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IM KW 49

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Vergangene Woche gab es nach drei Jahren eine groß angekündigte<br />

Gemeindeversammlung, zu der leider nur wenige Zuhörer gekommen<br />

waren. Trotzdem berichteten der neue Bürgermeister und der<br />

versammelte Gemeinderat über erledigte, aktuelle und zukünftige<br />

Projekte. Bei den anschließenden Fragen an die Anwesenden war es<br />

im Gegensatz zur letzten Sitzung auch um einiges gesitteter.<br />

Von Mel Burger<br />

Schon nach den Wahlen im Februar<br />

bat Werner Dobler als neues Gemeinderatsmitglied<br />

bezüglich der Volksschulsanierung<br />

und anderen Projekten<br />

um eine Gemeindeversammlung. Trotz<br />

guter Streuung des Termins über den<br />

üblichen Aushang und die sozialen<br />

Kleiderverkauf und<br />

Annahme Kleiderspenden<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch > 14 – 18 Uhr<br />

Samstag > 9 – 13 Uhr<br />

Handelszentrum Ötztaler Höhe<br />

www.roteskreuz-imst.at<br />

Medien, waren nur wenige Besucher<br />

anwesend. War vor drei Jahren der<br />

Saal bis auf den letzten Platz besetzt<br />

und eine etwas angeheizte Stimmung,<br />

so waren diesmal nur fünfzehn Stühle<br />

belegt. Der anwesende Gemeinderat<br />

Vinzenzgemeinschaft<br />

Imsterberg 82. Vinzenzgemeinschaft Tirols<br />

Christoph Wötzer (Präsident der VG Tirol), Karoline Knitel (Präsidentin der VG Tirol)<br />

und Dietmar Günther (Obmann der Beschäftigungsinitiative VINZIHand, v.l.) Foto: VG<br />

Alles auf Kurs in Wenns<br />

Volksversammlung mit vielen abgeschlossenen und neuen Projekten<br />

und Bürgermeister Patrick Holzknecht<br />

waren bestens vorbereitet und so startete<br />

selbiger mit einem großzügigen<br />

Rückblick über das vergangene Jahr.<br />

Bereits sieben Gemeinderatssitzungen<br />

und etliche Beschlüsse konnten durch<br />

den Gemeinderat und die neuen Ausschüsse<br />

gefasst werden.<br />

VORZEIGEOBJEKT. Die Sanierung<br />

der Volksschule wurde durchgesetzt,<br />

wobei diese vor kurzem nach<br />

einer rekordverdächtigen Instandsetzung<br />

bereits wieder besucht wird. Vor<br />

zwei Wochen wurde das Gebäude eingeweiht<br />

und 300 Wenner kamen am<br />

Tag der offenen Tür. Eine Punkteliste<br />

wurde erstellt, um ein faires System für<br />

Wohnungsvergaben zu schaffen. Manche<br />

zu kostspielige Projekte wurden<br />

abgelehnt oder aufgeschoben und bei<br />

dem geplanten Projekt Pitz-Park wurde<br />

der erste Grundsatzbeschluss gefasst.<br />

(ch) In Tirol gibt es über 80 Vinzenzgemeinschaften.<br />

770 Mitglieder<br />

und 2.100 Helfer stellen sich in unserem<br />

Land in den Dienst der guten<br />

Sache. So wurde dieses Jahr nun<br />

die 82. Vinzenzgemeinschaft in der<br />

Gemeinde Imsterberg gegründet. In<br />

Summe steigt angesichts der Corona-,<br />

Energie- und Teuerungskrise<br />

der Bedarf an Hilfe. Im Jahr 2021<br />

konnten 5.000 Familien und Einzelpersonen<br />

finanziell unterstützt<br />

werden, dabei wurden 750.000 Euro<br />

ausgeschüttet. Für das Präsidium der<br />

Tiroler Vinzenzgemeinschaften stellen<br />

die ansteigende Vereinsamung<br />

von Menschen in unserer Gesellschaft,<br />

aber auch die Integrationen<br />

von Menschen auf der Flucht große<br />

Herausforderungen dar. Imsterberg<br />

ist nun ein Teil dieses sozialen Netzwerks.<br />

Trotz wenig Beteiligung von Einwohnern, spiegelte die Sitzung den Fortschritt der<br />

Gemeinde in Infrastruktur und Bildung.<br />

RS-Foto: Burger<br />

Darauf folgten Berichte der Ausschüsse<br />

sowie der Bericht des Substanzverwalters<br />

und seine Bitte, daran zu denken,<br />

dass ein wichtiger Ertrag aus dem Holzverkauf<br />

an die Gemeinde ergeht und<br />

sie deshalb Sorgfalt auf die Infrastruktur<br />

legen sollen, um ein gutes Abtransportieren<br />

zu ermöglichen. Unter dem<br />

dritten Tagesordnungspunkt berichtete<br />

Holzknecht von den geplanten<br />

Projekten für das Jahr 2023, wie zum<br />

Beispiel einer Photovoltaikanlage auf<br />

dem Mehrzweckgebäude und der zweiten<br />

Ausbaustufe zum Bildungsprojekt,<br />

dem neuen Kindergarten.<br />

FRAGEN UND ANTWORTEN.<br />

Zum Abschluss bat Holzknecht um<br />

Meldungen und Fragen aus dem Publikum.<br />

Auf die Frage, wo die Hochzeiger<br />

Bergbahnen als Betreiber des Pitz-Parks<br />

das Büro angedacht haben, bat Holzknecht<br />

um Geduld, da mit der ersten<br />

Beschlussfassung in der vergangenen<br />

Sitzung nur der erste Schritt getan wurde<br />

und zuerst auf die Genehmigung<br />

des Raumordnungsvertrages gewartet<br />

werden muss. Jedoch versprach er, dass<br />

Thomas Fleischhacker von den Hochzeiger<br />

Bergbahnen eine Präsentation<br />

für die Einwohner nach den ersten<br />

Entwürfen angedacht hat. Eine weitere<br />

Wortmeldung galt dem Dank für das<br />

tolle neue Schlachthaus und seinem<br />

neuen Pächter, wobei um Angabe zu<br />

den Öffnungszeiten gebeten wurde.<br />

G LANZLICHTER<br />

Wenn Helden streiken<br />

Liebe Freunde systemrelevanter<br />

Berufe! So rasch ändern sich die<br />

Zeiten. Als vor mehr als zwei Jahren<br />

das bis dahin unbekannte Corona-<br />

Virus die Menschen rund um den<br />

Erdball in Angst und Panik versetzt<br />

hat, verwandelte sich unser<br />

Leben schlagartig. Plötzlich waren<br />

Putzfrauen, Verkäuferinnen, Pflegehelferinnen<br />

oder Bus- und Lastwagenfahrer<br />

wichtiger als Juristen, Historiker,<br />

Steuerberater oder Beamte.<br />

Die ganze Welt verneigte sich vor<br />

jenen Arbeitskräften, die unter physischer<br />

und psychischer Belastung<br />

unseren Alltag am Laufen hielten.<br />

Die Leistungen dieser Leute wurden<br />

beklatscht, besungen und frenetisch<br />

gefeiert. Alle, die sich mit ganzem<br />

Herzen für die Aufrechterhaltung<br />

unseres Systems den A… aufgerissen<br />

haben, wurden zu Helden erklärt.<br />

Jetzt, nicht allzu viele Monate<br />

später, ist plötzlich alles wieder wie<br />

es war. Das Virus hat seinen Schrecken<br />

verloren. Und das viel zitierte<br />

3G hat sich von geimpft, genesen<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

und getestet in Geiz, Gier und Geilheit<br />

verwandelt. Kaum scheint die<br />

Krise überwunden, kriechen die<br />

vorher schier hilflosen Mächtigen<br />

und Reichen aus den Löchern und<br />

tun, was sie immer schon getan<br />

haben: die Leute, die wirklich arbeiten,<br />

nicht gerecht dafür zu entlohnen.<br />

Bestes Beispiel dafür sind<br />

die jüngsten Gehaltsverhandlungen<br />

der Gewerkschaften. Während traditionell<br />

starke Arbeitnehmervertretungen<br />

wie die der Metaller oder<br />

der öffentlich Bediensteten relativ<br />

rasch eine Einigung über Lohnerhöhungen<br />

erzielten, mussten die<br />

im Handel tätigen Kräfte zittern.<br />

Speziell Frauen, die ohnehin bereits<br />

am untersten Lohnniveau ihr<br />

Dasein fristen, mussten und müssen<br />

darum kämpfen, dass sie das<br />

durch die Teuerung und die Inflation<br />

entstandene Finanzloch ausgleichen<br />

können. Das erinnert an Krieg<br />

– auch da sind die wahren Helden<br />

am Ende tot!<br />

Meinhard Eiter<br />

RUNDSCHAU Seite 6 7./9. Dezember 2022

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