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IM KW 49

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Die Gemeinderatsmitglieder von Jerzens behandelten die angemeldeten<br />

siebzehn Punkte der letzten Sitzung sachlich und flott.<br />

Hingegen dauerten die Wortmeldungen am Ende der Sitzung zum<br />

Punkt Allfälliges länger als die vorhergehenden Beschlüsse. Die Mitglieder<br />

baten um regelmäßigere Sitzungen, mehr Einfluss auf laufende<br />

Projekte sowie um mehr Transparenz, anstatt Gerüchte im Ort.<br />

Von Mel Burger<br />

Ließ die Bekanntmachung der jahresletzten<br />

Gemeinderatssitzung der<br />

Gemeinde Jerzens mit siebzehn Punkten<br />

einen langen Abend vermuten,<br />

so waren die genannten Beschlüsse<br />

eigentlich zügig durchbesprochen.<br />

Von den ersten vier Punkten bezüglich<br />

verschiedener Grundstücksverkäufe<br />

wurden drei beschlossen und der vierte<br />

vertagt, da es sich um den Erwerb eines<br />

Grundstückes neben dem Fußballplatz<br />

handelt und zuerst abgeklärt werden<br />

soll, ob eine leicht abgeänderte Fläche<br />

ausreichend für den Käufer wäre. Bei<br />

dem Thema Grundstück Sportplatz<br />

fiel einigen Mitgliedern schmunzelnd<br />

der seit über einem Jahr liegende Baukran<br />

ein, der für das Golden Lodges<br />

Projekt von den Betreibern damals<br />

zwischengelagert wurde. Weiter ging<br />

es mit einer Änderung des Bestandvertrages<br />

mit der Hochzeiger Bergbahnen<br />

AG aufgrund der Liftveränderung zum<br />

neuen Achter-Sessellift und Bebauungsplanänderungen<br />

in zwei privaten<br />

Fällen.<br />

GEBÜHREN. Nach Festlegungen<br />

der Freizeitwohnsitzabgaben<br />

und Waldumlage stellte Gemeinderat<br />

Johannes Reinstadler die ersten Ergebnisse<br />

der örtlichen Jugendbefragung<br />

vor, die von der Plattform für<br />

offene Jugendarbeit Pojat angeregt<br />

wurde. Eindeutig erkennbar ist die<br />

Zufriedenheit der jungen Bevölkerung<br />

mit Sportangeboten und Natur<br />

aber auch die Verbundenheit durch<br />

Familie und Vereine mit dem Ort.<br />

Ein wichtiger Punkt, der mit Sicherheit<br />

nach Verbesserung schreit, ist die<br />

Mitbestimmung im Ort, da sich viele<br />

Jugendliche nicht gehört fühlen.<br />

Aus dem Bericht des Überprüfungsausschusses<br />

gibt es nicht viel Neues<br />

zu berichten, ist der Minusstand in<br />

der Kassa fast unverändert und dadurch<br />

auch keine Verbesserung des<br />

Verschuldungsgrades erreicht. Unter<br />

Punkt dreizehn wurde über die Mühle<br />

in Rietzenried gesprochen, wobei<br />

festgelegt wurde, dass es noch Gespräche<br />

mit dem Verein Handwerksmühle<br />

Rietzenried geben wird, um<br />

anzuregen, dass die Betriebskosten<br />

vom Verein über die künftigen Einnahmen<br />

abgedeckt werden sollen.<br />

Traurige Wahrheit in Jerzens<br />

17 Tagesordnungspunkte schneller erledigt als der Punkt Allfälliges<br />

ABGABEN. Aufgrund der Inflation<br />

wurden die Punkte Vereinszuschüsse<br />

sowie Steuern, Abgaben und<br />

Gebühren schnell abgewickelt, es wurden<br />

keine Erhöhungen außer bei der<br />

Hundesteuer erhoben. Konnten alle<br />

Punkte fast ausschließlich einstimmig<br />

beschlossen werden, so kamen gerade<br />

unter dem Punkt Allfälliges doch einige<br />

wichtige und auch unzufriedene<br />

Stimmen zu Wort. Besonders Gemeinderat<br />

Michael Schöpf hatte einige<br />

Punkte vorbereitet. Er fragte Bürgermeister<br />

Mathias Plattner direkt, wie es<br />

sein kann, dass, egal ob nach Gemeinderats-<br />

oder Vorstandssitzungen, die<br />

Einwohner noch vor Veröffentlichung<br />

des Protokolls über alles Bescheid wissen.<br />

Am Wichtigsten war ihm aber<br />

anzubringen, dass er es sinnvoll fände,<br />

regelmäßigere Gemeinderatssitzungen<br />

zu machen und nicht immer die wichtigeren<br />

und größeren Projekte nur im<br />

Vorstand zu bestimmen, sondern den<br />

ganzen Gemeinderat miteinzubeziehen.<br />

„Wir Gemeinderäte haben das<br />

Gefühl, es geht alles an uns vorbei“,<br />

schloss sich Markus Schöpf an.<br />

GEMEINSAM. Ebenso liegen<br />

dem Vorstand große Projekte wie das<br />

neue Feuerwehrhaus oder die Photovoltaikanlage<br />

für den Hochzeiger vor<br />

und die restlichen Räte bekommen<br />

keinerlei Informationen. Meist hat der<br />

Vorstand weit über vierzig Punkte auf<br />

der Liste, hingegen der Gemeinderat<br />

selbst nur etwas über zehn Punkte, was<br />

keine ausgewogene Kompetenzverteilung<br />

aufzeige. Vizebürgermeisterin<br />

Tanja Grutsch unterstützte Plattner<br />

und erklärte, dass diese Vorgehensweise<br />

ein Versuch war aber auf Wunsch<br />

gern geändert werden kann, worauf abgemacht<br />

wurde, in Zukunft jedes Monat<br />

eine Gemeinderatssitzung abzuhalten.<br />

Auch das Projekt Golden Lodges<br />

sprach Schöpf an, denn nicht nur der<br />

vergessene Kran, sondern auch die<br />

noch immer fehlende Unterschrift auf<br />

dem von der Gemeinde geforderten<br />

Vertrag für Sicherheit, lässt die Bevölkerung<br />

Negatives vermuten.<br />

Bei allen Beschlüssen der Tagesordnung waren sich die Gemeinderatsmitglieder überwiegend<br />

einig, bevor Änderungen zur Arbeitsverteilung des Rates besprochen wurden.<br />

FINANZEN. Plattner erwiderte<br />

darauf: „Da die Baugenehmigung<br />

abgelaufen ist, wurde eine neue mit<br />

neuen Plänen eingereicht, dem ich zustimmen<br />

musste, da wir sonst Regresszahlungen<br />

leisten müssen.“ Johannes<br />

Reinstadler übernahm das Wort und<br />

ergänzte: „Solang die Widmung da ist,<br />

sind wir in der Pflicht. Der Vertrag ist<br />

sehr streng, wird aber unterschrieben<br />

werden.“ Auch die nächste Frage von<br />

Markus Schöpf, warum keinerlei Ausbesserungsarbeiten<br />

bei der desolaten<br />

Hochzeigerstraße gemacht wurden,<br />

obwohl dies im Frühjahr besprochen<br />

wurde, beantwortete Johannes Reinstadler:<br />

„Für so etwas haben wir heuer<br />

leider keinen Cent zusammen bekommen.<br />

Das ist leider die traurige Wahrheit.<br />

Wir werden da noch eine Sitzung<br />

machen mit den Ausschüssen, um alle<br />

Förderungen zu bekommen.“<br />

Seit über einem Jahr liegt ein zwischengelagerter<br />

Baukran für das Golden Lodges<br />

Projekt noch immer unbenutzt am Sportplatz<br />

Jerzens und sorgt in der Gemeinde<br />

für verschiedene Mutmaßungen.<br />

LMS Ötztal im Advent<br />

Musikschule lädt zu Adventkonzerten für guten Zweck<br />

Die Landesmusikschule Ötztal lädt wieder zu Adventkonzerten.<br />

(ch) Lang ersehnt dürfen die<br />

schon traditionellen, großen Adventkonzerte<br />

der Landesmusikschule<br />

Ötztal nun wieder stattfinden.<br />

Über 100 Schüler der<br />

Landesmusikschule Ötztal musizieren<br />

heuer für eine Familie im Ötztal.<br />

Die Konzerte finden jeweils um<br />

17 Uhr am Samstag, 10. Dezember<br />

in Oetz, Saal „Ez“ und am Sonntag,<br />

11. Dezember im Gemeindesaal<br />

Längenfeld statt. Zu hören gibt<br />

Foto: LMS Ötztal<br />

es traditionelle Adventmusik aus<br />

dem Alpenraum sowie moderne<br />

Adventmusik in jazzigen und swingenden<br />

Arrangements, dargeboten<br />

von Solisten und Ensembles der<br />

Landesmusikschule Ötztal. Bei den<br />

Veranstaltungen ist um das leibliche<br />

Wohl wieder bestens gesorgt.<br />

Der Reinerlös kommt, wie jedes<br />

Jahr, einer bedürftigen Familie im<br />

Ötztal zugute. Eintritt: Freiwillige<br />

Spenden.<br />

RUNDSCHAU Seite 20 7./9. Dezember 2022

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