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Lehrbuch des Surmeirischen

Dies ist zwar nicht das erste und auch nicht das umfangreichste Lehrbuch für das Surmeirische, das in Mittelbünden nur noch von knapp 2'000 Menschen gesprochen wird und damit die zweitkleinste romanische Sprache ist - die kleinste ist das noch von wenigen Hundert gesprochene Sutselvische in den beiden westlichen Seitentälern -, aber das modernste, also auf dem heutigen Stand.

Dies ist zwar nicht das erste und auch nicht das umfangreichste Lehrbuch für das Surmeirische, das in Mittelbünden nur noch von knapp 2'000 Menschen gesprochen wird und damit die zweitkleinste romanische Sprache ist - die kleinste ist das noch von wenigen Hundert gesprochene Sutselvische in den beiden westlichen Seitentälern -, aber das modernste, also auf dem heutigen Stand.

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Vorwort<br />

Surmeirisch - was ist denn das? Hat sich der Autor nicht etwa<br />

verschrieben und meint Sumerisch, also den Namen der<br />

Sprache, die noch heute trotz der neuesten Funde in Form von<br />

Höhlenzeichnungen als jene Sprache gilt, für die es die ältesten<br />

schriftlichen Belege gibt, die auf zwischen die Jahre 3'000 und<br />

4'000 vor Christus datiert werden? Ja, das wäre wirklich der<br />

Hammer, wenn für diese Sprache, deren Keilschrift noch bis<br />

heute nie richtig identifiziert werden konnte, endlich einmal ein<br />

<strong>Lehrbuch</strong> erscheinen würde. Ich selbst würde dann sicher zu den<br />

Ersten gehören, die ein solches kaufen.<br />

Nein, Surmeirisch ist tatsächlich korrekt geschrieben. Damit ist<br />

die kleine Sprache gemeint, die heute in Mittelbünden nur noch<br />

von knapp 2'000 Menschen gesprochen wird, wobei es je<strong>des</strong><br />

Jahr weniger werden. Allerdings ist Surmeirisch im Vergleich zur<br />

benachbarten westlichen Schwestersprache Sutselvisch, die nur<br />

noch ein paar Hundert sprechen, und erst recht zum<br />

Walserdialekt in Bosco-Gurin, dem einzigen deutschsprachigen<br />

Dorf im Tessin, und zum Dialekt der ebenfalls deutschsprachigen<br />

Zimbern, die in den italienischen Alpen in ein paar Dörfern leben,<br />

immer noch besser dran. Aber woher sind die Bezeichnungen für<br />

die einzelnen rätoromanischen Dialekte oder genauer<br />

Schriftdialekte gekommen, wie ich sie hier nenne? Dazu muss<br />

ich etwas ausholen.<br />

In der Grundschule - oder Primarschule, wie das Spezialwort<br />

dafür in der Schweiz heisst - nannten wir das Rätoromanische<br />

nur Romanisch, weil wir kein anderes Wort kannten und von den<br />

zum Teil beträchtlichen Unterschieden zwischen den<br />

verschiedenen Dialekten auch nichts wussten. Noch heute weiss<br />

man aber nur in diesem Land, was genau damit gemeint ist, weil<br />

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