28.06.2022 Aufrufe

HANSA 07-2022

RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus

RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Est. 1864 <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

International<br />

Maritime<br />

Journal<br />

<strong>07</strong><br />

Jubiläum für Hurtigruten<br />

Exklusiv-Interview: CEO Daniel<br />

Skjeldam spricht über Historie<br />

und Zukunft der Reederei<br />

Vorgaben für Schiffsabwasser<br />

Zwei Forschungsvorhaben aus<br />

Deutschland nehmen Lücken<br />

in der Regulierung ins Visier<br />

Schutz für neue Columbuskaje<br />

In Bremerhaven werden für 80 Mio.<br />

Euro Spundwand & Co. erneuert.<br />

Steelpaint sorgt für Korrosionsschutz<br />

9 770017 7500<strong>07</strong><br />

Long-lasting Corrosion Protection for new Columbus-quay<br />

Since autumn 2021 the new »Columbuskaje« is being built<br />

in Bremerhaven for around 80 mill. €.<br />

Company Steelpaint was commissioned with the corrosion<br />

protection of the structure using their 1-component,<br />

moisture-cure polyurethane-system on the Weser Port<br />

SP-PUR-Protection<br />

For highly corrosive environments<br />

The new Columbus quay<br />

sheet pile wall<br />

coated with Steelpaint<br />

at ArcelorMittal


EDITORIAL<br />

Hamburgs<br />

maritimesmes Herz<br />

Wildes Gezerre<br />

an den Kaikanten<br />

Egal, ob Tagesschau, Tageszeitung<br />

oder online: Die Häfen sind derzeit<br />

Dauergast in den Schlagzeilen.<br />

Nachdem die Frage »LNG-Import?«<br />

mit »Ja« beantwortet wurde, gibt es nun<br />

regelmäßige Wasserstandsmeldungen<br />

über kurzfristige Terminalprojekte und<br />

langfristige Bedenken. Gleichzeitig will<br />

sich die Politik keine Perspektivlosigkeit<br />

vorwerfen lassen und betont unaufhörlich<br />

den Heilsbringer Wasserstoff<br />

für die Energiewende – mit Produktions-<br />

und Lagerkapazitäten in Häfen.<br />

Auch die Offshore-Branche will<br />

sich nicht den Wind aus den Segeln<br />

nehmen lassen. Sie fordert Infrastruktur-Investitionen,<br />

damit Windpark-Basishäfen<br />

entstehen können.<br />

Nicht zu vergessen die großen Stau-<br />

Probleme, ausgelöst vor allem durch<br />

Lockdowns in Schanghai und Probleme<br />

an der US-Westküste. Auch in der deutschen<br />

Bucht warten immer mehr Frachter<br />

auf Reede. Und niemand weiß, was<br />

passiert, wenn Peking die Unmengen<br />

von Containern zurück auf die Handelsrouten<br />

schickt. Dass das geplante<br />

Zusammengehen der deutschen Containerterminalbetreiber<br />

Eurogate und<br />

HHLA »aufgrund der aktuellen Unsicherheiten«<br />

und wohl auf Druck der<br />

Politik auf Eis gelegt wurde, macht die<br />

Sache nicht einfacher.<br />

Last, but definetely not least: Der Tarifkonflikt<br />

zwischen den deutschen<br />

Seehafenbetrieben und der Gewerkschaft<br />

Verdi. Die Arbeitgeber sollen für<br />

einen Ausgleich der galoppierenden Inflation<br />

sorgen. Der Ton wurde zuletzt<br />

immer rauer. Ausgang ungewiss.<br />

Die Häfen sollen vieles leisten. Und<br />

ganz schön viel auf einmal. Schön und<br />

Michael Meyer<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

gut, dafür gibt es sie. Aber dann sollten<br />

sie auch entsprechend gerüstet werden.<br />

Ein Gutes hat die enorme derzeitige<br />

Aufmerksamkeit: Wer es bislang nicht<br />

gewusst hat oder es nicht wissen wollte,<br />

dem sollte nun klar sein, welch herausragende<br />

Rolle die Häfen für Handel, Arbeitsmarkt<br />

und Energiewende spielen.<br />

So sollte es doch nun leichter fallen,<br />

politischen Willen zu finden, um die<br />

Häfen für all diese Aufgaben fit zu machen.<br />

Ohne passende Infrastruktur<br />

läuft der Handel nicht reibungslos, ohne<br />

Import- und Logistikkapazitäten<br />

für Gas- und Windenergie gelingen<br />

weder die Energiewende noch die Abkehr<br />

von Russland. Beides hat aber<br />

enorme Bedeutung auch für den Arbeitsmarkt,<br />

für den die Aussichten etwas<br />

weniger rosig werden, wenn die<br />

Ziele nicht erreicht werden (können).<br />

Die Hafenwirtschaft braucht klare<br />

Regeln und Planungssicherheit. Sonst<br />

mangelt es an der ökonomischen<br />

Grundlage für Investitionen. Nötig<br />

sind Offshore-Häfen, Gas-Terminals,<br />

Containerkapazitäten. Unnötig sind<br />

elend lange Planungen – ebenso wie<br />

Stillstand infolge ausufernder Tarifstreitigkeiten.<br />

Wie groß der Tariffrust<br />

auch sein mag, kein Arbeitskampf legitimiert<br />

Sachbeschädigungen, wie sie<br />

vom Bremer Hafenlogistiker BLG gemeldet<br />

wurden. So wird eine konstruktive<br />

Auseinandersetzung noch<br />

schwieriger.<br />

...mehr<br />

geht nicht!<br />

Erleben Sie die<br />

ganze Geschichte der Schifffahrt<br />

in der weltweit größten<br />

maritimen Privatsammlung<br />

in Hamburgs ältestem Speichergebäude<br />

mitten in der HafenCity.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

KAISPEICHER B | KOREASTRASSE 1 |20457 HAMBURG<br />

TELEFON: 040 300 92 30-0 | WWW.IMM-HAMBURG.DE 3<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH VON 10 BIS 18 UHR


INHALT | CONTENTS <strong>07</strong> <strong>2022</strong><br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Wildes Gezerre an den Kaikanten<br />

5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />

5 – RoRo oder MPP? Bore sagt: »Beides«<br />

6 MOMENTAUFNAHME<br />

8 PEOPLE & PODCASTS<br />

10 MÄRKTE | MARKETS<br />

10 – Seatrade outlook marred by recession fears<br />

10 – Viewpoint: Thomas Kolb | Martini Chartering<br />

Congestion and EEXI to drive tonnage demand<br />

12 – Märkte | Markets<br />

14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

14 – Weniger Kapitalerträge – P&I-Verluste steigen an<br />

15 – Havariechronik<br />

15 – Norwegian Hull zieht die Reißleine<br />

16 – Telegramm<br />

16 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

16 – RoRo statt Heavylift für Louis Dreyfus<br />

19 – Schiffsmakler feiern 125. Jubiläum »open air«<br />

20 – NV-Essen: »Schifffahrt schafft Sicherheit«<br />

22 – Guest contribution Erik Hånell, CEO Stena Bulk:<br />

Recognising adaptability as an important asset<br />

in the tanker market<br />

24 – Bergung: »Lead Time länger, Verfügbarkeit kürzer«<br />

26 – Schlepper: Harte Bandagen im Hafen<br />

30 – Svitzer folgt Maersk auf Methanol-Route<br />

32 – 130. Reederei-Jubiläum:<br />

Küsten-Kultur und Hurtigruten-DNA<br />

38 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

38 – Abwassser-Lücken im Fokus der Regulierer<br />

42 – Tech-Innovation powered by VDMA –<br />

Marine Equipment and Systems<br />

46 KARRIERE<br />

46 – ISF-Tagung: Industrie trifft Forschung<br />

48 <strong>HANSA</strong> GREEN HUB<br />

50 <strong>HANSA</strong> DIGITAL HUB<br />

52 BÜCHERMARKT<br />

54 HÄFEN | PORTS<br />

54 – Steelpaint: Long-lasting Corrosion Protection<br />

for new Columbus-quay<br />

58 <strong>HANSA</strong> PORT HUB<br />

60 BUYER’S GUIDE<br />

64 TERMINE<br />

65 IMPRESSUM<br />

66 LETZTE SEITE<br />

66 – Geschichte und Gegenwart von Hapag-Lloyd<br />

WIR SIND DNV<br />

UND IMMER FÜR SIE DA<br />

Unser Heimatmarkt liegt uns besonders am Herzen und das<br />

nicht nur wegen unserer langjährigen Tradition in Deutschland.<br />

Seit über 150 Jahren stehen wir unseren Kunden in der deutschen<br />

maritimen Industrie beim Bau und Betrieb von Schiffen als zuverlässiger<br />

Klassifikations- und Beratungspartner zur Seite und<br />

setzen uns für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit ein. Unsere<br />

500 maritimen Experten vor Ort helfen Ihnen bei anstehenden<br />

Herausforderungen und globalen Transformationen der heutigen<br />

Zeit. Darauf können Sie sich verlassen.<br />

4 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

www.dnv.de


RoRo oder MPP? Bore sagt: »Beides«<br />

Spotlight on<br />

new ships<br />

© Bore<br />

Während so mancher Verlader unsicher<br />

ist, ob er nun auf RoRooder<br />

Mehrzweck- und Heavylift-Schiffe<br />

setzen sollte, will sich die Reederei Bore<br />

gar nicht erst in diesen Wettbewerb hineinziehen<br />

lassen. Die Tochter der niederländischen<br />

Spliethoff-Gruppe kann<br />

mit ihrer jüngsten Neubauserie einfach<br />

beides anbieten.<br />

Die Initiative dazu war vom Forstund<br />

Energiekonzern UBM ausgegangen,<br />

der Charterschiffe für den Einsatz in europäischen<br />

Gewässern suchte. Nach einigen<br />

Gesprächsrunden bestellte Bore<br />

2019 schließlich drei RoLo-Schiffe bei<br />

der chinesischen Wuhu-Werft. Mit dem<br />

Neubau »Bore Way« ist nun die erste der<br />

Schwestern abgeliefert worden.<br />

Eigentlich sollten die drei Neubauten<br />

mit finnisch-schwedischer Eisklasse 1A<br />

längst fahren, die ursprüngliche Indienststellung<br />

war für die Jahre 2020<br />

und 2021 vorgesehen. Doch die Corona-Pandemie,<br />

weltweite Lieferschwierigkeiten,<br />

Logistikprobleme ...<br />

man kennt es ja, die Ablieferung verspätete<br />

sich. Die Rede ist von »unerwarteten<br />

Herausforderungen«<br />

Nun ist die 122 m lange und 21 m breite<br />

»Bore Way« mit ihrer ersten Ladung<br />

unterwegs. Wie die anderen Einheiten<br />

der Serie soll sie vorrangig mit LNG fahren,<br />

der 4.000 kW leistende Wärtsilä-Motor<br />

ist jedoch auch auf »Dual-Fuel« ausgelegt.<br />

Besonders stolz sind die Niederländer<br />

auf die Kombination von RoRo und Li-<br />

Lo, also die Möglichkeit, bis zu 14 m<br />

breite, rollende Ladung über eine Rampe<br />

und »normale« Ladung über Krane<br />

oder anderes Geschirr an Bord holen zu<br />

können. Auch für Container findet sich<br />

Platz im Laderaum oder auf den Lukendeckeln.<br />

In der Flotte der Reederei stoßen die<br />

»Bore Way« und ihre Schwestern auf<br />

sieben weitere RoRo-Schiffe. Für die<br />

1897 im finnischen Turku gegründete<br />

und seit 2016 zur Spliethoff-Gruppe gehörende<br />

Reederei werden die Neuzugänge<br />

künftig vor allem in Nord- und<br />

Ostsee unterwegs sein.<br />

MM<br />

Technische Details<br />

Name . . . . . . . . . . . . . . . »Bore Way«<br />

Typ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RoLo<br />

Eigner . . . . . . . . . . . Bore | Spliethoff<br />

Werft . . . . . Wuhu Shipyard | China<br />

Klasse . . . . Finnish | Swedish Ice 1A<br />

Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 m<br />

Breite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 m<br />

Tiefgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,75 m<br />

GT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.133<br />

Tragfähigkeit . . . . . . . . . . . . . 7.000 t<br />

Speed . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,5 kn<br />

Tank . . . 250 m<br />

3 LNG + 295 m 3 MDO<br />

RoRo-Kapazität . . . . . . . . . . . 435 lm<br />

3<br />

Cargo (hold) . . . . . . . . . . . . 8.700 m<br />

Hatch . . . . . . . . . . . . . . 75,6 x 17,2 m<br />

TEU . . . 132 (hold) + 132 ( hatches)<br />

RoRo-Rampe . . . . max. 14 m Breite<br />

. . . . . . . . . . . . . . . max. 16,7 m Höhe<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . max. 120 t<br />

. . . . . . . . . . . . 42 t axle load für Mafi<br />

Antrieb . . . . . . . . . LNG | Dual-Fuel<br />

Motor . . . . . . 1 x Wärtsilä 8L 34 DF<br />

Motorleistung . . . . . . . . . . 4.000 kW<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

5


MOMENTAUFNAHME<br />

Nacht-»Ruhe« im Gelben Meer<br />

Auf diesem Bild des Gelben Meers, das ein Astronaut der<br />

Internationalen Raumstation ISS aufgenommen hat,<br />

sind unter anderem die Städte Wladiwostok, Tokio und<br />

Seoul sowie Gewitter-Blitze zu sehen – und eine Ansammlung<br />

von Fischereischiffen. Einige Meerestiere werden<br />

von Licht angezogen, so dass die nächtliche Fischerei<br />

oft durch den Einsatz von Hochleistungsscheinwerfern<br />

unterstützt wird. Die Flutlichter machen die Boote auch<br />

aus dem Weltraum sichtbar. Einige liegen so dicht beieinander,<br />

dass sie fast so hell erscheinen wie städtische<br />

Zentren an Land. Zur Hochsaison der Fischerei im Gelben<br />

Meer können in einer durchschnittlichen Nacht<br />

mehr als 1.600 Fischerboote entdeckt werden. Was denken<br />

Sie, was sind Fischer-Leuchten, was sind Städte auf<br />

dem Bild?<br />

Foto: NASA<br />

6 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


Liebe Leser,<br />

wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden<br />

Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,<br />

20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

7


PEOPLE<br />

PCE: Joachim Brack ist neuer Geschäftsführer<br />

beim Hamburger Projektentwickler<br />

PCE, den<br />

er gemeinsam mit<br />

dem Gründer Kai-<br />

Michael Pappert<br />

führt. Brack bringt<br />

über 23 Jahre Erfahrung<br />

aus dem Finanzsektor<br />

und der<br />

Schifffahrt mit. Seit 2019 war er Geschäftsführer<br />

bei Columbia Shipmanagement,<br />

davor Finanzchef von Hellespont<br />

Shipmanagement und Lloyd Fonds AG.<br />

FOSEN YARD EMDEN: Carsten<br />

Stellamanns, bislang Geschäftsführer,<br />

verlässt das Tochterunternehmen<br />

der<br />

norwegischen Fosen-<br />

Gruppe auf eigenen<br />

Wunsch. Fosen hatte<br />

die Werft 2019 aus einer<br />

Insolvenz übernommen.<br />

Kurz darauf<br />

stieß auch Stellamanns zur Werft, die<br />

vor kurzem wieder Insolvenz anmelden<br />

musste. Der vorläufige Insolvenzverwalter<br />

hat den Investorenprozess gestartet.<br />

Personalie des Monats: WISTA Germany wählt neuen Vorstand<br />

v.l.: Nadine Kornblum, Angela Raabe, Marina Roehl (Monitor), Judith Musau und Franziska Eckhoff<br />

WISTA GERMANY: Franziska Eckhoff löst Claudia Ohlmeier als Präsidentin<br />

der deutschen Vertretung der Women International Shipping & Trading Association<br />

ab. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand neu gewählt.<br />

Vizepräsidentin bleibt Kapitänin Nicole Langosch. Wiedergewählt wurde Nadine<br />

Kornblum als Kontaktperson von WISTA Germany. Judith Musau fungiert für ein<br />

Jahr interimistisch als Pressesprecherin, Sieke Kremer-Tiedchen übergangsweise<br />

als Compliance Manager. Neue Schatzmeisterin ist Marina Roehl. Angela Raabe<br />

ünbernimmt das Event-Management von Franziska Eckhoff.<br />

L.I.T.: Thomas Behneke leitet die<br />

Abteilung für Seefracht der neuen Hamburger<br />

Niederlassung<br />

des in Brake ansässigen<br />

Logistikunternehmens<br />

L.I.T.,<br />

der mit der Division<br />

Air & Sea näher an<br />

die Seehafenkunden<br />

heranrücken will.<br />

Behneke stieß im Februar <strong>2022</strong> zu L.I.T.,<br />

nach Stationen bei Hellmann Worldwide<br />

Logistics, Solid Logistics und zuletzt Novo<br />

Logistics<br />

WALLENIUS WILHELMSEN:<br />

Lasse Kristoffersen ist neuer Präsident<br />

und CEO der Reederei<br />

Wallenius Wilhelmsen.<br />

Er wechselt<br />

vom Schifffahrtsunternehmen<br />

Torvald<br />

Klaveness, wo er 15<br />

Jahre beschäftigt und<br />

zuletzt ebenfalls als<br />

Präsident und CEO tätig war. Vor Klaveness<br />

arbeitete er elf Jahre lang bei Det<br />

Norske Veritas. Er hat einen Master of<br />

Science in Schiffbau und Meerestechnik.<br />

FLEXPORT: Dave Clark wechselt<br />

vom Online-Giganten Amazon, wo er<br />

seit 1999 aktiv war,<br />

auf den CEO-Posten<br />

bei der digitalen Spedition<br />

Flexport. Derzeit<br />

ist er CEO<br />

Worldwide Consumer<br />

bei Amazon.<br />

Am 1. September<br />

startet er bei Flexport. Ryan Petersen,<br />

der Gründer und derzeitige CEO, wird<br />

die Rolle des Executive Chairman übernehmen.<br />

REGIONAL CONTAINER LINES:<br />

Twinchok Tanthuwanit, der zuvor als<br />

Senior Vice President<br />

für die Regionen<br />

und das Business<br />

Development<br />

verantwortlich war,<br />

übernimmt die Führungsposition<br />

von<br />

dem langjährigen<br />

Unternehmenschef und Mitgründer von<br />

RCL, Sumate Tanthuwanit, der auf den<br />

Posten des Chairman des Executive<br />

Committee wechselt.<br />

In eigener Sache<br />

Die <strong>HANSA</strong> bekommt weiteren Zuwachs: Seit dem 1. Juni <strong>2022</strong><br />

ist Alexandra Giercke (46) neu dabei und verstärkt das Team in<br />

den Bereichen Vertriebsmarketing und Eventmanagement.<br />

Alexandra Giercke ist gelernte Industriekauffrau und studierte<br />

Grafik-Designerin und kann auf eine knapp 20-jährige Tätigkeit<br />

in der maritimen Branche zurückblicken. Zuletzt beim Ruderhersteller<br />

Becker Marine Systems für Marketing und Messen<br />

zuständig, davor bei Van der Velden Barkemeyer, verfügt<br />

sie über ein großes Netzwerk an Kontakten und freut sich, uns und unsere Kunden<br />

im Vertrieb und bei allen anstehenden Messen und Events künftig tatkräftig zu<br />

unterstützen.<br />

8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


<strong>HANSA</strong> PODCAST<br />

Prominente Gäste<br />

im maritimen Talk<br />

VERBAND DEUTSCHER REEDER<br />

MARTIN KRÖGER<br />

Der neue VDR-Hauptgeschäftsführer<br />

spricht exklusiv über die künftige Verbandsarbeit,<br />

etwa wie die geschrumpften<br />

Ausbildungszahlen wieder<br />

gesteigert werden sollen. Man will neue<br />

Wege gehen, sagt Kröger und verweist<br />

auf eine gewisse Werte-Transparenz, die<br />

Reedereien vermitteln sollten. Der neue<br />

VDR-Chef berichtet zudem von einer »besseren Wahrnehmung«<br />

der Schifffahrt in der Öffentlichkeit und spricht<br />

über politische Kommunikation, Schiffsfinanzierung und<br />

nicht zuletzt über seine »familiäre Beziehung« zum VDR.<br />

MARITIME DATA SYSTEMS<br />

CARSTEN BULLEMER<br />

Der Gründer und Konferenz-Organisator<br />

spricht über das Geschäft von Startups<br />

mit der deutschen Schifffahrt.<br />

Nicht immer sei das Interesse so groß,<br />

wie es der Bedarf an Digitalisierung erfordern<br />

würde. Bullemer spricht zudem<br />

über seine Erfahrungen als Gründer<br />

und Pläne, über Fremdkapital, die Passgenauigkeit<br />

von Startups und sowie die hanseatische Kaufmannstradition<br />

nach dem zweiten Bier. Außerdem gibt er<br />

eine Vorschau auf die »Maritime Startup-Night«, die im<br />

September in Hamburg stattfindet.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

9


MÄRKTE | MARKETS<br />

Seatrade outlook marred by recession fears<br />

The big boost to shipping following the gradual lifting of Covid restrictions in China<br />

has not materialized yet. Latest economic data raises doubts about the mid-term outlook.<br />

By Michael Hollmann<br />

It should be peak season for container<br />

and dry cargo shipping with rates rising<br />

across the board, however the opposite is<br />

true. Most indicators in our market compass<br />

tracing freight rates and vessel earnings<br />

month-on-month are down, some of<br />

them very heavily.<br />

Analysts focusing on global trade are<br />

striking a more cautious tone lately amid<br />

growing signs that inflation has started impacting<br />

consumer and industrial demand<br />

in a negative way. Container import demand<br />

in North America and Europe is not<br />

bouncing back as quickly as forecast by<br />

many although, granted, export activity in<br />

China is still hampered by varying degrees<br />

of containment measures across the<br />

country.<br />

A survey by freight booking platform<br />

Freightos among small and medium-sized<br />

business in the US showed that two thirds<br />

of them are experiencing a decrease in<br />

sales. Most of them attribute the dip to consumer<br />

price inflation. Even major retailers<br />

like Walmart and Target are suddenly reported<br />

as carrying too much inventory of<br />

certain durable consumer goods like furniture<br />

and electronics. In Germany, consumer<br />

sentiment already fell from a cliff in<br />

April. Although the fall was arrested during<br />

May, indicators by research institute<br />

GfK remain stuck far below levels this time<br />

last year.<br />

Industrial output shrinking<br />

As this issue of <strong>HANSA</strong> goes to print, official<br />

purchasing manager indices for the Eurozone<br />

and for the US point to a sharp<br />

slowdown in economic activity in both regions<br />

during June. Of note, the sub-indices<br />

for manufacturing output for both have<br />

dipped below the »growth« threshold of 50<br />

points, suggesting that factory output is<br />

shrinking. The slowdown in the import<br />

powerhouses of global container shipping<br />

is a worrying sign for carriers and<br />

shipowners who are gradually pushing the<br />

orderbook towards 30 % of today’s fleet capacity.<br />

Quite staggering …<br />

The development of spot freight rates for<br />

containers in recent weeks tallies with the<br />

deterioration in economic data. After<br />

briefly stabilising in the middle of May<br />

rates for liftings from the Far East to North<br />

Europe and to the US continued drifting<br />

lower in June. However, rates for shipments<br />

from China to the Middle East and to<br />

South America strengthened.<br />

Productivity bye-bye …<br />

Levels in the transatlantic westbound<br />

trade from Europe to the US East Coast<br />

remained stable at very high levels amid<br />

reports of continued capacity shortages<br />

and despite the redeployment of some<br />

vessels from Russian Baltic trades to the<br />

transatlantic. Shipping capacity in the Atlantic<br />

seems to be restrained by port congestion<br />

a lot more right now than in the<br />

Pacific, partly driven by a shift of import<br />

volumes from West coast ports to East<br />

coast ports. Lengthening vessel queues<br />

were reported at Savannah and New<br />

York/New Jersey and in North Europe<br />

mainly at Hamburg and to some extent at<br />

Bremerhaven.<br />

VIEWPOINT<br />

Congestion and EEXI to<br />

drive tonnage demand<br />

Despite much doom and gloom in the<br />

world economy, charter container ships<br />

remain few and far between. There are<br />

no signs of a downturn in chartering as<br />

more ships will be needed to make up for<br />

inefficiencies and speed reductions, says<br />

Thomas Kolb, a senior broker with Martini<br />

Chartering focusing on competitive<br />

business.<br />

The orderbook for container ships is now<br />

at 27 % of existing capacity – isn’t it madness?<br />

Thomas Kolb: No doubt, the present<br />

order book is huge. However from a historical<br />

point of view 27 % isn‘t that much<br />

compared to 20<strong>07</strong> when the ratio was<br />

about 65 %. Also the amount of capacity<br />

ordered by non-operating/tramp owners<br />

»on spec« now is much less at about 14 %<br />

of total capacity on order. Furthermore,<br />

transport chain disruptions, port congestion<br />

and forthcoming emission regulations<br />

with ensuing service speed reductions<br />

will likely result in additional tonnage<br />

demand by shipping lines – maybe a<br />

lot more than people expect today. On<br />

the other hand, the ordering spree might<br />

still continue if market fundamentals remain<br />

unchange…<br />

Zero covid in China, port congestion,<br />

war, inflation … Market stability seems a<br />

long way off. What are your expectations<br />

for the second half of the year?<br />

Kolb: During the past two years, market<br />

instability has led to increasing demand<br />

in a way which no one could foresee. This<br />

Thomas Kolb<br />

Senior Broker<br />

Martini Chartering<br />

© Martine Chartering<br />

10 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


Orders & Sales – Container Ships<br />

New Orders – Various newbuilding orders have become known in recent weeks.<br />

For example, shipowner Navios from Angeliki Frangou has ordered (2+2)<br />

7,700 TEU vessels in Korea – the first in the history of the company with LNG<br />

dual-fuel propulsion. Hapag-Lloyd‘s alliance partner ONE ordered ten 13,700 TEU<br />

vessels in Japan and South Korea, also for delivery from 2025 on. MSC is the charterer<br />

of 4 x 23,000 TEU ordered by financial houses, according to broker reports.<br />

Meanwhile, rival CMA CGM is breaking new ground (as Maersk did previously),<br />

ordering six 15,000 TEU freighters with methanol dual-fuel propulsion. All in all<br />

16 newbuildings were contracted by the French, including 23,000 TEU and<br />

7,900 TEU units.<br />

Secondhand Sales – There is still a continuous movement on the second-hand<br />

market despite the high price level. In addition to the usual candidates, the reefer<br />

carrier Seatrade recently attracted attention when it took over four 1,800 TEU<br />

ships as part of a resale. Delivery is planned from 2023. MSC is taking delivery of<br />

nine more Postpanamax freighters for a total of around $0.5 billion.<br />

Demolition Sales – Still no demo news<br />

Given the worsening demand<br />

fundamen tals, fleet utilisation and high<br />

freight rates are likely depending more<br />

than ever on inefficiencies and productivity<br />

issues – some of them due to the<br />

pandemic (port congestion), some due to<br />

stricter environmental regulation. Brokers<br />

on the chartering side expect a notable increase<br />

in tonnage demand due to speed reductions<br />

forced by EEXI / C II regulation,<br />

as highlighted in our VIEWPOINT co -<br />

lumn. Also, sentiment among liner ope -<br />

rators has not been shaken so far, not even<br />

among the new »unconventional« players<br />

who rely on smaller, less cost-efficient<br />

vessels. Freight forwarder Allseas has just<br />

spun off its own shipping line with six chartered<br />

vessels. In Germany, newcomer Tailwind<br />

Shipping Lines/Lidl is rumoured to<br />

be making ma ssive strides in setting up its<br />

own operation in the Asia/Europe trades<br />

and perhaps elsewhere, too. <br />

Container ship t / c market<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

26.01.22<br />

MÄRKTE | MARKETS<br />

COMPASS<br />

ConTex<br />

24.06.22<br />

Month on Month 3,300 +5.7 %<br />

Container freight market<br />

WCI Shanghai-Rotterdam<br />

WCI Shanghai-Los Angeles<br />

Dry cargo / Bulk<br />

Baltic Dry Index<br />

Time charter averages / spot: $ /d<br />

Capesize 5TC average<br />

Panamax 5TC average (82k)<br />

Supramax 10TC average (58k)<br />

Handysize 7TC average (38k)<br />

9,598 $ /FEU<br />

7,952 $ /FEU<br />

Forward / ffa front month (July 22): $ /d<br />

Capesize 180k<br />

Panamax 82k<br />

MPP<br />

2,354<br />

20,061<br />

24,592<br />

27,123<br />

24,096<br />

23,800<br />

23,390<br />

TMI – Toepfer's<br />

Multipurpose Index<br />

- 2.0 %<br />

- 8.6 %<br />

–24.7 %<br />

–39.3 %<br />

–15.1 %<br />

–13.0 %<br />

–19.1 %<br />

–34.1 %<br />

–18.7 %<br />

June '22<br />

22,760 $<br />

is likely to prevail for some more time,<br />

especially considering the fact that<br />

much of the present charter fleet is<br />

committed while shipping lines are running<br />

very profitable services.<br />

There is hardly any reason why the<br />

container chartering market should<br />

change considerably during the next<br />

months. Demand remains decent<br />

while some of those lines, that had<br />

been reluctant to charter, are active in<br />

purchasing vessels instead. As a result,<br />

charter tonnage availability is further<br />

diminished.<br />

How many box ships are left to fix this<br />

year? How acute is the lack of tonnage?<br />

Kolb: Looking at present numbers it is<br />

obvious that container ship supply will<br />

remain very limited during the next 6<br />

months. Our total count of available<br />

vessels six months ahead is down<br />

about 67 % compared to the same<br />

time last year. Especially ships of<br />

2,000 TEU and bigger will remain<br />

hard to get by.<br />

Newcomers/niche carriers have gained<br />

a greater market share. Will they remain<br />

part of the game or fade away if<br />

things »normalise«?<br />

Kolb: The newly established container<br />

shipping lines are keeping the market<br />

active. Seeing how they charter in tonnage<br />

for longer periods and how they<br />

add employees and office space, many<br />

of them expect to remain in the game<br />

for a long time to come. For shipowners,<br />

shippers and other stakeholders in the<br />

liner shipping market this is a very positive<br />

development after many years of<br />

consolidation and a consequential reduction<br />

in the number of carriers.<br />

Interview: Michael Hollmann<br />

Tankers<br />

Baltic Dirty Tanker Index<br />

Baltic Clean Tanker Index<br />

Shortsea / Coaster<br />

Norbroker 3,500 dwt earnings est. €<br />

HC Shortsea Index<br />

BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)<br />

Bunkers<br />

June '21<br />

10,285 $<br />

12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />

MGO Rotterdam $ /t<br />

Forward / Swap price Q3/22<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />

1,214<br />

1,732<br />

4,200<br />

33.86<br />

54.25<br />

865<br />

1,315<br />

772<br />

+ 8.5 %<br />

+ 16.2 %<br />

- 10.6 %<br />

- 0.5 %<br />

- 20.1 %<br />

Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage<br />

North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot<br />

freights on 5 intra-European routes;<br />

BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara<br />

+4.0 %<br />

+18.7 %<br />

+5.0 %<br />

Data per 23.06.<strong>2022</strong>, month-on-month<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

11


MÄRKTE | MARKETS<br />

<br />

CONTAINER<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

CONTAINERSHIPS FIXTURES (PERIOD)<br />

VESSEL<br />

YEAR<br />

TEU<br />

REEFER<br />

DESIGN<br />

GEAR<br />

PERIOD<br />

REGION<br />

CHARTERER<br />

$/D<br />

POST-PANAMAX<br />

no fixtures reported<br />

PANAMAX | WIDE BEAM<br />

no fixtures reported<br />

SUB-PANAMAX<br />

Zhong Gu Tian Jin<br />

Zhong Gu Tian Kou<br />

2018<br />

2018<br />

2,518<br />

2,518<br />

/<br />

/<br />

SDARI 2500-II<br />

SDARI 2500-II<br />

N<br />

N<br />

6-7 m<br />

11-13 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

Rongsheng<br />

Seacon<br />

90,000<br />

90,000<br />

HANDY / FEEDER<br />

Songa Leopard<br />

AS Serafina<br />

BAL Peace<br />

Bright Laem Chabang<br />

JSP Bora<br />

Asiatic Reunion<br />

Asiatic Quest<br />

Padian 3<br />

Wega<br />

Atlantic Pioneer<br />

Bohai Star<br />

K-Ocean<br />

2010<br />

2010<br />

2002<br />

20<strong>07</strong><br />

20<strong>07</strong><br />

2008<br />

2010<br />

1998<br />

1996<br />

2008<br />

2000<br />

1998<br />

1,795<br />

1.713<br />

1.618<br />

1,150<br />

1.118<br />

1.049<br />

1,049<br />

1,032<br />

750<br />

724<br />

708<br />

700<br />

319<br />

377<br />

256<br />

100<br />

220<br />

180<br />

180<br />

900<br />

102<br />

150<br />

180<br />

100<br />

Kouan 1800<br />

CSBC 1700<br />

P-Class<br />

Imabari<br />

CV 1101<br />

DaeSun 1000 MK I<br />

Dae Sun 1000<br />

Imabari 1000<br />

Sietas 153<br />

CW 700<br />

Shin-A 700<br />

Sietas 160<br />

Y<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

Y<br />

18-20 m<br />

2 m<br />

11-13 m<br />

23-25 m<br />

9-10 m<br />

2-4 m<br />

2-3 m<br />

12 m<br />

3-8 m<br />

3-5 m<br />

18-20 m<br />

11-13 m<br />

ISC<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

MED<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

MED<br />

Far East<br />

Far East<br />

MED<br />

y = year, m = months, d = days<br />

Unifeeder<br />

CMA CGM<br />

Wan Hai<br />

COSCO<br />

King Ocean<br />

TSL<br />

TSL<br />

Sea Con<br />

Hapag-Lloyd<br />

SITC<br />

Asean<br />

RIF<br />

53,000<br />

65,000<br />

59,000<br />

31,000<br />

36,000<br />

50,000<br />

42,000<br />

41,500<br />

17,700<br />

30,000<br />

28,000<br />

20,000<br />

12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


MÄRKTE | MARKETS<br />

<br />

TANKER<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BULKER<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

13


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Weniger Kapitalerträge –<br />

P&I-Verluste steigen an<br />

Für die Schiffshaftpflicht-Versicherer war 2021/22 ein<br />

tiefrotes Jahr. Nur zwei der großen Clubs konnten sich in<br />

den schwarzen Zahlen behaupten. Von Michael Hollmann<br />

Die Mehrzahl der P&I-Gegenseitigkeitsversicherer<br />

hat ihr Zahlenwerk<br />

für das zurückliegende Jahr (per<br />

20.02.<strong>2022</strong>) vorgelegt. Die Zwischenbilanz<br />

fällt verheerend aus.<br />

Unter den neun Clubs der International<br />

Group, deren Finanzkennzahlen<br />

vorliegen, haben nur zwei einen Gewinn<br />

gemacht und ihre Reserven ausgebaut:<br />

Marktführer Gard und der kleine, für<br />

Offshore- und Spezialtonnage bekannte<br />

Shipowners’ Mutual. Die übrigen sieben<br />

verbuchten allesamt Fehlbeträge im zweistelligen<br />

Millionenbereich, wobei die Ergebnisse<br />

zumeist viel schlechter als im<br />

Vorjahr ausfielen.<br />

Hauptgrund für das schlechte Abschneiden<br />

waren stark dezimierte, zumeist<br />

sogar negative Kapitalerträge. Die<br />

Verbesserung bei den technischen Ergebnissen<br />

dank Zuwächsen bei den Prämieneinnahmen<br />

und eines leichten<br />

Rückgangs bei den Großschäden wurde<br />

dadurch aufgezehrt.<br />

Branchenprimus Gard (260 Mio. BRZ,<br />

»owned« Tonnage) machte mit 34 Mio. $<br />

immerhin halb so viel Gewinn wie im<br />

Vorjahr, obwohl das Ergebnis aus Kapitalanlagen<br />

brutal einbrach von<br />

+113 Mio. $ auf –5 Mio. $. Dafür gelang<br />

den Norwegern eine beachtliche Absenkung<br />

der kombinierten Schadenkostenquote:<br />

bei P&I von 109 % auf<br />

100 %, bei der Seekasko- und Energieversicherung<br />

sogar von 93 % auf 87 %.<br />

Der kleine Shipowners‘ Mutual<br />

(28,7 Mio. BRZ) präsentierte seinen Mitgliedern<br />

einen Überschuss von<br />

17,4 Mio. $ gegenüber 39,1 Mio. $ im<br />

Vorjahr. Bemerkenswert dabei: Als bislang<br />

einziger weist der Club einen technischen<br />

Gewinn bei P&I in Höhe von<br />

2,9 Mio. $ bei einer kombinierten Quote<br />

von 98,7 % aus. Im Jahr davor war ein<br />

technischer Verlust von 9 Mio. $ angefallen.<br />

Die Investments warfen zusätzlich<br />

15,6 Mio. $ ab (Vorjahr: 49,8 Mio. $).<br />

Der zweitgrößte P&I Club North<br />

schloss das Jahr mit einem Fehlbetrag<br />

von 16,6 Mio. $ ab, nach einem Gewinn<br />

von 6,5 Mio. $ im Vorjahr. Die freien Reserven<br />

schrumpften dadurch auf den<br />

niedrigsten Stand seit Jahren<br />

(433,7 Mio. $). Zwar verbesserte sich die<br />

kombinierte Schaden-Kosten-Quote von<br />

113,7 % auf 1<strong>07</strong>,4 %, doch dafür sackte<br />

das Ergebnis aus Kapitalanlagen tief in<br />

die roten Zahlen (-19,8 Mio. $). In den<br />

nächsten Jahren hofft North auf Synergien<br />

durch den Zusammenschluss mit<br />

dem Standard Club, der Ende Mai von<br />

den Mitgliedern beider Partner durchgewunken<br />

wurde. Dadurch entsteht der<br />

nach versicherter Tonnage größte P&I<br />

Club vor Gard.<br />

Für den Standard Club lief es noch<br />

schlechter als für North: Der Verlust kletterte<br />

dort im vergangenen Jahr auf<br />

50 Mio. $ (Vorjahr: –34 Mio. $) und ließ<br />

die freien Reserven auf 310 Mio. $ zusammenschmelzen.<br />

Binnen drei Jahren<br />

ist das Kapitalpolster somit um mehr als<br />

ein Viertel geschrumpft – 2019 betrug es<br />

noch 435 Mio. $. Die deutliche Verbesserung<br />

der Schadenkostenquote auf<br />

105 % wurde auch beim Standard Club<br />

durch Investmentverluste konterkariert.<br />

Hinzu kommen noch Wertberichtigungen<br />

von mehr als 15 Mio. $ auf Firmen,<br />

die vom ehemaligen Manager Charles<br />

Taylor übernommen wurden.<br />

Der Club, der sich vor zwei Jahren dazu<br />

entschied, das Management selbst zu<br />

übernehmen, spricht von »einmaligen<br />

Projektkosten«. Angesichts dieses überraschend<br />

hohen Verlustes raunen einige<br />

Abstract: A year to forget for P&I<br />

Financial losses are piling up in the<br />

current reporting season for P&I mutual<br />

insurers. Only Gard and the<br />

Shipowners’ Mutual have so far presented<br />

reduced but positive results.<br />

Seven other clubs recorded losses between<br />

16.6 mill. and 50.0 mill. $.<br />

in der Branche, dass der Standard Club<br />

viel stärker unter Konsolidierungsdruck<br />

steht als der Partner North.<br />

Eine Verbesserung zum Vorjahr können<br />

zumindest der UK P&I Club und<br />

West of England vorweisen. Ersterer verringerte<br />

seinen Fehlbetrag auf 19 Mio. $<br />

von 52 Mio. $ im Vorjahr. Die Schadenkostenquote<br />

verbesserte sich von 150 %<br />

auf 115 %. Außerdem sticht der UK Club<br />

durch ein positiven Kapitalergebnis von<br />

19,6 Mio. $ hervor, trotz der hohen Volatilität<br />

an den Kapitalmärkten.<br />

Beim West of England Club sank die<br />

kombinierte Quote ähnlich stark – von<br />

140 % auf 114 %. Aufgrund der Einbußen<br />

bei den Investments blieb das Gesamtergebnis<br />

aber mit –40 Mio. $ weit unter<br />

»break even«.<br />

Erhebliche Ergebnisrückgänge melden<br />

der norwegische Club Skuld, der Steamship<br />

Mutual und der Swedish Club. Skuld<br />

verzeichnete einen Einbruch von<br />

25 Mio. $ auf –15 Mio. $, der Steamship<br />

Mutual von –4 Mio. $ auf –38 Mio. $.<br />

Beide konnten sich technisch nicht genug<br />

verbessern, um die wegbrechenden Investments<br />

annähernd auszugleichen.<br />

Für den Swedish Club gab es einen<br />

doppelten Rückschlag. Die schon hohe<br />

Schadenquote wuchs gegen den Trend<br />

noch einmal an, von 123 % auf 129 %,<br />

gleichzeitig fiel der Kapitalertrag von<br />

33,9 Mio. $ auf nur noch 9,9 Mio. $. Das<br />

Gesamtergebnis verschlechterte sich von<br />

+3 Mio. $ auf -34,3 Mio. $.<br />

Ein bedeutender Schadentreiber für<br />

fast alle Clubs war auch im vergangenen<br />

Jahr die Corona-Pandemie. Auf 10 % und<br />

mehr belief sich der Anteil der »Covid-<br />

Claims« an den Gesamtschadenkosten.<br />

Der Vorstand des West of England erklärte,<br />

ohne den Einfluss der Pandemie hätte<br />

die kombinierte Schadenkostenquote bei<br />

101 % statt 114,4 % gelegen.<br />

Vier Mitglieder der International<br />

Group müssen ihre Finanzkennzahlen<br />

noch vorlegen: Britannia, Japan, London<br />

P&I und der American Club. <br />

14 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

4<br />

5<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Havariechronik<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Datum<br />

28.05.<br />

<strong>07</strong>.06.<br />

09.06.<br />

15.06.<br />

21.06.<br />

Ereignis<br />

Maschinenausfall<br />

Brand im Laderaum<br />

Auf Grund<br />

Brand im Laderaum<br />

Brand im Maschinenraum<br />

Ort<br />

nahe Port Klang<br />

nahe Mersin<br />

Barranquilla<br />

Ijmuiden<br />

nahe Fos-sur-Mer<br />

Schiff<br />

CK Venture<br />

SL Tweety<br />

Polesie<br />

Green Bodo<br />

MSC Rachele<br />

Type<br />

Bulk Carrier<br />

Containerschiff<br />

Bulk Carrier<br />

Kühlschiff<br />

Containerschiff<br />

dwt<br />

82.269<br />

34.418<br />

38.069<br />

6.129<br />

101.874<br />

Flagge<br />

Singapur<br />

Liberia<br />

Bahamas<br />

Bahamas<br />

Panama<br />

Haftpflicht<br />

Steamship Mutual<br />

West of England<br />

Britannia<br />

k.A.<br />

North P&I<br />

Reise<br />

Itaqui | Kohsichang<br />

China | Mittelmeer<br />

New Orleans | Barranquilla<br />

Spanien | Niederlande<br />

Neapel | Fos-sur Mer<br />

Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />

AUSSTIEG AUS P&I-GESCHÄFT<br />

Norwegian Hull zieht die Reißleine<br />

Mit dem Norwegian Hull Club (NHC)<br />

zieht sich zum ersten Mal wieder ein Versicherer<br />

komplett aus der P&I-Versicherung<br />

zurück. Das gab der in Bergen<br />

ansässige Club überraschend bekannt,<br />

nachdem er im Jahresfinanzbericht vor<br />

einigen Monaten noch Wachstumsziele<br />

für das Segment formuliert hatte. Es sei<br />

seit Einstieg in die P&I-Fixed-Premium-<br />

Versicherung im Jahr 2008 nicht gelungen,<br />

ein profitables Portfolio aufzubauen,<br />

hieß es. Somit werde per 21. Juni<br />

kein Rechtschutz- (FD&D), Owners’-<br />

oder Charterers’-Liability-Geschäft mehr<br />

erneuert. Marktteilnehmer rechnen allerdings<br />

nicht mit merklichen Auswirkungen.<br />

Das P&I-Buch des NHC, das<br />

laut einem Bericht des Maklers Georg<br />

Duncker rund 11,6 Mio. $ an Prämienvolumen<br />

umfasst, soll stark auf Charterer-<br />

Haftpflicht ausgerichtet gewesen sein.<br />

Vermutlich sei der NHC mit weiteren<br />

Prämienerhöhungen seitens der Rückversicherer<br />

konfrontiert gewesen. mph<br />

Seekaskomarkt<br />

beruhigt sich<br />

Nach den großen Prämiensteigerungen<br />

der letzten drei Jahre haben sich die Preise<br />

für die Seekaskoversicherung auf hohem<br />

Niveau stabilisiert. Für etwas Druck<br />

sorge die erhöhte Kapazität der etablierten<br />

Syndikate sowie einiger Startups<br />

bei Lloyd’s of London, berichtet der<br />

Lloyd’s-Broker Tysers. Allerdings zeichnen<br />

sich große Schäden ab. US-Behörden<br />

sollen nach der Strandung der »Ever Forward«<br />

eine Schadenersatzforderung von<br />

100 Mio. $ angemeldet haben. mph<br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

Russischer Tanker-Gigant schließt Versicherungslücke: Die Tanker-Reederei Sovcomflot hat den Ausfall westlicher Schiffsversicherer<br />

für ihre Flotte durch russische Deckungen ersetzen können. Die größten Anteile übernahm angeblich die staatliche Russian National<br />

Reinsurance Company +++ »Ever Given«-Schadenabwicklung erst am Anfang: Rückversicherer SCOR rechnet mit Schadenkosten<br />

von marktweit über 2 Mrd. $ bei Ware, Seekasko und P&I/Haftpflicht. Der Großteil fällt wohl den Rückversicherern zu +++ Brand Marine<br />

Consultants vermisst »Bergung« auf dem Lehrplan: In der nautischen Ausbildung kommen Bergung und Havariebekämpfung<br />

nach Einschätzung der Sachverständigenfirma BMC Group viel zu kurz. Der Bereich müsse zu einem festen Modul in Studium und<br />

Training an den Seefahrtschulen ausgebaut werden, so Firmenchef Dennis Brand +++<br />

Leute, Leute… +++ Alandia: Risto Räty (Ex-Zurich) übernimmt als Director Commercial Marine Leitung von Marine, Cargo und Loss<br />

Prevention +++ Convex Insurance: Briten sollen James May (Ex-Chubb) als Leiter Seekasko angeworben haben +++ UK P&I Club:<br />

William Beveridge (Ex-Newline) zum Chief Underwriting Officer ernannt. Folgt auf Christopher Brown, der Leitung des UK-Club-Büros<br />

in Rotterdam übernimmt +++ Thomas Miller Specialty: Neuer Chief Underwriting Officer gesucht als Nachfolger für Bernt Hellman<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

15


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

RoRo statt Heavylift<br />

für Louis Dreyfus<br />

Zu den wichtigsten Partnern von LDA gehören<br />

die Reederei Wallenius Wilhelmsen und<br />

der Flugzeugbauer Airbus<br />

Die französische Unternehmensgruppe Louis Dreyfus will die maritime Kontraktlogistik<br />

und den Offshore-Service ausbauen – zu Lasten des Bulk-Geschäfts. Ein weiterer Fokus: ein<br />

bestimmtes alternatives Antriebssystem. Von Michael Meyer<br />

Das Erscheinungsbild von Louis Dreyfus hat sich seit der<br />

Gründung 1851 ganz schön gewandelt. Ursprünglich war<br />

die Gruppe einmal als Agrarhändler groß geworden, es folgten eine<br />

breite Palette weiterer Aktivitäten, unter anderem im Bank-<br />

Sektor und seit 1903 eben auch in der Schifffahrt. Heute werden<br />

in der Sparte Louis Dreyfus Armateurs (LDA) rund 30 eigene<br />

Schiffe sowie eine zusätzliche Charter-Flotte aus verschiedenen<br />

Segmenten und Größen betrieben. Darunter sind Bulker, RoRo-<br />

Schiffe, Offshore-Service- und Crew-Transfer-Einheiten sowie<br />

diverse Kabelleger. Auch die »Shallow-Water«-Schifffahrt mit<br />

großen Barges und Schleppverbänden vor allem in Asien ist ein<br />

nicht ganz unwesentlicher Geschäftszweig der Gruppe.<br />

Vor rund 20 Jahren war eine gewisse Diversifizierung angestoßen<br />

worden, weg von reinen Bulk-Transporten und hin zu<br />

Partnerschaften für Industrieprojekte. Aktuell nehmen die Segmente<br />

Offshore, Projekte/Industrie und Bulk jeweils rund ein<br />

Drittel des LDA-Geschäfts ein. Mathieu Muzeau, Geschäftsführer<br />

von LD Ports & Logistics, kündigt aber an, dass sich das<br />

Abstract: RoRo, not Heavylift or Containers for Louis Dreyfus<br />

French industry group Louis Dreyfus aims to expand maritime<br />

contract logistics and offshore services – at the expense of the<br />

bulk shipping segment. In doing so, the group is not necessarily<br />

focusing on container or multipurpose vessels.<br />

ändern wird: »Wir wollen vor allem im Offshore- und Logistikgeschäft<br />

wachsen«. Die Bulk-Schifffahrt werde entsprechend anteilsmäßig<br />

etwas schrumpfen.<br />

Seit längerer Zeit sind die Franzosen schon im Breakbulk-<br />

Transport aktiv, wie Muzeau im Gespräch mit der <strong>HANSA</strong> erläutert.<br />

Die wichtigsten Kunden sind beispielsweise Airbus und Alcatel.<br />

Als der Flugzeugbauer seine Logistikkette um den Seeweg erweiterte,<br />

kam Louis Dreyfus Freight Solutions zum Zug. Die Gruppe<br />

war damit nach eigenen Angaben vor 20 Jahren der erste Logistikpartner,<br />

der die Airbus-Transporte von Luft- auf Seefahrt umstellte.<br />

Die Zusammenarbeit umfasste Teile von A380-, A400Mund<br />

A320-Flugzeugen. 2021 folgte schließlich ein Auftrag für Teile<br />

des Modells A220, die von China nach Kanada gebracht werden.<br />

Louis Dreyfus kooperiert dafür mit der skandinavischen RoRo-<br />

Reederei Wallenius Wilhelmsen. Muzeau betont das Ziel, das Geschäft<br />

mit derartigen »Door-to-Door«-Lösungen auszubauen.<br />

Einsatz für deutsche Energie<br />

Vor wenigen Jahren folgte schließlich der Einstieg in den Offshore-Markt.<br />

Schon seit 2011 hat man für diese Industrie eine Kabelleger-Flotte<br />

aufgebaut. Später wurden bei der türkischen<br />

Cemre-Werft zwei Service-Schiffe (SOV) bestellt, die mittlerweile<br />

in Dienst gestellt sind: »Wind of Change« und »Wind of Hope«<br />

– eingesetzt etwa im britischen Windpark »Hornsea Two« und<br />

bei den deutschen Projekten »Borkum Riffgrund 1 & 2« und<br />

»Gode Wind 1 & 2«.<br />

16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

In diesem Segment will man nun auch<br />

wachsen. »Das ist eines der wichtigsten<br />

Segmente für die kommenden Jahre für<br />

uns«, bestätigt Muzeau. Im Blick ist dabei<br />

unter anderem das ambitionierte Windparkprogramm<br />

der französischen Regierung,<br />

von dem LDA profitieren will.<br />

Aktuell liegt der Fokus auf SOV und<br />

CTV, zuletzt wurden einige Neubauten in<br />

Dienst gestellt. In den Installationsmarkt<br />

will man jedoch vorerst nicht einsteigen.<br />

»Die Rotorblätter werden immer größer,<br />

die Anforderungen ändern sich ständig.<br />

Da ist das Risiko hoch«, sagt der Manager.<br />

Neben dem erhofften Offshore- und<br />

dem Logistik-Wachstum soll das Geschäft<br />

mit großen Industriepartnern wie Airbus<br />

oder Alcatel ein wichtiges Standbein bleiben.<br />

Klassische Container- oder MPP-<br />

Reeder sollten sich jedoch keine allzu großen<br />

Hoffnungen machen, dass sie dabei<br />

zum Zuge kommen. Denn LDA will auch<br />

künftig die Karte »RoRo« ausspielen. Als<br />

Grund nennt Muzeau unter anderem die<br />

bessere Planbarkeit. Mit Blick auf die Verwerfungen<br />

in den Container-<br />

Logistikketten betont er: »Unsere Kunden wollen eine pünktliche<br />

Lieferung. Das können sie mit Containern nicht mehr erreichen.«<br />

Im RoRo-Geschäft sei dies leichter zu gewährleisten, entweder<br />

mit Partnern wie Wallenius Wilhelmsen oder auch auf eigene<br />

Faust, wie es LD zwischen Europa und Nordamerika tut.<br />

Auch Heavylift-Schiffe sind nicht die erste Wahl bei den Franzosen,<br />

»weil wir regelmäßige Linien brauchen«. Im Heavylift-Geschäft<br />

sei es deutlich schwieriger, einen weltweiten Support aufzubauen<br />

mit Schiffen, die beispielsweise alle zehn Tage im selben<br />

Hafen liegen können. »Wir glauben wirklich an den RoRo-Verkehr.«<br />

Bei LDA bewertet man zudem das Schadensrisiko geringer,<br />

»man hat keine oder nur wenige Hebevorgänge und damit<br />

mehr Kontrolle, was bei anderen Transporten nicht der Fall ist.«<br />

Flotten-Investition?<br />

Die Basis »Cetragpa«<br />

Ob und wenn ja in welchem Umfang in die diversifizierte Flotte investiert<br />

wird, ist zum jetzigem Zeitpunkt noch unklar (bis auf eine<br />

Ausnahme, dazu später mehr). »Ja, die Märkte sind aktuell gut,<br />

aber die Neubau-Kosten sind hoch. Wir gehörten noch nie zu denjenigen,<br />

die investieren, wenn die Preise hoch sind«, sagt Muzeau.<br />

Anders sieht es bei einem Thema aus, dass sich zu einem Herzensprojekt<br />

von LDA zu entwickeln scheint: einem Hilfsantrieb<br />

mittels Windkraft. Schon 2019 war die Ankündigung zu vernehmen,<br />

man wolle ein Drachensystem von Airseas auf dem RoRo-<br />

Schiff »Ville de Bordeaux« installieren. LDA trat der Windship Association<br />

(IWSA) bei und propagiert die Windenergie immer stärker<br />

als alternatives Antriebselement beziehungsweise als potenzielle<br />

»Schlüssellösung« für die Dekarbonisierung der Branche. Aktuell<br />

läuft die Installation eines 500 m 2 großen »Seawing«-Kites für den<br />

Einsatz im transatlantischen Transport. Die Firma Airseas war von<br />

ehemaligen Airbus-Ingenieuren gegründet worden. Das Segel soll<br />

in rund 300 m Höhe die Windkraft nutzen. Die Entwickler gehen<br />

von einer durchschnittlichen Reduzierung des Treibstoffverbrauchs<br />

und der Emissionen um rund 20 % aus. »Wir müssen jetzt<br />

Eines der ehemals wichtigsten<br />

Segmente: Die Massengut-<br />

Tochter LD Bulk – ehemals Cetragpa<br />

– kümmert sich vor allem<br />

um Agrar-, Kohle- und Eisenerz-<br />

Transporte. Cetragpa war 1972<br />

gegründet worden als Zusammenschluss<br />

zweier Pools französischer<br />

Reeder: Agpa – Eigentum<br />

von der Compagnie Générale<br />

Transatlantique und der Worms<br />

Group – und Cetramar, bestehend<br />

aus der Louis Dreyfus<br />

Group, Rothschild, Chargeurs<br />

Réunis und Union Navale. 1978<br />

übernahm LD die Cetragpa vollständig.<br />

Zu den Kunden zählen<br />

bekannte Namen wie Arcelor<br />

Mittal, Nippon Steel, Glencore,<br />

Rio Tinto, EDFGT, Cargill oder<br />

Goldman Sachs.<br />

© LDA<br />

erst einmal sehen, wie sich das System in<br />

der Praxis bewährt«, so Muzeau, man sei<br />

aber zuversichtlich. Bei LDA wünscht<br />

man sich jedoch auch etwas mehr politische<br />

Förderung, schließlich hätte die Dekarbonisierung<br />

der Schifffahrt einen gesamt-gesellschaftlichen<br />

Nutzen.<br />

Kein Verkauf<br />

Einer der Knackpunkte ist wie so oft die<br />

Finanzierung. Ein starker Kapital-<br />

Partner könnte helfen, ein Einstieg steht<br />

bei LDA aber nicht unmittelbar bevor.<br />

Auf Konzernebene ist Louis Dreyfus diesen<br />

Weg gegangen, 2020 gab man 45 %<br />

der Anteile an ADQ, eine staatliche Investmentgesellschaft<br />

aus Abu Dhabi, ab.<br />

Teil des Deals waren langfristige Logistikverträge<br />

für Rohstoffimporte.<br />

Für LDA sind solche Transaktionen<br />

laut Muzeau keine Option. Indirekt war<br />

die 2006 abgespaltene (aber immer noch<br />

im Besitz der Familie Louis Dreyfus befindliche)<br />

Tochter allerdings schon von<br />

dem Deal betroffen: Denn LDA startete<br />

eine Partnerschaft mit dem Logistikunternehmen AD Ports. Und<br />

diese Firma wiederum ist Teil von ADQ. »LDA ist und bleibt aber<br />

zu 100 % in der Hand der Familie«, betont der Manager. Die »lange<br />

Geschichte« von Joint Ventures und Partnerschaften könne aber<br />

durchaus Fortsetzungen finden. Mit Airbus, Alcatel oder AD Ports<br />

mache man das ja auch.<br />

Wenn es um den Wind als Hilfsantrieb geht, könnte LDA vielleicht<br />

sogar von der Strategie abweichen, nicht in den Containertransport<br />

zu investieren. »Wir sprechen über bestimmte Dinge<br />

mit Kunden, die für ein spezifisches Projekt die Emissionen signifikant<br />

senken wollen«, sagt Muzeau, »es gibt Interesse an einem<br />

Schiff mit Windantriebstechnologie.« Dieses Interesse kommt<br />

zwar nicht aus dem eigentlichen Containermarkt, sondern aus einem<br />

Nischensegment. Der Transport könnte aber neben Breakbulk-<br />

auch containerisierte Ladungen umfassen. »Wir haben eine<br />

Lösung, die diese Anforderung erfüllen kann«, sagen die Franzosen.<br />

Im Blick haben die Verantwortlichen dabei keinesfalls einen<br />

Umbau, sondern den Bau und Betrieb eines neuen Schiffs nach<br />

eigenem Design. Spruchreif ist es bislang jedoch noch nicht. <br />

Mit Offshore-Schiffen ist LD auch für deutschen Windpark-Projekte aktiv<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

17


PRINT + WEB + APP<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

MIT <strong>HANSA</strong> +<br />

24 €<br />

Monat<br />

Einfach die <strong>HANSA</strong>-App holen<br />

oder direkt <strong>HANSA</strong>+ abonnieren<br />

www.hansa-online.de/abo<br />

18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

1 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal 05 | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Schiffsmakler feiern Jubiläum »open air«<br />

Rund 130 Gäste, Mitglieder und Geschäftspartner waren<br />

gekommen, als die Vereinigung Hamburger und Bremer<br />

Schiffsmakler (VHBS) vor wenigen Tagen zu einer Feier anlässlich<br />

des 125. Jubiläums gerufen hatte.<br />

Ursprünglich war das Event bereits für den Winter geplant<br />

gewesen. Doch die Corona-Pandemie machte den Schiffsmaklern<br />

einen Strich durch die Rechnung. Dass der Abend zunächst<br />

abgesagt werden musste, erwies sich im Nachhinein<br />

schließlich sogar als kleiner Vorteil: Auf der Dachterrasse des<br />

Hard Rock Cafes an den Hamburger Landungsbrücken ergab<br />

sich so – nach kurzer Begrüßung als einzigem »offiziellen« Tagesordnungspunkt<br />

– bei bestem Sommerwetter und Ausblick<br />

auf das Hafengeschehen ein ungezwungenes »Get Together« –<br />

mit Barbecue und »open air«.<br />

Die Zufriedenheit und Erleichterung, sich wieder persönlich<br />

zu treffen, war den Gästen und Veranstaltern anzumerken. <br />

Das VHBS-Team (v.l.) um den Vorsitzenden Christian Koopmann,<br />

Geschäftsführer Alexander Geisler, Sheila Hillemann und Sylvia Scheper<br />

© Meyer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

19


»Schifffahrt schafft Sicherheit«<br />

Die Schifffahrt sieht den Standort Deutschland gut aufgestellt – aber auch vor großen Herausforderungen.<br />

Unternehmerische Initiative, politischer Mut und Kreativität seien gefragt, hieß es<br />

beim diesjährigen Schifffahrts-Essen des Nautischen Vereins zu Hamburg. Von Jens Meyer<br />

Ob die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen,<br />

denen deutsche Reedereien derzeit und in den kommenden<br />

Jahren begegnen, als Chance für die Seeverkehrswirtschaft genutzt<br />

werden, hängt letztendlich von uns selbst ab, von unternehmerischen<br />

Initiativen, aber insbesondere auch von wirtschaftlichen<br />

Weichenstellungen in der deutschen und europäischen<br />

Politik«, betonte Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes Deutscher Reeder, vor den rund 390 Gästen<br />

des traditionellen Schifffahrts-Essen des Nautischen Verein zu<br />

Hamburg, das nach fast zweieinhalbjähriger pandemiebedingter<br />

Pause am 14. Februar im Hotel »Grand Elysee« stattfand.<br />

Souveränität und Selbstbestimmung<br />

In seiner wegen ihres Faktenreichtums und der daraus resultierenden<br />

Schlussfolgerungen mit großem Beifall bedachten Festrede wies<br />

Kröger unter anderem darauf hin, dass viele erst in der Hochphase<br />

der zweijährigen Pandemie und dann folgend in den letzten Monaten<br />

des Krieges in der Ukraine oder durch die Virus-Attacke auf das<br />

Computersystem einer der weltgrößten Containerschiff-Reedereien<br />

sowie die durch wochenlange Hafenschließungen zum Beispiel in<br />

China verursachten Containerschiffsstaus die Verletzlichkeit der<br />

Schifffahrt, des wichtigsten Transportmittels in der Lieferkette, bemerkt<br />

und erkannt hätten. Vielen sei erst da klar geworden, warum<br />

Schifffahrt für Deutschland eigentlich wichtig ist, und dass es dem<br />

eigenen Interesse diene, einen starken, wettbewerbsfähigen und erfolgreichen<br />

Schifffahrtsstandort im eigenen Land zu wissen. »Denn<br />

Schifffahrt schafft Sicherheit. Versorgungssicherheit. Die Sicherheit,<br />

einen Zugang zur See zu haben und am Welthandel teilzunehmen.<br />

Die Sicherheit Energie importieren zu können. Die Sicherheit der<br />

Eigenständigkeit der Wirtschaft und der Auflösung von Abhängigkeiten<br />

von Einzelinteressen oder einzelnen Staaten. Schifffahrt bietet<br />

Souveränität und Selbstbestimmung«, so Kröger. Er wies darauf<br />

hin, dass sich unter den seit dem Kriegsausbruch in ukrainischen<br />

Häfen festliegenden 86 Schiffen auch drei Schiffe unter deutscher<br />

Bereederung befinden, deren Besatzungen zum Teil unter »abenteuerlichen<br />

Bedingungen« in Sicherheit gebracht werden konnten.<br />

Trotz wiederholten Appellen rechne er nicht mit einem kurzfristigen<br />

Freikommen der Schiffe.<br />

Mit der Rückkehr des Krieges nach Europa werde der strategische<br />

Kompass und damit der sicherheitspolitische Kurs und die<br />

Einbettung der Schifffahrt darin neu bestimmt. In der EU müssten<br />

nicht nur die militärische und seegestützte Handlungsfähigkeit<br />

und Bereitschaft erhöht, sondern die gesamte Resilienz gestärkt<br />

werden. Das beinhalte insbesondere widerstandsfähige<br />

Transportwege und Transportträger, also eine resiliente deutsche<br />

Handelsflotte sowie einen widerstandsfähigen Schifffahrtstandort<br />

Deutschland, was unter anderem auch den Zugang zur digitalen<br />

Sphäre an der Schnittstelle zwischen Land und See einschließe.<br />

Krise erst einmal abgehakt<br />

Auch wenn der Schifffahrtsstandort Deutschland während der<br />

zehnjährigen Zeit der Schifffahrtskrise 1.700 Schiffe – vorwiegend<br />

mittelständischer Reedereien – verloren habe, sei in den vergangen<br />

beiden Jahren endlich wieder Stabilität in die Schifffahrtsmärkte<br />

zurückgekehrt, mit guten Ertragsaussichten vor allem in der Container-,<br />

Bulk- und Stückgutfahrt. So könne man die Krise, auch vor<br />

dem Hintergrund eines derzeit gesunden Wachstums und zahlreicher<br />

Projekte, wohl erst einmal als abgehakt ansehen. Nach wie vor<br />

sei Deutschland mit seinen 1.900 Schiffen eine der wichtigsten<br />

Schifffahrtsnationen der Welt und ein wettbewerbsfähiger Schifffahrtsstandort,<br />

von dem aus mit etwa 700 Containerschiffen unter<br />

anderem die zweitgrößte Containerschiffsflotte der Welt bereedert<br />

wird und in dem rund 70 % aller Zeitcharterverträge für Containerschiffe<br />

geschlossen werden. Allerdings dürften ein bis zwei gute<br />

Jahre nach Ansicht Krögers nicht reichen, um die Herausforderungen<br />

zu meistern, vor denen die deutsche Handelsflotte steht. Zu den<br />

größten Investitionsnotwendigkeiten gehöre die Umsetzung der<br />

Transformation der Schifffahrt zu einem klimaneutralen Verkehrsträger<br />

innerhalb der nächsten 30 Jahre. Um das Ziel zu erreichen,<br />

brauche man eine Revolution bei den Treibstoffen. Kröger sieht in<br />

E-Fuels, die im sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren CO 2 -neutral<br />

hergestellt werden, auch im Interesse einer schnellen Markteinführung<br />

das Mittel der Wahl, weil dafür die bestehende Bunkerinfrastruktur<br />

genutzt werden kann und sie überwiegend auch in den<br />

heutigen Schiffsmotoren funktionieren. Angesichts der benötigten<br />

Mengen, der Verfügbarkeit und des Preises werde es aber ohne<br />

staatliche Unterstützung schwierig.<br />

Die Schifffahrt sei sich ihrer Verantwortung bewusst und wolle<br />

ihren Beitrag zu einem klimaneutralen Schiffsverkehr leisten, könne<br />

die Aufgabe aber nicht allein stemmen. Die Branche stoße bei<br />

der als »vierte Revolution« nach dem Segel-, Kohle- und Schweröloder<br />

Dieselantrieb anzusehenden Dekarbonisierung an ihre Grenzen.<br />

Deshalb müssten alle Beteiligten – Politik, Mineralölbranche,<br />

Motorenhersteller, Forschung und Häfen – mit an Bord sein, so<br />

20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal 06 | <strong>2022</strong>


© Jens Meyer<br />

Christian Suhr (l.), Vorsitzender NVzH und<br />

DNV, überreichte dem ehemaligen BSH-Präsidenten<br />

Peter Ehlers die DNV-Ehrenurkunde<br />

Jannik Görz (l.) wurde für seine Ausbildungsnote<br />

geehrt. Für Pauline Bosse nahm Hapag-Lloyd-Flottenchef<br />

Richard von Berlepsch den Preis entgegen<br />

Martin Kröger (l.), VDR-Hauptgeschäftsführer,<br />

und Simon Rosenkranz, Hamburger Hafenkapitän,<br />

gaben in ihren Reden viele Denkanstöße<br />

Kröger. Ziel der deutschen Schifffahrtspolitik müsse es dabei sein,<br />

im nationalen, europäischen und internationalen Kontext dafür zu<br />

sorgen, dass die Schifffahrt von Deutschland aus nicht nur möglich<br />

bleibt, sondern ihre weltweite Spitzenposition und maritime Souveränität<br />

gesichert ist. Das setzte nicht nur unbefangenes Denken und<br />

unternehmerische Initiative, sondern insbesondere politischen<br />

Mut und Kreativität voraus.<br />

Ehrungen für Altgediente und Nachwuchs<br />

Der Vorsitzende des Nautischen Vereins zu Hamburg, Christian<br />

Suhr, zugleich Vorsitzender des Dachverbandes Deutscher Nautischer<br />

Verein (DNV), nutzte die Gelegenheit, auf den diesjährigen<br />

36. Schifffahrtstag hinzuweisen, den der DNV in partnerschaftlicher<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt und dem Deutschen Marinebund<br />

unter dem Motto »Nachhaltige Schifffahrt: gemeinsam, klar, sauber!«<br />

unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank Walter<br />

Steinmeier vom 29. September bis 2. Oktober in Bremen und<br />

Bremerhaven veranstaltet. Zu der in diesem Rahmen am 30. September<br />

<strong>2022</strong> stattfindenden Schiffs-und Bootsparade von Bremen<br />

nach Bremerhaven, an der neben zahlreichen bekannten Schiffen<br />

auch der Dampfeisbrecher »Stettin« aus Hamburg teilnehmen<br />

wird, wünschte er sich auch eine Beteiligung des Hamburger Museumsfrachters<br />

»Cap San Diego« den man als den »Weißen<br />

Schwan des Atlantiks« als Botschafter der Hansestadt Hamburg<br />

zum DST <strong>2022</strong> eingeladen habe.<br />

In seiner Funktion als DNV-Vorsitzender konnte Suhr auch die<br />

aus Pandemie-Gründen physisch nicht erfolgte Übergabe einer<br />

DNV-Ehrenurkunde an den langjährigen ehemaligen Präsidenten<br />

des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und<br />

engagierten Meeresschützer Peter Ehlers nachholen, der auch Mitglied<br />

des erweiterten NVzH-Vorstands ist. Ehlers, der von 2005 bis<br />

2011 Mitglied im DNV-Vorstand, von 2008 bis 2011 dessen Vorsitzender<br />

war und danach bis 2019 als Vorsitzender des Beirats fungierte,<br />

war aufgrund seiner besonderen und langjährigen Verdienste<br />

für den DNV zu dessen Ehrenmitglied ernannt worden.<br />

Auch in diesem Jahr wurden die beiden jeweils Jahrgangsbesten<br />

der Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann beziehungsweise<br />

Schifffahrtskauffrau der Berufsschule Berliner Tor mit dem Förderpreis<br />

des NVzH ausgezeichnet. Wie Suhr bei der Übergabe der aus<br />

einer Urkunde und einer finanziellen Anerkennung bestehenden<br />

Preises betonte, ist die duale Ausbildung – im Gegensatz zur seemännischen<br />

Ausbildung – in Deutschland nach wie vor ein Erfolgskonzept,<br />

weil sie zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb<br />

und außerhalb der Schifffahrt eröffnet. Preisträger waren<br />

in diesem Jahr Jannik Görz im Bereich Tramp und Fenna Pauline<br />

Bosse im Bereich Linie, die beide die Gesamtnote 1 in der Handelskammerprüfung<br />

erreichten. Görz durchlief seine Ausbildung bei<br />

der Reederei Peter Döhle und ist jetzt bei Ernst Russ Shipbrokers<br />

angestellt. Frau Bosse wurde bei Hapag-Lloyd ausgebildet, wo sie<br />

heute im Bereich Trade Management Atlantic tätig ist. Da sie an<br />

diesem Abend nicht anwesend sein konnte, wurde ihr Preis stellvertretend<br />

an HL-Flottenchef Richard von Berlepsch übergeben.<br />

Robuste Häfen gefragt<br />

Der seit 1. Juni <strong>2022</strong> in seinem neuen Amt als Hamburger Hafenkapitän<br />

tätige Simon Rosenkranz machte in seiner Rede die Vielfältigkeit<br />

der Verantwortlichkeiten seines Jobs deutlich. Dabei ging der<br />

1978 in der Pfalz geborene und seit 2018 – zuletzt als stellvertretender<br />

Hafenkapitän – für die Hamburg Port Authority (HPA)<br />

tätige Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr mit Kapitänspatent und<br />

Master-Abschluss in Wirtschaftsrecht auch auf die aktuellen Herausforderungen<br />

des ungebremsten Schiffsgrößenwachstums, Maßnahmen<br />

in Zusammenhang mit dem Klimawandel, Sedimentgeschehen,<br />

städtebauliche Begehrlichkeiten und Veränderungen des<br />

ordnungspolitischen Rahmens sowie Covid-19-Maßnahmen ein, zu<br />

denen noch die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine<br />

kommen. Nach seiner Einschätzung werden diese Herausforderungen<br />

zwangsläufig zu Veränderungen führen müssen und<br />

die daraus resultierende notwendige Transformation auch zu mehr<br />

Nachhaltigkeit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit einleiten.<br />

Wichtig sei, nicht nur eine breite Anerkennung und Unterstützung<br />

für den Hamburger Hafen zu erfahren, wie sie bei unseren europäischen<br />

Nachbarn in der Vergangenheit ausgeprägter sei, sondern<br />

auch die fast in Vergessenheit geratene Funktion unserer Häfen<br />

für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Waren, Gütern<br />

und Energie, die in den letzten Wochen doch etwas ins Wanken<br />

geratenen sei. Die Antwort könne nur der Erhalt und die Schaffung<br />

robuster Häfen sein, um Abhängigkeiten zu mindern und einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Autarkie und letztlich zur Freiheit Europas zu<br />

leisten und »nicht nur das Ende einer Pipeline« zu sein. Dass die Häfen<br />

ihre verdiente Rolle zurückerhalten sei »alternativlos« – nicht<br />

nur für uns heute, sondern auch für zukünftige Generationen, so<br />

Rosenkranz.<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal 06 | <strong>2022</strong><br />

21


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Guest Commentary: Erik Hånell, President & CEO, Stena Bulk<br />

Recognising adaptability as an<br />

important asset in the tanker market<br />

Typically, we think of our crews, vessels, and partners as assets,<br />

but the current market conditions for tanker operators remind<br />

us of a less tangible asset – our flexibility. If the last few years –<br />

marked by public health threats and geopolitical conflict – have<br />

taught tanker operators anything, it is that having flexibility and the<br />

ability to adapt to unexpected events is a corporate asset worthy of<br />

recognition and cultivation.<br />

»There is overcapacity in the global fleet. This is<br />

further complicated by the return of tonnage that<br />

had been earmarked for floating storage«<br />

The tanker market is currently witnessing low global commercial<br />

and strategic storage capacity, in part driven by oil producing<br />

nations cashing in on expensive crude prices, which is having a<br />

negative influence in the industry. Stocks of oil in some of the<br />

world‘s top economies have fallen to their lowest levels in almost a<br />

decade. If this trend reverses, the drive to refill them could nudge oil<br />

toward $ 100 a barrel, requiring more transportation of crude products<br />

and a premium on day rates.<br />

There is overcapacity in the global fleet caused by limited recycling,<br />

low order books, and high newbuild prices. This is further<br />

complicated by the return of tonnage that had been earmarked for<br />

floating storage. Weak rates should, in time, act as a natural balance<br />

for this overcapacity and force older tonnage out of the market.<br />

»75 % of the global tanker fleet will need to sail at<br />

slower speeds or apply another form of carbon<br />

dioxide emissions abatement«<br />

At the regulatory level, the implementation of the IMO’s Energy Efficiency<br />

Index for Existing Ships (EEXI) in early 2023 will pose<br />

challenges. According to Simpson Spence & Young and Lloyd’s Register,<br />

an estimated 75 % of the global tanker fleet will need to sail at<br />

slower speeds or apply another form of carbon dioxide emissions<br />

abatement to meet the regulation when it is implemented in just a<br />

couple of months’ time.<br />

These market forces make the current period one of the most difficult<br />

and complex market scenarios to base business predictions or<br />

commercial decisions around. Tanker operators must therefore ensure<br />

excellence at the asset level and build modern fleets of efficient<br />

tankers complemented by enough flexibility to adapt capacity and<br />

meet market demands. There is also the need to continue to evolve<br />

in tandem with changing market drivers, adjusting our approaches<br />

and remaining responsive.<br />

In other words, flexibility must be considered as an asset that will<br />

differentiate tanker operators and provide them with a competitive<br />

advantage, because it will allow them to serve customers in the best<br />

way possible despite the surrounding market circumstances. This<br />

mindset is not only about being ready for changing market conditions,<br />

but also about aligning with a customer-centric approach to<br />

the market – providing economical solutions to customers and<br />

helping them to adapt at the same time.<br />

From a strategic perspective, ship operators must improve their<br />

adaptability while continuing to focus on sustainability excellence,<br />

because the market will fully align business strategies behind society’s<br />

wider decarbonisation goals. Indeed, there have been signs of<br />

this in the last year despite the depressed tanker market, due to a demand<br />

from customers for sustainable shipping options.<br />

As <strong>2022</strong> unfolds, businesses are moving from survival mode to<br />

future-ready mode. A decreasing dependence on oil products or, at<br />

the very least, changes to the global supply chain, will add to the<br />

market changes that energy majors and tanker shipping must adapt<br />

to. Timing our evolution optimally and making the right decisions<br />

is not easy, but it is the best way to build a flexible and resilient tanker<br />

segment capable of meeting the demands of a recovering global<br />

economy.<br />

<br />

© Stena<br />

22 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

The most modern fleet,<br />

shaping a sustainable future<br />

Undoubtedly an architectural highlight: the Erasmus Bridge in Rotterdam – and in full<br />

swing and fully loaded M/T “Botticelli”, the newest chemical tanker of GEFO, equipped<br />

with eight stainless-steel tanks, built in 2021. Four additional stainless-steel tankers will<br />

join in <strong>2022</strong>, all named after painters who were ahead of their time: Canaletto, Tintoretto,<br />

Allegretto and Benedetto. All four new chemical tankers with Stage V engines according<br />

to new EU-standards and SCR-Catalysts. Most modern technology sets<br />

new benchmarks in their class by reducing hydrocarbons by 81 %,<br />

nitrogen oxides by 97 % and particulate matters by 95 %.<br />

One tanker of the fleet of 150 tankers belonging<br />

to GEFO. 26 new build to reduce pollutant emissions.<br />

Which tanker will sail for you?<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

www.gefo.com<br />

23


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Lead Time länger, Verfügbarkeit kürzer<br />

Während beim Thema Bergung in der Öffentlichkeit vor allem die immer größeren Schiffe<br />

im Vordergrund stehen, sehen sich die Spezialunternehmen mit Problemen bei Umsätzen<br />

und Finanzierung konfrontiert. Von Felix Selzer<br />

Große Havarien in der Schifffahrt<br />

werden seltener, die Totalverluste<br />

sind zuletzt auf einem Rekordtief angelangt,<br />

wie jüngst der »Safety & Shipping<br />

Review <strong>2022</strong>« des Versicherers Allianz<br />

Global Corporate & Specialty<br />

(AGCS) zeigte. In den vergangenen vier<br />

Jahren hat es demnach 50 bis 75 Fälle pro<br />

Jahr gegeben, verglichen mit mehr als 200<br />

noch in den 1990er Jahren. 2021 wurden<br />

weltweit 54 Totalverluste von Schiffen gemeldet,<br />

verglichen mit 65 im Vorjahr. Seit<br />

2012 verzeichnet der Versicherer einen<br />

Rückgang um 57 %. Dabei hat sich auch<br />

die Zahl der weltweit fahrenden Schiffe<br />

von 80.000 vor 30 Jahren auf heute schätzungsweise<br />

130.000 erhöht. Verbesserte<br />

Schiffskonstruktionen, neue Technologien<br />

und verschärfte Vorschriften<br />

führt AGCS als Gründe für die sinkenden<br />

Havariezahlen ins Feld.<br />

Die Versicherungsbranche kann das<br />

freuen: je weniger Havarien und Bergungen,<br />

umso weniger muss ausgezahlt werden.<br />

Für die auf die Bergung von Schiffen<br />

spezialisierten Unternehmen bedeutet<br />

das aber, dass ihr Geschäft immer unsicherer<br />

und kleiner wird.<br />

Das hat Konsequenzen, der Markt konsolidiert<br />

sich, Akteure verschwinden, Berger<br />

müssen sich nach Alternativen umsehen.<br />

»So froh man aus Versichererperspektive<br />

sein kann, dass wenig passiert, so sind wir<br />

doch darauf angewiesen, dass schnell Hilfe<br />

da ist, wenn etwas passiert«, sagt Tim de<br />

Bruyne-Ludwig vom Verband hanseatischer<br />

Transportversicherer (VHT).<br />

»Die zusätzlich benötigte<br />

Zeit lässt auch die<br />

Folgeschäden anwachsen«<br />

Tim de Bruyne-Ludwig, VHT<br />

Es gebe nicht mehr in jeder Ecke der Welt<br />

Bergungsspezialisten, die Anfahrtswege<br />

seien weiter. Das treibe die Kosten in die<br />

Höhe und die zusätzlich benötigte Zeit<br />

lasse auch die Folgeschäden, etwa an der<br />

Umwelt, wachsen. Langfristig befürchtet<br />

man beim VHT dadurch einen Verlust an<br />

Know-how insbesondere für die großen<br />

Fälle, die man in Zukunft angesichts der<br />

neuesten Megaschiffe erwartet.<br />

Auch große Player sind augenscheinlich<br />

nicht sicher. 2020 war die aus<br />

dem Zusammenschluss des Bergungsgeschäfts<br />

von Svitzer und Titan entstandene<br />

Bergungsreederei Ardent vom<br />

Markt verschwunden. Schon 2016 hatte<br />

Mammoet sein Bergungsgeschäft aufgegeben<br />

und das Equipment verkauft. Es<br />

gebe derzeit nur noch eine Hand voll<br />

wirklich internationaler Bergungsakteure,<br />

sagt James Herbert, Generalsekretär<br />

des Branchenverbands International<br />

Salvage Union (ISU). Zu nennen<br />

wären Smit Salvage, T&T Salvage<br />

oder Resolve Marine. Viele Daten über<br />

die tatsächliche Situation, was die weltweite<br />

Verfügbarkeit angehe, gebe es aber<br />

nicht, meint Herbert – dafür umso mehr<br />

»gefühlte Missstände«. Es sei schwer Einzelfälle<br />

zu quantifizieren. Aus ISU-Perspektive<br />

lasse sich die Frage jedenfalls<br />

nicht so einfach beantworten. »Grundsätzlich<br />

sind unsere Mitglieder in der Lage,<br />

die anfallenden Bergungsprojekte zu<br />

stemmen, und sie sind kreativ, wenn nötig.<br />

Die Frage nach der Verfügbarkeit und<br />

der Vorlaufzeit ist aber insbesondere im<br />

Hinblick auf abgelegene Regionen berechtigt«,<br />

sagt er im Gespräch mit der<br />

<strong>HANSA</strong>.<br />

Der Bulker »Wakashio« lief im Juli 2020 auf ein Riff vor Mauritius, eineinhalb<br />

Jahre später waren die aufwendigen Bergungsarbeiten abgeschlossen<br />

© IMO<br />

24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Die Zahl der Bergungsfälle für die ISU-<br />

Mitgliedsfirmen schwankt zwar, als Mittelwert<br />

gibt Herbert 200 Bergungen im<br />

Jahr an. »Es sind mal etwas mehr, mal etwas<br />

weniger. Alles in allem beobachten<br />

wir über die Jahre aber eine recht stabile<br />

Zahl an Bergungsdienstleistungen«, so<br />

der ISU-Chef. Allerdings nehme dabei<br />

die Zahl der großen Havarien ab.<br />

Abstract: Leadtime for salvage operations becoming longer<br />

While increasing ship sizes dominate public debates around maritime salvage, the industry<br />

itself faces different issues. The revenues of salvage companies are decreasing while<br />

becoming less steady at the same time. This makes it difficult to stay in business and attract<br />

financing for equipment. Availability of equipment is reduced further by salvage<br />

operators feeling the need to charter out assets to ensure stable income. As a consequence,<br />

lead time to mobilize equipment is becoming longer, especially in remote areas.<br />

»Die Frage nach Verfügbarkeit<br />

und Vorlaufzeit ist insbesondere<br />

im Hinblick auf abgelegene<br />

Regionen berechtigt«<br />

James Herbert, ISU<br />

Dafür würden diese auch immer komplizierter,<br />

insbesondere, was Containerschiffe<br />

angehe. Hier war die Größenentwicklung<br />

in den letzten Jahren rasant.<br />

Laut Allianz-Report zeigt sich zudem bei<br />

Containerschiffen und RoRo-Schiffen<br />

wie Autofrachtern ein Trend hin zu<br />

Brandhavarien. Das nennt auch Herbert<br />

als besonders ernstzunehmende Entwicklung,<br />

weil sie nicht zuletzt auch durch den<br />

speziellen Umgang mit den feuergeschädigten<br />

Wracks und Trümmern die<br />

Bergungen zusätzlich verkompliziert.<br />

Während die ISU noch die Daten für<br />

die Jahresstatistik 2021 zusammenstellt,<br />

verweist Herbert auf die Zahlen von 2020,<br />

die bereits deutlich schwächere Umsätze<br />

mit dramatischem Rückgang der Einnahmen<br />

aus Wrackbeseitigung und<br />

Dienstleistungen um fast 38% zeigten. Im<br />

Bereich Wrackbeseitigungen waren die<br />

Umsätze gar um 65% eingebrochen. Das<br />

Geschäft ist ohnehin schwer vorhersehbar,<br />

jährliche Schwankungen sind normal. Jedoch<br />

verstärkt der Trend zu einer geringeren<br />

Anzahl größerer und komplexerer<br />

Fälle diese noch. Das erhöht den wirtschaftlichen<br />

Druck auf die Akteure.<br />

Neben der Konsolidierung macht Herbert<br />

die Diversifizierung als Branchentrend<br />

aus. »Die Unternehmen versuchen<br />

sich so aufzustellen, dass sie stabile Umsätze<br />

außerhalb des maritimen Bergungsgeschäfts<br />

erzielen«, sagt er.<br />

Das sieht Dennis Brand von Brand Marine<br />

Consultants (BMC) nicht als positive<br />

Entwicklung, da damit auch der Trend zu<br />

langfristigen Vercharterung von Gerät einhergehe,<br />

das eigentlich für Bergungseinsätze<br />

schnell verfügbar sein müsste. »Die<br />

Mobilisierungszeit wird länger, die Verfügbarkeit<br />

kürzer«, sagt er. »Der Markt ist<br />

komplett ausgedünnt, was große Bergungs-Player<br />

angeht.« Es gebe allerdings<br />

kein technisches Problem bei der Bergung<br />

großer Schiffe. Vielmehr stelle sich generell<br />

die Frage nach den Mobilisierungszeiten,<br />

weil fast alles Gerät langfristig verchartert<br />

sei. In vielen Gegenden gebe es<br />

beispielsweise keine Bergungsschlepper<br />

mehr, »die einfach da liegen«, so Brand,<br />

der das Problem weniger in der Zahl der<br />

Havarien oder den Gegebenheiten der individuellen<br />

Fälle sieht, sondern vielmehr<br />

in der Finanzierung der Ausrüstung und<br />

der laufenden Projekte. »Die Bergungsunternehmen<br />

finanzieren das alles aus ihrem<br />

Cashflow. Es kann mal monatelang<br />

nichts passieren und dann geht es zwei<br />

Wochen heiß her«, sagt er. Dennoch müssten<br />

die Firmen Leute und Ausrüstung vorhalten.<br />

»<br />

»Es braucht Risikofinanzierer,<br />

die bereit sind, sich darauf<br />

einzulassen«<br />

Dennis Brand, BMC<br />

Beim chinesischen Modell mit Staatsunterstützung<br />

ist es egal, ob ein<br />

Schwimmkran oder Schlepper eingesetzt<br />

wird oder in Warteposition liegt. Er ist ja<br />

schon bezahlt«, so Brand. Es brauche Risikofinanzierer,<br />

die bereit seien, sich darauf<br />

einzulassen. Banken seien Aufgrund<br />

von Finanzierungsrichtlinien und der<br />

Aussicht auf unsichere Umsätze dazu<br />

heute nicht mehr bereit. So könne man<br />

beobachten, dass immer öfter chinesische<br />

Bergungsunternehmen zum Zug<br />

kämen, auch das sei ein Trend, der sich<br />

verstärken könnte.<br />

Diese Gemengelage und immer sicherer<br />

werdende Schiffe könnten das Problem<br />

in Zukunft noch verschärfen – für<br />

Bergungsunternehmen, Versicherer und<br />

Schiffseigner. Eine Aufgabe für den Staat<br />

oder für einen speziellen Salvage-Fonds?<br />

Ein Patentrezept fehlt bislang. <br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

25


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Mit rund 100 Schleppern ist Fairplay Towage in den nordeuropäischen Häfen zwischen Antwerpen und Gdansk in der Ostsee im Einsatz<br />

© Fairplay Towage<br />

Harte Bandagen im Hafen<br />

Das Schleppgeschäft steht unter Wettbewerbs- und Preisdruck. Verstärkt mischen auch die<br />

Linienreedereien mit. Die Fairplay Towage Group will sich nicht nur in den angestammten<br />

Revieren behaupten, sondern auch in den Süden expandieren. Von Krischan Förster<br />

Der Schleppermarkt in Nordeuropa<br />

bleibt umkämpft. Mit MSC, der<br />

Nr. 1 in der globalen Containerschifffahrt,<br />

mischt nach Maersk nun auch eine<br />

zweite Linienreederei in dem Geschäft<br />

mit. Etablierte Anbieter wie die Hamburger<br />

Fairplay Towage versuchen, sich der<br />

neuen Konkurrenz zu erwehren und ihrerseits<br />

neue Märkte zu erschließen.<br />

Nach dem Kauf der URAG und von<br />

Lütjen & Reimers 2017 hatte die Boluda-<br />

Gruppe im August 2019 mit der Übernahme<br />

von Kotug Smit die ohnehin<br />

schon stattliche Präsenz in Nordeuropa<br />

weiter ausgebaut und insgesamt<br />

300 Mio. € für die 67 Schlepper in wichtigen<br />

europäischen Häfen wie Rotterdam,<br />

Terneuzen und Vlissingen, Liverpool,<br />

London Gateway und Southampton<br />

sowie Zeebrugge, Gent und Antwerpen<br />

investiert. Insgesamt umfasst die<br />

Flotte damit mehr als 300 Schlepper in<br />

90 Häfen.<br />

An der Nordrange waren<br />

damit de facto nur<br />

noch drei ernsthafte<br />

Wettbewerber übriggeblieben,<br />

in einigen<br />

Häfen sogar<br />

nur noch zwei. Neben<br />

Boluda sind<br />

das die Maersk-<br />

Tochter Svitzer mit<br />

weltweit mehr als 400<br />

Schiffen und die Hamburger<br />

Fairplay Towage<br />

Group, die ihrerseits mit der<br />

Übernahme von Bugsier<br />

und der Übernahme<br />

von Geschäften in<br />

der Ostsee zwar auch<br />

gewachsen ist, mit einer Flotte von rund<br />

100 Schiffe aber nur ein Drittel so groß<br />

ist wie Boluda.<br />

Nun verschärft MSC mit der eigenen<br />

Schleppsparte Med Tug den harten Wett-<br />

Holger Schwesig<br />

Geschäftsführer Fairplay Towage<br />

bewerb noch weiter. Im<br />

Sommer vergangenen<br />

Jahres nahm das neu<br />

gegründete Tochterunternehmen<br />

zunächst<br />

in der belgischen<br />

Hafenstadt<br />

Antwerpen das<br />

Hafenschleppgeschäft<br />

auf, dann<br />

folgte Bremerhaven,<br />

Rotterdam steht bei<br />

den Planern ebenfalls auf<br />

der Agenda. Beendet wurde<br />

damit auch die Partnerschaft<br />

mit Fairplay,<br />

die allerdings nur ein<br />

Jahr währte.<br />

»Die Konditionen haben einfach nicht<br />

gepasst«, sagt Holger Schwesig, einer der<br />

beiden Geschäftsführer bei Fairplay. Gemeint<br />

sind nicht nur die Preise, die die<br />

Linienreederei zahlen wollte, sondern<br />

1 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

auch der mangelnde Informationsfluss.<br />

»Entweder man begegnet sich auf Augenhöhe<br />

oder man lässt es lieber«, sagt<br />

Schwesig.<br />

Nun hat Boluda parallel zu Med Tug<br />

das MSC-Geschäft in den deutschen Häfen<br />

übernommen. Dass die zuletzt stark<br />

expandierenden Spanier dabei vermutlich<br />

Gebühren akzeptieren, für die Fairplay<br />

nicht fahren würde, zeigt ein weiteres<br />

Problem auf: Während in den Häfen<br />

Nordeuropas ein harter Wettbewerb<br />

herrscht, hält Boluda im Heimatmarkt<br />

Spanien mit dem wichtigen Hafen Valencia<br />

quasi ein Monopol. Der Verdacht liegt<br />

nahe, dass die dort erzielten hohen Tarife<br />

genutzt werden, um an umkämpften<br />

Standorten mit niedrigeren Gebühren<br />

Marktanteile dazuzugewinnen.<br />

Klage bei der EU<br />

Fairplay wehrt sich mit allen Kräften und<br />

klagt dagegen bei der EU-Wettbewerbsbehörde.<br />

Noch lieber würde die Hamburger<br />

Reederei aber den Spieß umkehren<br />

und ihrerseits gegen Boluda in Spanien<br />

antreten. Ein erster Versuch, auf den Kanaren<br />

Fuß zu fassen, musste jedoch im<br />

vergangenen Jahr wieder abgebrochen<br />

werden, nachdem die Hafenverwaltung<br />

auf Gran Canaria die Lizenzbedingungen<br />

zuungunsten von Fairplay veränderte, indem<br />

sie eine ausreichend große Flotte<br />

verlangte, um alle Leistungen allein erbringen<br />

zu können. Fairplay hätte die<br />

Das Geschäft mit der Abfertigung von Containerschiffen ist besonders hart umkämpft<br />

© Fairplay Towage<br />

WIR SUCHEN DICH!<br />

Ausbildung zum/r<br />

Schiffsmechaniker/in<br />

Industriemechaniker/in<br />

Werde Teil unseres Teams<br />

an Bord des renomierten<br />

Ausbildungsbetriebes BUGSIER<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fairplay-towage.group/jobs<br />

follow us<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

27


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

© Fairplay Towage<br />

Über eine bessere Energieeffizienz will Fairplay Towage zu einem klimaneutralen Betrieb gelangen<br />

Abstract: Fairplay to stand up to<br />

fierce competition in the tug business<br />

Tug operators in North Europa are<br />

subject to fierce competition and price<br />

pressure. Liner shipping companies<br />

are also increasingly pushing into the<br />

market. Fairplay Towage is not only<br />

willing to assert itself in traditional<br />

business fields, but also wants to expand<br />

to the south. Initial attempts to<br />

stand up to the big competitor Boluda<br />

on the Canary Islands were canceled –<br />

next year a new try is planned though.<br />

Kanaren-Flotte von vier auf neun Schiffe<br />

vergrößern, sich aber die Aufträge weiter<br />

mit Boluda teilen müssen – somit hätte in<br />

Überangebot bestanden. »Das ist wirtschaftlich<br />

nicht darstellbar«, sagt Schwesig.<br />

Zudem wurden nur drei Monate Zeit<br />

eingeräumt. Auch gegen die neuen Lizenzbedingungen<br />

klagen die Hamburger,<br />

der Ausgang ist allerdings offen.<br />

Die Hoffnungen, über den Kunden<br />

MSC in Valencia, dem größten und interessantesten<br />

Hafen Spaniens, Fuß fassen<br />

zu können, haben sich mit dem Ende der<br />

Zusammenarbeit zerschlagen. Im März<br />

kommenden Jahres soll laut Schwesig<br />

aber ein neuer Versuch unternommen<br />

werden. »Ein Basis im Süden ist auch für<br />

unser Offshore-Schlepp- und Bergungsgeschäft<br />

wichtig«, sagt er. Künftig könne<br />

angesichts der Ausbauziele in Europa<br />

auch der Bereich Offshore Wind eine<br />

größere Rolle, »aber diesem Thema nähern<br />

wir uns vorsichtig und mit Bedacht.«<br />

Gut 85 % der Schiffe und des Umsatzes<br />

ist die Hafenschlepp-Sparte bedeutend<br />

größer als die Offshore-Abteilung,<br />

die unter der Marke »Bugsier Offshore«<br />

angeboten wird. Von den mehr als 100<br />

Schleppern sind 12 bis 15 Offshore-geeignet,<br />

können aber jederzeit auch in<br />

den Häfen zwischen Gdansk (Ostsee)<br />

und Antwerpen (Nordsee) eingesetzt<br />

werden. Wie viele Einheiten jeweils auf<br />

die einzelnen Standorte kommen, wird<br />

der Marktlage und dem Bedarf angepasst.<br />

»Das halten wir sehr flexibel«,<br />

sagt Schwesig.<br />

Im öffentlichen Auftrag betreibt die<br />

Reederei zudem Küstensicherungsschlepper<br />

in Deutschland und über die<br />

50%-ige Beteiligung Multraship in den<br />

Niederlanden sowie verschiedene Ölbekämpfungsschiffe<br />

an den Küsten.<br />

Für mindestens sechs weitere Jahre<br />

wird Fairplay die Hochseeschlepper<br />

»Nordic« (78 m, 201 t Pfahlzug) in der<br />

Deutschen Bucht und »Baltic« in der<br />

Ostsee für Havariefälle vorhalten. Erstmals<br />

wird mit der 37 m langen »Fairplay<br />

35« 103 t Pfahlzug) ein sogenannter<br />

Präsenzschlepper für die Elbe in Stade-<br />

Bützfleth stationiert. Die Vertragslaufzeit<br />

liegt zunächst bei einem Jahr mit einer<br />

sechsmonatigen Verlängerungsoption.<br />

Aber auch in diesem hoch speziellen Nischengeschäft<br />

erwächst durch Boluda<br />

<br />

<br />

International 1/3 quer bestm.<br />

Carsten Most<br />

Tel. 040/72003-120 | E-Mail: carsten.most@akzonobel.com<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

neue Konkurrenz: Die »Bremen Fighter«,<br />

(104 t Pfahlzug) kommt zwei Jahre lang<br />

von Sassnitz aus zum Einsatz.<br />

Nach der Übernahme von Bugsier hätten<br />

die Integration und Neuordnung des<br />

Unternehmens auf der Agenda gestanden.<br />

Das sei jetzt erfolgreich abgeschlossen,<br />

sagt Schwesig. Der Blick richtet sich<br />

jetzt wieder nach vorn. Auch Neubauten<br />

rücken wieder in den Fokus, nachdem<br />

Fairplay schon seit geraumer Zeit keine<br />

neuen Schiffe mehr bekommen, sondern<br />

bei Bedarf Einheiten eingechartert hat.<br />

Als erster Neubau wurde im August<br />

vergangenen Jahres ein eisgängiger Shoalbuster<br />

2711 ICE mit 45 t Pfahlzug bei<br />

Damen Shipyards für den Einsatz vor Polens<br />

Küste bestellt. Künftig zwingen allein<br />

schon die Umweltvorgaben dazu, die<br />

Flotte weiter zu erneuern. Rein rechnerisch<br />

müssten es drei Schlepper pro Jahr<br />

sein, um bei einer 100 Schiffe zählenden<br />

Flotte veraltende Einheiten abzulösen.<br />

Über die Steigerung der Effizienz will<br />

sich auch Fairplay auf den Weg zu einem<br />

klimaneutralen Schlepp-Betrieb aufmachen.<br />

»Es gibt allerdings einige Hürden,<br />

die noch zu überwinden sind«, sagt<br />

Schwesig. Die Wahl des richtigen Kraftstoffs<br />

gehört aus seiner Sicht dazu, ebenso<br />

der Aufbau der benötigten Infrastruktur<br />

an Land.<br />

Nachhaltigkeit immer wichtiger<br />

Batterien, Methanol, Wasserstoff? »Für<br />

alles gibt es bereits erste Pilotprojekte,<br />

und wir schauen uns auch alles an«, sagt<br />

der Fairplay-Geschäftsführer. Konkrete<br />

Entscheidungen seien allerdings noch<br />

nicht gefallen. Auch aus Sicht der Wettbewerber<br />

wird das Thema Nachhaltigkeit<br />

die größte Rolle spielen: »Wer darauf<br />

setzt, wird künftig ganz vorn mitspielen«,<br />

heißt es bei Svitzer.<br />

Schwesig hofft allerdings darauf, dass<br />

das Risiko nicht allein auf die Reedereien<br />

abgewälzt wird. »Es braucht Anreize<br />

oder ein Bonus-System, zum Beispiel bei<br />

den Hafengebühren«, sagt er. Sonst<br />

könnten Unternehmen, die eben nicht in<br />

moderne Antriebe investieren, leicht<br />

Wettbewerbsvorteile erringen, wenn sie<br />

ihre Leistungen ohne die Belastung aus<br />

den Investitionen günstiger anbieten<br />

könnten.<br />

Vorerst gehe es darum, aus der vorhandenen<br />

Technik das Bestmögliche herauszuholen.<br />

»Wir haben es immerhin geschafft,<br />

über unser Fuel-Efficiency-Programm<br />

den Kraftstoffverbrauch um 35%<br />

über die Flotte zu reduzieren.«<br />

Zweites großes Thema bei Fairplay ist,<br />

wie nahezu in der gesamten Schifffahrt,<br />

der maritime Nachwuchs. Auf den Notschlepper<br />

unter der deutschen Flagge mit<br />

deutschen Besatzungen wird selbst seit<br />

Jahren ausgebildet. Und dennoch zeichnet<br />

sich ein gravierender Mangel an<br />

Schiffsmechanikern und Nautikern ab.<br />

Um das zu ändern, müsse man konzertiert<br />

über den Verband Deutscher Reeder<br />

zusammenarbeiten, sagt Schwesig. »Wir<br />

halten jedenfalls am deutschen Seemann<br />

fest.«<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

29


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Svitzer folgt Maersk auf Methanol-Route<br />

Der Marktführer hat eigens eine neue Strategie verkündet: Die Maersk-Tochter Svitzer will<br />

ihre Schlepper-Flotte dekarbonisieren und bis 2040 vollständig CO 2<br />

-neutral aufstellen. Ein<br />

Fokus liegt – wie bei der Container-Schwester – auf Methanol<br />

Die Strategie sieht zwei Phasen der Dekarbonisierung vor. Zunächst<br />

soll die CO 2<br />

-Intensität der gesamten Flotte bis 2030<br />

um 50 % gesenkt werden. Ein Jahrzehnt später soll ein komplett<br />

kohlenstoffneutraler Betrieb umgesetzt sein, »im Einklang mit<br />

dem Ziel von A.P. Moller-Maersk«, heißt es. Die Schlepper-Reederei,<br />

die nach eigenen Angaben mehr als 400 Schiffe betreibt, will<br />

ihre Fortschritte anhand eines Referenzwerts aus dem Jahr 2020<br />

messen, bei dem die Flotte 280.000 t CO 2<br />

emittiert habe.<br />

CEO Kasper Nilaus sagte bei der Ankündigung: »Wir nehmen<br />

dieses Ziel nicht auf die leichte Schulter und sind uns bewusst,<br />

dass es Führung und Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten,<br />

Branchenkollegen und Häfen auf der ganzen Welt erfordert.<br />

Umfassende Änderungen und Investitionen in unsere Arbeitsweise,<br />

den von uns verwendeten Brennstoff und die Zusammensetzung<br />

unserer Flotte werden erforderlich sein.«<br />

Gareth Prowse, Head of Decarbonisation, Svitzer, fügte hinzu:<br />

»Die Dekarbonisierungsstrategie ist ehrgeizig und gibt einen klaren<br />

Fahrplan vor. Deshalb haben wir sie in drei Säulen unterteilt:<br />

Verhalten, Ausrüstung und Kraftstoff, und wir werden uns auf jede<br />

dieser Säulen schrittweise konzentrieren, um die Kohlenstoffneutralität<br />

auf eine Weise zu erreichen, die für unsere Kunden<br />

funktioniert.«<br />

Svitzer betont, man habe bereits »Prozessänderungen« vorgenommen,<br />

um die Effizienz der gesamten Flotte zu steigern. Darunter<br />

fällt die Initiative »Aim for 8«, bei der die Crews aufgefordert<br />

werden, die Geschwindigkeit bei Positionierungsfahren zu<br />

optimieren. Zudem wollen die Dänen die Flotte besser vernetzen<br />

und die Einsatzprofile schärfen.<br />

Der wahrscheinlich wichtigste Faktor für die Dekarbonisierungspläne<br />

ist jedoch der Kraftstoff. Man wolle sich auch darauf konzentrieren,<br />

den Kraftstoffmix der Flotte zu ändern. Dabei wird unter<br />

anderem das Projekt EcoTow aufgeführt, das 2021 in London ausgerollt<br />

wurde. Später folgten Aktivitäten auch in Felixstowe und Southampton.<br />

Derzeit wird das Projekt auf die weltweiten Aktivitäten<br />

übertragen. Das EcoTow-Projekt verwendet nachhaltige Biokraftstoffe<br />

der zweiten Generation. Diese Kraftstoffe werden aus Abfallstoffen<br />

wie Altspeiseöl hergestellt und sind vom ISSC oder RSB zertifiziert.<br />

Ähnlich wie die große Schwester Maersk Line, die einige Neubauten<br />

in zwei unterschiedlichen Containerschiffsgrößen mit Methanol-Antrieb<br />

bestellt hat, will auch Svitzer »damit beginnen«, Methanol<br />

als Kraftstoff für Schlepper zu erforschen.<br />

Nicht zuletzt will sich die Reederei darauf konzentrieren, die Effizienz<br />

aus konstruktiver Sicht zu verbessern. In diesem Zusammenhang<br />

wurde ein neues »TRAnsverse«-Design angekündigt, das »höhere<br />

Steuerkräfte als die meisten Konstruktionen ähnlicher Größe<br />

in einem kleineren, wendigeren Paket mit einem geringeren ökologischen<br />

Fußabdruck« erzeugen könne. Das Design stammt vom<br />

Konstruktionsbüro Robert Allan. Noch im dritten Quartal diesen<br />

Jahres soll es einen ersten Schlepper dieses Typs geben. Voraussichtlich<br />

Anfang 2024 will Svitzer außerdem mit einer anderen Innovation<br />

auf sich aufmerksam machen. Ende 2021 machte das Unternehmen<br />

eine Zusammenarbeit mit Robert Allan für den Bau des »weltweit<br />

ersten Brennstoffzellen-Schleppers« bekannt. Dabei will man<br />

Methanol-Brennstoffzellen und Batterien kombinieren. Es soll ein<br />

Pilotprojekt für Europa werden.<br />

MM<br />

Dein Partner für<br />

Bunker-Service<br />

Betriebs- und Schmierstoffe für den<br />

sicheren Betrieb Deiner Flotte.<br />

Infos unter:<br />

Tel. +49 40 53798470<br />

hoyer-marine.de<br />

30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

31


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Küsten-Kultur und Hurtigruten-DNA<br />

Die legendäre Reederei Hurtigruten feiert 130-jähriges Jubiläum. Im exklusiven <strong>HANSA</strong>-<br />

Interview spricht CEO Daniel Skjeldam über Post- und Passagierschiffe, neue Technologien<br />

und Konkurrenten sowie Hausaufgaben, Hürden und Fahrten in sensible Ökosysteme<br />

Was macht Ihrer Ansicht nach heute den<br />

den Kern der Marke »Hurtigruten« aus?<br />

Daniel Skjeldam: Mit dieser langen Geschichte<br />

und Tradition ist Hurtigruten<br />

längst Teil der Kultur an der norwegischen<br />

Küste geworden. Seit fast 130 Jahren<br />

verbinden unsere Postschiffe die lokalen<br />

Gemeinden und bieten einen zuverlässigen<br />

Service, während die Expeditionsschiffe<br />

von Hurtigruten Expeditions<br />

in die Fußstapfen der bekannten<br />

norwegischen Entdecker treten: Sie<br />

bringen moderne Abenteurer in polare<br />

Gewässer und entlegene Regionen.<br />

130 Jahre sind eine ziemlich lange Zeit.<br />

Worauf, glauben Sie, wären die Gründer<br />

besonders stolz, wenn sie das Unternehmen<br />

heute betrachten?<br />

Skjeldam: Unser Gründer Richard With wäre sicher besonders<br />

stolz darauf, was wir in puncto Nachhaltigkeit erreicht haben:<br />

Daniel Skjeldam<br />

CEO Hurtigruten Group<br />

Unsere Geschäftsentscheidungen sind<br />

immer darauf ausgerichtet, die Reederei<br />

so umweltfreundlich wie möglich zu führen.<br />

Außerdem nutzen wir verschiedene<br />

grüne Technologien, die das Reisen noch<br />

nachhaltiger machen.<br />

Und unser Gründer wäre sicher begeistert<br />

zu sehen, dass unsere Reisen auch einen<br />

wissenschaftlichen Mehrwert bieten, sowohl<br />

für die Forschung als auch für unsere<br />

Gäste. Zum Beispiel sammeln die Postschiffe<br />

während der Fahrt Daten über die<br />

Gewässer, die wir befahren. So helfen wir<br />

Wissenschaftlern, die norwegische See<br />

besser zu verstehen. Auch auf den Expeditionsschiffen<br />

sind immer Experten an<br />

Bord. Die Teams werden für jedes Reiseziel<br />

individuell zusammengestellt, um den<br />

größten wissenschaftlichen Mehrwert zu<br />

bieten, den unsere Gäste in den schiffseigenen Science Centern<br />

hautnah miterleben können. In »Citizen-Science«-Projekten<br />

können sie sich außerdem aktiv beteiligen.<br />

Die »Vesteraalen« nahm 1893 ihrenDienst auf der Route auf<br />

Alles begann mit Richard With ...<br />

Richard With heißt der Mann, der den Stein für das heute<br />

als »Hurtigruten« bekannte Unternehmen ins Rollen<br />

brachte. Man schrieb das Jahr 1893, als sein Dampfschiff<br />

»Vesteraalen« an der norwegischen Küste in Dienst gestellt<br />

wurde.<br />

Seinerzeit war die 780 sm lange Strecke von Bergen nach<br />

Kirkenes eine vielbefahrene Route für den Transport von<br />

Gütern und Menschen, bedient von allen Schiffstypen von<br />

Dampfschiffen bis hin zu »Jakts« mit nur einem Segel. Eines<br />

der Probleme war aber seit jeher die unzureichende<br />

Anzahl an Fahrten und nicht zuletzt die mangelnde Zuverlässigkeit<br />

der Dienstleistungen. Weil zudem nur selten bei<br />

Nacht gefahren wurde, war die Reise ziemlich lang.<br />

Den Behörden gefiel das nicht, sie starteten das, was man<br />

heute eine Ausschreibung nennen würde. Reedereien wurden<br />

aufgefordert, Angebote für den Betrieb einer Expressroute<br />

zwischen Trondheim und – je nach Jahreszeit<br />

– Tromsø beziehungsweise Hammerfest anzubieten. Ein<br />

nicht ganz unwichtiges Detail: Zu jenem Zeitpunkt gab es<br />

nördlich von Trondheim nur 28 Leuchttürme, was nächtliche<br />

Fahrten sehr riskant machte.<br />

Damit sind wir zurück bei Richard With aus Stokmarknes<br />

in Nordnorwegen. Er zeigte sich interessiert und schuf mit<br />

der »Vesteraalen« eine regelmäßige Seeverbindung. Angeboten<br />

wurden wöchentliche Abfahrten, zunächst von<br />

Trondheim nach Hammerfest und später von Bergen nach<br />

Kirkenes, wobei für die letztere Strecke nur sieben Tage benötigt<br />

wurden. Diese Verbindung erhielt den Namen »Hurtigruten«<br />

– »die schnelle Route«.<br />

Heute transportieren sieben Küstenschiffe von Hurtigruten<br />

nach wie vor Güter und Gäste – jeden Tag legt ein Schiff in<br />

Bergen ab – die norwegische Küste entlang zu 34 täglichen<br />

Anlaufhäfen.<br />

<br />

32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Expeditionen ins Eis werden unter anderem mit dem<br />

Hybrid-Neubau »Roald Amundsen« angeboten<br />

© Hurtigruten<br />

Was waren die wichtigsten Ereignisse in der langen Geschichte<br />

der Reederei?<br />

Skjeldam: Es gibt mehrere große Meilensteine. Einer der wichtigsten<br />

Schritte war unser freiwilliges Verbot von Schweröl im gesamten<br />

Betrieb der Hurtigruten-Schiffe im Jahr 2010. Wir sind<br />

auch weltweit die erste Reederei, die auf allen Schiffen auf vermeidbares<br />

Einwegplastik verzichtet. Unsere größte Errungenschaft<br />

der letzten Jahre ist, dass wir mit den ersten Hybrid-<br />

Expeditionsschiffen der Welt führender Anbieter von nachhaltigen<br />

Seereisen geworden sind. Unsere »Fridtjof Nansen« wurde<br />

2021 als grünstes Expeditionsschiff der Welt ausgezeichnet.<br />

Diese Reise ist vermutlich noch nicht am Ende ...<br />

Skjeldam: Wir haben noch weitere große Ziele vor uns: Wir arbeiten<br />

mit dem norwegischen Forschungsinstitut SINTEF zusammen<br />

daran, bis 2030 das erste emissionsfreie Postschiff der<br />

Welt zu entwickeln. Außerdem soll das ganze Unternehmen vollständig<br />

frei von Kohlenstoffemissionen werden. Derzeit modernisieren<br />

wir die Flotte von Hurtigruten mit grünen Upgrades –<br />

unter anderem statten wir drei Postschiffe mit einem Hybrid-Antrieb<br />

aus. Ein weiterer großer Erfolg ist, dass wir unsere neuen<br />

Expeditionen zu den Galapagos-Inseln von Beginn an völlig klimaneutral<br />

betreiben.<br />

Was waren bedeutende negative Erfahrungen?<br />

Skjeldam: Herausfordernd war die Covid-19-Pandemie – für<br />

uns, die gesamte Branche und sicher für alle Menschen weltweit.<br />

Wir sind froh, dass sich die Welt langsam erholt und Reisende an<br />

Bord kommen, um mit uns die Welt zu erkunden.<br />

Wie sehen Sie als Reederei in dieser Hinsicht den kommenden<br />

Monaten entgegen?<br />

Skjeldam: Wir sind froh, dass die Infektionsraten zurückgehen<br />

und die Reisebeschränkungen auf der ganzen Welt gelockert werden.<br />

Die Menschen haben wieder Lust, die Welt zu bereisen und<br />

unsere Touren und Expeditionen sind gut gebucht. Die Zeit während<br />

der Pandemie haben wir genutzt, um unsere Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

voranzutreiben und neue Ansätze für umweltfreundliche<br />

Seereisen zu entwickeln. Diese Bemühungen werden<br />

auch von unseren Gästen sehr geschätzt, die von Natur aus umweltbewusst<br />

sind – sie interessieren sich für die bereisten Regionen<br />

und dafür, wie sie für künftige Reisende erhalten werden können.<br />

Wir haben aber nicht nur unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen erweitert,<br />

sondern konnten auch unser Netzwerk an Expeditions-<br />

Reisezielen ausbauen. Dazu gehört auch eine neue Partnerschaft in<br />

Ecuador. Reisende an Bord unserer Expeditionsschiffe können<br />

sich auf umweltschonende Reisen zu einzigartigen Destinationen<br />

auf der ganzen Welt freuen, mit kleinen Schiffen und einer großen<br />

Anzahl von Ausflügen. Sie zeichnen sich durch besondere Reisemomente<br />

aus und sind stark nachgefragt, sodass wir mit einem gewachsenen<br />

Angebot gestärkt aus der Pandemie zurückkehren.<br />

Sie haben die Flotte gerade mit innovativen Neubauten verjüngt.<br />

Welche weiteren Pläne haben Sie – Neubauten, Umbauten, Ankäufe<br />

oder Verkäufe?<br />

Skjeldam: Um unsere Flotte zu verjüngen und die grünen Upgrades<br />

so nachhaltig wie möglich durchzuführen, setzen wir auf<br />

Umrüstung. Die Postschiffe haben eine lange Lebensdauer, und<br />

mit unseren Modernisierungen können sie noch umweltfreundlicher<br />

betrieben werden.<br />

Was kann man sich konkret darunter vorstellen?<br />

Skjeldam: Drei der sieben Postschiffe bauen wir zu Hybridschiffen<br />

um. Als erstes wird die »Richard With« mit neuen Motoren<br />

und großen Batteriepaketen ausgestattet. Sie soll bis August wieder<br />

an der norwegischen Küste in Betrieb genommen werden.<br />

Anschließend folgen die Postschiffe »Kong Harald« und »Nordlys«.<br />

Die Modernisierungen beinhalten auch neue SCR-Anlagen<br />

und werden bis 2023 abgeschlossen sein. Die norwegische Küste<br />

bietet großartige Möglichkeiten für die Nutzung nachhaltiger Infrastruktur<br />

und grüner Energie, wir haben dort den idealen<br />

Standort, um neue umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln.<br />

Abstract: Coastal culture and Hurtigruten DNA<br />

The legendary Norwegian shipping company Hurtigruten celebrates<br />

its 130th anniversary. In an exclusive Interview with<br />

<strong>HANSA</strong>, CEO Daniel Skjeldam talks about mail and passenger<br />

ships, new technologies and competitors, as well as homework,<br />

hurdles and voyages into sensitive ecosystems.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

33


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Anhand vieler alter und etwas unscharfer Bilder lässt sich die Entwicklung der Reederei nachvollziehen<br />

Das sieht im globalen Einsatz der Expeditionsschiffe anders aus,<br />

die ja gerade in entlegenere Gebiete fahren, wo die Versorgung<br />

mit alternativen Energien deutlich schwieriger ist ...<br />

Skjeldam: Hier sind die Rahmenbedingungen für die Treibstofflogistik<br />

vor Ort ganz anders. Wir sind sehr stolz auf unsere drei<br />

Expeditionsschiffe mit Hybridantrieb, und wir werden uns auch<br />

in Zukunft auf kleine Schiffe mit Hybridmotoren konzentrieren.<br />

Die Hurtigruten Group arbeitet daran, die besten technologischen<br />

Lösungen für die unterschiedlichen Herausforderungen<br />

zu entwickeln.<br />

Welche technologischen Schwerpunkte wollen Sie künftig setzen?<br />

Skjeldam: Unser Ziel ist es, alle Schiffe emissionsfrei zu betreiben<br />

– eine passende technologische Lösung gibt es aber leider noch<br />

nicht. Es ist schwierig zu entscheiden, welche Antriebsart langfristig<br />

am umweltfreundlichsten ist. LNG gilt beispielsweise als<br />

grüner und nachhaltiger Treibstoff und wird von vielen anderen<br />

Unternehmen in der Schifffahrtsbranche genutzt, es verursacht<br />

aber hohe Methanemissionen. Wir konzentrieren uns derzeit auf<br />

Hybridmotoren und SCR-Anlagen, aber wir arbeiten weiter daran,<br />

unsere Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Die<br />

Hurtigruten Group befindet sich auf einem guten Weg zu emissionsfreien<br />

Postschiffen. Deshalb kooperieren wir mit zukunftsorientierten,<br />

renommierten wissenschaftlichen Partnern, beispielsweise<br />

wie gesagt mit dem Forschungsinstitut SINTEF .<br />

Sie haben mit Havila Kystruten neue Konkurrenz im traditionellen<br />

Geschäft. Welche – ideelle und wirtschaftliche – Bedeutung<br />

hat dieses Aktivität für Sie an der norwegischen Küste noch und<br />

ist ein Rückzug aus diesem Geschäft eine Option?<br />

Skjeldam: Hurtigruten ist das Original an der norwegischen<br />

Küste. Es ist unser Zuhause. Seit fast 130 Jahren verbinden wir die<br />

Gemeinden an der norwegischen Küste, und die Norweger verlassen<br />

sich auf unseren Liniendienst. Hurtigruten und die Schiffe<br />

unserer Flotte sind längst Teil der norwegischen Kultur, außerdem<br />

unterstützen wir die Wirtschaft vor Ort. Wir sind nicht nur<br />

langjähriger zuverlässiger Betreiber der Postschiffe, sondern setzen<br />

uns auch für den Schutz unserer geliebten Küste ein. Wir wollen<br />

zeigen, dass die Postschiffroute die umweltfreundlichste Seereise<br />

der Welt werden kann, und mit diesen Werten und Zielen<br />

werden wir auch weiterhin die Postschiffroute befahren.<br />

Expeditions-Seereisen und besondere Reiseerlebnisse sind derzeit<br />

sehr beliebt. Wohin wird sich die Branche Ihrer Meinung nach<br />

entwickeln?<br />

Skjeldam: Der Trend geht zum umweltbewussten Reisen, wir sehen<br />

eine steigende Nachfrage nach individuellen, authentischen<br />

Reiseerlebnissen. Wir freuen uns, dass immer mehr Gäste dem<br />

Massentourismus entkommen wollen. Viele haben den Wunsch,<br />

ihre Umgebung genauer zu erkunden und mehr Hintergrundinformationen<br />

zu erfahren. Genau das bieten wir.<br />

Welche Rolle will Hurtigruten bei dieser Entwicklung spielen?<br />

Skjeldam: Auf unseren kleinen Expeditionsschiffen und mit kleinen<br />

Gruppen können wir unseren Gästen ein einzigartiges Reiseerlebnis<br />

bieten. Die kleineren Schiffe sind auch umweltfreundlicher,<br />

was vor allem in entlegenen Regionen wichtig ist.<br />

Wir hoffen, dass dieser Ansatz, individuelle und nachhaltige Reisen<br />

anzubieten, als gutes Beispiel für andere Reiseveranstalter<br />

dient.<br />

Nicht jeder ist der Meinung, dass Schiffsreisen in sensible Gebiete<br />

wie die arktischen Gewässer geboten oder ökologisch sinnvoll<br />

sind. Sie werden es aber weiterhin tun?<br />

Skjeldam: Abgelegene Gebiete wie die Arktis und Antarktis so<br />

schonend wie möglich zu erkunden, hat für uns oberste Priorität.<br />

Wir halten uns an strenge Vorschriften, um diese besonderen<br />

Regionen zu schützen. Hurtigruten Expeditions ist beispielsweise<br />

Gründungsmitglied der AECO, deren Ziel es ist,<br />

dass Seereisen in der Arktis nur mit höchsten Standards für<br />

Umwelt- und Naturschutz durchgeführt werden. Diese strengen<br />

Vorschriften sind uns wichtig, um Umwelt und Tiere nicht<br />

zu stören und sie für künftige Generationen zu schützen und<br />

zu erhalten. Außerdem nutzen wir unsere Reisen in die Polarregionen<br />

auch für wissenschaftliche Zwecke: Mit den Science<br />

Centern bieten wir Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte<br />

direkt an Bord durchzuführen. Es ist besonders<br />

wichtig für die fragilen und vom Klimawandel bedrohten<br />

Ökosysteme, dass wir in diesen schwierigen Zeiten<br />

unser Wissen über die Natur vertiefen. Die Expeditionen in die<br />

Polarregionen folgen den Spuren der großen Entdecker und<br />

sind Teil der DNA von Hurtigruten, genauso wie der Schutz<br />

unserer Umwelt.<br />

34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Wo hat Hurtigruten Ihrer Meinung nach noch Hausaufgaben zu<br />

erledigen und wie wollen Sie diese angehen?<br />

Skjeldam: Die gesamte Branche muss umweltfreundlicher werden.<br />

Wir sehen uns als Vorreiter und Pionier in Sachen nachhaltige<br />

Seereisen und hoffen, auch anderen Unternehmen ein<br />

Beispiel zu sein. Es gibt viele kleine Maßnahmen, die nicht allzu<br />

schwierig umzusetzen sind, aber von den Gästen sehr geschätzt<br />

werden, zum Beispiel die weitgehende Vermeidung von Einwegplastik.<br />

Diese Dinge haben einen Domino-Effekt, weil sie auch<br />

das Bewusstsein der Gäste stärken. Unsere Gäste leisten mit großer<br />

Begeisterung einen aktiven Beitrag, zum Beispiel mit Strandsäuberungen.<br />

Und wir sind stolz darauf, weiter auf das erste<br />

emissionsfreie Postschiff hinzuarbeiten. Das ist eine Herausforderung,<br />

aber gemeinsam mit SINTEF sind wir zuversichtlich,<br />

dieses Ziel zu erreichen.<br />

Es liegt in unserer Verantwortung, die Schiffe so nachhaltig und<br />

umweltfreundlich wie möglich zu bauen. Deshalb investieren wir<br />

weiter in Technologien: Wir wollen neue Lösungen zur Verringerung<br />

der Kohlenstoffemissionen finden. Unser Ziel ist es, bis<br />

2050 emissionsfrei zu sein.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Welche Schlagzeile würden<br />

Sie gerne zum 150. Jahrestag lesen?<br />

© Hurtigruten<br />

Auch in Hamburg ist Hurtigruten immer wieder zu Gast<br />

Skjeldam: Unser 150-jähriges Jubiläum ist im Jahr 2043. Wir planen,<br />

bis 2030 das erste emissionsfreie Postschiff in Betrieb zu<br />

nehmen, deshalb würde ich mir wünschen, dass bis dahin die gesamte<br />

Flotte der Postschiffroute folgt. Es wäre großartig, wenn<br />

wir die Route zum weltweit ersten emissionsfrei betriebenen Liniendienst<br />

zur See machen könnten. Insofern: Der emissionsfreie<br />

Betrieb wäre ein wahr gewordener Traum. Es ist ehrgeizig, aber<br />

ein Ziel, für das sich der Aufwand lohnt.<br />

Interview: Michael Meyer<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

<br />

<br />

35


130 JAHRE HURTIGRUTEN – CHRONIK<br />

1908 1937<br />

1896<br />

1898<br />

1893<br />

Kapitän Richard With richtet<br />

einen Dampfschiffdienst ein, der<br />

Nord- und Südnorwegen<br />

verbindet – Hurtigruten.<br />

With eröffnet ein Hotel auf<br />

Spitzbergen, die Hurtigruten<br />

»Sportman’s Route« zwischen<br />

Hammerfest und Svalbard<br />

wird mit DS »Lofoten« in Betrieb<br />

genommen.<br />

Die Route entlang der norwegischen<br />

Küste wird nach Süden hin<br />

ausgedehnt und umfasst nunmehr<br />

auch die Hafenstadt Bergen mit<br />

einer Abfahrt pro Woche.<br />

Kirkenes nahe der russischen Grenze<br />

wird der nördliche Wendepunkt<br />

der Küstenreise.<br />

1922<br />

Der Archipel der Lofoten<br />

und die Vesterålen werden<br />

regelmäßig angelaufen.<br />

DS »Dronning Maud« ist das<br />

erste Schiff mit Kabinen, die mit<br />

fließendem Wasser und einem<br />

eigenen Belüftungssystem<br />

ausgestattet sind.<br />

1925<br />

1936<br />

Täglich verlässt ein Schiff den<br />

Hafen von Bergen. Jedes Jahr<br />

reisen mehr als 230.000 Gäste<br />

und Passagiere an Bord der<br />

aus insgesamt 14 Schiffen<br />

bestehenden Flotte.<br />

Alle Hurtigruten-Schiffe werden mit<br />

einem Funksender ausgestattet.<br />

1964<br />

MS »Lofoten« wird in Dienst<br />

gestellt. Nach 55 Jahren, in denen<br />

sie jede Saison die norwegische<br />

Küste befahren hat, wird im<br />

Dezember 2020 ihr täglicher<br />

Dienst zwischen Bergen und<br />

Kirkenes eingestellt.<br />

1968<br />

1952<br />

Seit 1949 ist die Flotte um sieben<br />

neue Schiffe gewachsen. Die gesamte<br />

Flotte transportiert 500.000 Passagiere<br />

pro Jahr. Die Unterscheidung<br />

zwischen verschiedenen Klassen<br />

wird abgeschafft.<br />

Hurtigruten nimmt in den<br />

Sommermonaten eine Expressroute<br />

nach Spitsbergen in Betrieb.<br />

Der Stolz der Reederei: Das Hybrid-Programm<br />

Ausflüge gehören fast schon zum Standard bei Hurtigruten-Reisen<br />

36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


130 JAHRE HURTIGRUTEN – CHRONIK<br />

2017<br />

1982/83<br />

Die neuen Schiffe MS »Vesterålen, MS<br />

»Midnatsol« und MS »Narvik«<br />

ersetzen ältere Schiffe. »Midnatsol« ist<br />

das erste unserer Schiffe mit einer<br />

Seitenluke für einfacheres Be- und<br />

Entladen.<br />

2010<br />

Zusätzlich zur Erkundung Grönlands<br />

und der Gewässer der Antarktis nimmt<br />

MS »Fram« den Betrieb entlang der<br />

Küste von Spitzbergen auf.<br />

Hurtigruten übernimmt im Rahmen<br />

eines Neubau-Auftrags für zwei<br />

Schiffe 40 % der Anteile an der norwegischen<br />

Kleven-Werft. Ein Jahr<br />

später werden 100 % übernommen.<br />

2019 zieht man sich schließlich bei<br />

der Werft wieder zurück<br />

2001<br />

MS »Lofoten« wird von der<br />

norwegischen Direktion für<br />

kulturelles Erbe ein Schutzstatus<br />

verliehen.<br />

2002<br />

MS »Nordnorge« fährt erstmals zur antarktischen<br />

Halbinsel. Zwei neue Schiffe, MS<br />

»Trollfjord« und MS »Finnmarken«, treten<br />

ihre Jungfernreise entlang der norwegischen<br />

Küste an.<br />

20<strong>07</strong><br />

Das neue Expeditionsschiff<br />

MS »Fram« wird von Kronprinzessin<br />

Mette-Marit in Oslo feierlich getauft,<br />

bevor es seine Jungfernreise<br />

nach Grönland antritt.<br />

2011<br />

Die Reise von MS »Nordnorge« in den<br />

Norden von Bergen nach Kirkenes<br />

vom 15. bis zum 22. Juni wird live im<br />

norwegischen Fernsehen übertragen.<br />

Mit einer Dauer von 134 Stunden, 42<br />

Minuten und 45 Sekunden schafft es<br />

die Übertragung ins Guinness Buch<br />

der Rekorde als weltweit längste<br />

Liveübertragung.<br />

2016<br />

2015<br />

Hurtigruten erweitert seine<br />

Flotte um ein Entdeckerschiff.<br />

Die weltweite Flotte besteht<br />

nun aus 13 Schiffen.<br />

Hurtigruten verdoppelt seine Kapazität<br />

in der Antarktis. Jetzt verbringen sowohl<br />

MS »Fram« als auch MS »Midnatsol«<br />

den Winter in den antarktischen<br />

Gewässern.<br />

2018<br />

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens<br />

werden alle unnötigen Einweg-<br />

Kunststoffe von Bord der gesamten<br />

Flotte sowie aus Restaurants und<br />

Hotels verbannt.<br />

2020<br />

2019<br />

Hurtigruten erweitert die Flotte<br />

mit dem weltweit ersten Hybrid-<br />

Expeditionsschiff MS »Roald<br />

Amundsen«.<br />

Infolge der Corona-Pandemie muss<br />

auch Hurtigruten zwischenzeitlich<br />

alle Routen stil- und alle Schiffe<br />

aufllegen, kann aber größere<br />

finanzielle Schwierigkeiten<br />

abwenden und den Betrieb wieder<br />

aufnehmen<br />

Umbauten und Refits sollen die Flotte auf »aktuellem Stand« halten<br />

© Hurtigruten<br />

Bei der Kleven-Werft ist Hurtigruten mittlerweile wieder ausgestiegen<br />

© Meyer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

37


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Abwasser-Lücken im Fokus der Regulierer<br />

Grau- und Schwarzwasser in Polargebieten, Waschwasser und Ladungsrückstände – ein<br />

stetig bearbeitetes Feld, in dem es aber noch Regulierungslücken gibt. Derzeit laufen zwei<br />

Forschungsvorhaben in Deutschland. Auch bei der IMO steht die Thematik auf der Agenda<br />

Die stärkere wirtschaftliche und touristische<br />

Nutzung der polaren Gewässer hat Einfluss<br />

auf die Meeresumwelt<br />

Grau- und Schwarzwasser durch Schiffe<br />

in den Polargebieten – Umfang, Auswirkungen<br />

und Regelungsoptionen« beauftragt.<br />

Das Vorhaben wird von einem<br />

Partnerverbund bearbeitet zu dem auch<br />

das Prüfinstitut für Abwassertechnik<br />

PIA, der Lehrstuhl für internationales<br />

Seerecht und Umweltrecht, Völkerrecht<br />

und Öffentliches Recht an der Fakultät<br />

für Rechtswissenschaft der Universität<br />

Hamburg, das Institut für nachhaltige<br />

Aktivitäten auf See (Inasea) sowie das<br />

Unternehmen Ankron Water Services<br />

gehört.<br />

Ziel des Projektes ist es, Daten und Informationen<br />

über das Aufkommen von<br />

Schwarz- und Grauwasser an Bord von<br />

Schiffen in den Polargebieten zu sammeln,<br />

um entlang der arktischen und antarktischen<br />

Schifffahrtsrouten die Auswirkungen<br />

auf die Meeresumwelt, die mit<br />

den Einleitungen von jenem Schwarzund<br />

Grauwasser verbunden sind, besser<br />

bewerten zu können. Hierzu werden in<br />

einem ersten Schritt Ergebnisse veröffentlichter<br />

Studien zu Abwassereinleitungen<br />

in die Meeresumwelt ausgewertet.<br />

Diese Daten werden durch weitere Beprobungen<br />

an Bord von Schiffen in Arktis<br />

und Antarktis ergänzt. Das Augenmerk<br />

liegt auf Schadstoffen und Verunreinigungen,<br />

die typischerweise im<br />

Grauwasser vorkommen.<br />

Die Arktis und Antarktis sind mit ihren<br />

empfindlichen Ökosystemen<br />

besonders schützenswert. Dem gegenüber<br />

steht ein wachsendes wirtschaftliches<br />

und touristisches Interesse<br />

an diesen Regionen. So hat sich nach Angaben<br />

des internationalen Verbandes der<br />

Reiseveranstalter mit Zielgebiet Antarktis<br />

(IAATO) die Besucherzahl in der Südpolregion<br />

in den letzten zehn Jahren mehr<br />

als verdoppelt. Die damit einhergehende<br />

Zunahme des touristischen Schiffsverkehrs<br />

– und in der Arktis auch des<br />

Frachtverkehres – geht mit höheren Belastungen<br />

und größeren Risiken für Verschmutzungen<br />

aus verschiedenen Quellen<br />

des Schiffsbetriebes einher. Dazu gehört<br />

auch die Einleitung von Grau- und<br />

Schwarzwasser durch Schiffe.<br />

Das Umweltbundesamt (UBA) hat dazu<br />

das Prüf- und Entwicklungsinstitut<br />

für Abwassertechnik an der RWTH Aachen<br />

mit der Durchführung des Forschungsvorhabens<br />

»Einleitung von<br />

© Heino Winter<br />

Deutsche Arktispolitik<br />

Die international geltenden Anforderungen<br />

des »Polar Codes« an das<br />

Einleiten von Abwasser beziehen sich auf<br />

die IMO-Regulierung Marpol Annex IV<br />

und betreffen ebenfalls lediglich<br />

Schwarzwasser. Zwar existieren mit Blick<br />

auf die Arktis zum Teil nationale Regelungen,<br />

wie beispielsweise in Kanada<br />

und Alaska für den Umgang mit Grauwasser<br />

an Bord von Schiffen. International<br />

verbindliche Regelungen zu Grauwasser<br />

und dessen Einleitung in das Meer<br />

gibt es bislang allerdings nicht.<br />

Anhand der Projektergebnisse sollen<br />

Rückschlüsse auf mögliche Auswirkungen<br />

der durch Schiffe ver-<br />

38 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Abstract: Sewage regulation gaps in focus<br />

Grey and black water in polar regions, wash water and cargo residues – a field that is<br />

constantly being worked on, but where there are still regulatory gaps. Two research projects<br />

are currently underway in Germany. The topic is also on the agenda of the International<br />

Maritime Organization (IMO).<br />

ursachten Verschmutzungen auf die<br />

Meeresumwelt und die Flora und Fauna<br />

der Polargebiete gezogen werden. Diese<br />

sollen dazu beitragen, die Wirkungen<br />

von Abwassereinleitungen im Genehmigungsprozess<br />

nach dem Umweltschutzprotokoll-Ausführungsgesetz<br />

(AUG)<br />

besser bewerten zu können.<br />

Das Forschungsprojekt soll eine fachliche<br />

Grundlage für die Umsetzung der<br />

2019 von der Bundesregierung verabschiedeten<br />

»Leitlinien deutscher Arktispolitik«<br />

bieten, in welchen sich<br />

Deutschland zu einem konsequenten Klima-<br />

und Umweltschutz als wesentliches<br />

Element deutscher Arktispolitik bekennt.<br />

Des Weiteren sollen mögliche Handlungsoptionen<br />

und rechtliche Regelungsvorschläge<br />

erarbeitet werden. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse können im Rahmen<br />

der IMO und der Antarktisvertragsstaatenkonferenzen<br />

(ATCM) eingebracht<br />

werden.<br />

Ein weiteres Forschungsvorhaben beschäftigt<br />

sich mit der Verringerung des<br />

Eintrags von Ladungsrückständen fester<br />

Massengüter ins Meer.<br />

Die Seeschifffahrt ist für Deutschland<br />

als hochindustrialisiertes Land von besonderer<br />

Bedeutung für den Außenhandel<br />

und für die Versorgung mit Rohstoffen.<br />

Die meistbeförderten Güter in<br />

der deutschen Seeschifffahrt sind Kohle,<br />

rohes Erdöl und Erdgas, gefolgt von Erzen,<br />

Steinen und Erden sowie chemischen<br />

Erzeugnissen.<br />

Das internationale Meeresschutz-<br />

Abkommen Marpol adressiert bekanntlich<br />

den Schutz der Meeresumwelt vor<br />

negativen Einflüssen durch die Seeschifffahrt.<br />

Dies beinhaltet auch die Entsorgung<br />

von Ladungsresten fester Massengutladungen<br />

in Anlage V »Verhütung der<br />

Verschmutzung durch Müll« des Übereinkommens.<br />

Ladungsreste fester Massengutladungen<br />

fallen als Feststoffe sowie als<br />

Bestandteil von Waschwasser an. Prinzipiell<br />

dürfen von Schiffen keine Ladungsreste<br />

von Stoffen ins Meer gelangen, die<br />

als schädigend für die marine Umwelt<br />

eingestuft sind. Darüber hinaus sind Einleitungen<br />

von Ladungsrückständen, die<br />

als nicht-schädigend eingestuft sind, in<br />

Sondergebieten nur in Ausnahmefällen<br />

erlaubt. Sowohl die Nord- als auch die<br />

Ostsee sind Sondergebiete. Dementsprechend<br />

sind in deutschen Häfen Auffangeinrichtungen<br />

für diese Abfälle vorzuhalten.<br />

Auffangeinrichtungen in Häfen<br />

Das Erreichen eines guten Umweltzustands<br />

der europäischen Meere ist<br />

auch das Ziel der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie<br />

(MSRL). Im Rahmen der<br />

MSRL-Maßnahmen des zweiten Zyklus<br />

<strong>2022</strong>–2027 wurde PIA vom Bundesamt<br />

für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />

(BSH) mit der Durchführung eines<br />

Projektes zur »Evaluierung von Auffangeinrichtungen<br />

und Entsorgungsbedingungen<br />

von Ladungsrückständen<br />

fester Massengüter« beauftragt. Das<br />

Projekt ist eine zusätzliche Maßnahme<br />

zur Erreichung oder Erhaltung des guten<br />

Umweltzustands, die auf bestehendes<br />

EU-Recht oder bestehende<br />

internationale Vereinbarungen aufbaut,<br />

aber über die dort festgelegten<br />

Anforderungen hinausgeht. Ziel des<br />

Projektes ist es, anhand der Forschungsergebnisse<br />

Strategien zur Vermeidung<br />

des Eintrags von Ladungsrückständen<br />

fester Massengüter in das<br />

Meer durch ihre Entsorgung in den Häfen<br />

zu entwickeln.<br />

Das Projekt beinhaltet:<br />

• die Erfassung der bestehenden Auffangeinrichtungen<br />

in deutschen Häfen<br />

für Ladungsreste fester Massengüter<br />

einschließlich derer für<br />

Waschwasser, das diese Ladungsreste<br />

enthält,<br />

• die Ermittlung gegebenenfalls bestehender<br />

Hindernisse bei der Entsorgung<br />

der Ladungsreste sowohl<br />

auf Seiten der Häfen als auch auf<br />

Seiten der Schiffe und<br />

• die Erarbeitung entsprechender<br />

Maßnahmen und Handlungsoptionen<br />

hieraus.<br />

Das Forschungsvorhaben wird durch<br />

ein interdisziplinär aufgestelltes Projektteam<br />

bearbeitet. Die Mitglieder rekrutieren<br />

sich aus Experten in den Be-<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

39


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Im Geschäft der Bulk-Schifffahrt geht es unter anderem um Waschwasser,<br />

dass im Hafenbetrieb bei Löscharbeiten anfallen kann<br />

© Köster / Ankron Water Services<br />

reichen Entsorgungsmanagement<br />

(land- und schiffseitig), für internationales,<br />

europäisches und deutsches<br />

Seerecht und Umweltrecht (einschließlich<br />

umweltbezogenen Schifffahrtsrechts)<br />

und für Seeverkehr, Nautik und<br />

Logistik.<br />

Neben dem PIA-Institut gehören<br />

zum Projekt wiederum das Prüf- und<br />

Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik<br />

an der RWTH Aachen und der<br />

Lehrstuhl für internationales Seerecht<br />

und Umweltrecht, Völkerrecht und Öffentliches<br />

Recht an der Fakultät für<br />

Rechtswissenschaft der Universität<br />

Hamburg. Zudem wird das Projekt<br />

durch ein Experten-Panel begleitet.<br />

Das Forschungsvorhaben soll dabei<br />

den Konkretisierungs- und Änderungsbedarf<br />

von Marpol Annex V<br />

ermitteln und der IMO bei Vorliegen<br />

der notwendigen Erkenntnisse einen<br />

Vorschlag für einen neuen Arbeitsauftrag<br />

für den Ausschuss zum Schutz der<br />

Meeresumwelt (MEPC) unterbreiten,.<br />

So soll der identifizierter Konkretisierungs-<br />

und Änderungsbedarf<br />

zur Diskussion gestellt werden. Das<br />

Projekt kann damit auch für diese<br />

Maßnahme auf Ebene der zwischenstaatlichen<br />

Helsinki-Kommission (Helcom),<br />

die sich den Schutz der Meeresumwelt<br />

in der Ostsee auf die Fahne geschirben<br />

hat, wertvolle Erkenntnisse<br />

liefern beziehungsweise die deutsche<br />

Beteiligung an der Umsetzung des neuen<br />

Baltic Sea Action Plan (BSAP) effektiv<br />

unterstützen.<br />

Autor: Markus Joswig<br />

PIA – Prüfinstitut für<br />

Abwassertechnik GmbH<br />

INITIATIVE BEI DER IMO<br />

Wird Verklappung von Klärschlamm-Abwasser verboten?<br />

Ein weltweites Verbot der Verklappung von Klärschlamm-<br />

Abwasser im Meer ist einen Schritt näher gerückt, nachdem<br />

der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO ein Vorschlag<br />

zur Änderung des Londoner Protokolls von 1996 über<br />

die Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen<br />

von Abfällen vorgelegt wurde. Die IMO teilte dazu<br />

kürzlich mit: »In der Vergangenheit hat eine beträchtliche Anzahl<br />

von Staaten die Verklappung dieser Abfälle im Meer erlaubt.<br />

Nach dem Londoner Protokoll ist jede Verklappung<br />

verboten, mit Ausnahme von »möglicherweise annehmbaren<br />

Abfällen.« Der von Südkorea und Mexiko vorgelegte Vorschlag<br />

sieht eine Änderung des Anhangs vor, um Klärschlamm<br />

aus der Liste der zulässigen Abfälle zu streichen.<br />

Sollte der Vorschlag von den Vertragsparteien angenommen<br />

werden, wäre die Verklappung weltweit verboten.<br />

Die IMO-Mitglieder waren sich den Angaben zufolge bereits<br />

auf ihrer letzten Sitzung im Oktober 2021 einig, dass es<br />

genügend Beweise und Gründe für eine Änderung von Anlage<br />

1 des Londoner Protokolls gibt. Eine Überprüfung ergab,<br />

dass diese Praxis in den letzten Jahrzehnten erheblich<br />

zurückgegangen ist, dass sie bereits durch viele regionale<br />

Übereinkommen und innerstaatliche Rechtsvorschriften<br />

verboten ist und dass es Alternativen für die Verwendung<br />

des Klärschlamms gibt.<br />

Das nächste Treffen ist für Oktober dieses Jahres geplant.<br />

Sollte die Änderung dort angenommen werden, würde sie<br />

100 Tage nach ihrer Verabschiedung in Kraft treten.<br />

Das Londoner Protokoll war am 24. März 2006 in Kraft<br />

getreten. Derzeit gibt es 53 Vertragsparteien. Die Verabschiedung<br />

des Londoner Übereinkommens von 1972 jährt<br />

sich 2020 indes bereits zum 50. Mal. Es sei der »erste globale<br />

Vertrag« gewesen, in dem anerkannt wurde, dass die Ozeane<br />

nicht länger als Abladeplatz für jegliche Art von Abfall dienen<br />

dürfen, so die IMO. In den 1990er Jahren wurden Verbote<br />

für die Verklappung von radioaktiven Abfällen im Meer<br />

und von Industrieabfällen erlassen. Mit dem Protokoll von<br />

1996 wurde ein vorsorgender Ansatz eingeführt und von einer<br />

Verbotsliste zu einer kleineren Liste mit erlaubten Stoffen<br />

übergegangen. Seitdem haben sich das Londoner Übereinkommen<br />

und das Protokoll weiterentwickelt, um neu entstehende<br />

Technologien zu regeln, darunter die Kohlenstoffbindung<br />

und das marine Geoengineering.<br />

<br />

40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

SEA CLOUD SPIRIT<br />

Eine Legende unserer Zeit<br />

39,90 €<br />

ISBN 978-3-7822-1510-7<br />

Direkt bei uns bestellen auf<br />

koehler-mittler-shop.de<br />

oder telefonisch unter<br />

040/70 70 80 322<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

41<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

German marine suppliers – trends and technologies<br />

TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:<br />

This section within the <strong>HANSA</strong> magazine features brief updates on technical<br />

developments, innovations and market launches from the powerful marine equipment<br />

industry organised in its association VDMA<br />

Jörg Mutschler, Managing Director, VDMA –<br />

Marine Equipment and Systems<br />

© VDMA<br />

The changing geopolitical situation is<br />

now also affecting business in the exportoriented<br />

German shipbuilding and offshore<br />

supply industry. Good order backlogs<br />

and new projects cannot hide the fact<br />

that supply chain problems worldwide are<br />

also hampering our industry in the production,<br />

assembly and delivery of its components<br />

and systems.<br />

Many individual solutions that allow<br />

for a temporary improvement of the situation<br />

are costly and not designed for the<br />

long term. We very much hope that the<br />

global supply chains will recover as<br />

quickly as possible.<br />

Particularly in the face of the challenges<br />

posed by the global goal of climate-neutral<br />

transport, German maritime machinery<br />

manufacturers are the enablers of<br />

national and international shipbuilding.<br />

In addition to intelligent propulsion concepts,<br />

it is still a matter of implementing<br />

new digital solutions. Many companyspecific<br />

innovations of the shipbuilding<br />

and offshore supply industry add up to a<br />

collection of products and systems that<br />

can quickly advance climate-neutral<br />

transport. Outstanding examples for the<br />

industry can be found on the following<br />

pages.<br />

At the same time, we are already looking<br />

forward to the direct exchange and inspiring<br />

climate at SMM <strong>2022</strong> in September.<br />

Visit us in Hall A1 Stand 520.<br />

The VDMA, Europe’s largest industrial association,<br />

represents approx. 3,400 German<br />

and European companies in the engineering<br />

and plant construction sector. VDMA –<br />

Marine Equipment and Systems represents<br />

the export-oriented maritime sector serving<br />

the global markets of<br />

shipping, shipbuilding<br />

and the offshore<br />

oil & gas industry.<br />

Industry and Business Events<br />

ONS<br />

29 August – 01 September |<br />

Stavanger, Norwegen<br />

Gastech<br />

5 – 8 September | Milano, Italy<br />

VDMA Marine Equipment and<br />

Systems – General Meeting<br />

5 September | Hamburg, Germany<br />

SMM<br />

6 – 9 September | Hamburg,<br />

Germany<br />

OGA<br />

13 – 15 September | Kuala Lumpur,<br />

Malaysia<br />

KIOGE<br />

28 – 30 September | Almaty,<br />

Kazakhstan<br />

German business initiation tour<br />

Japan<br />

16 – 21 October | Tokyo/Imabari,<br />

Japan<br />

FLIBS<br />

26 – 30 October | Fort Lauderdale,<br />

USA<br />

ADIPEC<br />

31 October – 3 November |<br />

Abu Dhabi, V.A.E.<br />

OSEA<br />

15 – 17 November | Marina Bay<br />

Sands, Singapur<br />

INMEX China<br />

1 – 3 December | Guangzhou,<br />

China<br />

Marintec China<br />

7 – 10 December | Shanghai, China<br />

For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 <strong>07</strong>0<br />

42 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


© VDMA<br />

VDMA DELEGATION<br />

Autonomous shipping in focus<br />

The participants of the VDMA-delegation in Trondheim<br />

To learn more about current trends in<br />

digital and autonomous shipping, a group<br />

of German maritime suppliers travelled to<br />

Trondheim, Norway, as part of a business<br />

initiation trip. The trip, which took place<br />

from 12 to 15 June, was initiated by the<br />

industry association VDMA and organised<br />

by AHK Norway. The focus was on<br />

maritime digitalisation and developments<br />

for autonomous shipping.<br />

»There are many opportunities for partnerships<br />

in this environment between<br />

German and Norwegian companies and<br />

institutions, as this trip also showed very<br />

impressively,« summarised the VDMA.<br />

The three-day delegation trip led to the<br />

maritime high-tech hub of Trondheim,<br />

where Norway‘s research and development<br />

activities for digital and autonomous<br />

shipping are concentrated. Numerous<br />

innovative maritime companies<br />

have settled here in the vicinity of the<br />

NTNU university. Presentations by Norwegian<br />

experts and contacts on digital<br />

topics were the focus of the programme<br />

for the German participants. At various<br />

stops in Trondheim, »the targeted and<br />

unbiased approach of Norwegian researchers<br />

and companies to this topic of<br />

the future was particularly impressive«,<br />

the association emphasized.<br />

The delegation group also had the opportunity<br />

to have the autonomous test<br />

ferry »milliAmpere2« explained in detail<br />

on a »test drive« and to get to know the<br />

research and development activities<br />

around digitalisation, autonomy and security.<br />

Individual appointments with<br />

Norwegian companies and institutions<br />

followed for the participants. <br />

Kör ting<br />

ejectors<br />

for the<br />

shipbuilding<br />

industry<br />

SMM HAMBURG<br />

06.09. - 09.09.<strong>2022</strong><br />

HALL A2 | BOOTH A2.133<br />

trouble-free<br />

operation for life!<br />

The group also had the opportunity to test the autonomous ferry »milliAmpere2«<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

43<br />

+ 4 9 5 1 1 2 1 2 9 - 4 4 6 | s a l e s @ k o e r t i n g . d e


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

RAYTHEON ANSCHÜTZ<br />

Navigation equipment for Canadian research vessel<br />

Seaspan ULC, with Thales Canada as the electrical systems integrator,<br />

is building an Offshore Oceanographic Science Vessel<br />

(OOSV) for the Canadian Coast Guard as the country’s new primary<br />

offshore oceanographic science platform. The Kiel-based<br />

company Raytheon Anschütz contributes to this project by delivering<br />

an advanced, sophisticated Synapsis NX integrated navigation<br />

system, including a broad functional range for precise and<br />

safe operation even under demanding OOSV mission scenarios.<br />

»We are pleased that we have again delivered bridge innovations<br />

to a Canadian Coast Guard vessel and have further expanded our<br />

cooperation with our Canadian partners,« the company says.<br />

The scope of delivery includes:<br />

• Eight multifunctional consoles for chart radar, ECDIS and<br />

conning,<br />

• Virtual ECDIS as planning station for navigation and science,<br />

• Radar, ECDIS and conning software of the new NX generation<br />

with user-defined displays and menu structures,<br />

•Customized display of azipod and depth sensors in conning,<br />

• Customized features in radar and ECDIS, adaptable to future<br />

requirements,<br />

• BNWAS system and compliance,<br />

• X- and S-band radars with heating,<br />

Synapsis NX integrates any relevant data and functions of onboard<br />

navigational applications and sensors<br />

• Highly precise auto- and trackpilot NP5400<br />

• redundant system of standard 30 MF gyro compasses, maintenance-free,<br />

based on HRG technology »offering outstanding<br />

stability and durability over lifetime«, the company says. <br />

© BAS<br />

NORIS A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

VEINLAND | SCHNEIDER ELECTRIC<br />

Cooperation on UPS systems<br />

Schneider Electric, one of the leading providers of UPS systems<br />

and data centre infrastructure, is committed to partnershipbased<br />

cooperation and innovation. The potential for value creation<br />

in the IT channel is also shown by the cooperation with<br />

the IT expert for hardware and software products for ship and<br />

shipping systems Veinland.<br />

Technology partnerships with hardware manufacturers and<br />

distributors as well as the support of resellers and IT solution<br />

integrators are part of the commitment to cooperation. Veinland<br />

is specialised in the development and production of hardware<br />

and software for industrial and maritime applications.<br />

It‘s certified electronic systems acquire, distribute and visualise<br />

digital and analogue data from ship operations. The product<br />

range of the maritime technology specialist includes power<br />

supply units, audio and video components, network and cybersecurity<br />

applications as well as data loggers and UPS<br />

systems.<br />

Schneider Electric has been supporting Veinland for several<br />

years now in the development and production of its UPS systems<br />

for shipping. »The uninterruptible power supply assumes<br />

an important function in ship operation, as it protects the digital<br />

ship control and navigation technology from overvoltage damage<br />

and the effects of power fluctuations, thus guaranteeing<br />

safe operation«, the partner emphasize. Veinland ensures the<br />

ship suitability through targeted engineering and appropriate<br />

technical refinement. For the construction of its UPS systems,<br />

the ISO-certified company has relied on close cooperation with<br />

APC by Schneider Electric since its foundation in 2006. To date,<br />

more than 10,000 UPS systems have been refined for ship operation<br />

in accordance with the DNV directive. <br />

44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

CMB.TECH<br />

First MAN hydrogen engines for Crew Transfer Vessel<br />

© MAN Energy Solutions<br />

The workboat »Hydrocat 48« with dual-fuel hydrogen propulsion<br />

Engine room of the »Hydrocat 48«<br />

»Hydrocat 48« is the world‘s first hydrogen-powered workboat. It<br />

is powered by two dual-fuel engines from MAN Engines, which<br />

will go into series production, the manufacturer unveiled recently.<br />

It will deliver two D2862 LE448 twelve-cylinder diesel engines,<br />

each producing 749 kW at 2,100 rpm. They are<br />

IMO Tier III certified and equipped with an SCR exhaust aftertreatment<br />

system. The two V12 engines were prepared by MAN<br />

for dual-fuel operation and supplemented with a hydrogen injection<br />

system by development partner CMB.Tech from Belgium.<br />

The low-emission propulsion system is used on the world‘s first<br />

hydrogen-powered Crew Transfer Vessel (CTV) »Hydrocat 48«,<br />

built by Windcat Workboats shipyard.<br />

»The special thing about our technology is that we use a conventional<br />

diesel engine that does not have to be optimised for hydrogen,«<br />

says Werner Kübler, Head of Development at MAN Engines.<br />

Thus, a proven V12 marine engine is used in which hydrogen<br />

is introduced into the charge air via an adapter and added<br />

to the combustion cycle. The combustion process is started according<br />

to the diesel principle, which requires the injection of<br />

about 5 % diesel fuel. Here, the diesel common rail injection parameters<br />

were optimised for dual fuel operation. <br />

TurnKeyaftertreatmentsolutionsforshipapplications<br />

Exhaust aftertreatment systems and<br />

components for sustainable<br />

environmental protection<br />

www.hjs.com<br />

VALIDATED<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

Wide Power Range<br />

EU-Stage-V-Ready<br />

Remote Control<br />

CRT Particle Filter<br />

SCR DeNOx-Systems<br />

CONTACT: THOMAS VIETH<br />

45<br />

PHONE: +49 2373 987 305 EMAIL: THOMAS.VIETH@HJS.COM


KARRIERE | CAREER<br />

© Wroblewski<br />

Industrie trifft auf Forschung<br />

2020 fiel sie aus. 2021 wurde sie digital veranstaltet. In diesem Jahr hat die<br />

Informationstagung zur Schiffsbetriebsforschung (ISF-Tagung) endlich wieder als<br />

Präsenzveranstaltung an der Hochschule Flensburg stattgefunden. Von Anna Wroblewski<br />

Bereits zum 43. Mal trafen sich am 20. Mai Vertreter aus Industrie<br />

und Forschung, um sich über die aktuellen Trends<br />

des Schiffsbetriebs auszutauschen. Traditionell läutet ein Vorabend-Event<br />

die immer freitags stattfindende<br />

Konferenz ein. »In diesem Jahr<br />

hat der Begrüßungsabend erstmals am Außenforschungsstandort<br />

des Maritimen<br />

Zentrums, direkt an der Flensburger Förde<br />

stattgefunden«, erläutert der Organisator<br />

Michael Thiemke, die Neuerung im Gespräch<br />

mit der <strong>HANSA</strong>, »und das kam bei<br />

unseren Tagungsteilnehmern sehr gut an.«<br />

Die Gäste hatten die Möglichkeit, sich vor<br />

Ort aus erster Hand über die Forschungsaktivitäten<br />

des Maritimen Zentrums zu informieren<br />

und den Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit über die<br />

Schulter zu gucken. Besondere Aufmerksamkeit der Gäste erregte<br />

unter anderem ein neuer MTU-Gas-Forschungsmotor sowie<br />

ein PureteQ-Forschungs-Scrubber an dem Studierende gemeinsam<br />

mit Boll & Kirch an Filtertechnologien für das Waschwasser<br />

forschen.<br />

»Wir wollen nicht nur<br />

Komponentenexpertise<br />

vermitteln, sondern ein<br />

Verständnis für das ganze<br />

Schiffssystem wecken – das<br />

schreiben wir hier groß«<br />

Michael Thiemke<br />

Auch mit dem Verlauf der Tagung selbst zeigte sich Thiemke<br />

sehr zufrieden: »Die ISF-Tagung ist kein Recycling von Vorträgen.<br />

Es ist eine Veranstaltung mit einem sehr hohen Neuigkeitsgehalt.<br />

Dabei zeigt sie ›keine bunten<br />

Zukunftsbilder‹, sondern erprobte Technik.<br />

Und das ist unser Alleinstellungsmerkmal.<br />

Es werden aktuelle Themen präsentiert, die<br />

aber immer einen Bezug zur Praxis haben.«<br />

Und die immer in einem Kontext präsentiert<br />

werden, so der Professor weiter: »Es<br />

geht nicht darum einzelne Komponenten zu<br />

erklären, sondern um ein Gesamtverständnis«.<br />

Das sei auch der Ansatz, den die<br />

Hochschule in der Ausbildung ihrer Studierenden<br />

verfolge: »Wir wollen nicht nur<br />

Komponentenexpertise vermitteln, sondern ein Verständnis für<br />

das ganze Schiffssystem wecken – das schreiben wir hier groß.«<br />

Die Studenten müssten beispielsweise verstehen, dass ein Rumpf<br />

auf einen Turbolader zurückwirkt. Oder die Temperatur im Motor<br />

auf angeschlossenes Equipment, wie Abgasnachbehandlung,<br />

haben kann.<br />

46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


ANZEIGENFORMATE <strong>HANSA</strong><br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 5<br />

tur alit, idis dolesti ssunt. Riberum<br />

erios solorep eribus atiist, cus ex estio<br />

eos nem qui dellaut explia conserf<br />

eruptas con conseni mporeste<br />

conecea ruptiusda commoloritam<br />

rentotate atem quis as aut maionsed<br />

que offctempor sunt re doluptis<br />

quossi anducipsus, ex excessi ad es<br />

nonsedi tasit, utatum consequas ex<br />

eos eos por mil et poris ut untemporpor<br />

sum quunt quia veniendem.<br />

Quibus eos net venisquatus nosam<br />

volum as perumquibus a culpa cullic<br />

totate magnat faceatus quiaepellam<br />

delit es et anda dolorro receper<br />

citias numet haribusa vendiciis<br />

comnihicium ut poribus aut vendere<br />

repro berit estrundita que pratem<br />

que soluptiis earchiciti conseque voles<br />

repudit auda consequatur?<br />

Lorum fugias dolupta tusandi incia<br />

quia doluptatae simpor am eos<br />

et quame offcilis aut aborisci ipsaeprovide<br />

sitatum doluptatem faccum<br />

fugiatur sequides quis alitem<br />

hariam, sandend ictibus mostrum<br />

dolenis rernam as intius, voluptatio.<br />

Nem rerchit ommolup taspis con escitaturent<br />

expliquunt, que quodis et<br />

a et essi nimi, cor aut doluptatibea<br />

nectume ndicaboribus aspernat ma autaquo<br />

vel incto mossimp oratum inulpar<br />

cidipsam expedit landaec aboris et diam,<br />

ium ad eos rem. Nequi con pro odi delique<br />

culluptates dolore quiam eum sustem<br />

doloren ecullore voluptam aut hil<br />

maio. Ita delia vellitaqui que nus.<br />

Di soluptas que nobis reped quat ium<br />

sequid quistib ernatae riorem que non<br />

expe volor re porepuditem hitatur?<br />

Ecti reptas et endestibus.<br />

Aspient laut quiscim fugitio. Imentem<br />

ANZEIGENFORMATE <strong>HANSA</strong><br />

diatus doles raturit incition rerfera ti-<br />

oremp oribeat.<br />

Heni tet faccatendae ne pa simus non-n-<br />

senectate moluptas exerescia dipit volu-<br />

pid quis si to moluptium quiati quodi-<br />

tem quis ditatem remos qui nem. Et que<br />

nus doluptatquo berferumquo incitat que<br />

eostrum duntinciae nosant volupta tem-<br />

qui que planiaerunt eius et, consed que<br />

endaecae solorion exereste debis repu-<br />

dit accupta tatur, con et ad quam, cone-<br />

tur itatiumqui debitam que simpe ilit aut<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 7<br />

ANZEIGENFORMATE <strong>HANSA</strong><br />

Heftformat: A4 210 x 297 mm, Anzeigen, die in den Anschnitt ragen bitte 3 mm Beschnitt<br />

rundum, Satzspiegelt: 181 x 246 mm. Schrift/Text sollte mindestens 5 mm vom Anschnittrand<br />

entfernt sein (Beschnitttoleranz). Andere Formate und Sonderwerbeformen auf Anfrage<br />

utor manuell einfügen u. zuweisen<br />

Lauftext aspiendebis estrum eaquo<br />

maio con nus, ima porum nonseque quo<br />

quisqui occabo. Uciae et et quis sint fu-<br />

gitem eum quam quatur?<br />

Vid eiume landis as idiscite ea quibus,<br />

omnia site mil ipid millantia sit quatur?<br />

Ihit ilibusam re minima velest et<br />

autempe runtioratem quae velicienti<br />

blab ius des eos quo impore eaque sero<br />

et, voluptatur a veliquo conserae nis nimus<br />

quiandiatum aut maionsectus excearum<br />

fugia volo que excerfe riassit ut faccus<br />

nus, conet velit optiore henistibus ut<br />

enis reicatius excessitia quides aliquodio<br />

millam ea nimaiost, conem quasperchit<br />

8 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 1<br />

illabor escius aut offcil liquam nus modi<br />

accuptae porem qui bereic tenisit, esequi<br />

sit quat faccuptur, sint rendit offc te nullorum<br />

faceatur? Quia ne nit quatur apit<br />

re sapelent p quis et eria vendicita plique<br />

nonsequid ut ma corempos eat am, omnimi,<br />

quatem untur rehenit vel inis estio.<br />

Gite ped quasimo luptatio. Pudamus dolora<br />

ipsam quatur?<br />

Ut rae volores et quia dipsae oditatur,<br />

corehen dandis poreptat.<br />

Adionsequi ullam, sit, to et quibus ut<br />

laciist, utempor ehendit rem. Ma eribus<br />

rectias ra conseque vitem resequiatur reruptasped<br />

ma nate late simus velitas estio.<br />

Imentus, qui omnist, sim dendis est<br />

que sedis ra quam autentotatum a es iur,<br />

quosamus essequo min esequia dolores<br />

arcideliquae doluptatqui voluptur ma pe-<br />

ritamus, sumquam vendis deliquee licia<br />

pedi ut minulpa dundandi dolupta<br />

ssitatet<br />

faceptiaecta nihil iusaerfere, omnihil<br />

etur acepudae. Itae conserum quuntiat.<br />

Nihicto exeribus quia simposse laborepudae<br />

ommolli taturer rorerna musament<br />

omnitaquatur ma doloribust verumeturios<br />

elia dem quam invel molupta<br />

dent ipid quia et rem velenistrum reptat<br />

aut as maionsenis imusant od ut peritem<br />

el intia ea voluptur, conectius dolupta<br />

sus et es vit reperit atist, nimenihit fugiae<br />

cullic tem fugia que pratendit eatectio<br />

ANZEIGENFORMATE <strong>HANSA</strong><br />

Heftformat: A4 210 x 297 mm, Anzeigen, die in den Anschnitt ragen bitte 3 mm Beschnitt<br />

rundum, Satzspiegelt: 181 x 246 mm. Schrift/Text sollte mindestens 5 mm vom Anschnittrand<br />

entfernt sein (Beschnitttoleranz). Andere Formate und Sonderwerbeformen auf Anfrage<br />

utor manuell einfügen u. zuweisen<br />

Lauftext aspiendebis estrum eaquo<br />

maio con nus, ima porum nonseque quo<br />

quisqui occabo. Uciae et et quis sint fugitem<br />

eum quam quatur?<br />

Vid eiume landis as idiscite ea quibus,<br />

omnia site mil ipid millantia sit quatur?<br />

Ihit ilibusam re minima velest et<br />

autempe runtioratem quae velicienti<br />

10 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 1<br />

blab ius des eos quo impore eaque sero<br />

et, voluptatur a veliquo conserae nis nimus<br />

quiandiatum aut maionsectus excearum<br />

fugia volo que excerfe riassit ut faccus<br />

nus, conet velit optiore henistibus ut<br />

enis reicatius excessitia quides aliquodio<br />

millam ea nimaiost, conem quasperchit<br />

illabor escius aut offcil liquam nus modi<br />

accuptae porem qui bereic tenisit, esequi<br />

sit quat faccuptur, sint rendit offc te nullorum<br />

faceatur? Quia ne nit quatur apit<br />

re sapelent quis et eria vendicita plique<br />

nonsequid ut ma corempos eat am, omnimi,<br />

quatem untur rehenit vel inis estio.<br />

Gite ped quasimo luptatio. Pudamus dolora<br />

ipsam quatur?<br />

Ut rae volores et quia dipsae oditatur,<br />

corehen dandis poreptat.<br />

lora ipsam quatur?<br />

Ut rae volores et quia dipsae oditatur,<br />

corehen dandis poreptat.<br />

Adionsequi ullam, sit, to et quibus ut<br />

laciist, utempor ehendit rem. Ma eribus<br />

rectias ra conseque vitem resequiatur reruptasped<br />

ma nate late simus velitas estio.<br />

Imentus, qui omnist, sim dendis est<br />

que sedis ra quam autentotatum a es iur,<br />

quosamus essequo min esequia dolores<br />

arcideliquae doluptatqui voluptur ma peritamus,<br />

sumquam vendis delique licia<br />

pedi ut minulpa dundandi dolupta ssitatet<br />

faceptiaecta nihil iusaerfere, omnihil<br />

etur acepudae. Itae conserum quuntiat.<br />

Nihicto exeribus quia simposse laborepudae<br />

ommolli taturer rorerna musament<br />

omnitaquatur ma doloribust verumeturios<br />

elia dem quam invel molupta<br />

dent ipid quia et rem velenistrum reptat<br />

aut as maionsenis imusant od ut peritem<br />

el intia ea voluptur, conectius dolupta<br />

sus et es vit reperit atist, nimenihit<br />

fugiae cullic tem fugia que pratendit eatectio<br />

enduntorum audi consequis sinia<br />

quam et am apelitat expedi optati te cusciur?<br />

Qui num sunt pliquodiatis acerist,<br />

invent qui qui di ut volupti volumendae<br />

porpore cus, omnimus, ne laccat venis<br />

min estiorehent.<br />

Ipsam, quae est dolorum ut ipsam quassim<br />

volestisi ipsant ut as eicient ma dolorrorrum<br />

rem et plabo. Namet rem eriones<br />

totatur, nobitius volupid qui omnisciusti<br />

to optia quas es debitas dollandis utatus<br />

sum quissene quis et eium quam que<br />

il ent faccus aniam laut harum la vit ulparcim<br />

fugiatur, commod eume cuscipic<br />

te mo volorepuda nis raepuda ecerum et<br />

volupta esequi atur andene natinis seque<br />

pration ellentia ius aut adit aut aut ex eris<br />

et explam unt occaepratur rercipsam et,<br />

int alit is dendaer spedissi conseria estiumquid<br />

ut aborerit faccum volorec umquae<br />

pla volut ulpa sam quo que verum<br />

nim re pa de res iusciant.<br />

Nequam, tem. Ut atiatur sedis a nus et,<br />

nate del esequaspe num quis ipic tet fugitatum<br />

rereped itatia dolore, assimpor<br />

antendis molenim illaut auta quis re min<br />

earum escipis ea velessi alitibus, eos nus<br />

ullentur, ut omnitatur moluptatem hil il<br />

ium aborum vid et il most volorest aut<br />

ero mincturior sitam vendit millabo repudae<br />

poris atem nullaciatur reri omnimin<br />

veleserunt.<br />

Pelibearum ellectibus, qui custiis rem<br />

volum dolore, et hil incias eum etur, cum<br />

lanis nihition est, nis asincidunt anderov<br />

itasper ibuscius audi autatur molorerunt<br />

quidit accum estota doluptatia vellit apera<br />

nis at qui consedis ea conem dellup-<br />

turi utaque nobit lam qui ipisqui sitatur<br />

epudaes et ellatum quiatempe nobit rem<br />

as verumqui ni inimus. Rumqui sitation<br />

repedicima vendam ipsam re perions<br />

ectatur alit, idis dolesti ssunt. Riberum<br />

erios solorep eribus atiist, cus ex estio<br />

eos nem qui dellaut explia conserf eruptas<br />

con conseni mporeste conecea ruptiusda<br />

commoloritam rentotate atem quis<br />

as aut maionsed que offctempor sunt<br />

re doluptis quossi anducipsus, ex excessi<br />

ad es nonsedi tasit, utatum consequas<br />

ex eos eos por mil et poris ut untemporpor<br />

sum quunt quia veniendem. Quibus<br />

eos net venisquatus nosam volum as pe-<br />

rumquibus a culpa cullic totate magnat<br />

faceatus quiaepellam delit es et anda dolorro<br />

receper citias numet haribusa vendiciis<br />

comnihicium ut poribus aut vendere<br />

repro berit estrundita que pratem que<br />

soluptiis earchiciti conseque voles repudit<br />

auda consequatur?<br />

Lorum fugias dolupta tusandi incia<br />

quia doluptatae simpor am eos et quame<br />

offcilis aut aborisci ipsaeprovide sitatum<br />

doluptatem faccum fugiatur sequi-<br />

ANZEIGENFORMATE <strong>HANSA</strong><br />

des quis alitem hariam, sandendd ictibus<br />

mostrum dolenis rernam as intius, volup-<br />

tatio. Nem rerchit ommolup taspis con<br />

escitaturent expliquunt, que quodis et a<br />

et essi nimi, cor aut doluptatibea<br />

a nectu-<br />

me ndicaboribus aspernat ma autaquo aquo vel<br />

incto mossimp oratum inulpar cidipsam<br />

expedit landaec aboris et diam,<br />

ium ad<br />

eos rem. Nequi con pro odi delique cul-<br />

luptates dolore quiam eum sustem<br />

m dolo-<br />

ren ecullore voluptam aut hil maio. Ita<br />

delia vellitaqui que nus.<br />

Di soluptas que nobis reped quat ium<br />

sequid quistib ernatae riorem que non<br />

expe volor re porepuditem hitatur?<br />

Ecti reptas et endestibus.<br />

Aspient laut quiscim fugitio. Imentem<br />

diatus doles raturit incition rerfera tioremp<br />

oribeat.<br />

Heni tet faccatendae ne pa simus nonsenectate<br />

moluptas exerescia dipit volupid<br />

quis si to moluptium quiati quoditem<br />

quis ditatem remos qui nem. Et que<br />

nus doluptatquo berferumquo incitat que<br />

eostrum duntinciae nosant volupta temqui<br />

que planiaerunt eius et, consed que<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 15<br />

KARRIERE | CAREER<br />

Aussteller Ali Awad und Nadine Paschen<br />

(r.), Ausstellung im Audimax (l.)<br />

Dabei wird das Themenspektrum, mit denen sie sich auseinandersetzen<br />

müssen, immer größer. Das spiegelt auch die ISF-<br />

Tagung wider. »Es gibt heutzutage nicht das eine Trendthema«,<br />

sagt Thiemke, »sondern der Trend ist, dass die Themenvielfalt<br />

steigt. Wir haben mehr Kraftstoffe als noch vor ein paar Jahren,<br />

mehr Regeln und Richtlinien und die Automatisierung an Bord<br />

nimmt zu.« Der Schiffsbetrieb wird komplexer, aber am Ende gehe<br />

es immer um Umwelt und Nachhaltigkeit, so der Professor für<br />

Verbrennungskraftmaschinen und Energietechnische Anlagen.<br />

Von Industrieausstellung begleitet<br />

Traditionell wird die ISF-Tagung von einer kleinen Industrieausstellung<br />

begleitet. Die meisten der Aussteller, wie die Firma<br />

Imes oder Vogelsang+Abe beispielsweise, sind schon viele Jahre<br />

dabei und unterstützen auch als Sponsoren die Hochschulveranstaltung.<br />

Auch TX Marine ist ein solches Unternehmen.<br />

»Ich bin über meinen Vater zur ISF-Tagung gekommen. Damals<br />

fand sie noch in Glücksburg statt«, berichtet die Geschäftsführerin<br />

des Familienunternehmens, Nadine Paschen.<br />

»Wir sind gerne hier, weil wir uns über die neuesten Entwicklungen<br />

in der Schiffsbetriebstechnik informieren können. Außerdem<br />

sind wir Kooperationspartner des Maritimen Zentrums«,<br />

erläutert sie und erklärt, dass TX Marine unter anderem<br />

im Rahmen von Bachelor-Arbeiten mit der Hochschule<br />

kooperiert. Eine Kooperation mit dem Institut hat aktuell auch<br />

Organisator Michael Thiemke<br />

der Aussteller Victaulic, der den MTU-Forschungsmotor mit<br />

Rohren für die Kühlung ausstattete. Aussteller Erik Ziegler von<br />

der Firma Dr. E. Horn, die auf Messtechnik für Großmotoren<br />

spezialisiert ist, gefällt insbesondere, dass man viele Tagungsteilnehmer<br />

bereits kennt, denn wie die Aussteller sind auch sie<br />

zum wiederholten Male dabei.<br />

<br />

Personal | Weiterbildung<br />

So betreiben Sie effektives Recruiting im maritimen Business. Monat für Monat agiert die <strong>HANSA</strong><br />

als Ihr Headhunter in Schifffahrt, Schiffau und Häfen. Mit einer verbreiteten Auflage von monatlich<br />

über 3.800 Exemplaren und einem Newsletterverteiler von über 3.400 Email-Empfängern, erreicht<br />

die <strong>HANSA</strong> hochqualifiziertes Fach- und Führungspersonal.<br />

€ 4.100,–<br />

€ 2.300,–<br />

Hansa Anzeigenformate<br />

A<br />

€ 2.250,–<br />

Hansa Anzeigenformate<br />

A<br />

€ 1.550,–<br />

€ 1.200,–<br />

1/1 Seite<br />

Satzspiegel: 181 x 242<br />

Anschnitt: 210 x 297<br />

1/2 Seite Junior Page<br />

S: 118 x 188<br />

A: 135 x 213<br />

1/2 Seite quer<br />

S: 181 x 130<br />

A: 210 x 155<br />

1/3 Seite quer<br />

S: 181 x 86<br />

A: 210 x 111<br />

1/4 Seite hoch<br />

S: 86 x 130<br />

A: 103 x 155<br />

BASIS:<br />

<strong>HANSA</strong> Print<br />

1/1-Seite € 4.100 UPGRADE 1: Online<br />

Junior-Page € 2.300<br />

(6 Wochen) www.hansa-online.de/jobs<br />

1/2-Seite € 2.250<br />

1/3-Seite € 1.550 € 200,– Zuschlag<br />

1/4-Seite € 1.200<br />

UPGRADE 2: <strong>HANSA</strong> Daily Newsletter<br />

(1 Woche = 5 Ausgaben)<br />

€ 200,– Zuschlag<br />

Alle Preise zzgl. MwSt.<br />

Kontakt: Florian Visser | Telefon: 040 / 70 70 80 - 311 | Email: f_visser@hansa-online.de<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

47


GREEN HUB<br />

MAN ENERGY SOLUTIONS<br />

Hersteller gibt Details zum ersten Ammoniak-Motor bekannt<br />

Ab 2024 soll der Motor auf den Markt kommen<br />

© MAN<br />

MAN Energy Solutions hat vor Kurzem<br />

Details zum ersten Ammoniak-Motor bekannt<br />

gegeben. So wurde das Basisdesign<br />

des ersten marktfähigen Zweitakt-<br />

Ammoniakmotors vorgestellt. Es wird eine<br />

7 S 60 ME-C-Ausführung werden, die für<br />

die Anwendung auf großen Tankern und<br />

Bulkern sowie für den Einbau auf Containerfeedern,<br />

Autotransportern und großen<br />

Gastankern optimiert wird. Das Leistungsspektrum<br />

soll sich im Rahmen der<br />

bisherigen konventionellen Motoren dieser<br />

Bohrungsgröße bewegen (ca. 10.500<br />

bis 17.300 kW ), was aber von den Ergebnissen<br />

der anstehenden Tests abhängt.<br />

Eine der großen Herausforderungen ist<br />

die Vermeidung von Lachgasemissionen<br />

(N2O), ein Treibhausgas, das zudem die<br />

Ozonschicht schädigt. MAN will das Problem<br />

zunächst mit rein innermotorischen<br />

Maßnahmen lösen. Dabei<br />

soll durch die Ausnutzung der konstruktiven<br />

Temperatur- und Drucklimits<br />

des Motors der Verbrennungsvorgang<br />

derart optimiert werden, dass eine Abgasnachbehandlung<br />

nach Möglichkeit<br />

vermieden werden kann.<br />

Erste Tests werden im Rahmen einer<br />

mit Ammoniak betriebenen Einzylindermaschine<br />

im Sommer <strong>2022</strong> durchgeführt.<br />

Dabei soll die thermodynamische<br />

und die mechanische Auslegung<br />

des Motors ebenso untersucht<br />

werden, wie die der spezifische Kraftstoffverbrauch,<br />

die Abgasimmissionen<br />

sowie der benötigte Zündölanteil.<br />

Der erste Ammoniak-Motor des Typs 7<br />

S 60 ME-C wird beim Lizenznehmer Mitsui<br />

in Japan gebaut, um dort ab 2023 im<br />

Rahmen des laufenden Testprogramms<br />

ausgiebig untersucht zu werden. Der Verkaufsstart<br />

ist für Ende 2024 geplant.<br />

Ende 2023 will MAN ES die nächste Variante<br />

(»Bore-size«) seines Ammoniakmotors<br />

bekannt geben.<br />

Darüber hinaus hat der Motorenhersteller<br />

vor Kurzem ebenfalls bekannt gegeben,<br />

dass man Anfragen über 180 Methanol-Zweitaktmotoren<br />

der Ausführung<br />

LGIM vorliegen hat. Darin sind unter anderem<br />

die 16.000-TEU-Zwölferserie und<br />

der 2.100-TEU-Feeder von Maersk ebenso<br />

enthalten, wie die seitens CMA CGM<br />

angefragten sechs neuen 15.000-TEU-<br />

Schiffe.<br />

Anfragen für Methanolmotoren stammen<br />

laut MAN zu 74 % aus Containerschiffsprojekten,<br />

zu 17 % von Bulkern,<br />

5 % von Tankern und zu 4 % von RoRo<br />

und Car-Carriern. Insgesamt, so MAN,<br />

sind bisher 55 LGIM-Motoren fest geordert.<br />

NK<br />

EST FLOATTECH<br />

Batteriesystem für Haglands selbstentladenden Hybrid-Frachter<br />

Der niederländische Anbieter von maritimen<br />

Energiespeicherlösungen EST-Floattech<br />

ist vom Systemintegrator Hoogendijk<br />

Electric mit der Entwicklung und<br />

Lieferung des kompletten Batteriesystems<br />

für einen norwegischen Neubau beauftragt<br />

worden. Es handelt sich dabei um<br />

den dritten Hybrid-Coaster für Hagland,<br />

der derzeit auf der Royal-Bodewes-Werft<br />

gebaut wird und Mitte 2023 abgeliefert<br />

werden soll. Das Batteriesystem ermöglicht<br />

es dem 5.000 tdw großen, selbstentladenden<br />

Massengutfrachter, emissionsfreie<br />

Hafenanläufe durchzuführen.<br />

Das Schiff, das zu einer Serie von drei<br />

© EST-Floattech<br />

Das Schiff ist bei Royal Bodewes im Bau<br />

Neubauten gehört, wird auch im vollelektrischen<br />

Modus fahren, beispielsweise in<br />

ökologisch sensiblen Umgebungen wie<br />

Fjorden. Wenn kein Landstromanschluss<br />

zur Verfügung steht, ermöglicht das Batteriesystem<br />

auch das emissionsfreie Entladen<br />

der transportierten Massengüter.<br />

Bei Langstreckentransporten erlaubt<br />

das System eine Spitzenlastreduzierung<br />

durch den Elektromotor und den Generator.<br />

Die Batterien können während der<br />

Fahrt oder im Hafen über den Landstromanschluss<br />

aufgeladen werden. Für<br />

dieses Projekt setzte EST-Floattech sein<br />

DNV-zertifiziertes Green-Orca-Batteriesystem<br />

ein. Das System, einschließlich<br />

der Software für das Batteriemanagement<br />

und der Steuereinheiten, wurde für das<br />

Betriebsprofil des Schiffes optimiert. <br />

Die Spezialisten für Filtertechnologie<br />

in Schifffahrt und Industrie<br />

Filterelemente und Ersatzteile für Einfach-, Doppel- und Automatik filter<br />

für Schmieröle, Brennstoffe, Hydrauliköle, Wasser und Luft aller namhaften<br />

Hersteller. Ersatz für Filtrex, Moatti, Nantong und Kanagawa Kiki, Sonderanfertigungen,<br />

verbesserte Spezial lösungen, kundenspezifische Einzelstücke nach Muster/Zeichnung.<br />

FIL-TEC RIXEN GmbH®<br />

QUALITY<br />

MADE<br />

IN<br />

GERMANY<br />

Als Vertragspartner<br />

liefern wir Austausch- u.<br />

Originalfilterelemente<br />

von Fleetguard, Hengst,<br />

Triple R, Mann+Hummel,<br />

Mann Filter, Filtration<br />

Group.<br />

<br />

48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


GREEN HUB<br />

CHINA MERCHANTS JINLING SHIPYARD<br />

Finnlines übernimmt zweite Hybrid-RoRo-Fähre<br />

© Finnlines<br />

Die Neubauten bieten 40 % mehr Kapazität als die bisher größten Finnlines-Fähren<br />

Als zweites von drei Hybrid-RoRo-<br />

Schiffen hat die chinesische Werft China<br />

Merchants Jinling Shipyard mit Sitz in Jiangsu<br />

die »Finneco II« an die Reederei<br />

Finnlines abgeliefert. Zuvor wurde Ende<br />

April das erste Schiff, die »Finneco I«, an<br />

die Finnen übergeben. Die Übergabe der<br />

»Finneco III« soll im Sommer erfolgen.<br />

Alle drei Schiffe werden unter finnischer<br />

Flagge fahren und in den Ostsee-, Nordsee-<br />

und Biskaya-Verkehr von Finnlines<br />

einsteigen, teilt der Eigner mit. Die Schiffe<br />

sind Teil eines 500 Mio. €-Neubauprogramms,<br />

das ebenfalls zwei Superstar-<br />

RoPax-Schiffe umfasst. Deren Ablieferung<br />

ist für 2023 vorgesehen.<br />

Die »Finneco II« ist 238 m lang und<br />

verfügt über eine Ladekapazität von<br />

5.800 Spurmetern. Damit kann das Schiff<br />

400 Trailer pro Reise befördern. Im Vergleich<br />

zu den größten Schiffen der heutigen<br />

Finnlines-Flotte wird die Frachtkapazität<br />

der Hybrid-Neubauten um fast<br />

40 % steigen.<br />

Das Schiff mit der höchsten finnisch/<br />

schwedischen Eisklasse hat die Klassifikationsgesellschaft<br />

Rina mit dem Zusatz<br />

»Green Plus« bewertet. Es ist mit Zweitakt-Hauptmaschinen<br />

ausgestattet. Ein<br />

Luftschmierungssystem unter dem Kiel<br />

soll den Reibungswiderstand im Wasser<br />

verringern. Im Hafen wird das Schiff mit<br />

einem 5-MW-Batteriepaket mit Energie<br />

versorgt.<br />

<br />

WINGD<br />

X-DF-Serie mit weniger Emissionen<br />

Im Zuge der Dekarbonisierung hat das Schweizer Unternehmen<br />

WinGD eine neue Lösung zur Reduzierung von Emissionen für<br />

sein X-DF-Portfolio eingeführt. Es handelt sich dabei um eine motorintegrierte<br />

Version des iCER-Abgaskühlersystems, mit der die<br />

Emissionsminderungstechnologie installiert werden kann, ohne<br />

den Platzbedarf des Motors zu beeinträchtigen, so der Hersteller.<br />

ICER ist die erste X-DF2.0-Technologie, die eingeführt wurde, um<br />

die Emissionsleistung und Effizienz der weit verbreiteten X-DF-<br />

Zweitaktmotoren mit Zweistoffbetrieb weiter zu steigern. X-DF-<br />

Motoren, die mit LNG betrieben werden, bieten bereits eine Reduzierung<br />

der Treibhausgasemissionen um mehr als 20 %. Durch den<br />

Einsatz von iCER werde der Methanschlupf im Gasbetrieb um<br />

50 % reduziert. In Verbindung mit einer besseren Kraftstoffeffizienz<br />

reduziere dies die gesamten Treibhausgasemissionen<br />

im Gasbetrieb um bis zu 8 %, heißt es. Im Dieselbetrieb verbessert<br />

iCER die Emissionsleistung der X-DF-Motoren um 6 %.<br />

Der im Motor eingebaute iCER bietet dieselben Vorteile und<br />

vereinfacht gleichzeitig die Prüfung, den Bau und die Installation<br />

des Motors sowie den Platzbedarf im Maschinenraum für die<br />

Emissionsminderungsausrüstung, so WinGD. Der Abgaskühler<br />

und alle Komponenten zur Steuerung des Abgasstroms werden<br />

am Motor installiert, was eine erhebliche Flexibilität bei der Gestaltung<br />

des Maschinenraums bietet. Der motorinterne iCER ist<br />

zunächst für die X72DF-Motoren verfügbar, die nach Angaben<br />

von WinGD insbesondere auf LNG-Tankern zum Einsatz kommen.<br />

Die Minimierung des Methanschlupfs auf LNG-Tankern<br />

habe einen zusätzlichen Vorteil für die Betreiber, die ihre Ladung<br />

als Treibstoff verwenden, da sie so den Wert des gelieferten LNGs<br />

maximieren können. Die Technologie wird auf andere Modelle<br />

der X-DF-Motorenreihe ausgeweitet werden. <br />

BOUND4BLUE<br />

LDA setzt auf Segelantrieb<br />

Im Zuge der Dekarbonisierung der Flotte setzt das französische<br />

Schifffahrtsunternehmen Louis Dreyfus Armateurs (LDA) auf Segelantrieb.<br />

Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, will die Reederei<br />

eines ihrer Schiffe mit drei sogenannten »Bound4blue<br />

Suction Sails« ausstatten. Beide Unternehmen arbeiteten bereits<br />

2020 gemeinsam an einem Vorprojekt, um die Machbarkeit zu<br />

prüfen. Parallel dazu wurde die Finanzierung des Projekts mit<br />

Unterstützung des Beschleunigungsprogramms des Europäischen<br />

Innovationsrats (EIC) abgeschlossen, so dass die<br />

Technologie von Bound4blue im Jahr 2023 auf einem Schiff von<br />

LDA installiert werden soll (mehr zu LDA auf S.16 und 17). <br />

• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher<br />

• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel<br />

• Prüflasttest bis 1.000 t<br />

• Segelmacherei • Taklerei • Montage<br />

Walter Hering KG<br />

Porgesring 25<br />

22113 Hamburg<br />

Telefon: 040 – 73 61 72 -0<br />

eMail: info@seil-hering.de<br />

www.seil-hering.de<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

49


DIGITAL HUB<br />

FINCANTIERI<br />

Vard Electro steigert Investitionen in autonomen Schiffsbetrieb<br />

Laut Andrea Qualizza investiert Vard derzeit stark in autonome Technologien<br />

Mit der Einführung von SeaQ Remote will<br />

die Vard-Tochter Vard Electro eine neue<br />

Generation größerer Roboterschiffe ermöglichen.<br />

Das System erlaubt die zentrale<br />

Fernsteuerung automatisierter Schiffskontrollsysteme<br />

und Decksmaschinen.<br />

Das neue Produkt, das erstmals auf insgesamt<br />

14 Neubauten des Schiffbauers<br />

Vard zum Einsatz kommen wird, ist so<br />

konzipiert, dass es die SeaQ-Automatisierungssysteme<br />

in einer einzigen<br />

Benutzeroberfläche vereint und die volle<br />

Bandbreite an Fernbedienungsfunktionen<br />

von Land aus bietet. »Dies stellt einen<br />

technologischen Sprung dar, der<br />

auch der natürliche nächste Schritt in unserer<br />

Entwicklung ist, basierend auf unserer<br />

langjährigen Erfahrung in der Lieferung<br />

und Integration von fortschrittlichen<br />

automatisierten SeaQ-Steuerungssystemen<br />

für Bereiche wie Energiemanagement,<br />

Antrieb, Brücke und Navigation<br />

auf mehr als 300 Schiffen«, sagt<br />

Andrea Qualizza, CEO von Vard Electro.<br />

»Wir investieren jetzt stark in autonome<br />

Technologie und Digitalisierung,<br />

© VARD<br />

unterstützt durch Synergien in der breiteren<br />

Fincantieri-Gruppe, im Einklang mit<br />

den Anforderungen des Marktes an kosteneffiziente<br />

und umweltfreundliche Abläufe,<br />

wobei wir von unserer langjährigen<br />

und bewährten Erfahrung in der Schiffbauindustrie<br />

profitieren«, so Qualizza.<br />

SeaQ Remote geht nach Angaben von<br />

Vard Electro über die automatisierte Navigation<br />

und andere IT-Systeme auf der<br />

Brücke hinaus und erweitert die datengesteuerte<br />

Funktionalität auf die Betriebstechnologie<br />

(OT) im Schiffsrumpf, indem<br />

es die Fernsteuerung von bestehenden<br />

Maschinensystemen wie Motoren, Propellern<br />

und Strahlrudern ermöglicht. Die<br />

Maschinen sind mit Sensoren verbunden,<br />

die Echtzeitdaten über eine Cloud an ein<br />

Kontrollzentrum an Land übertragen<br />

können. Die Zusammenführung der Daten<br />

dieser Sensoren auf einer einheitlichen<br />

Benutzeroberfläche bietet eine intelligentere<br />

Möglichkeit, sich einen besseren<br />

Überblick über den Zustand der<br />

Systeme an Bord zu verschaffen. Die ständige<br />

Überwachung ermöglicht auch ein<br />

datengesteuertes Management des<br />

Schiffsbetriebs mit einem flottenweiten<br />

Überblick von einer zentralen Stelle aus,<br />

um den Gesamtbetrieb zu optimieren. <br />

DANELEC | LLOYD’S REGISTER<br />

Flottenoptimierung durch KI-Analysen<br />

John D. Horner, VP of Business Development and Corporate Development<br />

bei i4 Insight, und Per Villemoes, VP of Sales and Business Development bei<br />

DanelecConnect, auf der Posidonia <strong>2022</strong><br />

I4 Insight, ein Anbieter von Flottenoptimierung und Tochterunternehmen<br />

von Lloyd’s Register, hat sich mit dem auf Datenerfassung<br />

spezialisierten Unternehmen Danelec zusammengetan, um die<br />

Herausforderungen der Flotten-Performance-Optimierung anzugehen.<br />

Diese neue Branchenpartnerschaft, die Experten für Datenerfassung<br />

und Datenanalyse zusammenbringt, soll Kunden eine<br />

kosteneffizientere Lösung für die Schiffsoptimierung ermöglichen.<br />

Da sich der maritime Sektor mit der digitalen Transformation<br />

und dem Druck der Dekarbonisierung auseinandersetzt, stehen<br />

Seeleute vor immer komplexeren und schwierigeren Herausforderungen<br />

in der Branche, und es scheint, dass die Zusammenarbeit<br />

der einzige Weg ist, um eine genaue, umfassende Datenquelle<br />

zu schaffen, so die Kooperationspartner.<br />

Danelec ist eigenen Angaben zufolge auf den Zugriff und die<br />

Erfassung von Schiffsdaten spezialisiert und hat Geräte auf Tausenden<br />

von Schiffen installiert. Durch die neue Partnerschaft<br />

können die Danelec-Daten direkt in die i4-Flottenoptimierungsplattform<br />

zur KI-Analyse eingespeist werden, ohne dass weitere<br />

Geräte installiert werden müssen. Diese Daten können genutzt<br />

werden, um Schiffseignern und Befrachtern genaue und umsetzbare<br />

Einblicke zu geben, um die Schiffsleistung zu verbessern.<br />

Kapitän John Horner, der die i4 Insight Alliance leitet, sagt: »Unsere<br />

Kunden nutzen die i4-Plattform, weil sie eine digitale Fleet-<br />

Performance-Plattform und alles an einem Ort haben wollen.<br />

Wir sind stolz darauf, unseren Kunden zuzuhören und die Messlatte<br />

für Innovationen höher zu legen. Als wir also die Möglichkeit<br />

untersuchten, dass Danelec der Allianz beitritt, machte das<br />

sehr viel Sinn.«<br />

<br />

© i4 Insight<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


DIGITAL HUB<br />

MARLINK | BUREAU VERITAS<br />

Partnerschaft für digitale Integration und Konnektivität<br />

Marlink, Spezialist für intelligente Netzwerke,<br />

und die Klassifikationsgesellschaft<br />

Bureau Veritas (BV) haben eine Vereinbarung<br />

unterzeichnet, um die Bereitstellung<br />

von cyber-sicheren digitalen<br />

Tools und Sicherheitsdiensten in der maritimen<br />

Industrie zu beschleunigen.<br />

Die Vereinbarung verbindet die intelligente<br />

hybride Konnektivität von<br />

Marlink mit den digitalen und sicherheitstechnischen<br />

Ferndiensten von Bureau<br />

Veritas. Nachdem die Partner Überschneidungen<br />

in ihrem gemeinsamen<br />

Kundenstamm festgestellt haben, werden<br />

sie zusammenarbeiten, um den Akteuren<br />

der maritimen Wirtschaft die Einführung<br />

von cyber-sicheren digitalen Werkzeugen<br />

und Anwendungen über das Marlink-Netzwerk<br />

zu erleichtern, heißt es in<br />

einer Mitteilung .<br />

Die Partner haben eine Arbeitsgruppe<br />

eingerichtet, die Schiffseigner bei der<br />

Tore Morten Olsen, Präsident Maritime Marlink und Matthieu de Tugny, Präsident, BV Marine & Offshore<br />

Verbesserung der Cybersicherheit der<br />

Schiffsdatenerfassung unterstützen und<br />

die Einhaltung von Vorschriften erleichtern<br />

soll. Dies soll ferngesteuerte<br />

und digitale Betriebsmodi auf dem Weg<br />

zu intelligenteren, ferngesteuerten und<br />

letztlich autonomen Schiffen mit Null-<br />

Emissionen unterstützen. <br />

© Marlink<br />

HAMBURGER HAFEN<br />

Mit Robotern gegen Plastikmüll<br />

Im Rahmen des EU-geförderten Projektes<br />

SeaClear arbeiten acht Projektpartner an<br />

der Entwicklung eines autonomen Systems,<br />

um den Meeresboden zu reinigen.<br />

Das SeaClear-System besteht aus einem<br />

autonomen Schiff mit zwei Unterwasserrobotern,<br />

die Abfall unter Wasser<br />

identifizieren und sammeln. Auf dem<br />

ITS Congress 2021 wurde das System,<br />

dessen Einzelkomponenten von verschiedenen<br />

Projektpartnern seit Januar 2020<br />

entwickelt werden, vorgestellt. Nun werden<br />

die Einzelkomponenten erstmals zusammengeführt<br />

und die Prozesse im<br />

Rahmen einer Testkampagne unter Realbedingungen<br />

erprobt. Als Testgebiet<br />

fungierte das Areal des Hansa-Hafens im<br />

Hamburger Hafen.<br />

Im Zuge der Tests wurden unter anderem<br />

präparierte Proben von Müllpartikeln<br />

an den Gewässergrund abgelassen.<br />

Die Aufgabe des kleinen Tauchroboters<br />

Unterwasserroboter »Tortuga«<br />

ist die Erfassung und Markierung der<br />

Funde in der zuvor erstellten Umgebungskarte.<br />

<br />

© SeaClear<br />

Your one stop shop<br />

Navigation and communication equipment<br />

Alphatron Marine Deutschland | +49 (0)4101 3771 0 | sales@alphatron.de <strong>HANSA</strong> – International | alphatronmarine.com/de<br />

Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

51


BUCHTIPP<br />

Kai-Axel Aanderud<br />

175 Jahre Hapag-Lloyd<br />

1847–<strong>2022</strong>: Vom Auswandererschiff zum Megacarrier<br />

Über ein Jahrhundert lang sind die<br />

1847 in Hamburg gegründete Hamburg-Amerikanische<br />

Packetfahrt-<br />

Actien-Gesellschaft und der zehn Jahre<br />

jüngere Norddeutsche Lloyd in Bremen<br />

erbitterte Wettbewerber, die nur<br />

dann miteinander kooperieren, wenn<br />

es unumgänglich ist. Beide rivalisierenden<br />

Reedereien bringen es zu Weltgeltung,<br />

sie bauen die größten Frachter<br />

und die schnellsten Passagierdampfer,<br />

sie dominieren das Auswanderergeschäft<br />

und erfinden die Kreuzfahrt.<br />

Zwei Weltkriege kosten sie ihre gesamten<br />

Flotten, doch sie bauen sie<br />

wieder auf, jeweils größer und effizienter<br />

als zuvor. Als Ende der 1960er-<br />

Jahre der Container seinen globalen<br />

Siegeszug antritt und Reedereien und<br />

Seestädte zu stetig höheren Investitionen<br />

in Flotten und Häfen<br />

zwingt, setzt sich in Hamburg und<br />

Bremen die Erkenntnis durch, Kräfte<br />

zu bündeln und Hapag und Lloyd zu<br />

fusionieren.<br />

Heute zählt die 1970 gegründete Hapag-Lloyd<br />

AG mit einer Flotte von 250<br />

Containerschiffen, einem jährlichen<br />

Transportvolumen von 12 Mio. TEU<br />

und über 13.000 Mitarbeitern in 129<br />

Ländern zu den weltweit führenden Linienreedereien.<br />

»Number One for<br />

Quality« lautet das Kundenversprechen,<br />

mit dem Hapag-Lloyd den<br />

Fortbestand als profitabler Global<br />

Player sichern will. Dieses Buch erzählt<br />

die spannende Geschichte dieses Unternehmens<br />

von der Gründung 1847<br />

bis zum Jubiläum <strong>2022</strong>.<br />

Über den Autor<br />

Kai-Axel Aanderud studierte Geschichts-,<br />

Politik- und Wirtschaftswissenschaften<br />

in Kiel, Oslo und Heidelberg.<br />

Anschließend war er in den<br />

ZDF-Redaktionen Zeitgeschichte,<br />

heute und heute-journal tätig. Er volontierte<br />

im 1. Jahrgang der Journalistenschule<br />

Axel Springer und schrieb<br />

als Politischer Redakteur für den Berliner<br />

Ullstein-Verlag. Nach einem Traineeprogramm<br />

wurde er im Vorstandsbüro<br />

des Axel Springer Verlags tätig.<br />

Als Verlagsleiter verantwortete er den<br />

Geschäftsbereich Elektronische Medien<br />

der Bauer Media Group und unterstützte<br />

als Unternehmensberater<br />

die Geschäftsführung von Studio Babelsberg<br />

in Potsdam. Heute arbeitet<br />

Aanderud in seiner eigenen Agentur<br />

für Corporate Publishing und als Publizist<br />

in Hamburg. Ehrenamtlich engagiert<br />

sich der Sohn eines norwegischen<br />

Vaters und einer deutschen<br />

Mutter unter anderem als Präsident<br />

des Peer Gynt Clubs.<br />

Kai-Axel Aanderud<br />

175 Jahre Hapag-Lloyd |<br />

175 Years of Hapag-Lloyd<br />

1847–<strong>2022</strong>: Vom Auswandererschiff<br />

zum Megacarrier | From<br />

emigrant ship to megacarrier<br />

Koehler im Maximilian Verlag<br />

GmbH & Co. KG, Stadthausbrücke<br />

4, 20355 Hamburg<br />

Hardcover | 28 x 28 cm |<br />

388 Seiten<br />

D (D) 49,95 €<br />

ISBN 978–3–7822–1500–8<br />

Sprache: Deutsch/Englisch<br />

www.koehler-mittler-shop.de<br />

52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


smm-hamburg.com /gmec<br />

setting a<br />

green course<br />

7 sept <strong>2022</strong> hamburg<br />

Towards zero emissions<br />

gmec – the global maritime environmental congress, brings<br />

together leading experts to assess the industry’s decarbonisation<br />

progress and ambition as well as to discuss commercial<br />

challenges and path breaking solutions on the way to a more<br />

sustainable shipping.<br />

Discover the Green Route<br />

get your<br />

full conference<br />

or panel tickets<br />

Join this highly anticipated conference at SMM, be part of the<br />

conversation, and learn more about technologies and innovations<br />

that drive the green transition – from hydrogen and its role in the<br />

future energy mix to the potential uses for nuclear energy and<br />

wind propulsion solutions.<br />

smm-hamburg.com/news<br />

linkedin.com/company/<br />

smmfair<br />

twitter.com/SMMfair<br />

#SMMfair<br />

facebook.com/SMMfair<br />

youtube.com/SMMfair<br />

in cooperation with<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

53


HÄFEN | PORTS<br />

Long-lasting Corrosion Protection<br />

for new Columbus-quay<br />

Since autumn 2021 the new »Columbuskaje« is being<br />

built in Bremerhaven for around 80 mill. €. The<br />

company Steelpaint was commissioned with<br />

the corrosion protection of the structure<br />

using their one-component, moisture-cure<br />

polyurethane-system on the Weser port<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

The Columbuskaje before service works in 1985 – extremely corroded<br />

The public authority Bremenports as principal appointed<br />

Arcelor-Mittal from Luxembourg with<br />

the delivery of the sheet-piles for the new construction.<br />

The working group (ARGE) »Columbuskaje«<br />

was nominated as executive general contractor.<br />

Steelpaint said, the Columbuskaje is a matter of<br />

special importance for the company. In the 1980s,<br />

professional surveys indicated that the load capacity<br />

and further use of the structure could no longer be<br />

guaranteed. The corrosion and erosion of the sheet<br />

piles was in an advanced stage leading up to pitting in<br />

some areas.<br />

On board already for previous quay<br />

The »Hansestadt Bremisches Hafenamt«, nowadays<br />

known as Bremenports, had to make a decision<br />

either to preserve the old quay and to save it from<br />

further dereliction – or to build a new one. Taking<br />

into account the financial situation, amongst other<br />

factors, led to the consideration of a transitional solution<br />

to prolong the service-life of the old structure<br />

for another 10–15 years. Various corrosion-protection-systems<br />

from different manufactures were<br />

applied under the extremely harsh application conditions<br />

on the actual quay. The test patches had to be<br />

applied under real-life conditions in the tidal zone<br />

which has a range of 3.6 m. Additionally, an active<br />

cathodic protection system was installed which in<br />

turn required compatibility of the corrosion protection<br />

system.<br />

Steelpaint said, it was the only supplier of a moisture-cure<br />

PUR-system in comparison to the conventional<br />

Epoxy-systems. After several weeks of seawater<br />

exposure, the PUR-system »provided the best<br />

pull-off results and the best visual appearance of all<br />

test patches«, it was said.<br />

Another decisive aspect was that the PUR-system<br />

had been applied using the so called wet-on-wet application<br />

method in a single shift. Therefore, the<br />

whole system could be applied before the rising tide<br />

flooded the fresh coat with seawater.<br />

The old Columbuskaje was treated in this manner.<br />

Using a combination of cathodic and corrosion protection,<br />

the results exceeded the expected additional<br />

Some old sheet piles had to be replaced<br />

After corrosion protection works in 1987<br />

© Steelpaint<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

55


HÄFEN | PORTS<br />

Pitting has formed<br />

Old and embrittled epoxy coating<br />

Intact PUR corrosion protection after 22 years<br />

corrosion protection life time of 10–15<br />

years by far as the construction of the<br />

sheet pile wall only started 35 years after<br />

refurbishing the old corroded construction.<br />

Steelpaint offers a 10 year warranty<br />

against corrosion on the new quay – as<br />

well as on all new structures in hydraulic<br />

engineering. These warranties are protected<br />

by the producer’s liability insurance<br />

provided by Gothaer Insurance<br />

AG. This insurance was signed in 1985<br />

with a maximum coverage of 5 mill. €<br />

per project. Until today the insurance<br />

never had to be claimed nationally or internationally,<br />

Steelpaint says.<br />

The old Columbuskaje was one of the<br />

very first hydraulic engineering structures<br />

that had been coated with the<br />

special material from the comapny Steelpaint.<br />

In the first years, the coatingexperiences<br />

showed that the moisturecure<br />

PUR-systems were offering superior<br />

performance, especially in cases<br />

where a long-life warranty was required<br />

on hydraulic engineering structures.<br />

Therefore the delivery of Epoxy material<br />

was terminated which had still been offered<br />

as an alternative in the Eighties.<br />

For the management, »it was the right<br />

decision«.<br />

Since 1986 Steelpaint is only offering<br />

its PUR-systems for the hydraulic engineering,<br />

marine and offshore segments<br />

in case an extreme corrosion protection<br />

was required for steel structures<br />

in or near the sea. Since the early<br />

Eighties millions of square meters have<br />

been coated with moisture-cure PURmaterial<br />

»offering long-lasting protection<br />

from corrosion in Germany and<br />

abroad to the full satisfaction of the respective<br />

principals«, it is added.<br />

Among the successfully executed projects<br />

on the coastline of Germany in the<br />

last decades are those in Bremerhaven,<br />

Cuxhaven, Wismar, Kiel, Emden, Hamburg,<br />

Luebeck and Brake and other facilities<br />

under control of different regional<br />

maritime authorities (WSAs)<br />

throughout the country.<br />

Protection for Jade-Weser-Port<br />

The sheet pile wall at the young deep<br />

sea port »Jade-Weser-Port« was coated<br />

with moisture cure PUR-Systems<br />

double-sided as both sides are constantly<br />

exposed to seawater. Construction<br />

period was from 2008–2012.<br />

The total area of the ports’ sheet pile<br />

wall that had to be protected is<br />

400.000 m 2 . Also, the sheet pile wall of<br />

the naval port was coated with the same<br />

system.<br />

Over 10 years have passed since the<br />

first paint material deliveries. The condition<br />

of the corrosion protection is still<br />

good which was the minimal expectation<br />

after this time of exposure<br />

given the higher initial costs for the superior<br />

corrosion protection in comparison<br />

to conventional coating systems.<br />

The applied coating system is expected<br />

to still perform after another 10<br />

or even 20 years from now. Extended<br />

life cycles like that should be the minimal<br />

requirement for all cost-intensive<br />

large constructions according to Steelpaint.<br />

ED<br />

Epoxy material stopped<br />

After more than 10 years of operation, the corrosion protection at Jade-Weser Port is intact<br />

© Steelpaint<br />

56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Columbuskaje Bremerhaven,<br />

Foto 1985<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

SP-PUR-Protection<br />

For highly corrosive<br />

environments<br />

57


PORT HUB<br />

ESTLAND<br />

Hafen Tallinn baut Wind-Service-Hub<br />

Die Flächen werden im Rahmen eines Militärprogramms für den RoRo-Umschlag ausgebaut<br />

Der Hafen Tallinn will bis zu 53 Mio. € in<br />

den Bau eines neuen, 310 m langen Kais<br />

mit einer 10 ha großen Hafenfläche im<br />

Paldiski South Harbour investieren. Die<br />

Investition wird von der Europäischen<br />

Kommission mit 20 Mio. € im Rahmen<br />

des militärischen Mobilitätsprojekts Est-<br />

MilMob kofinanziert. Fertigstellung ist für<br />

Sommer 2025 geplant. Der neue Kai sei<br />

nicht nur für militärische Zwecke erforderlich,<br />

sondern auch, um die Umschlagkapazität<br />

für Waren und Fahrzeugen<br />

zu erhöhen. Aufgrund der günstigen<br />

Lage Schaffe der neue Kai außerdem<br />

die Voraussetzungen dafür, dass der Hafen<br />

von Tallinn ein wichtiger Partner<br />

beim Bau und der anschließenden Wartung<br />

von Offshore-Windparks in der<br />

Ostseeregion werden könne, heißt es.<br />

Der Hafen verhandelt schon mit mehreren<br />

europäischen Windparkbauern über<br />

die Einrichtung eines Bau- und Wartungshafens<br />

für Windparks, die 2028 in<br />

Betrieb gehen sollen. Der neue Kai werde<br />

die Kapazität des Hafens sicherstellen,<br />

Spezialschiffe mit hohem Tiefgang für<br />

den Bau von Offshore-Windparks und<br />

den Transport von Windturbinenkomponenten<br />

aufzunehmen, heißt es. Der<br />

große rückwärtige Bereich hinter dem<br />

Kai ermögliche verschiedene Vorbereitungen<br />

für die Herstellung und Lagerung<br />

von Generatoren und Windturbinenflügeln.<br />

Bei Bedarf könnten an<br />

der neuen Anlage auch RoRo-Schiffe abgefertigt<br />

werden.<br />

<br />

© Port of Tallinn<br />

KALIFORNIEN<br />

Oakland vergrößert Wendebecken<br />

Die »Port of Oakland Turning Basins Widening Study« hat mit<br />

dem Beginn der Umweltprüfung einen wichtigen Meilenstein erreicht.<br />

Es ist der nächsten Schritt im Prozess zur Umsetzung des<br />

Infrastrukturprojekts zur Verbesserung der Abfertigung großer<br />

Containerschiffe. Der Hafen und das U.S. Army Corps of Engineers<br />

(USACE) sind eine Partnerschaft eingegangen, um das potenzielle<br />

Projekt zur Verbreiterung der Wendebecken von Oakland<br />

zu untersuchen. Der Hafen wird voraussichtlich Anfang<br />

2023 den Entwurf eines Umweltverträglichkeitsberichts zur öffentlichen<br />

Prüfung vorlegen.<br />

Die Becken wurden ursprünglich für Schiffe konzipiert, die<br />

kürzer sind als die größten und längsten Containerschiffe, die<br />

derzeit im transpazifischen Verkehr unterwegs sind. Heute unterliegen<br />

diese großen Schiffe Transitbeschränkungen in Oakland,<br />

was zu einigen Verzögerungen führt. Ziel der Studie ist es,<br />

festzustellen, ob eine Verbreiterung der Becken machbar ist und<br />

zu einer größeren Effizienz beim Manövrieren großer Schiffe<br />

führen würde.<br />

Für den Ausbau hat der Hafen fast 10 ha des Howard-<br />

Terminals zur Erweiterung des Wendebeckens des Innenhafens<br />

reserviert. Sollte die Machbarkeitsstudie dies als notwendig erachten,<br />

hat der Hafen – mit oder ohne ein zukünftiges Howard-<br />

Terminal-Ballpark-Projekt – sowohl die Möglichkeit als auch die<br />

Befugnis, das Howard-Terminal zu erweitern, um die Effizienz<br />

des maritimen Betriebs zu gewährleisten. Die Durchführbarkeitsstudie<br />

wird voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein.<br />

Vorbehaltlich verschiedener Genehmigungen und Finanzierungen<br />

werden die Planungsarbeiten für den ausgewählten<br />

Wendebeckenplan voraussichtlich Ende 2023 beginnen.<br />

<br />

PANAMA<br />

Neustart für Terminal am Kanal<br />

Die MSC-Tochter TIL und die auf Lateinamerika fokussierte private<br />

Investment- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Notarc<br />

(NMG) haben ein Joint Venture zum Bau eines Containerhafens<br />

am Panamakanal mit einer Kapazität von bis zu 5 Mio. TEU unterzeichnet.<br />

Das Projekt ist bereits zu 40 % fertiggestellt und lag<br />

zuletzt auf Eis. Nun soll es bis zum vierten Quartal <strong>2022</strong> zu Ende<br />

gebaut werden. Insgesamt werden für das Panama Canal Container<br />

Port (PCCP) Investitionskosten von 1,4 Mrd. $ veranschlagt.<br />

TIL soll die Verwaltung und den Betrieb der Umschlaganlage<br />

übernehmen, die in den ersten Jahren eine Leistung<br />

von 2,5 Mio. TEU haben soll. Später soll die Kapazität auf<br />

5 Mio. TEU ausgebaut werden.<br />

Der Neubau war ursprünglich ein Projekt eines chinesischen<br />

Konsortiums, das 2016 von der panamaischen Schifffahrtsbehörde<br />

die Konzession für die Entwicklung und den Betrieb<br />

des als Isla-Margarita-Projekt bezeichneten Terminals erhalten<br />

hatte. Es handelte sich um ein Joint Venture aus der Landbridge<br />

Group, der China Communications Construction Company<br />

und anderen Interessengruppen. Geplant war der Bau einer<br />

Anlage mit einem 1.200 m langen Pier und einer anfänglichen<br />

Kapazität von 2,5 Mio. TEU pro Jahr. Die Investitionen wurden<br />

auf insgesamt 900 Mio. $ geschätzt. Die Arbeiten kamen auf<br />

halber Strecke zum Stillstand, als nach den Parlamentswahlen<br />

2019 neue Regierung des Landes dem Projekt wesentlich kritischer<br />

gegenüberstand. Wegen der angeblichen Nichteinhaltung<br />

einer Reihe vertraglicher Verpflichtungen durch Landbridge<br />

widerrief die Regierung Panamas schließlich die Konzession im<br />

Jahr 2021.<br />

Marktbeobachter nennen 2025 als realistischen Termin für die<br />

Inbetriebnahme der ersten Liegeplätze.<br />

<br />

58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


PORT HUB<br />

LIBANON<br />

Ausschreibung für Wiederaufbau von Hafen Beirut startet<br />

Die libanesische Regierung hat den Start<br />

der Ausschreibung für den Wiederaufbau<br />

des Beiruter Hafens angekündigt. Am 4.<br />

August 2020 hatte eine gewaltige Explosion<br />

die Hauptstadt am Mittelmeer erschüttert.<br />

Als in einer Lagerhalle rund<br />

2.750 t Ammoniumnitrat in die Luft gingen,<br />

wurden nicht nur große Teile des<br />

Hafens verwüstet, sondern auch die umliegenden<br />

Wohnviertel. Fast 200 Menschen<br />

kamen ums Leben, rund 6.500<br />

wurden verletzt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Weltbank<br />

soll ein Masterplan erstellt werden, bevor<br />

die Arbeiten zum Wiederaufbau beginnen,<br />

erklärte der Minister für öffentliche<br />

Arbeiten und Verkehr, Ali Hamieh<br />

kürzlich. Mehrere große Länder und Unternehmen<br />

hätten bereits ihre Bereitschaft<br />

zur Teilnahme an der Ausschreibung<br />

bekundet. Das Bremer Logistik-Unternehmen<br />

Combi Lift hatte kurz<br />

Der Wiederaufbau des Hafens Beirut rückt rund zwei Jahre nach der katastrophalen Explosion<br />

im August 2020 in greifbare Nähe: Die Arbeiten sollen demnächst ausgeschrieben werden<br />

nach dem Unglück die Aufräumarbeiten<br />

übernommen.<br />

Die Kosten für den Wiederaufbau gehen<br />

in die Milliarden, Summen von 5 bis<br />

15 Mrd. $ sind im Gespräch. Insbesondere<br />

Deutschland und Frankreich sollen<br />

dem Vernehmen nach um die Aufträge<br />

für den Wiederaufbau buhlen. Man<br />

fürchtet, der Auftrag könnte sonst nach<br />

China gehen.<br />

<br />

© LGBC<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

59


BUYER’S GUIDE<br />

Buyer’s Guide<br />

Drehscheibe von Herstellern, Dienstleistern,<br />

Experten und Zulieferern<br />

1 Werften<br />

2 Antriebsanlagen<br />

3 Motorkomponenten<br />

4 Schiffsbetrieb<br />

5 Korrosionsschutz<br />

6 Schiffsausrüstung<br />

7 Hydraulik | Pneumatik<br />

8 Bordnetze<br />

9 Mess- | Regeltechnik<br />

10 Navigation | Kommunikation<br />

11 Konstruktion | Consulting<br />

12 Umschlagtechnik<br />

13 Container<br />

14 Hafenbau<br />

15 Finanzen<br />

16 Makler<br />

17 Reedereien<br />

18 Shipmanagement | Crewing<br />

19 Hardware | Software<br />

20 Spedition | Lagerei<br />

21 Versicherungen<br />

22 Wasserbau<br />

23 Seerecht<br />

24 Schiffsregister | Flaggen<br />

25 Dienstleistungen<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />

Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–02<br />

Florian Visser<br />

f_visser@hansa-online.de<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80–311<br />

Susanne Sinß<br />

s_sinss@hansa-online.de<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80–310<br />

Ihre Ansprechpartner im Außendienst:<br />

Niederlande: Andreas Hansmann<br />

Tel. +49 (0)40 609188 11<br />

a.hansmann@hansmann.media<br />

USA: Detlef Fox<br />

Tel. +1 212 896 3881<br />

detleffox@comcast.net<br />

Skandinavien, England, Portugal, Spanien,<br />

Frankreich: Emannuela Castagnetti-Gillberg<br />

Tel. +33 619 371 987 | emannuela.<br />

hansainternational@gmail.com<br />

Werften<br />

Yards<br />

Antriebsanlagen<br />

Propulsion<br />

Wellen Wellenanlagen<br />

Shafts Shaft Systems<br />

1<br />

Werftausrüstung<br />

Shipyard Equipment<br />

2<br />

Motoren<br />

Engines<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83 D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: +49 (4124) 9168 - 0 Fax: +49 (4124) 3716<br />

E-Mail: info@piening-propeller.de<br />

www.piening-propeller.de<br />

specialist plant for propellers<br />

and stern gears<br />

+49 40 781 293 42<br />

www.kj-marinesystems.com<br />

steelwork@kj-marinesystems.com<br />

Volvo Penta<br />

Central Europe GmbH<br />

Am Kielkanal 1 · 24106 Kiel<br />

Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />

E-mail juergen.kuehn@volvo.com<br />

www.volvopenta.com<br />

Motoren für Schiffshauptantriebe, Generatoranlagen, Bugstrahlruder<br />

Propeller<br />

Propellers<br />

Repairs and Conversions<br />

HIER<br />

könnte Ihre Anzeige stehen<br />

AGGREGATE<br />

MOTOREN<br />

GETRIEBE<br />

DIESELSERVICE<br />

REPARATUREN<br />

KOLBEN<br />

ANLASSER<br />

TURBOLADER<br />

FILTER<br />

BRENNSTOFF-<br />

SYSTEME<br />

INDIKATOREN<br />

PUMPEN<br />

August Storm GmbH & Co. KG<br />

Fon +49 5977 73-126<br />

info@a-storm.com<br />

www.a-storm.com<br />

Buyer’s Guide monatlich neu<br />

www.hansa-online.de<br />

60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


BUYER’S GUIDE<br />

Service und Reparatur<br />

Service and Repair<br />

Korrosionsschutz<br />

Corrosion Protection<br />

Volvo Penta<br />

Central Europe GmbH<br />

Am Kielkanal 1 · 24106 Kiel<br />

Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />

E-mail juergen.kuehn@volvo.com<br />

www.volvopenta.com<br />

Motoren für Schiffshauptantriebe, Generatoranlagen, Bugstrahlruder<br />

Motorkomponenten<br />

Engine Components<br />

3<br />

5<br />

Farben Beschichtungen<br />

Colours Coatings<br />

Anstriche-<br />

<br />

Carsten Most | Tel. 040/72003-120<br />

E-Mail: carsten.most@akzonobel.com<br />

Repairs, Conversions, Services, Sales<br />

Dichtungen<br />

Sealings<br />

+49 40 319 792 770<br />

www.kj-marinesystems.com<br />

hvacr@kj-marinesystems.com<br />

• Customized silicone<br />

and TPE-profiles<br />

• Sealing profiles for<br />

windows and doors<br />

V.A.V. Group Oy<br />

Paneelitie 3<br />

91100 Ii, Finland<br />

Tel. +358 20 729 0380<br />

www.vav-group.com<br />

Abgasreinigung<br />

Exhaust Gas Cleaning<br />

THE SCRUBBER MAKER<br />

Spende und werde<br />

ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

Schiffstechnik<br />

Ausrüstung<br />

Ship Technology<br />

Equipment<br />

6<br />

Kälte Klima Lüftung<br />

Refrigeration Climate<br />

Ventilation<br />

Möbel Inneneinrichtung<br />

Furniture Interior<br />

Pleiderer Deutschland GmbH<br />

Tel. +49(0)9181/28480<br />

E-Mail info@pleiderer.com<br />

Internet www.pleiderer.com<br />

Holzwerkstoffe für den dekorativen Einsatz<br />

im Schiffsinnenausbau<br />

Brandschutz<br />

Fire Protection<br />

Wärmeübertragung, Separation und Fluid<br />

Handling: Die Mehrheit aller Schiffe weltweit<br />

hat Ausrüstungen von Alfa Laval an Bord.<br />

www.alfalaval.de<br />

+49 40 781 293 44<br />

www.kj-fireoff.com<br />

fireprotection@kj-fireoff.com<br />

FIRE PROTECTION: WATER · GAS · FOAM<br />

New Builds, Conversions, Repairs, Sales<br />

®<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

61


BUYER’S GUIDE<br />

Rohrleitungsbau<br />

und Systeme<br />

Piping Construction<br />

and Systems<br />

Wärmeübertragung<br />

Heat Transfer<br />

Für jede Anwendung das richtige Pumpenprinzip<br />

www.netzsch.com<br />

+49 40 781 293 41<br />

www.kj-marinesystems.com<br />

piping@kj-marinesystems.com<br />

Repairs, Conversions, New Builds<br />

Teekay Rohrkupplungen GmbH<br />

Krummenweger Str. 133a<br />

D-40885 Ratingen<br />

Tel. +49 (0)21 02 770 78-0<br />

Fax +49 (0)21 02 770 78-29<br />

info@ teekay-rohrkupplungen.de<br />

www.teekay-rohrkupplungen.de<br />

Teekay – die innovative Rohrkupplung<br />

Leistungsstark, mit vielen Patenten<br />

Wärmeübertragung, Separation und Fluid<br />

Handling: Die Mehrheit aller Schiffe weltweit<br />

hat Ausrüstungen von Alfa Laval an Bord.<br />

Tanks<br />

Tanks<br />

www.alfalaval.de<br />

Bordnetze<br />

Power Supply System<br />

8<br />

E-Installation<br />

E-Installation<br />

Sicherheitsausrüstung<br />

Safety Equipment<br />

Mess- Prüfgeräte<br />

Measuring Testing<br />

Technology<br />

Hydraulik<br />

Pneumatik<br />

Hydraulics<br />

Pneumatics<br />

7<br />

Pumpen<br />

Pumps<br />

Ernst Heinrich<br />

GmbH & Co. KG<br />

Winsbergring 10<br />

22525 Hamburg<br />

Tel. +49 40/8 90 69 29-0<br />

info@ernst-heinrich.de<br />

www.kabelverschraubungen-kaufen.de<br />

Kabelverschraubungen | Gegenmuttern | EMV<br />

Verschluss-Schrauben | Präzisionsdrehteile<br />

Mess-<br />

Regeltechnik<br />

Measuring<br />

Control Devices<br />

9<br />

Druckmessung<br />

Pressure Measurement<br />

Hochpräzise Durchflussmessgeräte für<br />

Ship Performance Monitoring Systeme.<br />

Kraftstoffverbrauchs- und Zylinderschmierölmessung<br />

für Dieselmotoren.<br />

KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />

Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at<br />

Hochqualitative Schraubenspindelpumpen<br />

für Kraftstoffe.Hermetisch dichte Pumpen<br />

mit Magnetkupplung für MDO und HFO.<br />

KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />

Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at<br />

Füllstand. Grenzstand. Druck.<br />

Zuverlässig unter allen Einsatzbedingungen<br />

VEGA-Messtechnik überzeugt sowohl in Häfen oder Küstennähe,<br />

als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf<br />

See. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung kennen wir die<br />

Anforderungen der Branche. Deshalb verfügen wir über alle<br />

wichtigen Zertifizierungen und stehen damit für Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit.<br />

VEGA Grieshaber KG | info.de@vega.com | www.vega.com<br />

62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


BUYER’S GUIDE<br />

Füllstandsmessgeräte<br />

Fill Level Measuring<br />

Devices<br />

Makler<br />

Ship Brokers<br />

Schiffsregister Flaggen<br />

Ship Register Flags<br />

Füllstand. Grenzstand. Druck.<br />

Zuverlässig unter allen Einsatzbedingungen<br />

VEGA-Messtechnik überzeugt sowohl in Häfen oder Küstennähe,<br />

als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf<br />

See. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung kennen wir die<br />

Anforderungen der Branche. Deshalb verfügen wir über alle<br />

wichtigen Zertifizierungen und stehen damit für Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit.<br />

VEGA Grieshaber KG | info.de@vega.com | www.vega.com<br />

Konstruktion<br />

Consulting<br />

Construction<br />

Consulting<br />

11<br />

16<br />

CC<br />

Continental Chartering<br />

SHIPBROKERS<br />

CONTINENTAL CHARTERING GMBH & CO. KG<br />

Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | Germany<br />

Tel + 49 (40) 32 33 70 70 | Fax + 49 (40) 32 33 70 79<br />

office@continental-chartering.de<br />

www.continental-chartering.de<br />

Schiffsmanagement<br />

Shipmanagement<br />

24<br />

MARITIME SERVICES<br />

Panama vessel’s registry<br />

Bareboat-Registration<br />

Registration of Owner<br />

Ship’s Title<br />

Mortgage registration and<br />

cancellation<br />

CT‘s, Crew endorsements,<br />

Technical certificates<br />

Oil/ Logs/ Crewlist Books<br />

Provisional Navigational Patent<br />

and Radio License<br />

Certificate of Ownership and<br />

(Non) Encumbrances<br />

Legalisations of Bill of Sale,<br />

Acceptance of Sale.<br />

Payment of Annual Ship Taxes<br />

Dienstleistungen<br />

Services<br />

Consulate General<br />

of Panama<br />

Gänsemarkt 44<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: 040-340218<br />

conpanamahamburgo@mire.gob.pa<br />

www.panahamburg.com<br />

<br />

<br />

<br />

Technology Consulting<br />

(e.g. Ballast Water Treatment, LNG Bunker)<br />

Policy-, Strategy-, Development-<br />

+ PR Consulting (incl. EU Affairs)<br />

Industrial Expertise for Investors,<br />

Interim + Project Management<br />

contact us:<br />

info@mvb-euroconsult.eu<br />

phone +49-170-7671302<br />

www.mvb-euroconsult.eu<br />

Ingenieurbüro<br />

Engineer’s Office<br />

18<br />

Technische Inspektion<br />

Technical Inspection<br />

25<br />

Seewetter<br />

Postfach 301190 – 20304 Hamburg<br />

Tel. +49 69 8062 6181<br />

<br />

SHIP DESIGN & CONSULT<br />

Naval architects<br />

Marine engineers<br />

info@shipdesign.de · www.shipdesign.de · Hamburg<br />

<br />

<br />

www.hansa-online.de<br />

Bunker und Kraftstoff<br />

Bunker Service and Fuels<br />

Dein Partner für<br />

Bunker-Service<br />

Tel. +49 40 5379847 0<br />

hoyer-marine.de<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

63


TERMINE<br />

Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder<br />

verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen<br />

besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.<br />

freight & trade events<br />

worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance<br />

Marine + Offshore<br />

05.09.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

MARITIME FUTURE SUMMIT<br />

www.smm-hamburg.com/konferenzen/<br />

maritime-future-summit<br />

06.–09.09.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

SMM <strong>2022</strong><br />

www.smm-hamburg.com<br />

08.-10-11.<strong>2022</strong> NÜRNBERG<br />

SPS<br />

https://sps.mesago.com<br />

30.11.-02.11.<strong>2022</strong> NEW ORLEANS<br />

International Work Boat Show<br />

www.workboatshow.com<br />

<strong>07</strong>.–10.12.<strong>2022</strong> SCHANGHAI<br />

Marintec<br />

www.marintecchina.com<br />

Shipping + Logistics<br />

<strong>07</strong>.–08.09.<strong>2022</strong> LÜBECK<br />

Shortsea Shipping Days<br />

www.shortseashipping.de<br />

29.09.<strong>2022</strong> BREMEN/BREMERHAVEN<br />

Deutscher Schifffahrtstag <strong>2022</strong><br />

www.deutscher-schifffahrtstag.de<br />

05.09.<strong>2022</strong> MAILAND<br />

Gastech<br />

www.gastechevent.com<br />

05.–08.09.<strong>2022</strong> ABERDEEN<br />

SPE Offshore Europe<br />

www.offshore-europe.co.uk<br />

27.–30.09.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

WindEnergy<br />

www.windenergyhamburg.com<br />

<strong>07</strong>.09.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

Maritime Start-Up Night <strong>2022</strong><br />

www.maritimestartups.de<br />

10.12.03.2023 TALLIN<br />

Tallin Boat Show<br />

www.meremess.ee<br />

Commodities + Energy<br />

12.-13.10.<strong>2022</strong> ABERDEEN<br />

Floating Offshore Wind<br />

www.renewableuk.com<br />

15.–16.09.<strong>2022</strong> ROSTOCK<br />

7. Rostocker Großmotorentagung<br />

www.rgmt.de<br />

01.-04.05.2023 MIAMI BEACH<br />

Seatrade Cruise Global<br />

www.seatradecruiseglobal.com<br />

05.<strong>07</strong>.<strong>2022</strong> ELSFLETH<br />

ZIM-Netzwerk Green Meth<br />

www.maritimes-cluster.de<br />

19.10.<strong>2022</strong> BREMEN<br />

Hydrogen Technology Expo <strong>2022</strong><br />

www.hydrogen-worldexpo.com<br />

19.-20.09.<strong>2022</strong> DÜSSELDORF<br />

The #P2X Conference<br />

www.p2xconference.com<br />

24.-25.05.2023 HAMBURG<br />

Schweißen in der maritimen Technik<br />

www.slv-nord.de<br />

06.<strong>07</strong>.<strong>2022</strong> ELSFLETH<br />

Offshore-Wind-Booster<br />

www.maritimes-cluster.de<br />

18.–20.10.<strong>2022</strong> ALEXANDRIA<br />

Mediterranean Offshore Conference<br />

www.moc-egypt.com<br />

16.–18.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

STG-Hauptversammlung<br />

www.stg-online.de<br />

05.-09.06.2023 OSLO<br />

Nor-Shipping 2023<br />

www.nor-shipping.com<br />

29.08.–01.09.<strong>2022</strong> STAVANGER<br />

ONS – Offshore Northern Seas<br />

www.ons.no<br />

18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON<br />

Ocean Business<br />

www.oceanbusiness.com<br />

64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Abeking & Rasmussen ....................................................................... U4<br />

Alphatron Marine Deutschland GmbH ........................................... 51<br />

brand MARINE CONSULTANTS GMBH ...................................... 29<br />

BREDO DRY DOCKS GmbH .......................................................... 35<br />

Castrol. ................................................................................................. U2<br />

DNV SE ................................................................................................... 4<br />

DRV ....................................................................................................... 64<br />

Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei .......................................... 27<br />

FIL-TEC Rixen GmbH ....................................................................... 48<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ...................................... 23<br />

GROMEX GmbH .................................................................................. 9<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH ............................................. 53<br />

HAPEKO Hanseatisches Personalkontor Deutschland GmbH ....... 9<br />

Headway Technology Group (Qingdao) Co., Ltd. .......................... 39<br />

HJS Emission Technology GmbH & Co . KG .................................. 45<br />

Hoyer Marine GmbH .......................................................................... 30<br />

INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ......................................... 28<br />

Internationales Maritimes Museum Hamburg .................................. 3<br />

Kontor 17 Shipmanagement GmbH ................................................ 25<br />

Körting Hannover GmbH .................................................................. 43<br />

Marine Media ....................................................................................... 31<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ......................................... 27, U3<br />

NORIS Group GmbH ......................................................................... 44<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .......................... 18, 31<br />

STEELPAINT GmbH ............................................................... Titel, 57<br />

Walter Hering KG ................................................................................ 49<br />

WindEnergy Network e.V. .................................................................. 59<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k_foerster@hansa-online.de<br />

Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-212 | m_meyer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | a_wroblewski@hansa-online.de<br />

Korrespondenten<br />

Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Schiffstechnik:<br />

Dr. Hans G. Payer, Dipl.-Ing. Michael vom Baur (MvB)<br />

Offshore: Anne-Katrin Wehrmann (aw)<br />

Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />

Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />

Asien: Patrick Lee<br />

Amerika: Barry Parker<br />

Großbritannien: Samantha Fisk<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />

Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel.: +49 0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de<br />

Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director<br />

Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f_visser@hansa-online.de<br />

Vertrieb und Marketing<br />

Alexandra Giercke, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | a.giercke@hansa-online.de<br />

Mediaberatung<br />

Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40 70 70 80-310 | s_sinss@hansa-online.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | s_winter@hansa-online.de<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-2<strong>07</strong> | s_hasse@hansa-online.de<br />

Ansprechpartner im Außendienst<br />

GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,<br />

Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com<br />

USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

NY 10001 New York, USA, detleffox@comcast.net<br />

Niederlande: hansmann.media GmbH, Andreas Hansmann | Dorothee Emde,<br />

Tel. +49 (0)40 60 91 88-15, a.hansmann@hansmann.media oder, d.emde@hansmann.media<br />

Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,<br />

Tel./Fax +48 91-462 34 14, acc@maritime.com.pl<br />

Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-111 | abo@hansa-online.de<br />

Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen.<br />

Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Untersagt ist die Verwendung von Anzeigenausschnitten<br />

oder -inhaltsteilen für die Werbung.<br />

Alle Zuschriften sind an den genannten Verlag zu richten. Rücksendung unaufgefordert eingesandter<br />

Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt wurde. Alle Rechte, insbesondere<br />

das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil<br />

der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)<br />

ohne Genehmigung des Verlages reproduziert werden. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich<br />

Änderungen an den Manuskripten vor.<br />

Die <strong>HANSA</strong> erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 218,– inkl. Versandkosten<br />

und MwSt. Ausland: jährlich EUR 266,– (EU ohne VAT-Nr.) inkl. Versandkosten. Einzelpreis:<br />

EUR 18,– inkl. Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost innerhalb Europas und<br />

nach Übersee auf Anfrage. Abo PeP (Print + E-Paper): EUR 238,– inkl. MwSt./Versand.<br />

Hansa+ EUR 288,–. Auslandbezug (EU): EUR 336,–. Studenten, Azubis: Print/PeP EUR 111,–,<br />

Hansa+ EUR 128,–. Für Mehrfachabos werden ab 100 Abos (unter einer Lieferanschrift)<br />

25% Rabatt gewährt. Ab 250 Abos beträgt der Rabatt 50%. Der Abonnementspreis ist im<br />

Voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Rechnungseingang. Abonnementskündigungen<br />

sind nur mit einer Frist von sechs Wochen zum Ende der Bezugszeit schriftlich beim<br />

Verlag möglich. – Anzeigenpreisliste Nr. 64 – Höhere Gewalt entbindet den Verlag von jeder<br />

Lieferverpflichtung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />

Spende und werde<br />

ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />

unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />

dnv<br />

Einsatzberichte, Fotos, Videos und<br />

Geschichten von der rauen See erleben:<br />

#teamseenotretter<br />

Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />

Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />

Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />

DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />

für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />

für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />

Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation<br />

(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for<br />

Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen<br />

Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />

fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong><br />

65


LETZTE SEITE<br />

HL-Sprecher Nils Haupt und Peter Tamm<br />

präsentieren das Buch zur Ausstellung<br />

© Wroblewski<br />

Digitales Gästebuch<br />

Albert Ballin<br />

Nachlass der »St. Louis«<br />

Geschichte und Gegenwart von Hapag-Lloyd<br />

Mit 175 Jahren zählt die Hamburger<br />

Reederei Hapag-Lloyd zu den ältesten<br />

Traditionsunternehmen der Hansestadt.<br />

Zu Ehren des Schifffahrtsunternehmens<br />

zeigt das Internationale Maritime<br />

Museum Hamburgm (IMMH) eine<br />

Sonderausstellung.<br />

»Mein Feld ist die Welt« – sagte einst<br />

der berühmte Generaldirektor der Traditionsreederei,<br />

Albert Ballin. Das trifft auf<br />

das Unternehmen heute mehr denn je zu.<br />

Mit aktuell 14.100 Mitarbeitern in 129<br />

Ländern ist Hapag-Lloyd so international<br />

aufgestellt wie nie zuvor.<br />

Wie sich die Hamburger Reederei – die<br />

am 27. Mai 1847 als »Hamburg-Amerikanische<br />

Packetfahrt-Actien-Gesellschaft«<br />

gegründet wurde – im Laufe der<br />

Geschichte entwickelt, zeichnet die Sonderausstellung<br />

im IMMH nach.<br />

Ausgestellt ist unter anderem ein Gemälde<br />

des Passagierdampfers »Imperator«,<br />

gemalt von Albert Brenet – eines der<br />

wenigen »maskulinen« Schiffe in der Seefahrt.<br />

»Der ›Imperator‹ war einst das<br />

größte Schiff der Welt«, erklärt Museumskurator<br />

Gerrit Menzel. »Er gehörte zwar<br />

zu den größten Luxusschiffen seiner Zeit,<br />

aber nicht zu den profitabelsten«, sagt er.<br />

Rentabler seien Schiffe wie die »Bulgaria«<br />

der B-Klasse gewesen, der ebenfalls ein<br />

Teil der Ausstellung gewidmet ist. »Schiffe<br />

wie die ›Bulgaria‹, die Post und Fracht<br />

mitnahmen, waren die ›Geldmacher‹«,<br />

sagt Menzel. Doch die »Bulgaria« wird<br />

nicht nur deshalb in der Ausstellung besonders<br />

hervorgehoben, sondern viel<br />

mehr wegen ihrer dramatischen Geschichte.<br />

Auf einer Reise nach Amerika<br />

brach während eines Orkans das Ruder<br />

und sie galt als verloren. »Die Welt hatte<br />

sie bereits abgeschrieben«, berichtet Menzel,<br />

»aber dann tauchte sie doch knapp<br />

drei Wochen später auf den Azoren auf<br />

und der Kapitän wurde als Held gefeiert.«<br />

Irrfahrt der »St. Louis«<br />

Ein anderer Teil der Ausstellung ist Kapitän<br />

Gustav Schröder gewidmet, der<br />

durch seine Irrfahrt mit dem Passagierschiff<br />

»St. Louis« traurige Berühmtheit<br />

erlangte. 1939 versuchte er, mehr als 900<br />

Juden das Leben zu retten. Mit den Flüchtenden<br />

reiste es zunächst nach Kuba, wurde<br />

jedoch abgewiesen. Dann ging es in die<br />

USA und nach Kanada, wo die Menschen<br />

erneut nicht von Bord konnten. Zurück in<br />

Europa brachte Kapitän Schröder die<br />

Flüchtenden dann nach England, die Niederlande<br />

und Frankreich.<br />

Tradition digitalisiert<br />

Ein Ausstellungsstück, das die Kombination<br />

aus einem traditionellen und einem<br />

digitalen Exponat darstellt, ist das<br />

Gästebuch der »Albert Ballin« – welches<br />

erstmals ausgestellt wird. Teile des Buches<br />

wurden digitalisiert und die Museumsbesucher<br />

haben nun die Möglichkeit,<br />

in den Einträgen der Schiffsgäste – zu denen<br />

berühmte Persönlichkeiten wie zum<br />

Beispiel der Schwergewichtsboxer Max<br />

Schmeling gehörten – zu blättern.<br />

Wer mehr über die abwechslungsreiche<br />

Geschichte der Hamburger Reederei<br />

erfahren möchte, kann diese auch<br />

nachlesen. Begleitend zum Jubiläum<br />

und Ausstellung ist im Koehler Verlag<br />

ein Buch von Kai-Axel Aanderud erschienen.<br />

Der Autor erzählt auf 388 Seiten<br />

die spannende Geschichte von Hapag-Lloyd<br />

nach.<br />

AW<br />

66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>


STURM<br />

STORM<br />

Hier scannen &<br />

direkt bestellen!<br />

39,90 €<br />

Titel ist zweisprachig!<br />

ISBN 978-3-7822-1326-4<br />

Direkt bei uns bestellen auf<br />

koehler-mittler-shop.de<br />

oder telefonisch unter<br />

040/70 70 80 322<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg


HEUTIGER WETTERBERICHT?<br />

WIE IMMER – RUHIG, STABIL UND SICHER.<br />

Damit Sie sich beim Blick auf den Wetterbericht entspannen können,<br />

haben wir die perfekte Lösung entwickelt: SWATH@A&R-Schiffe.<br />

Für sensitive Arbeiten in unruhigen Gewässern.<br />

www.abeking.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!