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K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV

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Bild 1. Turtmanngletscher mit Moränen sowie Sedimentablagerungsbecken der Goug<strong>ra</strong> SA vom Staudamm aus gesehen (Foto: A.<br />

Beer, WSL).<br />

duktion zur Verfügung steht und verursachen<br />

somit direkt Kosten. Diese Proze<strong>sse</strong><br />

können erhebliche Auswi<strong>rk</strong>ungen auf die<br />

Betriebs- und Unterhaltskosten bei K<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>anlagen<br />

haben. Aus diesen Gründen<br />

wurde im Rahmen des Projekts «Wallis,<br />

K<strong>lima</strong>änderung und Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>nutzung»<br />

der Einfluss der K<strong>lima</strong>änderung auf den<br />

Geschiebet<strong>ra</strong>nsport bzw. den gesamten<br />

Sedimentt<strong>ra</strong>nsport untersucht, mit dem<br />

Ziel, diesbezügliche Änderungen zu quantifizieren.<br />

Dabei wurde der zukün<strong>ft</strong>ige Geschiebet<strong>ra</strong>nsport<br />

der Perioden 2021–2050<br />

(nahe Zukun<strong>ft</strong>) und 2070–2099 (ferne Zukun<strong>ft</strong>)<br />

für die Einzugsgebiete der vier Walliser<br />

K<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>sgesellscha<strong>ft</strong>en G<strong>ra</strong>nde<br />

Dixence SA, Goug<strong>ra</strong> SA, Mattma<strong>rk</strong> AG und<br />

Mauvoisin SA bestimmt.<br />

Die Berechnungen des zukün<strong>ft</strong>igen<br />

Geschiebet<strong>ra</strong>nsportes basieren auf<br />

der Modellkette K<strong>lima</strong>-, Gletscher- und<br />

Abflussprognose, welche im Artikel von<br />

Schädler et al. (dieses He<strong>ft</strong>) ausführlich erläutert<br />

sind und hier nicht weiter beschrieben<br />

werden. Die zu erwartenden Veränderungen<br />

hängen jedoch auch von der<br />

Geomorphologie und Sedimentverfügba<strong>rk</strong>eit<br />

der einzelnen Einzugsgebiete ab;<br />

dieser Aspekt wurde nur am Beispiel des<br />

Turtmanntals untersucht. Der vorliegende<br />

Bericht fasst die wichtigsten Ergebni<strong>sse</strong><br />

zusammen. Weiterführende Ergebni<strong>sse</strong><br />

können im Bericht von Raymond P<strong>ra</strong>long<br />

et al. (2011) nachgelesen werden.<br />

2. Grundlagen zum Sedimentt<strong>ra</strong>nsport<br />

2.1 Der Geschiebetrieb<br />

Unter dem Begriff Geschiebet<strong>ra</strong>nsport<br />

ist die Verlagerung von Gesteinkörnern<br />

grö<strong>sse</strong>r als etwa Feinsand durch Gerinneabfluss<br />

zu verstehen, wobei die Körner<br />

vorwiegend in Sohlennähe t<strong>ra</strong>nsportiert<br />

werden. Im Begriff Sedimentt<strong>ra</strong>nsport<br />

werden auch die feineren Korngrö<strong>sse</strong>n<br />

eingeschlo<strong>sse</strong>n, welche vorwiegend als<br />

Schwebstoff t<strong>ra</strong>nsportiert werden und sich<br />

auch in den Stauseen ablagern. Die Materialmenge,<br />

welche durch Wa<strong>sse</strong>r mobilisiert<br />

und t<strong>ra</strong>nsportiert werden kann, hängt<br />

von der T<strong>ra</strong>nsportkapazität des Gerinnes<br />

und von der Sedimentverfügbarbeit ab.<br />

Die T<strong>ra</strong>nsportkapazität ist einerseits vom<br />

geringsten Gefälle innerhalb des Flussverlaufes<br />

abhängig, da dort die Schubspannungen<br />

an der Sohle am kleinsten sind.<br />

Andererseits bestimmt die Abflussmenge<br />

die T<strong>ra</strong>nsportkapazität mit. Damit Material<br />

tatsächlich ausget<strong>ra</strong>gen werden kann, ist<br />

ein kritischer Abfluss nötig, welcher als<br />

untere Grenze für den Stof<strong>ft</strong><strong>ra</strong>nsport gilt.<br />

Unterhalb dieser Abflussmenge findet kein<br />

Sedimentt<strong>ra</strong>nsport statt.<br />

2.2 Berechnung der Geschiebet<strong>ra</strong>nsport<strong>ra</strong>te<br />

In dieser Studie wurden die zukün<strong>ft</strong>igen<br />

Geschiebef<strong>ra</strong>chten mittels einer abflussbasierten<br />

Geschiebet<strong>ra</strong>nsportgleichung<br />

bestimmt. Die Geschiebet<strong>ra</strong>nsport<strong>ra</strong>te<br />

wird mit folgender kompakten Gleichung<br />

berechnet:<br />

«Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden 279<br />

(1)<br />

Dabei ist q b die volumetrische Geschiebet<strong>ra</strong>nsport<strong>ra</strong>te<br />

pro Einheitsbreite, q der<br />

K<strong>lima</strong>wandel & Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>

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