26.12.2012 Aufrufe

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorhersage von Verbrennungslärm<br />

2.2 Turbulente Strömungen<br />

Die der Verbrennung unterlegte turbulente Strömung hat einen starken Einfluss<br />

auf den Verbrennungsprozess und die Lärmentstehung. Deswegen werden<br />

im folgenden Abschnitt die wichtigsten Grundlagen zur Beschreibung<br />

turbulenter Strömungen vorgestellt.<br />

Die Hauptmerkmale einer turbulenten Strömung sind eine hohe Reynoldszahl,<br />

stochastische Fluktuationen der Geschwindigkeitskomponenten in<br />

Raum und Zeit und die Produktion und Dissipation von Wirbeln [25,85]. Eine<br />

<strong>für</strong> die Verbrennungsvorgänge wichtige Eigenschaft stellt die Diffusivität der<br />

Strömung, also der turbulente Mischprozess dar, der da<strong>für</strong> sorgt, dass Frischgas<br />

mit heißem Abgas rückvermischt und so auf Zündtemperatur vorgewärmt<br />

wird.<br />

2.2.1 Beschreibung turbulenter Geschwindigkeitsfelder<br />

Treten Gradienten normal zur Hauptströmungsrichtung auf, zum Beispiel<br />

aufgrund von Scherung, wird der Strömung, charakterisiert durch die mittlere<br />

Geschwindigkeit u, Energie entzogen. Diese wird in Wirbelbewegungen umgewandelt.<br />

Abbildung 2.3 zeigt den Schnitt durch ein rotationssymmetrisches<br />

Geschwindigkeitsfeld. Die Symmetrieachse liegt in der Schnittebene. Links ist<br />

das mittlere Geschwindigkeitsfeld, rechts im Vergleich dazu die instante turbulente<br />

Schwankung u ′ (t) zum Zeitpunkt t dargestellt. Eine Betrachtung der<br />

Amplituden zeigt, dass ein turbulentes Geschwindigkeitsfeld lokal stark vom<br />

mittleren Strömungsfeld abweichen kann und die Beträge der Geschwindigkeitsschwankungen<br />

in der selben Größenordnung wie die Beträge der mittleren<br />

Geschwindigkeiten liegen können.<br />

Dasselbe gilt <strong>für</strong> den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeitsfluktuationen,<br />

wie in Abb. 2.4 <strong>für</strong> die zeitliche Entwicklung der Axialgeschwindigkeitskomponente<br />

an der Position �x (Abb. 2.3) gezeigt. Die Geschwindigkeit fluktuiert<br />

um den Mittelwert uz mit starken momentanen Abweichungen. Die Standardabweichung<br />

entspricht einer statistischen mittleren Fluktuation.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!