Hinz&Kunzt 350 April 2022
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Siemtje Möller (39) ist seit<br />
Dezember parlamentarische<br />
Staatssekretärin im<br />
Verteidigungsministerium.<br />
Militär als letztes Mittel<br />
Waffen sollen Atempausen verschaffen, damit zivile Organisationen<br />
für Frieden Sorgen können: Siemtje Möller (SPD) ist Staatssekretärin der<br />
Verteidigungsministerin und erklärt die Linie der Bundesregierung.<br />
INTERVIEW: BENJAMIN LAUFER<br />
FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA<br />
Hinz&<strong>Kunzt</strong>: Frau Möller, wären Sie<br />
manchmal gerne eine Pazifistin?<br />
Siemtje Möller: Ich wünschte, ich würde<br />
in einer friedlichen Welt leben, in der<br />
man keine Not hätte, sich gegebenenfalls<br />
auch mit Gewalt wehren zu müssen.<br />
Aber das ist leider nicht der Fall,<br />
wie wir gerade beobachten müssen.<br />
Sie sind Parlamentarische Staatssekretärin<br />
im Verteidigungsministerium. Wie<br />
stellen Sie in Ihrem Job sicher, dass Sie<br />
nicht nur in militärischen Kategorien<br />
denken und zivile Konfliktlösungsstrategien<br />
aus dem Blick verlieren?<br />
Mein Verantwortungsbereich ist die<br />
Bundeswehr. Die Leitlinien der Bundesregierung<br />
besagen klar, dass Militär immer<br />
nur das letzte Mittel sein kann.<br />
Auch beim Russland-Ukraine-Konflikt<br />
hat man bis zum letzten Tag versucht,<br />
den Einsatz von militärischen Mitteln<br />
zu vermeiden. Es geht immer darum,<br />
Gewalt zu verhüten und nur, wenn es<br />
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nicht anders geht, mit militärischen<br />
Mitteln eine Atempause zu verschaffen,<br />
damit dann zivile Organisationen arbeiten<br />
können – das ist der sogenannte<br />
vernetzte Ansatz. Es ist klar, dass man<br />
mit militärischen Mitteln alleine keinen<br />
dauerhaften Frieden und eine gewaltfreie<br />
Gesellschaft schafft.<br />
Wir sprechen Anfang <strong>April</strong>, die ukrainische<br />
Armee konnte Gebiete zurückerobern.<br />
Kann sie den Krieg gewinnen?