Die Gemeinderatsmitglieder von Jerzens behandelten die angemeldeten siebzehn Punkte der letzten Sitzung sachlich und flott. Hingegen dauerten die Wortmeldungen am Ende der Sitzung zum Punkt Allfälliges länger als die vorhergehenden Beschlüsse. Die Mitglieder baten um regelmäßigere Sitzungen, mehr Einfluss auf laufende Projekte sowie um mehr Transparenz, anstatt Gerüchte im Ort. Von Mel Burger Ließ die Bekanntmachung der jahresletzten Gemeinderatssitzung der Gemeinde Jerzens mit siebzehn Punkten einen langen Abend vermuten, so waren die genannten Beschlüsse eigentlich zügig durchbesprochen. Von den ersten vier Punkten bezüglich verschiedener Grundstücksverkäufe wurden drei beschlossen und der vierte vertagt, da es sich um den Erwerb eines Grundstückes neben dem Fußballplatz handelt und zuerst abgeklärt werden soll, ob eine leicht abgeänderte Fläche ausreichend für den Käufer wäre. Bei dem Thema Grundstück Sportplatz fiel einigen Mitgliedern schmunzelnd der seit über einem Jahr liegende Baukran ein, der für das Golden Lodges Projekt von den Betreibern damals zwischengelagert wurde. Weiter ging es mit einer Änderung des Bestandvertrages mit der Hochzeiger Bergbahnen AG aufgrund der Liftveränderung zum neuen Achter-Sessellift und Bebauungsplanänderungen in zwei privaten Fällen. GEBÜHREN. Nach Festlegungen der Freizeitwohnsitzabgaben und Waldumlage stellte Gemeinderat Johannes Reinstadler die ersten Ergebnisse der örtlichen Jugendbefragung vor, die von der Plattform für offene Jugendarbeit Pojat angeregt wurde. Eindeutig erkennbar ist die Zufriedenheit der jungen Bevölkerung mit Sportangeboten und Natur aber auch die Verbundenheit durch Familie und Vereine mit dem Ort. Ein wichtiger Punkt, der mit Sicherheit nach Verbesserung schreit, ist die Mitbestimmung im Ort, da sich viele Jugendliche nicht gehört fühlen. Aus dem Bericht des Überprüfungsausschusses gibt es nicht viel Neues zu berichten, ist der Minusstand in der Kassa fast unverändert und dadurch auch keine Verbesserung des Verschuldungsgrades erreicht. Unter Punkt dreizehn wurde über die Mühle in Rietzenried gesprochen, wobei festgelegt wurde, dass es noch Gespräche mit dem Verein Handwerksmühle Rietzenried geben wird, um anzuregen, dass die Betriebskosten vom Verein über die künftigen Einnahmen abgedeckt werden sollen. Traurige Wahrheit in Jerzens 17 Tagesordnungspunkte schneller erledigt als der Punkt Allfälliges ABGABEN. Aufgrund der Inflation wurden die Punkte Vereinszuschüsse sowie Steuern, Abgaben und Gebühren schnell abgewickelt, es wurden keine Erhöhungen außer bei der Hundesteuer erhoben. Konnten alle Punkte fast ausschließlich einstimmig beschlossen werden, so kamen gerade unter dem Punkt Allfälliges doch einige wichtige und auch unzufriedene Stimmen zu Wort. Besonders Gemeinderat Michael Schöpf hatte einige Punkte vorbereitet. Er fragte Bürgermeister Mathias Plattner direkt, wie es sein kann, dass, egal ob nach Gemeinderats- oder Vorstandssitzungen, die Einwohner noch vor Veröffentlichung des Protokolls über alles Bescheid wissen. Am Wichtigsten war ihm aber anzubringen, dass er es sinnvoll fände, regelmäßigere Gemeinderatssitzungen zu machen und nicht immer die wichtigeren und größeren Projekte nur im Vorstand zu bestimmen, sondern den ganzen Gemeinderat miteinzubeziehen. „Wir Gemeinderäte haben das Gefühl, es geht alles an uns vorbei“, schloss sich Markus Schöpf an. GEMEINSAM. Ebenso liegen dem Vorstand große Projekte wie das neue Feuerwehrhaus oder die Photovoltaikanlage für den Hochzeiger vor und die restlichen Räte bekommen keinerlei Informationen. Meist hat der Vorstand weit über vierzig Punkte auf der Liste, hingegen der Gemeinderat selbst nur etwas über zehn Punkte, was keine ausgewogene Kompetenzverteilung aufzeige. Vizebürgermeisterin Tanja Grutsch unterstützte Plattner und erklärte, dass diese Vorgehensweise ein Versuch war aber auf Wunsch gern geändert werden kann, worauf abgemacht wurde, in Zukunft jedes Monat eine Gemeinderatssitzung abzuhalten. Auch das Projekt Golden Lodges sprach Schöpf an, denn nicht nur der vergessene Kran, sondern auch die noch immer fehlende Unterschrift auf dem von der Gemeinde geforderten Vertrag für Sicherheit, lässt die Bevölkerung Negatives vermuten. Bei allen Beschlüssen der Tagesordnung waren sich die Gemeinderatsmitglieder überwiegend einig, bevor Änderungen zur Arbeitsverteilung des Rates besprochen wurden. FINANZEN. Plattner erwiderte darauf: „Da die Baugenehmigung abgelaufen ist, wurde eine neue mit neuen Plänen eingereicht, dem ich zustimmen musste, da wir sonst Regresszahlungen leisten müssen.“ Johannes Reinstadler übernahm das Wort und ergänzte: „Solang die Widmung da ist, sind wir in der Pflicht. Der Vertrag ist sehr streng, wird aber unterschrieben werden.“ Auch die nächste Frage von Markus Schöpf, warum keinerlei Ausbesserungsarbeiten bei der desolaten Hochzeigerstraße gemacht wurden, obwohl dies im Frühjahr besprochen wurde, beantwortete Johannes Reinstadler: „Für so etwas haben wir heuer leider keinen Cent zusammen bekommen. Das ist leider die traurige Wahrheit. Wir werden da noch eine Sitzung machen mit den Ausschüssen, um alle Förderungen zu bekommen.“ Seit über einem Jahr liegt ein zwischengelagerter Baukran für das Golden Lodges Projekt noch immer unbenutzt am Sportplatz Jerzens und sorgt in der Gemeinde für verschiedene Mutmaßungen. LMS Ötztal im Advent Musikschule lädt zu Adventkonzerten für guten Zweck Die Landesmusikschule Ötztal lädt wieder zu Adventkonzerten. (ch) Lang ersehnt dürfen die schon traditionellen, großen Adventkonzerte der Landesmusikschule Ötztal nun wieder stattfinden. Über 100 Schüler der Landesmusikschule Ötztal musizieren heuer für eine Familie im Ötztal. Die Konzerte finden jeweils um 17 Uhr am Samstag, 10. Dezember in Oetz, Saal „Ez“ und am Sonntag, 11. Dezember im Gemeindesaal Längenfeld statt. Zu hören gibt Foto: LMS Ötztal es traditionelle Adventmusik aus dem Alpenraum sowie moderne Adventmusik in jazzigen und swingenden Arrangements, dargeboten von Solisten und Ensembles der Landesmusikschule Ötztal. Bei den Veranstaltungen ist um das leibliche Wohl wieder bestens gesorgt. Der Reinerlös kommt, wie jedes Jahr, einer bedürftigen Familie im Ötztal zugute. Eintritt: Freiwillige Spenden. RUNDSCHAU Seite 20 7./9. Dezember 2022
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