ahoi! norderney Magazin #36
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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Im Zweiten Weltkrieg erbeutet das deutsche Afrika-Corps unter Führung von Erwin Rommel große
Mengen an Rum, Whisky und Cognac von den britischen Truppen - und verschifft die Fässer über
das Mittelmeer von Nordafrika nach Italien. Nach der Befreiung durch die Alliierten verschlägt es
den frisch abgefüllten und bis heute legendären Rommel-Schnaps ins österreichische Linz, wo sich
die Spur verliert. Seitdem geistern die Flaschen als begehrte Raritäten durch die ganze Welt - bis
nach Norderney, wo ein Rommel-Rum mit Echtheitszertifikat zu den Highlights des Rum Clubs in
der Friesenschänke im Hotel Friese zählt, als eine von über 190 Rumsorten aus aller Welt.
DER RUM CLUB
Über 190 Rumsorten aus aller Welt
"Rum und Meer - das gehört einfach zusammen",
sagt Hotelier Tjark Gramberg. "Wir leben auf
einer Insel und das Hotel heißt Friese. Da hatten
wir vor 10 Jahren die Idee, ein bisschen in die
Tiefe zu gehen - und uns beim Thema Rum breiter
aufzustellen." Um 20 bis 30 Sorten wächst
das Angebot Jahr für Jahr an. Das Sortiment
reicht von feinen Tropfen wie dem kubanischen
Esclavo XO oder dem panamesischen Malecon 25
über Exoten wie den philippinischen Tanduay
oder den australischen Silver Dollar Rum bis zu
Raritäten aus den 1940er Jahren. "Als Referenz
empfehlen wir zum Einstieg gerne den Botucal
Reserva aus Venezuela - der gibt ungefähr die
Richtung vor, wenn man sich neu mit Rum beschäftigen
möchte." Für Tjark Gramberg ist Qualität
dabei nicht unbedingt eine Frage des Preises.
"Ich persönlich mag zum Beispiel sehr gerne den
indischen Old Monk - der ist relativ günstig und
hat ein sehr intensives Geschmacksbild."
Tjark Gramberg erklärt uns, worauf es bei der
Rum Verkostung ankommt. "Das Wichtigste ist,
dass man langsam trinkt", sagt der Norderneyer.
"Man gießt ein - und wartet erstmal." Dabei
soll man das Glas leicht drehen und neigen,
damit der Rum genügend Luft bekommt. Manche
Sorten seien nach zwei bis drei Minuten trinkbar.
"Wir warten eher 10 Minuten. Und dann auf keinen
Fall kippen, sondern immer nur nippen." Indem
man die kleinen Schlücke im ganzen Mundraum
verteilt, entfalten sich im Zusammenspiel
von Gaumen und Nase die komplexen Aromen.
"Das ist eine absolute Genussgeschichte."
Wer die geschmackliche Vielfalt des Rum erleben
möchte, hat dazu in der Friesenschänke
im Hotel Friese täglich ab 20 Uhr Gelegenheit.
Die umfassende Karte bietet zu jeder Rumsorte
eine ausführliche Beschreibung. Barkeeper
Sascha kann bei der Auswahl äußerst fachkundig
beraten - und hilft mit seinem Know-how und
seiner langjährigen Erfahrung, die Nuancen des
Geschmacks richtig wahrzunehmen. Für Freunde
und Inselgäste bietet das Hotel Friese regelmäßig
Rum Tastings an. Die nächsten Termine sind
online unter www.hotel-friese.de zu erfahren
- oder einfach vor Ort in der Friesenschänke
nachfragen. Für Tjark Gramberg bedeutet das
Entdecken interessanter neuer Rumsorten einen
entspannenden Ausgleich. "Das macht wohl
Laune", gesteht der Hotelier lachend. "Aber nicht
ex und hopp, sondern ausprobieren und mit viel
Zeit genießen."
Foto. Carsten Muecke