K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV
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Varianten berechneten Wertes für den<br />
HMID kann man jene Variante definieren,<br />
die das Fliessgewä<strong>sse</strong>r mit der besten<br />
Strukturvielfalt auszustatten imstande ist<br />
und deshalb die aus ökologischer Sicht<br />
zu priorisierende Variante darstellt. Auch<br />
kann eine Abschätzung darüber getroffen<br />
werden, inwieweit eine gewählte Variante<br />
sich in bezug auf die Strukturvielfalt an den<br />
Referenzzustand annähern kann.<br />
In zeitlicher Abfolge bet<strong>ra</strong>chtet reiht<br />
sich der HMID zwischen den Methoden,<br />
welche eine Bewertung des Ist-Zustandes<br />
Bild 2. Übersicht der untersuchten Fliessgewä<strong>sse</strong>r.<br />
eines Fliessgewä<strong>sse</strong>rs erlauben (z.B.<br />
BUWAL, 1998) und den Anlass zur Lancierung<br />
eines Projektes geben können, und<br />
den Methoden für die Erfolgskontrolle (z.B.<br />
Woolsey, 2005), welche nach Umsetzung<br />
des Projekts zur Anwendung kommen, ein.<br />
Er füllt damit jene Lücke, die zwischen der<br />
Bewertung von Fliessgewä<strong>sse</strong>rn vor und<br />
nach Durchführung eines Projektes liegt<br />
und schaf<strong>ft</strong> eine Möglichkeit, eine a-priori<br />
Bewertung vorzunehmen und die Projekte<br />
in strukturell-morphologischer Hinsicht zu<br />
optimieren.<br />
Der HMID ist an kiesführenden<br />
Alpenflü<strong>sse</strong>n, die in ihrem Referenzzustand<br />
entweder einen pendelnden bis hin<br />
zu einem gewundenen oder verzweigten<br />
Verlauf aufwiesen, entwickelt worden. Dieser<br />
morphologischer Flusstyp war in den<br />
Alpen häufig anzutreffen, weshalb sich für<br />
die Anwendung des HMID ein breites Betätigungsfeld<br />
ergibt.<br />
3. Herleitung und Entwicklung<br />
des HMID<br />
3.1 Durchgeführte Arbeiten<br />
3.1.1 Feldarbeiten<br />
An drei Fliessgewä<strong>sse</strong>rn in der Schweiz<br />
wurden umfangreiche Felderhebungen<br />
durchgeführt (siehe Bild 2). Bei der Auswahl<br />
der Fliessgewä<strong>sse</strong>r wurde da<strong>ra</strong>uf geachtet,<br />
dass Abschnitte mit unterschiedlicher<br />
morphologischer Ausprägung vorhanden<br />
sind, um die Strukturvielfalt am Fliessgewä<strong>sse</strong>r<br />
in Funktion der morphologischen<br />
Eigenscha<strong>ft</strong>en erfa<strong>sse</strong>n zu können.<br />
Die Bünz liegt im Kanton Aargau,<br />
hat ein Einzugsgebiet von 111 km 2 und<br />
mündet bei Wildegg in den Aare. Die Venoge<br />
hingegen weist eine Einzugsgebietsgrö<strong>sse</strong><br />
von 238 km 2 auf und mündet in den<br />
Genfer See. Die Sense wiederum entwä<strong>sse</strong>rt<br />
ein Einzugsgebiet mit einer Fläche<br />
von 432 km², sie mündet bei Laupen (Kan-<br />
Bild 3. Aufnahmen der Untersuchungsabschnitte. Bünz (oben): (1) durch Jahrhunderthochwa<strong>sse</strong>r 1999 geformtes pendelndes System<br />
(«Bünzaue»), (2) naturbela<strong>sse</strong>n pendelnd, (3) kanalisiert, (4) revitalisiert.<br />
Venoge (Mitte): (1) naturbela<strong>sse</strong>n ge<strong>ra</strong>dlinig, (2) kanalisiert, (3) kanalisiert, (4) naturbela<strong>sse</strong>n mäandrierend.<br />
Sense (unten): (1) naturbela<strong>sse</strong>n verzweigt, (2) naturbela<strong>sse</strong>n in einer Schlucht pendelnd, (3) naturbela<strong>sse</strong>n verzweigt, geringfügig<br />
verbaut, (4) rechtsufrig verbaut, linksufrig naturbela<strong>sse</strong>n, (5) kanalisiert.<br />
«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 329<br />
Flussgebietsmanagement