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CONNECT Magazin 22-02

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Editorial<br />

1<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

gefährdete Lieferketten, Corona, Ukraine-Krieg.<br />

Es sind herausfordernde Zeiten für den internationalen<br />

Handel. Doch dessen Bedeutung wird<br />

gerade in Krisenzeiten deutlich, denn freier Handel<br />

fördert den Wohlstand. Oder andersrum gesagt:<br />

Die Behinderung von Handel bedeutet<br />

Wohlstandsverlust. Das zeigt sich unter anderem<br />

dadurch, dass die USA angesichts der hohen<br />

Inflationsrate derzeit prüfen, gegen China auferlegte<br />

Strafzölle abzuschaffen.<br />

Der Handel beschränkt sich nicht nur auf Fertigprodukte.<br />

Rohstoffhandel oder Zulieferungen für<br />

die Industrie sind in ein Netzwerk globaler Lieferketten<br />

eingebunden. Hier spielt die Frage der<br />

Versorgungssicherheit eine zentrale und wichtiger<br />

werdende Rolle. Daher bauen immer mehr<br />

Industrieunternehmen eigene Produktionskapazitäten<br />

in den wichtigsten Absatzmärkten<br />

auf. Die Zunahme entsprechender Investitionen<br />

ausländischer Unternehmen in China oder der<br />

Beginn des Aufbaus von Produktionskapazitäten<br />

chinesischer Unternehmen in Europa sind Beispiele<br />

dafür. Der Handel erfolgt damit verstärkt<br />

durch Produktion in der Region für die Region.<br />

Das ist auch gut für die Umwelt und schafft<br />

Arbeitsplätze vor Ort. Investitionshemmnisse<br />

führen nicht nur zu Wohlstandsverlust, sondern<br />

behindern auch die Entwicklung der Regionen.<br />

Dabei gilt: Sowohl Handel als auch Investitionen<br />

brauchen klare internationale Regeln, welche<br />

auch ökologische und soziale Standards durchsetzen.<br />

Das aktuelle <strong>CONNECT</strong> <strong>Magazin</strong> macht deutlich,<br />

vor welchen neuen Herausforderungen Handel<br />

und Vertrieb derzeit stehen, aber auch welche<br />

neuen Chancen sich für Unternehmen durch die<br />

erschwerten Bedingungen bieten. Ein Unternehmen,<br />

das es sich zum Ziel gemacht hat, den<br />

globalen Handel effizienter und einfacher zu machen,<br />

ist die Xingyun Group. Mit Tochtergesellschaften<br />

und Büros in 72+1 Ländern der Welt<br />

(darunter auch in Deutschland) und 3.000 Mitarbeitern<br />

bietet Xingyun maßgeschneiderte<br />

Servicelösungen für Unternehmen, die ihre Produkte<br />

auf globalen Märkten anbieten möchten.<br />

Im <strong>CONNECT</strong>-Interview erklärt Deutschland-<br />

Geschäftsführer GUO Chaoke, wie das im Jahr 2015<br />

gegründete Unternehmen mit lokalen Teams das<br />

Image einer Marke aufbaut und wie Xingyun mit<br />

einem System, in dem Handel, Logistik, Informationen<br />

und Kapital zusammenlaufen, seinem Ziel<br />

jeden Tag ein Stück näherkommt.<br />

Wie Marketing und Vertrieb in der heutigen Zeit<br />

– und bei einer Zielgruppe, die 20 bis 30 Jahre<br />

alt ist – funktioniert, zeigt Florasis. Die erst 2017<br />

gegründete chinesische Make-up-Marke spricht<br />

ihre Kunden konsequent über die neuen Medien<br />

an, es gibt kein Offline-Geschäft. Im Jahr 2<strong>02</strong>1<br />

hatte das Unternehmen einen Umsatz von 5,4<br />

Milliarden RMB. Und dass dies nicht nur in China<br />

funktioniert, zeigt die Aktivität von Florasis auf<br />

TikTok, Facebook und Instagram sowie ein internationales<br />

Netzwerk an Influencern, das die<br />

Beauty-Produkte online einem breiten Publikum<br />

präsentiert.<br />

In weiteren Fallbeispielen zeigen wir, wie die Jaxin<br />

Spirituosen & Wein GmbH hierzulande bisher<br />

noch eher unbekannte Spirituosen aus China vermarktet<br />

und wie es Lenovo zum Weltmarktführer<br />

bei Computern geschafft hat und durch eine<br />

Forschungsoffensive neue Geschäftsfelder erschließt.<br />

Außerdem blicken wir auf den chinesischen<br />

Automobilhersteller Great Wall Motor,<br />

der noch in diesem Jahr von Deutschland aus<br />

mit zwei Marken auf den europäischen Markt<br />

drängt. Und am Beispiel von Küchen-, Bad- und<br />

Büromöbeln zeigen wir, dass – angetrieben von<br />

der rasanten Urbanisierung und einer wohlhabenderen,<br />

konsumfreudigen und vor allem<br />

jungen Mittelschicht in China – immer mehr<br />

Design-Trends aus der Volksrepublik kommen.<br />

Neben diesen Themen blicken wir in der aktuellen<br />

Ausgabe zurück auf die erste Präsenzveranstaltung<br />

der CHKD seit über zwei Jahren und<br />

geben einen Ausblick auf die geplanten Events<br />

in der zweiten Jahreshälfte. Einen Termin können<br />

Sie sich schon jetzt vormerken: Der China Day<br />

20<strong>22</strong> findet am 15. und 16. September statt und<br />

wartet in diesem Jahr mit einem Sonder-Programm<br />

anlässlich des 50. Jubiläums der chinesisch-deutschen<br />

diplomatischen Beziehungen<br />

auf. Wie gewohnt finden Sie in dieser<br />

<strong>CONNECT</strong>-Ausgabe weitere Beiträge sowie<br />

Neuigkeiten rund um die chinesisch-deutsche<br />

Wirtschaftszusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Die <strong>CONNECT</strong>-Redaktion<br />

Abb.: Travel mania, Shutterstock<br />

www.chk-de.org

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