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K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

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narien haben beide Perioden eine unterschiedliche<br />

Relevanz.<br />

3. Datengrundlage<br />

und Methoden<br />

3.1 Globale und regionale K<strong>lima</strong>modellierung<br />

Globale K<strong>lima</strong>modelle (GCMs), vor allem<br />

die neueste Gene<strong>ra</strong>tion gekoppelter Atmosphären-Ozean-Zi<strong>rk</strong>ulationsmodelle,<br />

erlauben die Abschätzung des Einflu<strong>sse</strong>s<br />

anthropogener Treibhausgasemissionen<br />

auf das K<strong>lima</strong> der Erde auf Grundlage<br />

physikalischer Gesetzmässigkeiten. Alle<br />

relevanten Komponenten des globalen<br />

K<strong>lima</strong>systems inklusive ihrer Wechselwi<strong>rk</strong>ungen<br />

sind in diesen Modellen berücksichtigt<br />

(Bild 1). Als Vorgabe zur Berechnung<br />

des zukün<strong>ft</strong>igen K<strong>lima</strong>s wird u.a. eine<br />

Abschätzung der zukün<strong>ft</strong>igen Entwicklung<br />

der atmosphärischen Treibhausgaskonzent<strong>ra</strong>tionen<br />

beruhend auf sogenannten<br />

Emissionsszenarien benötigt. Bedingt<br />

durch den hohen Rechenaufwand der Zi<strong>rk</strong>ulationsmodelle<br />

liegt die räumliche Auflösung<br />

globaler K<strong>lima</strong>szenarien jedoch<br />

im Bereich von 100–300 km, und damit<br />

jenseits der für viele Impaktstudien relevanten<br />

Grö<strong>sse</strong>nordnung. Hier setzen regionale<br />

K<strong>lima</strong>modelle (RCMs) an. Sie stellen<br />

das wichtigste We<strong>rk</strong>zeug dar, um die grob<br />

aufgelösten Informationen globaler K<strong>lima</strong>modelle<br />

auf die regionale Skala herunterzubrechen<br />

und K<strong>lima</strong>änderungsszenarien<br />

mit wesentlich höherer räumlicher Auflösung<br />

zu erstellen. Ähnlich wie globale Zi<strong>rk</strong>ulationsmodelle<br />

beschreiben RCMs die<br />

Vorgänge innerhalb der verschiedenen<br />

Komponenten des K<strong>lima</strong>systems sowie<br />

die Wechselwi<strong>rk</strong>ungen untereinander<br />

auf Grundlage physikalischer Prinzipien.<br />

Im Unterschied zu Globalmodellen wird<br />

hierbei jedoch nicht der gesamte Globus<br />

sondern nur eine bestimmte Region, z.B.<br />

Europa, bet<strong>ra</strong>chtet (Bild 2). Dies ermöglicht<br />

eine deutlich höhere räumliche Auflösung<br />

von derzeit ca. 10–50 km. Dieser<br />

Auflösungssprung ist verbunden mit einer<br />

be<strong>sse</strong>ren Beschreibung der regionalen<br />

Variabilität von K<strong>lima</strong>pa<strong>ra</strong>metern, was vor<br />

allem in einem topog<strong>ra</strong>phisch sta<strong>rk</strong> strukturierten<br />

Gelände wie den Alpen unerlässlich<br />

ist. Am Rande des regionalen Modellgebietes<br />

benötigt ein RCM Informationen<br />

über die grossskaligen Eigenscha<strong>ft</strong>en der<br />

atmosphärischen Strömung, die ihrerseits<br />

von globalen K<strong>lima</strong>modellen bereitgestellt<br />

werden. Man spricht von einer sogenannten<br />

Nestung, d.h. ein RCM wird in die Ergebni<strong>sse</strong><br />

eines globalen K<strong>lima</strong>modells<br />

eingebettet und übernimmt am Rande<br />

des Modellgebietes die Informationen<br />

dieses antreibenden Modells (Bild 2). Die<br />

dargestellte Methodik wird auch als dynamisches<br />

Downscaling, die Kombination<br />

eines GCMs mit einem RCM als Modellkette<br />

bezeichnet.<br />

Aufgrund unterschiedlicher Modellformulierungen<br />

mü<strong>sse</strong>n sich die Ergebni<strong>sse</strong><br />

verschiedener regionaler K<strong>lima</strong>modelle<br />

selbst bei identischem antreibenden<br />

GCM nicht exakt entsprechen.<br />

Vielmehr zeigt sich in Modellvergleichsstudien,<br />

dass einzelne Modelle mit ganz<br />

unterschiedlichen, individuellen Fehlercha<strong>ra</strong>kteristiken<br />

beha<strong>ft</strong>et sein können<br />

(z.B. Suklitsch et al., 2010). Die unterschiedlichen<br />

Fehlereigenscha<strong>ft</strong>en einzelner<br />

RCM’s können sich auch auf die simulierten<br />

K<strong>lima</strong>änderungssignale auswi<strong>rk</strong>en.<br />

Diese Modellunsicherheit wird noch vergrö<strong>sse</strong>rt,<br />

wenn verschiedene GCM’s als<br />

Randantrieb verwendet und/oder unter-<br />

schiedliche Emissionsszenarien vo<strong>ra</strong>usgesetzt<br />

werden. Eine weitere Unsicherheitsquelle<br />

ist die natürliche K<strong>lima</strong>variabilität,<br />

die durch eine einzelne regionale<br />

K<strong>lima</strong>simulation nicht adäquat dargestellt<br />

werden kann. Aus den genannten Gründen<br />

ist es wichtig, eine möglichst gro<strong>sse</strong><br />

Anzahl regionaler K<strong>lima</strong>simulationen zu<br />

bet<strong>ra</strong>chten, um Unsicherheitsbereiche<br />

eingrenzen und quantifizieren zu können.<br />

Die regionalen K<strong>lima</strong>simulationen des EN-<br />

SEMBLES-Projektes stellen diesbezüglich<br />

die umfangreichste und eine weltweit einzigartige<br />

Datenbasis dar. Im Rahmen der<br />

vorliegenden Studie wurden insgesamt 10<br />

regionale K<strong>lima</strong>simulationen des ENSEM-<br />

BLES-Projektes (siehe Tabelle 1) für die<br />

Schweiz mit einem auf die Abbildung der<br />

Jahresganges optimierten statistischen<br />

Verfahren (siehe Kapitel 3.2) aufbereitet<br />

und den Projektpartnern in Koope<strong>ra</strong>tion<br />

mit dem Center for C<strong>lima</strong>te Systems<br />

Bild 2. Prinzip der Modellnestung: Ein regionales K<strong>lima</strong>modell (rot) wird in die grob<br />

aufgelösten Informationen eines Globalmodells (blau) eingebettet und berechnet<br />

das K<strong>lima</strong> in einem begrenzten Modellgebiet (z.B. Europa) mit höherer räumlicher<br />

Auflösung.<br />

Bild 3. Topog<strong>ra</strong>phie des regionalen K<strong>lima</strong>modells CLM [m ü. NN.] für das Gebiet der<br />

Schweiz in 25 km Auflösung.<br />

«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 269<br />

K<strong>lima</strong>wandel & Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>

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