Krypto Assets FinanzBusiness 2022
Blockchain für Alle? „Wir machen Blockchain für jeden zugänglich und bedienbar“ Korrektur am Kryptomarkt: Welche Trends sollten Anleger jetzt auf dem Schirm haben? Tokenisierung von Vermögenswerten treibt digitale Transformation des Finanzsystems voran Starke Nachfrage nach Fondsvehikeln mit Crypto-Exposure ungebrochen Die Zukunft ist Web3, NFTs und DAOs EU will einheitliche Regeln für digitale Assets Krypto-ETFs in den Startlöchern
Blockchain für Alle? „Wir machen Blockchain für jeden zugänglich und bedienbar“
Korrektur am Kryptomarkt: Welche Trends sollten Anleger jetzt auf dem Schirm haben?
Tokenisierung von Vermögenswerten treibt digitale Transformation des Finanzsystems voran
Starke Nachfrage nach Fondsvehikeln mit Crypto-Exposure ungebrochen
Die Zukunft ist Web3, NFTs und DAOs
EU will einheitliche Regeln für digitale Assets
Krypto-ETFs in den Startlöchern
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MARKT DIGITAL ASSETS<br />
I <strong>FinanzBusiness</strong>Magazin<br />
Juni machte China jedoch Ernst und verhängte<br />
ein Verbot für <strong>Krypto</strong>-Mining, kurze<br />
Zeit später wurde zudem der Handel<br />
mit digitalen <strong>Assets</strong> unterbunden. In der<br />
Folge sanken sowohl der Bitcoin-Preis als<br />
auch die Leistung des Netzwerks innerhalb<br />
weniger Tage rapide ab.<br />
Chinas Entscheidung hat weitreichende Folgen<br />
für den globalen Markt digitaler <strong>Assets</strong>.<br />
Vor allem die Vereinigten Staaten konnten<br />
von dem Verbot profitieren und das von<br />
China hinterlassene Vakuum füllen: So findet<br />
rund ein Drittel des Mining mittlerweile<br />
in den USA statt. Mit erheblichem Abstand<br />
folgen Kasachstan und Russland. Doch nicht<br />
nur die Verschiebung der Mining-Rate signalisiert,<br />
dass die USA zunehmend zur<br />
treibenden Kraft im <strong>Krypto</strong>-Sektor werden.<br />
Während China Investoren den Marktzugang<br />
zu digitalen <strong>Assets</strong> versperrt, öffnen die USA<br />
– aber auch Europa – ihre Tür noch weiter.<br />
SEC gibt erstmals Bitcoin-ETFs frei<br />
Die US-Börsenaufsicht SEC zeigt, dass<br />
sie Bitcoin nicht mehr als bloße Spielerei,<br />
sondern als ernstzunehmende Anlage<br />
betrachtet. So können US-Investoren<br />
seit Oktober in gleich drei verschiedene<br />
Bitcoin-ETFs investieren, die die SEC nach<br />
jahrelangen Verschiebungen nun zugelassen<br />
hat. Die ETFs basieren auf Futures<br />
der Chicago Mercantile Exchange (CME).<br />
Anleger investieren also nicht in physische<br />
Bitcoin, sondern in Terminkontrakte, die<br />
mit dem Preis des <strong>Krypto</strong>-<strong>Assets</strong> korrelieren.<br />
Auch wenn Kritiker bemängeln, dass<br />
die Future-Produkte keine „echten“ Bitcoin-ETFs<br />
seien: Die US-Behörde ermöglicht<br />
erstmals eine wichtige Brücke zur<br />
traditionellen Finanzwelt und stärkt so das<br />
Vertrauen in die Assetklasse <strong>Krypto</strong>währungen<br />
weiter.<br />
Doch auch abseits der Finanzmärkte gewinnen<br />
Bitcoin & Co zunehmend an Bedeutung.<br />
So formiert sich auf politischer<br />
Ebene in Washington erstmals eine „<strong>Krypto</strong>-Lobby“<br />
und versucht, eine Überregulierung<br />
des Marktes durch die SEC abzudämpfen.<br />
Zudem gelangen <strong>Krypto</strong>-<strong>Assets</strong><br />
immer mehr in den gesellschaftlichen<br />
Mainstream. Unlängst kündigten die Bürgermeister<br />
der beiden Metropolen New<br />
York und Miami an, ihr Gehalt großteils<br />
in Bitcoin beziehen zu wollen. Das Vorurteil,<br />
<strong>Krypto</strong>s würden nur zur Geldwäsche<br />
und für dubiose Deals genutzt, hat Bitcoin<br />
längst überwunden.<br />
Deutschland spielt bei <strong>Krypto</strong>s in der<br />
ersten Liga mit<br />
Ob die Vereinigten Staaten neben dem<br />
Silicon Valley bald auch das „<strong>Krypto</strong> Valley“ für<br />
sich beanspruchen werden, bleibt jedoch<br />
abzuwarten. Denn auch anderswo steht<br />
die Entwicklung nicht still. Mittlerweile ist<br />
Europa – dank Großbritannien, Frankreich<br />
und Deutschland – ein Big Player im <strong>Krypto</strong>-<br />
Sektor. So verzeichneten europäische<br />
Länder laut den Blockchain-Analysten von<br />
Chainalysis bei digitalen <strong>Assets</strong> innerhalb<br />
eines Jahres ein Transaktionsvolumen von<br />
mehr als 1 Billion US-Dollar. Somit nimmt<br />
Europa bei <strong>Krypto</strong>-Aktivitäten erstmals<br />
global den Spitzenplatz ein. Grund für das<br />
rasante Wachstum sind vor allem Investments<br />
in Decentralised Finance (DeFi).<br />
Immer mehr institutionelle Investoren,<br />
insbesondere traditionelle Finanzunternehmen,<br />
entdecken die Vorteile von DeFi<br />
für sich und steigen in die Blockchain-<br />
Technologie ein. Profitieren konnte von<br />
dem DeFi- Wachstum in Europa laut den<br />
Analysten vor allem Ethereum. Kein Wunder,<br />
ist das zweitwichtigste <strong>Krypto</strong>-Asset<br />
am Markt die Grundlage für den Großteil<br />
der DeFi-Protokolle.<br />
Im europäischen <strong>Krypto</strong>-Sektor spielt<br />
Deutschland mittlerweile eine zentrale<br />
Rolle: Mit einem Transaktionsvolumen von<br />
115 Milliarden US-Dollar liegt die Bundesrepublik<br />
laut Chainalysis knapp hinter<br />
Frankreich und Großbritannien. Dass die<br />
Beliebtheit digitaler <strong>Assets</strong> auf dem deutschen<br />
Markt kontinuierlich zunimmt, zeigt<br />
auch das steigende Transaktionsvolumen<br />
an der Börse Stuttgart Digital Exchange<br />
(BSDEX). Nachdem im Mai 2021 die Milliarden-Euro-Marke<br />
durchbrochen wurde,<br />
stieg das Handelsvolumen bis Oktober auf<br />
2 Milliarden Euro. Besonders gefragt bei<br />
Anlegern waren Bitcoin und Ethereum,<br />
gefolgt von XRP und Litecoin.<br />
Autor: www.boerse-stuttgart.de<br />
<strong>FinanzBusiness</strong>Magazin <strong>Krypto</strong> <strong>Assets</strong> <strong>2022</strong><br />
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