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Wandern macht<br />
glücklich<br />
AKTUELL WANDERN Mai <strong>2022</strong><br />
43<br />
Foto © IDM <strong>Südtirol</strong>, Harald Wisthaler<br />
Wanderer sind die glücklicheren<br />
Menschen. Das ist sogar medizinisch<br />
erwiesen: Wandern wirkt präventiv<br />
gegen Kummer, Antriebslosigkeit<br />
und Depressionen.<br />
Franz Wimmer<br />
Ein Ausflug in die Berge wirkt wie<br />
ein hochpotentes Antidepressivum.<br />
Mit jedem Höhenmeter entsteigt man<br />
ein Stück weit seinem Alltag, lässt Sorgen<br />
und Probleme im Tal zurück. Es ist<br />
medizinisch erwiesen, dass Bewegung<br />
an der frischen Luft auf das Gehirn<br />
wirkt. Studien belegen, dass Wanderer<br />
die glücklicheren Menschen sind.<br />
Kein Wunder, denn Wandern regt die<br />
Gehirnzellen an, stärkt die Verästelung<br />
der Nervenzellen und setzt durch die<br />
erhöhte Sauerstoffzufuhr zusätzliche<br />
Energie frei. Doch damit nicht genug!<br />
Bergwandern stärkt die Beziehung<br />
untereinander.<br />
Wandern hält auch geistig fit<br />
Eine Studie der Universität Pittsburgh<br />
hat ergeben, dass regelmäßiges Wandern<br />
das Risiko von altersbedingtem<br />
Gedächtnisverlust um 50 Prozent<br />
minimiert und nebenbei auch noch die<br />
Konzentrationsfähigkeit erhöht: Personen,<br />
die unmittelbar nach dem Wandern<br />
einen Konzentrationstest absolvierten,<br />
schnitten darin deutlich besser ab<br />
als jene, die nur einen Stadtbummel<br />
unternommen oder sich auf dem Sofa<br />
ausgeruht hatten. Darüber hinaus hat<br />
das Salzburger Uniklinikum im Rahmen<br />
einer Studie zur Suizidprävention<br />
herausgefunden, dass Wandern gegen<br />
Depressionen und psychische Störungen<br />
wirkt – nicht unerheblich angesichts der<br />
alarmierenden WHO-Prognose, wonach<br />
Depressionen seit 2021 die zweithäufigste<br />
Volkskrankheit sein sollen. Die<br />
Redewendung „Es geht bergauf“ scheint<br />
daher nicht von ungefähr zu kommen.<br />
Gewiss ist nämlich: Wandern macht<br />
glücklich und ist gesund für Körper,<br />
Geist und Seele.<br />
Die Beziehungen werden vertieft<br />
Eine Studie hat bewiesen, dass gemeinsame<br />
Bergwanderungen speziell bei Paaren<br />
über 60 Jahren dazu beitragen, die<br />
Beziehung zu vertiefen bzw. zu stabilisieren.<br />
„Das hängt damit zusammen, dass<br />
Paare im fortgeschrittenen Alter solche<br />
gemeinsamen Bergwanderungen viel<br />
intensiver empfinden. Zu den vorher<br />
genannten Attributen kommt noch die<br />
Tatsache der körperlichen Leistung, die<br />
notwendig ist, um einen 2.000er-Gipfel<br />
zu erreichen. Erinnerungen an solche<br />
gemeinsamen Erlebnisse halten laut der<br />
Studie bis zu einem Jahr an. Und was<br />
gibt es Schöneres, als sich gemeinsam an<br />
schöne (Urlaubs-)Stunden zu erinnern?<br />
Somit ist es auch wissenschaftlich bewiesen:<br />
Bergwandern macht glücklich!<br />
Foto © Peter Pöder<br />
Am Gipfel des Sass Rigais in der Geislergruppe