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VNW-Magazin 5/2022

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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„Da, wo Empathie<br />

und Verständnis nicht<br />

an erster Stelle stehen,<br />

regiert gewalttätige<br />

Sprache.“<br />

schreiten“ nicht nur im Sinne von körperlichem Abstand gemeint.<br />

„Auch bei Gesprächen, die emotional aufgeladen sind, dringen<br />

wir manchmal in die Intimzone unseres Gegenübers ein. Zumindest<br />

empfindet der andere ein Wort, einen scharfen Tonfall oder<br />

eine abwertende Geste dann als Eindringen.“<br />

Deeskalation beginnt im Kopf<br />

So, wie jeder Mensch unterschiedlich „tickt“, so unterschiedlich<br />

müsse man auch mit ihr oder ihm umgehen, sagt Kati Johannsen.<br />

„Der eine Mensch braucht verbale Fürsorge, der andere ein ganzes<br />

Repertoire von Überzeugungshebeln, und ein Dritter braucht<br />

kurze Ansagen.“ Das bringe sie in ihren Seminaren – meist an<br />

Beispielen aus dem Alltag und Situationsübungen – ihren Kursteilnehmerinnen<br />

und Kursteilnehmer bei.<br />

„Deeskalation ist die Reise vom Heizkessel der Amygdala zum<br />

Frontallappen“, sagt die Expertin. Insofern lernen die Kursteilnehmerinnen<br />

und Kursteilnehmern beispielsweise rhetorische Tricks<br />

zum Überzeugen, genauso wie körperliche Bewegungen, um den<br />

Angriff eines aggressiven Menschen abzuwehren. Kati Johannsen<br />

bezeichnet das als körperliches Situationstraining.<br />

„Allerdings lehre ich nicht nur Befreiungsgriffe für typische<br />

Würge-, Festhalte- und Klammergriffe.“ Vielmehr setzt die Expertin<br />

schon weit vor der eigentlich kritischen Situation an. „Men-<br />

schen können mit einer unsicheren Körpersprache, hängenden<br />

Schultern, Blick nach unten oder einer unsicheren Stimme nicht<br />

überzeugen, sprich auch nicht deeskalieren.<br />

Sie spreche in ihren Trainings daher auch über die richtige<br />

Körpersprache. „Man kann Empathie signalisieren und zugleich<br />

verdeutlichen, dass man kein Opfer ist. Gewalttätige Menschen<br />

haben oft ein feines Gespür dafür, ob das Gegenüber schwach<br />

und damit ein potenzielles Opfer – oder eben stark ist, mit dem<br />

man sich besser nicht anlegt – körperlich wie auch rhetorisch.“<br />

Ein Werkzeug an die Hand geben<br />

Viele Unternehmen nutzen inzwischen ihr Fortbildungsangebot,<br />

so beispielsweise die Wohnungsbaugenossenschaft KAIFU-NORD-<br />

LAND. Der <strong>VNW</strong> hat ein Seminar mit Kati Johannsen in seinem<br />

Weiterbildungsangebot. Sie gebe potenziell „bedrohten“ Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Werkzeuge an die Hand, sagt die<br />

Profilerin. „Sie erhalten mächtige Tools, die ihnen helfen, von der<br />

‚Ohnmacht‘ in einer gefährlichen Situation zu überlegtem und<br />

effizientem Handeln zu kommen. Gewaltprävention schützt die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gewalt kostet Personal, Zeit,<br />

Geld und Gesundheit.“ h

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