ahoi! norderney Magazin #36

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Foto. Gerd Köther
Ruth Schmidt Stockhausen hat viele Jahrzehnte fern der Küste gelebt. Erst in den 80er Jahren zieht es sie
an die Nordsee zurück. Die jetzt erschienenen Gedichte sind kurz vor dieser Zeit entstanden und geben in
Worten einen Gedankenstrang wieder, den man bis in die Anfänge ihres künstlerischen Schaffens als Malerin
und Bildhauerin zurückverfolgen kann. Was als figurative Watt- und Meereslandschaften in Tusche,
Aquarell oder Öl in den späten 1940er Jahren begann, entwickelte sich zunehmend zu abstrahierten
Strukturstudien in von Öl- oder Acrylfarben getränktem Sand, Fäden, oder Tuchfalten auf Leinwand. Ruth
Schmidt Stockhausens Blick auf die Natur vermittelt Eindrücke unendlicher Horizonte in ostfriesischer
Farbigkeit oder glitzernder Schaumsäume am Strand. Bleistiftstudien von Netzen, Ketten und Tauen zeugen
von einer Faszination für Strukturen. Wasser und Wind. Erosion und Metamorphose.
Seit 1983 lebte Ruth Schmidt Stockhausen wieder in Ostfriesland - in einem alten Gulfhof an der Küste
unmittelbar vor ihrer Geburtsinsel Norderney. Auf der Internetseite der Ruth Schmidt Stockhausen -
Stiftung (www.ruthschmidtstockhausen.de) kann man sich das beeindruckende zweistöckige Wohnhaus
und Atelier über ein virtuell begehbares 3-D-Modell im Detail anschauen. Alle Räumlichkeiten
bleiben so erhalten, wie sie die Künstlerin hinterließ, und sollen im Sommer weiterhin an ausgewählten
Wochenenden für Atelierausstellungen offen sein.
Das Norderneyer Museum öffnet während der Saison von Dienstag bis Freitag von 11.00 bis 17.00 Uhr
sowie am Samstag und Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie im Winter (Ab 15.11.2022) am Mittwoch
und Samstag von 11.00 bis 17.00 Uhr. Ab dem Herbst 2022 plant das Museum in Zusammenarbeit mit der
Sternwarte Norderney eine Ausstellung zum Thema Astronomie und Astrofotografie auf der Insel.