26.12.2012 Aufrufe

K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Politik<br />

Energiepolitischer Rückblick Herbstsession:<br />

Sonderdebatte des Stände<strong>ra</strong>tes<br />

zur Kernenergie und zu alternativen<br />

Energien<br />

Der Stände<strong>ra</strong>t hat am 28. und 29. September<br />

2011 in einer Sondersession über<br />

die Kernenergie und alternative Energien<br />

debattiert. Die vom National<strong>ra</strong>t unterbreiteten<br />

Kernenergieausstiegsmotionen hat<br />

der Stände<strong>ra</strong>t mit einer Zweidrittelmehrheit<br />

abgeändert: Obwohl er wie der Bundes<strong>ra</strong>t<br />

und der National<strong>ra</strong>t den Verzicht<br />

auf neue Kernk<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>e unterstützt, will<br />

er ausdrücklich auf ein Technologieverbot<br />

verzichten. Weitere Forderungen des<br />

Stände<strong>ra</strong>ts bestehen insbesondere darin,<br />

dass die Erforschung und Entwicklung<br />

aller Technologien weiterhin möglich sein<br />

soll und dass der Wirtscha<strong>ft</strong>sstandort<br />

Schweiz durch die neue Energiest<strong>ra</strong>tegie<br />

nicht gefährdet werden darf. Die Energiest<strong>ra</strong>tegie<br />

soll au<strong>sse</strong>rdem auf eine möglichst<br />

auslandunabhängige Stromversorgung<br />

abzielen.<br />

Der neue Vorstosstext im Wortlaut:<br />

1. Es dürfen keine Rahmenbewilligungen<br />

zum Bau neuer Kernk<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>e erteilt<br />

werden. (=Version NR)<br />

1 bis Das Kernenergiegesetz vom 21. März<br />

2003 ist entsprechend zu ändern.<br />

Damit wird kein Technologieverbot erla<strong>sse</strong>n.<br />

2. Kernk<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>e, die den Sicherheitsvorschri<strong>ft</strong>en<br />

nicht mehr entsprechen,<br />

sind unverzüglich stillzulegen. (=Version<br />

NR)<br />

3. Es wird eine umfa<strong>sse</strong>nde Energiest<strong>ra</strong>tegie<br />

unterbreitet, um unter anderem<br />

den kün<strong>ft</strong>igen Strombedarf ohne<br />

Atomenergie und durch eine vom Ausland<br />

möglichst unabhängige Stromversorgung<br />

sicherzustellen, ohne den<br />

Wirtscha<strong>ft</strong>s- und Forschungsstandort<br />

Schweiz insgesamt zu gefährden.<br />

Die Förderung der erneuerbaren Energien<br />

und der Energieeffizienz wird zielführend<br />

verstä<strong>rk</strong>t.<br />

4. Bildung, Lehre und Forschung in sämt-<br />

Nachrichten<br />

Informationen aus der Wa<strong>sse</strong>r- und Energiewirtscha<strong>ft</strong><br />

lichen Energietechnologien in der<br />

Schweiz und in der internationalen<br />

Zusammenarbeit werden weiterhin unterstützt.<br />

5. Der Bundes<strong>ra</strong>t berichtet periodisch<br />

über die Entwicklung der Technologien<br />

und die Umsetzung der Energiest<strong>ra</strong>tegie<br />

und stellt Anträge zu Gesetzesänderungen<br />

sowie Prog<strong>ra</strong>mmen. Insbesondere<br />

berichtet er regelmässig<br />

über die Fortschritte in der Kerntechnologie.<br />

Dabei nimmt der Bundes<strong>ra</strong>t<br />

namentlich Stellung zu F<strong>ra</strong>gen der<br />

Sicherheit, der Entsorgung <strong>ra</strong>dioaktiver<br />

Abfälle, sowie der volkswirtscha<strong>ft</strong>lichen,<br />

umwelt- und k<strong>lima</strong>politischen<br />

Auswi<strong>rk</strong>ungen.<br />

Aus den weiteren Entscheiden des Stände<strong>ra</strong>ts<br />

kann abgelesen werden, dass er:<br />

einen effizienteren Einsatz von Strom<br />

und den Abbau von Hürden im Rahmen<br />

der Bewilligungsverfahren für erneuerbare<br />

Energien und Stromnetze befürwortet.<br />

Dazu gehört auch das Überdenken<br />

des Verbandsbeschwerderechts.<br />

auf bundesrechtliche Vorschri<strong>ft</strong>en im<br />

Gebäudebereich verzichten und stattde<strong>sse</strong>n<br />

die Kompetenzen bei den Kantonen<br />

bela<strong>sse</strong>n will.<br />

die Zweckbindung der gesamten Erträge<br />

der CO 2-Abgabe während 20<br />

Jahren.<br />

für die Verminderung der CO 2-Emissionen<br />

von Gebäuden und für die Erforschung<br />

und Entwicklung der erneuerbaren<br />

Energien einsetzen will.<br />

Anreize für die erneuerbaren Energien<br />

schaffen und gesetzliche Hürden beseitigen<br />

will.<br />

eine Aufhebung des bestehenden Gesamtplafonds<br />

und der einzelnen Technologiedeckel<br />

bei der kostendeckenden<br />

Einspeisevergütung KEV ablehnt.<br />

Stattde<strong>sse</strong>n schlägt die kleine Kammer<br />

einen Ersatz des Plafonds durch<br />

Jahreskontingente für baureife Projekte<br />

vor.<br />

Quelle: Energieforum Schweiz, Energie-<br />

Report 40/2011.<br />

Ausbauziel Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>: Plausibilisierung<br />

im Rahmen der bundesrätlichen<br />

Energiest<strong>ra</strong>tegie 2050<br />

Pfa. Das Bundesamt für Energie (BFE)<br />

ist gegenwärtig da<strong>ra</strong>n, das im Juni 2011<br />

kommunizierte Ausbauziel Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong><br />

zu plausibilisieren. Neben Einschätzung<br />

der kantonalen Energie- und Umweltfachstellen<br />

werden auch die E<strong>rk</strong>enntni<strong>sse</strong><br />

eines Expertenwo<strong>rk</strong>shops berücksichtigt<br />

und anschlie<strong>sse</strong>nd die neue Einschätzung<br />

des Bundes den Verbänden<br />

zur Stellungnahme geb<strong>ra</strong>cht.<br />

Gemäss einer Mitteilung des BFE ist die<br />

Bundesverwaltung gegenwärtig an einer<br />

Plausibilisierung des Ausbauzieles Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>.<br />

Im Rahmen der neuen bundesrätlichen<br />

Energiest<strong>ra</strong>tegie hatte das BFE das<br />

Potenzial zum Ausbau der Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>nutzung<br />

auf 4 TWh bis 2050 geschätzt (vgl.<br />

dazu Faktenblatt vom 10.6.2011: www.<br />

bfe.admin.ch – >Themen >Energiepolitik<br />

>Energiest<strong>ra</strong>tegie 2050 >Dokumente zum<br />

Thema). Die veröffentlichten Zahlen stellen<br />

gemäss BFE eine erste Grobabschätzung<br />

dar und sollen nun in einer zweiten Phase<br />

plausibilisiert und mit den verschiedenen<br />

Intere<strong>sse</strong>nvertretern abgeglichen werden.<br />

Die Ergebni<strong>sse</strong> aus dem Faktenblatt<br />

vom Juni 2011 sind von den kantonalen<br />

Energiefachstellen bereits kommentiert<br />

worden. Das BFE hat da<strong>ra</strong>ufhin die Projektlisten<br />

übe<strong>ra</strong>rbeitet und die Potenziale<br />

aus diesen Projekten entsprechend angepasst.<br />

Aktuell findet die Bef<strong>ra</strong>gung der<br />

kantonalen Umweltfachstellen statt. Das<br />

BFE wird anschlie<strong>sse</strong>nd gemeinsam mit<br />

dem Bundesamt für Umwelt BAFU bis<br />

Ende November 2011 eine Einschätzung<br />

des Bundes abgeben. Es ist geplant, dass<br />

die Verbände im Dezember 2011 dazu<br />

Stellung nehmen können.<br />

Bild. Speichersee Emosson (Quelle: zvg)<br />

«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 351

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!