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Lehrbuch des Surmeirischen

Dies ist zwar nicht das erste und auch nicht das umfangreichste Lehrbuch für das Surmeirische, das in Mittelbünden nur noch von knapp 2'000 Menschen gesprochen wird und damit die zweitkleinste romanische Sprache ist - die kleinste ist das noch von wenigen Hundert gesprochene Sutselvische in den beiden westlichen Seitentälern -, aber das modernste, also auf dem heutigen Stand.

Dies ist zwar nicht das erste und auch nicht das umfangreichste Lehrbuch für das Surmeirische, das in Mittelbünden nur noch von knapp 2'000 Menschen gesprochen wird und damit die zweitkleinste romanische Sprache ist - die kleinste ist das noch von wenigen Hundert gesprochene Sutselvische in den beiden westlichen Seitentälern -, aber das modernste, also auf dem heutigen Stand.

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In der Schriftsprache ist jedoch nur «igl» korrekt.<br />

Wörter, die im Deutschen männlich sind, müssen es im<br />

<strong>Surmeirischen</strong> trotz der starken Beeinflussung nicht unbedingt<br />

auch sein:<br />

il fretg<br />

il nas<br />

die Frucht<br />

die Nase<br />

Der unbestimmte Artikel ist männlich "en" und weiblich "ena".<br />

Wenn das Hauptwort mit einem Vokal beginnt, wird wie im<br />

Italienischen nur beim weiblichen Geschlecht ein Apostroph<br />

verwendet, so dass das "a" bei "ena" wegfällt:<br />

igl bab der Vater la mamma die Mutter<br />

en bab ein Vater ena mamma eine Mutter<br />

igl om der Mann l’anima die Seele<br />

en om ein Mann en'anima eine Seele<br />

Neben «en» gibt es auch noch das männliche Einzahlwort<br />

«egn», das aber nur alleinstehend und beim Aufzählen von<br />

Zahlen verwendet wird:<br />

Egn tgi discorra surmiran!<br />

Egn, dus, treis, catter .…<br />

Einer, der Surmeirisch spricht!<br />

Eins, zwei, drei, vier .…<br />

Die Artikel sind in der Mehrzahl immer "igls" und "las" - das<br />

erstere also wieder im Gegensatz zum Surselvischen und<br />

Engadinischen, wo es «ils» geschrieben wird -, am Ende steht in<br />

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