Lehrbuch des Surmeirischen

Besonderheiten des Surmeirischen
1. Das eigentliche Markenzeichen des Surmeirischen sind die
Doppellaute «ei» und «ou», die so häufig vorkommen, dass sie
von den Rätoromanen in der Surselva sowie im Engadin und im
Münstertal manchmal als störend empfunden werden, obwohl
auch die Engadiner und Münstertaler diese beiden Laute
kennen, allerdings nicht in diesem Ausmass:
meir (Mauer)
nateira (Natur)
deir (sagen)
eir (gehen)
vigneir (kommen)
amatour (Amateur)
cantadour (Sänger)
cantadoura (Sängerin)
zarcladour (Juni)
fanadour (Juli)
Im Surselvischen und Engadinischen lauten diese Wörter so:
S: mir, natira, dir, ir, vegnir, amatur, cantadur, cantadura,
zercladur, fenadur
E: mür, natüra, dir, ir, gnir, amatur, chantadur, chantadura, gügn,
lügl
2. Das zweite Markenzeichen des Surmeirischen ist die Endung
„-ung“ bei allen Wörtern, die im Surselvischen und
Engadinischen als „-iun“ geschrieben und gesprochen werden,
ähnlich wie in den meisten anderen romanischen Sprachen, zum
Beispiel bei „Nation“:
nation (Französisch), nazione (Italienisch), nación (Spanisch),
nação (Portugiesisch), naziun (Surselvisch und Engadinisch)
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