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K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

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Bild 7. Interdependenzen zwischen morphologischen und hyd<strong>ra</strong>ulischen<br />

Grö<strong>sse</strong>n.<br />

obachten, dass in Fliessgewä<strong>sse</strong>rn natürlicher<br />

Morphologie der prozentuelle Anteil<br />

eines Habitats am Gesamthabitatangebot<br />

immer ähnlich bleibt, bei bettbildenden<br />

Proze<strong>sse</strong>n finden lediglich räumliche Umlagerungen<br />

mit Neubildung der Habitate<br />

statt (s. auch Arscott et al., 2002).<br />

In einem künstlichen Fliessgewä<strong>sse</strong>r<br />

hingegen sind die aquatischen Lebewesen<br />

einem grö<strong>sse</strong>ren Stress ausgesetzt.<br />

Sich ändernde Abflü<strong>sse</strong> bedeuten immer<br />

auch eine Änderung der hyd<strong>ra</strong>ulischen<br />

Randbedingungen und somit der Habitate.<br />

Deshalb haben sich Lebewesen in einem<br />

künstlichen Fliessgewä<strong>sse</strong>r nicht nur mit<br />

einem ve<strong>ra</strong>rmten Lebens<strong>ra</strong>um auseinanderzusetzen,<br />

sondern auch mit sich ständig<br />

wandelnden Lebensbedingungen.<br />

In Bild 9 sind die Zeitreihen für den<br />

HMID am Beispiel der Sense dargestellt.<br />

Es la<strong>sse</strong>n sich mehrere Beobachtungen<br />

anstellen:<br />

In natürlichen Abschnitten (Abschnitt<br />

1 bis Abschnitt 3) bleibt der HMID für<br />

den gesamten Jahresverlauf annäh -<br />

ernd konstant. Erst bei einem Abfluss<br />

mit einer Überschreitungsdauer von<br />

ein bis zwei Tagen, also bei einem Abfluss,<br />

der mindestens einem Jahreshochwa<strong>sse</strong>r<br />

entspricht und an dem<br />

grö<strong>sse</strong>re bettbildende Proze<strong>sse</strong> stattfinden,<br />

fällt der HMID sta<strong>rk</strong> ab.<br />

Bereits eine leichte Verbauung (in Abschnitt<br />

3 ist das rechte Ufer teilweise<br />

durch Zyklopensteine gesichert) oder<br />

eine durch die Natur vorgegebene Beschränkung<br />

der Seitenausdehnung<br />

(Abschnitt 2 verläu<strong>ft</strong> in einer Schlucht)<br />

führt dazu, dass die Strukturvielfalt<br />

geringer ist als in Fliessgewä<strong>sse</strong>rn im<br />

Referenzzustand (Abschnitt 1).<br />

In teilverbauten oder gänzlich kanalisiertenFliessgewä<strong>sse</strong><strong>ra</strong>bschnit-<br />

Bild 8. Änderung der Fliesstiefe bei gleicher Zunahme des<br />

Abflu<strong>sse</strong>s in einem verbauten (links) und in einem natürlichen<br />

(rechts) Abschnitt.<br />

Bild 9. Zeitreihen für den HMID für verschiedene Verbauungsg<strong>ra</strong>de am Beispiel der<br />

Sense.<br />

Tabelle 3. Zeitreihenvariabilität der Fliessgeschwindigkeit und –tiefe sowie des HMID<br />

für verschiedene Verbauunsg<strong>ra</strong>de am Beispiel der Sense.<br />

ten nimmt der HMID kontinuierlich mit<br />

steigendem Abfluss ab. Diese Tendenz<br />

verstä<strong>rk</strong>t sich mit dem Verbauungsg<strong>ra</strong>d<br />

des Abschnittes: man kann beobachten,<br />

dass beim teilverbauten Abschnitt<br />

4 die Neigung der HMID-Linie<br />

geringer ist als beim kanalisierten Abschnitt<br />

5.<br />

Bei kleineren Abflü<strong>sse</strong>n (in der G<strong>ra</strong>phik<br />

im rechten Bereich) nähern sich<br />

die Werte für den HMID einander an,<br />

während bei Mittelwa<strong>sse</strong><strong>ra</strong>bflü<strong>sse</strong>n<br />

«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 333<br />

Flussgebietsmanagement

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