Journal 1-22
Journal – Ausgabe 1-2022
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Was macht ein „Jobcoach“?<br />
„Es ist einfach unheimlich schön zu erleben, mit welcher<br />
Motivation unsere Klienten und Klientinnen ihren neuen<br />
Lebensabschnitt in Angriff nehmen.“<br />
Kerstin Holzwarth, Jobcoach für die Werkstätten am Schwarzacher Hof<br />
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Jobcoach Kerstin Holzwarth: initiative Gespräche mit den Klientinnen und Klienten über deren Wünsche und Bedürfnisse.<br />
Arbeitsmarkt qualifizieren möchte. Dazu führen die Jobcoaches<br />
ausführliche Gespräche mit den Bewerberinnen<br />
und Bewerbern, den Gruppenleitern in den jeweiligen<br />
Arbeitsbereichen der Werkstätten, mit den Leitungen<br />
der Wohnbereiche, mit Betreuern, mit Eltern, dem<br />
Begleitenden Dienst – und, und, und. Am Ende dieses<br />
ersten Schrittes ist ein sehr individuelles Bild entstanden,<br />
das es dem Jobcoach ermöglicht, eine konkrete Empfehlung<br />
für eine künftige Beschäftigung auszusprechen<br />
und gemeinsam mit dem Bewerber nach geeigneten<br />
Unternehmen zu suchen. Die Wünsche und Ziele des<br />
Bewerbers stehen dabei im Vordergrund, der Jobcoach<br />
begleitet und unterstützt, die Inhalte der Qualifizierung<br />
werden gemeinsam erarbeitet.<br />
Über alle Standorte hinweg steht die Johannes-Diakonie<br />
mit weit über 200 Betrieben in Kontakt. Bedingt durch<br />
individuelle Einschränkungen der Bewerberinnen und<br />
Bewerber, regionale Gegebenheiten etc. muss ein<br />
Jobcoach auch selbst in die Akquise von entsprechenden<br />
Stellen einsteigen und aktiv unterstützen. Ist der<br />
Jobcoach fündig geworden, steht ein Vorstellungsgespräch<br />
an, bei dem der Bewerber oder die Bewerberin<br />
das Unternehmen, seinen Ansprechpartner und seinen<br />
möglichen Arbeitsplatz kennenlernt. Im Anschluss folgt<br />
ein Betriebspraktikum, zunächst für zwei bis drei<br />
Wochen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Wenn<br />
alle Beteiligten dies wollen, geht dieses dann in ein<br />
Langzeitpraktikum über. Das kann mehrere Monate<br />
dauern. Im Anschluss folgt daraus ein dauerhafter<br />
betriebsintegrierter Werkstatt-Arbeitsplatz oder aber ein<br />
sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis.<br />
In diesem Falle übernimmt dann der Integrationsfachdienst<br />
die Begleitung. Mit diesem arbeiten die Werkstätten<br />
Hand in Hand, weil gerade dessen Expertise die<br />
Grund lage für die Zuschüsse darstellt, die der Arbeitgeber<br />
für die Einstellung des Bewerbers erhält.<br />
In den Wochen des Praktikums begleitet der Jobcoach<br />
die Bewerberinnen und Bewerber komplett, quasi<br />
fast rund um die Uhr. Das heißt vom Weg zur Arbeit,<br />
während der Arbeitszeit in dem jeweiligen Unternehmen<br />
bis zurück nach Hause nach Feierabend. „Ich bin<br />
in dieser Zeit so etwas wie der Schatten der betreuten<br />
Person“, sagt Kerstin Holzwarth, „mein Ziel ist es aber,<br />
diese intensive Unterstützung so zeitnah wie möglich<br />
Stück für Stück zurückzufahren“. Nach dem Praktikum<br />
entscheidet sich dann, ob der Bewerber bzw. die<br />
Bewerberin in eine längerfristige Beschäftigung<br />
übernommen wird.<br />
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