Journal 1-22
Journal – Ausgabe 1-2022
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Beratungsstelle „Unterstützte Kommunikation für Erwachsene“<br />
Es braucht nicht immer Worte<br />
Auf der Suche nach den richtigen Wegen zur Kommunikation:<br />
Die neue Beratungsstelle „Unterstützte Kommunikation für<br />
Erwachsene“ der Johannes-Diakonie hilft Menschen in der Region<br />
bei Sprechstörungen.<br />
Schwarzach<br />
Schwarzach. Sich mitzuteilen, kann so einfach sein.<br />
Eine Geste für „Ich habe Hunger“, ein Klopfen für „Ich<br />
brauche Hilfe“, ein Lächeln für „Mir geht es gut“. So<br />
simpel diese Signale auch sind: Für manche Menschen<br />
ist es nicht selbstverständlich, sie auszusenden. Sei es,<br />
dass diese Personen an den Folgen eines Schlaganfalls<br />
leiden, eine demenzielle Erkrankung oder eine kognitive<br />
Beeinträchtigung haben. Hilfe kommt nun von<br />
der neu geschaffenen Beratungsstelle „Unterstützte<br />
Kommunikation für Erwachsene“. Drei Mitarbeitende<br />
unterstützen Menschen ab 18 Jahren, die nicht oder<br />
kaum mit Worten kommunizieren können. Außerdem<br />
bieten sie Schulungen etwa für Fach- oder Nachwuchskräfte<br />
in der Behindertenhilfe an. Die Beratungsstelle<br />
hat ihr Büro im Haus „Am Sonnenrain 1a“ am Standort<br />
Schwarzach der Johannes-Diakonie. Dank einer Aktion-<br />
Mensch-Förderung kann das Team seine Dienste für<br />
Klienten und Klientinnen kostenlos und mit dem<br />
Fahrzeug der Beratungsstelle auch bei Hausbesuchen<br />
erbringen. Der Einzugsbereich reicht dabei bis über<br />
die Grenzen des Neckar-Odenwald-Kreises hinaus.<br />
Katharina Fraede leitet das Team der Beratungsstelle.<br />
Sie ist seit langem in der Begleitung von Menschen mit<br />
Behinderungen aktiv. Ihre Abschlussarbeit in Pflegewissenschaften<br />
hat sie zur Unterstützten Kommunikation<br />
verfasst und einen Lehrgang zu dem Thema<br />
absolviert. Ihre bisherigen Erfahrungen fasst sie so<br />
zusammen: „Der Eindruck, dass Kommunikation mit<br />
beeinträchtigten Menschen nicht möglich ist, täuscht<br />
häufig.“ Oft gehe es nur darum, die richtigen Wege für<br />
Kommunikation zu öffnen.<br />
Digitale Technik bringt einen Schub in die Unterstützte Kommunikation.<br />
Tablets mit Bildsymbolen und Sprachausgabe erleichtern die<br />
Verständigung im Alltag. Fotos: Johannes-Diakonie<br />
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