K lima w a n d e l & W a sse rk ra ft - SWV
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K<strong>lima</strong>wandel & Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong><br />
Bild 9a. Die Sedimentkörper im oberen Turtmanntal und im<br />
Innern Wängertälli.<br />
Fällen in den nächsten Jahrzehnten mehr<br />
Sediment bzw. Geschiebe in das Gerinnesystem<br />
gelangen könnte und so der<br />
Geschiebet<strong>ra</strong>nsport allenfalls auch bei abnehmenden<br />
Abflü<strong>sse</strong>n zunehmen könnte.<br />
Eine genaue Unterscheidung der untersuchten<br />
Bäche in t<strong>ra</strong>nsport-limitierte bzw.<br />
verfügba<strong>rk</strong>eits-limitierte Systeme ist nicht<br />
einfach möglich, und würde insbesondere<br />
weitere Felduntersuchungen erfordern.<br />
Au<strong>sse</strong>r dem Beispiel Turtmanntal<br />
wurde die Sedimentverfügba<strong>rk</strong>eit in der<br />
Studie bei der Bestimmung der zukün<strong>ft</strong>igen<br />
Geschiebef<strong>ra</strong>chten nicht berücksichtigt.<br />
Dies könnte pro Einzugsgebiet<br />
je nach geomorphologischem Kontext zu<br />
einer Unter- oder Überschätzung der zukün<strong>ft</strong>igen<br />
F<strong>ra</strong>chten führen und sollte bei<br />
der Interpretation der Resultate berücksichtigt<br />
werden.<br />
Durch das sich ändernde Abflussverhalten<br />
der Bäche führen unsere Berechnungen<br />
meist zu einem leichten bis<br />
mittleren Geschieberückgang, zumindest<br />
wenn die prognostizierten Abflussmengen<br />
als korrekt angenommen werden. Für die<br />
Interpretation der Ergebni<strong>sse</strong> sollte man<br />
sich jedoch bewusst machen, dass alle<br />
Unsicherheiten und Fehler der Modellkette<br />
(Emissionsmodelle, K<strong>lima</strong>szenarien, Gletscherflächenänderung,Abflussvorhersage)<br />
sich direkt auf die Vorhersagen des<br />
Geschiebetriebs auswi<strong>rk</strong>en. Eine ausführliche<br />
Diskussion der verschiedenen Unsi-<br />
cherheiten kann in den entsprechenden<br />
Fachberichten gefunden werden.<br />
Eine wichtige Änderung im T<strong>ra</strong>nsportverhalten<br />
ergibt sich für den saisonalen<br />
Verlauf des Geschiebet<strong>ra</strong>nsportes. Durch<br />
den Rückgang der Gletscher steht im<br />
Sommer weniger Wa<strong>sse</strong>r zur Verfügung,<br />
das stattde<strong>sse</strong>n während der Schneeschmelze<br />
im Frühling abfliesst, oder sogar<br />
direkt während des Winters als Regen in<br />
die Bäche gelangt. Sta<strong>rk</strong>niederschlagsereigni<strong>sse</strong><br />
im Sommer und Herbst könnten<br />
in Zukun<strong>ft</strong> vermutlich auch eine grö<strong>sse</strong>re<br />
Rolle spielen. Dies würde hei<strong>sse</strong>n,<br />
dass die Geschiebelieferung grö<strong>sse</strong>ren<br />
Schwankungen unterliegen und weniger<br />
vorhersagbar wird. Die Sedimentlieferung<br />
bei Extremereigni<strong>sse</strong>n könnte auch die<br />
Wahrscheinlichkeit für Schäden an wa<strong>sse</strong>rbaulichen<br />
Anlagen erhöhen. Die Veränderung<br />
des Feststof<strong>ft</strong><strong>ra</strong>nsportes durch<br />
Sta<strong>rk</strong>niederschlagsereigni<strong>sse</strong> wurde im<br />
Projekt «Wallis, Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>, K<strong>lima</strong>änderung»<br />
nicht explizit berücksichtigt (weder<br />
in den K<strong>lima</strong>modellen noch in den hydrologischen<br />
Modellen), und kann deshalb hier<br />
nur qualitativ diskutiert werden.<br />
7. Schlussfolgerungen<br />
Für die Einzugsgebiete der vier Walliser<br />
K<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>e G<strong>ra</strong>nde Dixence SA, Goug<strong>ra</strong><br />
SA, Mattma<strong>rk</strong> AG und Mauvoisin SA wurde<br />
der zukün<strong>ft</strong>ige Geschiebet<strong>ra</strong>nsport für die<br />
Perioden 2021–2050 und 2070–2099 be-<br />
Bild 9b. Potenziell erodierbares Sedimentvolumen im Bereich<br />
der unbewachsenen Moränen.<br />
stimmt. Im Durchschnitt ist eine Abnahme<br />
der ausget<strong>ra</strong>genen Sedimentmengen zu<br />
erwarten, bedingt durch die sinkenden<br />
Abflussmengen. Im Einzelfall reagieren<br />
aber die verschiedenen Einzugsgebiete<br />
entsprechend ihren lokalen Verhältni<strong>sse</strong>n<br />
(Höhenlage, Vergletscherungsg<strong>ra</strong>d usw…)<br />
unterschiedlich auf die K<strong>lima</strong>änderung. So<br />
wird bei einigen Einzugsgebieten zuerst<br />
eine Zunahme, später eine Abnahme der<br />
Geschiebemengen erwartet. Andere Einzugsgebiete<br />
verhalten sich gegensätzlich<br />
und bei weiteren Gebieten wird entweder<br />
nur eine Zunahme oder Abnahme des Sedimentt<strong>ra</strong>nsports<br />
prognostiziert. Die Sedimentverfügba<strong>rk</strong>eit<br />
wurde nur in einem<br />
Fallbeispiel berücksichtigt. Der Einfluss<br />
Sta<strong>rk</strong>niederschlagsereigni<strong>sse</strong> auf den zukün<strong>ft</strong>igen<br />
Geschiebet<strong>ra</strong>nsport wurde in<br />
dieser Studie nicht berücksichtigt.<br />
Verdankung<br />
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Projektes<br />
«Sektorielle Studie zum Einfluss der K<strong>lima</strong>änderung<br />
auf die Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong>nutzung im Kanton Wallis»<br />
durchgeführt. Wir danken den Aut<strong>ra</strong>ggebern<br />
Forces Motrices Valaisannes und Dienststelle<br />
für Energie und Wa<strong>sse</strong><strong>rk</strong><strong>ra</strong><strong>ft</strong> Kanton Wallis, und<br />
insbesondere J. P<strong>ra</strong>long, E. Caloz, P. Michellod,<br />
P. Amacker, M. Steiner, F. Zuber für die Unterstützung<br />
des Projektes. Für die freundliche<br />
Bereitstellung von Unterlagen danken wir den<br />
K<strong>ra</strong><strong>ft</strong>we<strong>rk</strong>gesellscha<strong>ft</strong>en G<strong>ra</strong>nde Dixence SA,<br />
Goug<strong>ra</strong> SA, Mattma<strong>rk</strong> AG und Mauvoisin SA.<br />
284 «Wa<strong>sse</strong>r Energie Lu<strong>ft</strong>» – 103. Jahrgang, 2011, He<strong>ft</strong> 4, CH-5401 Baden