23.05.2022 Aufrufe

Journal 1-22

Journal – Ausgabe 1-2022

Journal – Ausgabe 1-2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was macht ein „Jobcoach“?<br />

Einig sind sich Kerstin Holzwarth und Jens Bernhard,<br />

dass sich der Aufwand in jedem einzelnen Fall lohnt.<br />

„Es ist nicht nur die hohe Loyalität, es ist vor allem das<br />

Stück Selbstbestimmung, das die Teilnehmer an den<br />

Förderungsprogrammen motiviert und die individuellen<br />

Stärken fördert.“ Ob als Kurier, in der Küche, als<br />

Gärtner, als Montagemitarbeiter, im Lager sowie in<br />

einem Holz, Metall oder Kunststoff verarbeitenden<br />

Unternehmen, die Bandbreite der Menschen, die die<br />

Jobcoaches der Johannes-Diakonie in den ersten<br />

Arbeitsmarkt vermittelt haben, ist enorm. Auf Dauer<br />

kann das nur funktionieren, wenn auf Seiten der<br />

Arbeitgeber die Bereitschaft da ist, Menschen mit<br />

Behinderung in ihren Arbeitsalltag zu integrieren<br />

und beide Seiten füreinander Verständnis zeigen.<br />

Jobcoach bei der<br />

Johannes-Diakonie<br />

Jobcoach ist kein klassischer Ausbildungsberuf<br />

oder Studiengang. In der Regel kommen Jobcoaches<br />

aus einem sozialen Beruf und qualifizieren<br />

sich an der Fachschule für Sozialwesen<br />

der Johannes-Diakonie in Neckarbischofsheim<br />

als Jobcoach. Die Fortbildung erstreckt sich<br />

über 10 Module, die vor allem pädagogische<br />

Gesichtspunkte im Fokus hat, aber auch auf das<br />

selbständige Arbeiten als Jobcoach vorbereitet.<br />

Nachgefragt<br />

„Was macht einen guten Jobcoach aus?“<br />

„Zuerst die Grundausstattung: ein Jobcoach benötigt für seine Arbeit ein Handy, Laptop und ein Auto.<br />

80 Prozent seiner Arbeitszeit sollte er in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes, im Arbeitstraining mit<br />

Klientinnen und Klienten oder der Akquise verbringen.<br />

In der Arbeit mit den Klientinnen und Klienten, der Werkstattleitung, potenziellen<br />

Arbeitgebern oder zukünftigen Kolleginnen und Kollegen sollte ein Jobcoach aufgeschlossen<br />

sein und Kommunikations stärke mitbringen. Genauso wichtig ist es, eine<br />

personenzentrierte und lösungs orientierte Denkweise mitzubringen, denn an vielen<br />

Stellen muss auch heute noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Daher muss ein<br />

Jobcoach ganz aktiv und beharrlich die Wünsche und Bedürfnisse der Klientinnen<br />

und Klienten in den Werkstätten oder den Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts<br />

vertreten können.“<br />

Michael Allespach war selbst als Jobcoach tätig. Inzwischen<br />

ist der 44-Jährige Dozent an der Fachschule für Sozialwesen<br />

in der Bildungs-Akademie der Johannes-Diakonie und leitet<br />

dort die Qualifizierungslehrgänge für Jobcoaches.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!