ahoi! norderney Magazin #36
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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ELSE
Wiedersehen mit einer Stilikone
Der Norderneyer Januskopf hoch über dem Meer zählt zu den spektakulärsten und gleichzeitig
angenehmsten Spots der Insel. Wer von dort - vorbei am Minigolfplatz - in Richtung Innenstadt
spaziert, stößt nach wenigen Metern auf eines der markantesten Gebäude auf Norderney. Ein elegantes
weißes Haus, dessen abgerundete Form an einen Schiffsbug erinnert - und die breite Fensterfront
über der Eingangstür an eine Schiffsbrücke. Wir haben uns oft gefragt, wie viele Generationen
von Inselgästen schon davon geträumt haben, dort oben hinter den Scheiben zu sitzen - und
aufs Wasser zu schauen. Über einen Kontakt zur früheren Eigentümerfamilie hatten wir bereits vor
Jahren einmal Gelegenheit dazu. Der Blick zwischen Dünen und Surfcafé auf die offene See und das
Flair des Hauses bleiben für uns unvergessen. Ein Sahnestück. 2022 erwacht das denkmalgeschützte
Gebäude zu neuem Leben - als ein exklusives Ferienquartier. Wir konnten uns kurz vor der Eröffnung
einen Eindruck verschaffen und haben uns sehr über das Wiedersehen mit "Else" - so lautet der
Name der Schönheit - gefreut.
Als wir durch die Eingangstür ins Innere treten,
kommen wir aus dem Staunen nicht heraus.
Der bauliche Charme, an den wir uns so gut
erinnern, ist unverkennbar derselbe geblieben
- allerdings auf einem neuen und zeitgemäßen
Niveau. Das Haus Else wirkt auf uns wie ein
Paradebeispiel für einen Denkmalschutz, wie
man ihn sich häufiger wünscht. Den Geist vergangener
Jahrzehnte, die historische Substanz
stilvoll und in aufgefrischter Form erhalten
- ohne Abstriche zu machen in punkto Komfort,
Service und Nachhaltigkeit. Bis zu acht Gäste
finden in den Räumlichkeiten Platz - für ein
wunderschönes Ferienerlebnis. Das Haus Else
kann eine Geschichte erzählen - und das spürt
man auch.
Der Name des Hauses geht auf die 1982 verstorbene
Dülmener Textilunternehmerin Else
Bendix zurück. Nach dem frühen Tod ihres Mannes
Paul Bendix 1932 übernimmt die ursprünglich
aus Hamburg-Harburg stammende Witwe
gemeinsam mit ihren Kindern den traditionsreichen
jüdischen Familienbetrieb. Mit hanseatischer
Disziplin und allen Nazi-Repressalien zum
Trotz lotst sie das Unternehmen durch dunkeldeutsche
Schicksalsjahre - und wird dafür später
in der noch jungen Bundesrepublik mit dem
Foto. insular