Pro Trafikant 2022

❚ FPÖ-NAbg. Peter Wurm im Interview
Trafikanten nach Corona:
Rückblick und Ausblick
Der Tiroler FPÖ-NAbg. Peter Wurm ist Vorsitzender des Konsumentenausschusses im
Parlament, erfolgreicher Unternehmer in der Getränkebranche und Rauchersprecher der
FPÖ. Seit vielen Jahren vertritt er bereits die Interessen der Trafikanten und Raucher
im österreichischen Nationalrat. Rauchverbote und die Einschränkung der persönlichen
Freiheit sind ihm ein Dorn im Auge.
Pro Trafikant (PT): Was bedeutet die aktuelle
Corona-Politik für die Themen Tabak,
Trafikanten und Rauchverbot in der
Gastronomie? Werden neue Verbote,
neue Einschränkungen unter dem Titel
der Gesundheitspolitik kommen?
Peter Wurm (PW): Das schließe ich nicht
aus, - ganz im Gegenteil. Es ist sehr wahrscheinlich,
dass die Anti-Raucherlobby
sehr bald mittels Studien neue Verbote
kampagnisieren wird. Etwa im Zusammenhang
mit „Long-Covid“ oder einer
Wechselwirkung von Rauchen und einer
akuten Corona-Infektion. Und dann wird
man weitere Rauchverbote anvisieren.
Etwa im Schanigarten oder überhaupt im
öffentlichen Raum. Da wird eine neue Verbots-Welle
anrollen, die wir alle gemeinsam
stoppen sollten.
PT: Betriebsschließungen, Betretungsverbote,
Ausgangsverbote und ein weitestgehendes
Zurückfahren des gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen
Lebens. War da der Begriff der „Corona-Diktatur“
eigentlich berechtigt oder
überspitzt?
PW: Die „Corona-Diktatur“ ist ein Faktum.
Verfassungswidrige Gesetze, gesetzeswidrige
Verordnungen und Erlässe, Behördenwillkür
einer absolut faktenbefreiten und
planlosen Bundesregierung haben hier
Fakten geschaffen, die man nicht mehr so
schnell loswerden wird. Denn diese Instrumente
sind jetzt einmal „erprobt“, und
können jederzeit im Zusammenhang mit
anderen „Bedrohungsbildern“ wieder
scharf gestellt werden, wen Schwarz-Grün
das möchte.
PT: Viele Gastronomen haben beim absoluten
Rauchverbot nach der Wiedereinführung
schlussendlich resigniert. Dass
ihnen seit 2020 immer wieder monatelang
die Betriebe zugesperrt werden,
hatte damals wohl niemand erwartet.
Wie ist das seinerzeitige Rauchverbot im
Lichte der aktuellen Entwicklung zu bewerten?
PW: Es war nichts anderes als ein machtpolitisches
Vorspiel, das gewisse Kreise,
und hier treffen sich sonderbarer Weise
christlich-soziale ÖVP-Wirtschaftsvertreter
mit linken Tugendwächtern bei den
Grünen, gegen einen Wirtschaftszweig
eingesetzt haben. Hätten damals die Gastronomen,
die Trafikanten und insbesondere
die Raucher als Konsumenten stärkeren
Widerstand geleistet, hätte sich die Bundesregierung
mit dem aktuellen Zusperren
ganzer Wirtschaftszweige über
viele Monate schwerer getan. Deshalb
rufe ich zur Wachsamkeit auf.
PT: Viele Gastronomiebetriebe
haben nach dem Ende der Corona-Maßnahmen
nicht mehr
aufsperren, - auch andere Gewerbe-
und Handelsbetriebe
werden mit einer gewissen
Zeitverzögerung wahrscheinlich
in ihrer Existenz massiv
gefährdet sein. Was bedeutet
das insgesamt für die Konsumenten
und auch die Raucher?
PW: Viele Raucher werden, -
wenn es nicht ohnehin auch noch
verboten wird, - wohl auch bei ihrem
Stammwirten keine Zigarette
mehr im Gastgarten genießen können,
da es diesen nicht mehr geben
wird. Und es wird durch massive
Preissteigerung bei allen Produkten
des täglichen Bedarfs, einem Wirtschaftseinbruch
und einer hohe Arbeitslosigkeit
auch eine Frage der Brieftasche
werden, und das für breite Bevölkerungsschichten,
ob man sich das Rauchen noch
leisten kann und will. Und das trifft dann
auch wieder die Trafikanten, - da viele
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