<br />
Beitrag.<br />
Vor 15 000 Jahren, vielleicht sogar schon vor 30 000 Jahren kam es<br />
zur ersten Annäherung zwischen Mensch und Wolf. Die daraus entstandene<br />
Freundschaft zwischen Mensch und Hund ist die mit Abstand<br />
älteste Beziehung zwischen Tier und Mensch. Diese Vertrautheit<br />
bildet die Grundlage der tiergestützten Psychotherapie. Elisabeth<br />
Frick Tanner und ihr Ehemann zählen zu den Pionieren auf diesem<br />
Gebiet. Im Interview erzählt die Psychologin, welchen Stellenwert<br />
Hunde in ihrer Arbeit einnehmen und welche Rolle Katzen spielen.<br />
Schliesslich wenden wir uns noch den Spinnen zu. Eine an der Universität<br />
Basel entwickelte App soll dank erweiterter Realität helfen,<br />
die Arachnophobie zu mildern und so dem einen oder andern achtbeinigen<br />
Gliederfüssler das Leben zu retten.<br />
In der Rubrik «Politik» geht es um die Qualitätsentwicklung. Die<br />
Verbände der Leistungserbringer müssen mit Versicherern entsprechende<br />
Verträge abschliessen und sie dem Bundesrat unterbreiten.<br />
Was in diesen Verträgen genau vereinbart wird, wird im Artikel zur<br />
Gesundheitspolitik analysiert.<br />
<strong>vsao</strong> /asmac <strong>Journal</strong> 2/22 5