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K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

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kaum verändern. Sie werden aber ca. einen<br />

Monat früher eintreffen; d.h. anfangs Juni<br />

anstatt anfangs Juli. Diese zeitliche Vorverschiebung<br />

der höchsten Jahresabflusswerte<br />

wird sich für den Zeit<strong>ra</strong>um 2070–99<br />

noch weiter verstä<strong>rk</strong>en.<br />

Im KWO-Einzugsgebiet wird der natürliche<br />

Jahresabfluss in einem Normaljahr<br />

(je nach K<strong>lima</strong>modellkette) gegenüber der<br />

Referenzperiode um 3% (±3%, 2021–50),<br />

resp. um 7% (±6%, 2070–99) abnehmen.<br />

Im Einzugsgebiet Mattma<strong>rk</strong> dür<strong>ft</strong>e diese<br />

Abnahme noch etwas grö<strong>sse</strong>r ausfallen: um<br />

6% (±5%) für den Zeit<strong>ra</strong>um 2021–50, und<br />

um 12% (±6%) für den Zeit<strong>ra</strong>um 2070–99.<br />

Die hohe Spannweite zeigt die Unsicherheit,<br />

welche durch die Fortpflanzung der zehn<br />

K<strong>lima</strong>szenarien im hydrologischen System<br />

entsteht.<br />

In extrem wa<strong>sse</strong>rreichen Jahren<br />

werden die hohen Abflü<strong>sse</strong> im Sommer für<br />

den Zeit<strong>ra</strong>um 2021–50 wahrscheinlich leicht<br />

(bis zu 15%) zunehmen. Für den Zeit<strong>ra</strong>um<br />

2070–99 sind die verschiedenen Modellketten<br />

diesbezüglich widersprüchlich. In<br />

Jahren mit besonderer Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong>nappheit<br />

dür<strong>ft</strong>en sich die niedrigsten Abflü<strong>sse</strong> gegenüber<br />

der heutigen Situation nur geringfügig<br />

verändern. Unsere Simulationen sagen eine<br />

leichte Erhöhung im Frühling, sowie eine<br />

leichte Reduktion im Spätsommer vo<strong>ra</strong>us.<br />

Der niedrigste Abfluss wird aber auch in Zukun<strong>ft</strong><br />

im Winter eintreffen.<br />

Eine gro<strong>sse</strong> Unsicherheit besteht bei<br />

den Abflussberechnungen für die Herbst-<br />

und Wintermonate. Hier weichen die verschiedenen<br />

Modellketten sta<strong>rk</strong> von einander<br />

ab. Eindeutig ist aber der Trend zu höheren<br />

Abflü<strong>sse</strong>n in diesen Jahreszeiten, wo<br />

kün<strong>ft</strong>ig die Akkumulation der Schneedecke<br />

später beginnen und vermehrt Niederschlag<br />

in flüssiger Form vo<strong>rk</strong>ommen dür<strong>ft</strong>e.<br />

Unsere Berechnungen zeigen auch<br />

ganz klar, dass sich die K<strong>lima</strong>änderung in<br />

den verschiedenen Teileinzugsgebieten<br />

sehr unterschiedlich sta<strong>rk</strong> auswi<strong>rk</strong>en wird.<br />

Im Gebiet der KWO zum Beispiel werden die<br />

heute kaum vergletscherten Gebiete, wie<br />

das Haslital oder das Gental, vor allem auf<br />

eine Änderung im Niederschlag reagieren.<br />

Andere Teileinzugsgebiete, wie z.B. Gelmer<br />

und Grueben, dür<strong>ft</strong>en bis zum Ende des 21.<br />

Jahrhunderts einen Grossteil der heutigen<br />

Gletscherfläche verlieren. Hier wird sich der<br />

natürliche Abfluss über die ganze Periode<br />

am deutlichsten verändern (–5 bis –13%).<br />

Ebenfalls eine bedeutende Abnahme des<br />

natürlichen Abflu<strong>sse</strong>s wird für die heute<br />

relativ sta<strong>rk</strong> vergletscherten Teileinzugsgebiete<br />

Tri<strong>ft</strong> und Grimsel vo<strong>ra</strong>usgesagt,<br />

wo der Gletscherrückgang flächenmässig<br />

beträchtlich ausfallen dür<strong>ft</strong>e. Hier gehen<br />

unsere Berechnungen bis zum Ende des<br />

Jahrhunderts von einer Abnahme um 7%<br />

aus. Die sta<strong>rk</strong> vergletscherten Einzugsgebiete<br />

Stein und Obe<strong>ra</strong>ar hingegen werden<br />

– gemäss unseren Simulationen – in diesem<br />

Zeit<strong>ra</strong>um kaum eine Reduktion des natürlichen<br />

Abfluss erfahren. Es lohnt sich also,<br />

den Einfluss der K<strong>lima</strong>änderung auf die natürlichen<br />

Zuflü<strong>sse</strong> zu den KWO-Fassungen<br />

im Einzelfall anzuschauen.<br />

6. Auswi<strong>rk</strong>ungen auf die Produktion<br />

unter Annahme des<br />

heutigen Stromma<strong>rk</strong>tes<br />

Mit den in dieser Studie berechneten täglichen<br />

natürlichen Zuflü<strong>sse</strong>n wurde abschlie<strong>sse</strong>nd<br />

die Auswi<strong>rk</strong>ungen auf die Produktion<br />

und den Umsatz unter den heutigen<br />

Stromma<strong>rk</strong>t-Randbedingungen berechnet.<br />

Dafür wurde ein Betriebsmodell der BKW<br />

verwendet, welches die Produktion so steuert,<br />

dass der Ert<strong>ra</strong>g optimiert wird. Dabei<br />

Bild 3. Berechnete Veränderung in der K<strong>lima</strong>tologie des natürlichen Abflu<strong>sse</strong>s (mm/Tag) für den Zeit<strong>ra</strong>um 2021–50 (oben) und den<br />

Zeit<strong>ra</strong>um 2070–99 (unten), dargestellt für den Median, das 97.5%-Quantil und das 2.5%-Quantil der Einzugsgebiete KWO (links) und<br />

Mattma<strong>rk</strong> (rechts). Die schwarze Linie entspricht der Referenz-Simulation für den Zeit<strong>ra</strong>um 1980–2009.<br />

«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 289<br />

K<strong>lima</strong>wandel & Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>

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