ahoi! norderney Magazin #36
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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Als der Zweite Weltkrieg ausbricht und Norderney
zum militärischen Sperrgebiet erklärt
wird, verfrachtet Max Siede die Familie und
was er sonst noch mitnehmen kann in einen
Güterwaggon und fährt in den Schwarzwald. Im
Münstertal, weit entfernt von kriegsrelevanter
Industrie, erwirbt er 1942 das Historische Gasthaus
zur Linde, das seither ebenfalls im Familienbesitz
geblieben und stetig weiter ausgebaut
worden ist. Bereits 1946 kehren Max und Else
auf die Insel zurück. Im Haus am Meer sind
zunächst noch englische Offiziere einquartiert,
doch schon bald können auch wieder deutsche
Gäste aufgenommen werden, die anfangs statt
mit Geld in Naturalien bezahlen - Kartoffeln
und Schinken sind dabei genauso willkommen
wie Teppiche oder Brillanten. Else "Omi" Siede
erweist sich als energische, zupackende Frau -
eine Unternehmerin mit Mut zu Veränderungen.
Im hauseigenen Fischrestaurant steht sie Tag für
Tag selbst in der Küche. Frische Hummer- und
Seezungengerichte zählen zu ihren besonderen
Spezialitäten. Ohne ihren 1952 verstorbenen
Mann führt Else das Hotel bis 1970 weiter, viele
Jahre mit der Unterstützung ihrer Enkeltochter
Birgit, zu der sie eine besonders enge Beziehung
hat. Über Omi Siede kursieren zahlreiche
heitere Anekdoten - zum Beispiel, dass sie es
sich bei aller persönlichen Sparsamkeit nicht
nehmen ließ, jeden Freitag auf der Terrasse
ihres Hotels einen Hummer zu verzehren. Nach
ihrem Tod 1972 bleibt das Haus im Familienbesitz
und geht an die Enkelin Birgit über.
Birgit Brune ist erst 25 Jahre alt, als sie die Verantwortung
für das Haus am Meer übernimmt.
Wenige Jahre zuvor hat sie auf Norderney ihren
späteren Mann kennengelernt, den Bremer Architekten
Ewald Brune. "Schnapp ihn Dir", habe
Oma Siede ihrer Enkelin damals geraten. Aus
der Liaison erwächst eine Liebe fürs Leben. Die
gebündelte Kompetenz in punkto Ästhetik und
Gastfreundschaft - in der Verbindung von Architektur
und Hotellerie - soll von nun an für den
Familienbetrieb prägend bleiben. Durch mutige
Investitionen hebt das Paar die Qualität ihrer
Häuser auf ein neues Niveau. So entsteht 1979
aus der ehemaligen "Dependance" das Rodehuus,
dessen Schwimmbad auf dem Dachausbau
bei der Eröffnung zu den besonderen Highlights