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Heinrich Bedford-Strohm | Peter Bubmann | Hans-Ulrich Dallmann | Torsten Meireis (Hrsg.): Kritische Öffentliche Theologie (Leseprobe)

Das Programm der Öffentlichen Theologie ist in unterschiedlichen internationalen Kontexten auf je eigene Weise entstanden und lässt sich als Diskursformat verstehen, das auf eine veränderte Öffentlichkeit reagiert und mittlerweile im Global Network for Public Theology zu einer eigenen akademischen Gestalt gefunden hat. Da diese Geschichte nicht nur im deutschsprachigen Kontext ohne Wolfgang Hubers Einfluss nicht nachvollzogen werden kann, ist es sinnvoll und angemessen, ihm einen Band zu widmen, der die Begründung und Weiterentwicklung der von ihm angestoßenen kritischen Spielart Öffentlicher Theologie zum Thema hat.

Das Programm der Öffentlichen Theologie ist in unterschiedlichen internationalen Kontexten auf je eigene Weise entstanden und lässt sich als Diskursformat verstehen, das auf eine veränderte Öffentlichkeit reagiert und mittlerweile im Global Network for Public Theology zu einer eigenen akademischen Gestalt gefunden hat. Da diese Geschichte nicht nur im deutschsprachigen Kontext ohne Wolfgang Hubers Einfluss nicht nachvollzogen werden kann, ist es sinnvoll und angemessen, ihm einen Band zu widmen, der die Begründung und Weiterentwicklung der von ihm angestoßenen kritischen Spielart Öffentlicher Theologie zum Thema hat.

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34 Dirk J. Smit<br />

ance. He took South Africa as case study. In South Africa the Bible is asubversive<br />

book, he said, and acommunion that really hears the gospel disobeys the state of<br />

emergency.Headded amemory from his visit to the SACC the previous year. After<br />

the National Conference he traveled with Kistner to aLutheran missionstation<br />

but on arrival they were awaited by security forces and Kistner was arrested. Kistner<br />

said apublic prayer and also prayed for those arresting him, which reminded<br />

Huber of Jesus’ words in the Sermon on the Mount.<br />

»Und erstaunt erinnerte ich mich daran, daß wir in der Bundesrepublik Jahr und Tag<br />

darüber gestritten hatten, ob die Bergpredigt für die politische Verantwortung der<br />

Christen etwas zu bedeuten hat […]. Sicherheitshalber will ich hinzufügen: Für die<br />

Überwindung der Apartheid hält die biblische Tradition […] ebensowenig Patentrezepte<br />

bereit wie für die Frage, mit welchen Mitteln dem Wahnsinn des Wettrüstens<br />

Einhalt geboten werden kann. Schritte zu politischen Lösungen zu finden, ist in all<br />

diesen Fragen eine Aufgabe der politischen Vernunft – aber einer durch die Liebe bewegten<br />

Vernunft, einer lernfähigen Vernunft, die, wenn sie von der Bibel lernen will,<br />

auch von der dort bezeugten Parteinahme Gottes für die Armen und Gedemütigten zu<br />

lernen bereit ist, einer leidenschaftlichen Vernunft auch, die sich von der Leidenschaft<br />

dieses Gottes für den Frieden anstecken läßt.« (Huber, 1987a: 18)<br />

This quote leads to the second important paper from the 1987 lecture tour. It was<br />

on the worldwide process in the Ecumenical Movementatthe timecalled »Justice,<br />

Peace and the Integrity of Creation« (JPIC). This contributionwould again become<br />

influential, in more ways than one. The theme itself caught the attention of local<br />

scholars until the national Theological Society of South Africa made it their focus<br />

for the whole academic year of 1991 and the topic of the Annual Meeting. Many<br />

students would later study his essaysonour many forms of daily violence and the<br />

need for aplanetary ethos, in Die tägliche Gewalt. Gegen den Ausverkauf der Menschenwürde<br />

(1993), translated as Violence. The Unrelenting Assault on Human Dignity<br />

(1996c). Perhaps even more influential atthe time, however, was the way<br />

in which he drew attention to the importance of church deliberation on ethical<br />

and political issues, on church studies, church documents, ecclesial ways of decision-making.<br />

During another visit, as member of the Council of the Evangelical<br />

Church, he also lectured on the 1997joint study of the Protestant Church and the<br />

Catholic Bishops’ Conference on the economic and social situation called Für eine<br />

Zukunft inSolidarität und Gerechtigkeit.<br />

The 1987 paper spoke much about processes of conciliarity – again in the<br />

tradition of Bonhoeffer – but many South African ethicists also becameinterested<br />

in the earlier work by Tödt and Huber on ethical decision-making, in his work on<br />

ethics and discourse, and in the Evangelical Church of Germany’sways of studying<br />

themes and producing documents for discussion in the church itself. Aflood<br />

of scholarlyessays appeared and severaldoctoral dissertations made use of these

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