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SchlossMagazin Ausgabe April/Mai 2022

SchlossMagazin – Das Lifestyle-Magazin für Augsburg und Umgebung

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Gesundheit + Wellness | 33<br />

zum ersten Mal auf Ultraschallbildern. Nicht darstellbar<br />

sind mit diesem Verfahren Knochen und luftgefüllte<br />

Struktu ren wie die Lunge. Ultraschall ist grundsätzlich<br />

unbedenklich.<br />

Röntgen<br />

Hier kommen elektromagnetische Wellen zum Einsatz.<br />

Diese Strahlen durchdringen den Körper und werden<br />

je nach Gewebedichte unterschiedlich stark abgeschwächt.<br />

Sie treffen auf der anderen Seite auf einen<br />

Fotofilm oder digitalen Bildempfänger. Dichtes Gewebe<br />

(Knochen) wird heller dargestellt als weiches<br />

Gewebe (Muskeln, Lunge). Beim Röntgen wird die zu<br />

untersuchende Körperstelle zwischen Röntgenröhre<br />

und -detektor positioniert. Nachdem besonders strahlungsempfindliche<br />

Organe wie z. B. die Geschlechtsorgane<br />

mit Bleischürzen abgeschirmt wurden, muss<br />

der Patient für einen kurzen Moment stillhalten, damit<br />

die Aufnahme nicht verwackelt. Das Verfahren<br />

eignet sich besonders zur Untersuchung von Knochenbrüchen<br />

und des Gebisses. Spezielle Röntgengeräte<br />

erlauben die Darstellung von Blutgefäßen<br />

(Angiografie) oder der weiblichen Brust, bekannt unter<br />

dem Begriff Mammografie. Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln<br />

und Bänder werden von Röntgenbildern<br />

nicht oder nur schattenhaft erfasst. Zu starke Röntgenstrahlung<br />

ist für jeden Menschen schädlich. Besondere<br />

Vorsicht ist aber bei Jugendlichen, Kindern<br />

und Schwangeren geboten. Das sich entwickelnde<br />

Kind im Bauch der Mutter ist besonders anfällig für<br />

die gefährliche Strahlung, vor allem während der Organentwicklung.<br />

Deshalb sollte nicht zu oft geröntgt<br />

werden.<br />

Computertomographie (CT)<br />

Bei einer CT werden mithilfe einer Röntgenröhre viele<br />

Bilder einer Körperstelle aus verschiedenen Richtungen<br />

aufgenommen. Ein Computer berechnet dann<br />

aus ihnen präzise Querschnittsaufnahmen des Körperinneren.<br />

Die Bilder bieten im Gegensatz zu einer<br />

normalen Röntgenaufnahme eine überlagerungsfreie<br />

Darstellung der Körperstrukturen. Jedes CT-Gerät<br />

besteht aus einem Ringtunnel und einer beweglichen<br />

Liege, auf die sich der Patient legt. Bei der Untersuchung<br />

wird das entsprechende Körperteil im Ring<br />

positioniert. Die Bildgebung dauert oft nur wenige<br />

Minuten. Das errechnete Bild ist ein Transversalschnitt<br />

durch das Untersuchungsobjekt. Mit mehreren<br />

aufeinander folgenden Röhrenumläufen lassen<br />

sich angrenzende Schnitte erzeugen. Volumengrafiken<br />

setzen sich aus dutzenden bis zu mehreren hundert<br />

Einzelschnitten zusammen. Mit der CT können<br />

nicht nur Knochenbrüche, sondern auch Blutungen,<br />

➵<br />

Ultraschall-Bild eines Fötus in der Gebärmutter<br />

Röntgenbild eines menschlichen Gebisses<br />

Ist Strahlung ein Problem?<br />

Das größte gesundheitliche Problem für den Patienten<br />

ist bei einigen bildgebenden Verfahren die Strahlung.<br />

Röntgenstrahlung besitzt die Fähigkeit zu ionisieren, also<br />

Atome anzuregen. Das hat zur Folge, dass ionisierende<br />

Strahlung Moleküle in Zellen verändern kann, insbesondere<br />

die DNA. DNA-Schäden sind daher die häufigsten<br />

Strahlenfolgen. Besonders anfällig sind Zellen während<br />

der Kernteilung. Deshalb schaden ionisierende Strahlen<br />

besonders Gewebe mit hohem Zellumsatz. Dazu zählt<br />

beispielsweise der Darm. Die Strahlungsbelastung durch<br />

Röntgenaufnahmen ist heutzutage vergleichsweise gering,<br />

sodass gelegentliches Röntgen eher unbedenklich ist. Die<br />

Strahlung macht in dem Moment, in dem der Patient sie<br />

abbekommt, nicht unbedingt krank. Sie kann aber die<br />

Entstehung von Tumoren Jahre später begünstigen. Ein<br />

Sonderfall ist die Untersuchung von Schwangeren: Der<br />

Embryo ist sehr empfindlich gegenüber Strahlung. Eine<br />

Computertomografie kann zu Organfehlbildungen oder<br />

zum Tod des Ungeborenen führen. Röntgenaufnahmen<br />

bewegen sich an einer kritischen Grenze und ihr Nutzen<br />

muss abgewogen werden.<br />

Eindeutig am unproblematischsten ist die Magnetresonanztomografie<br />

(MRT). Lediglich für Patienten mit Prothesen<br />

oder einem Herzschrittmacher kann diese Methode zum<br />

Problem werden. Metallteile können sich erhitzen oder sogar<br />

wandern. Herzschrittmacher können durch das Magnetfeld<br />

beschädigt werden oder sogar ganz kaputt gehen. Da in<br />

der MRT aber nur mit einem Magnetfeld gearbeitet wird, ist<br />

der Körper keiner belastenden Strahlung ausgesetzt.<br />

Quelle Saskia Gerhard, Quark

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