26.12.2012 Aufrufe

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Johann Georg Wäsle - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vorhersage von Verbrennungslärm<br />

Als Beispiel <strong>für</strong> den Einfluss der Turbulenz auf die Lärmproduktion wird an<br />

dieser Stelle die Arbeit von Putnam & Faulkner [62] vorgestellt. Durch Verwendung<br />

unterschiedlicher Turbulenzgitter im Versuchsbrenner können bis<br />

zu ∆Lp = 7.5dB Unterschied in der Lärmproduktion festgestellt werden. Die<br />

akustische Leistung skaliert mit der Turbulenz proportional zu P ac ∝ Tu 2 . Der<br />

in dieser Arbeit gefundene Luftzahleinfluss bei vorgemischten Flammen auf<br />

die Lärmproduktion kann entweder auf das dadurch veränderte Strömungsfeld,<br />

vermutlich aber auf die geänderten Chemieparameter zurückgeführt<br />

werden.<br />

Den Einfluss des Brennstoffs auf die Lärmproduktion wies Tucker [87] experimentell<br />

nach. Die gemessenen Schallpegel steigen von L p = 59dB auf<br />

Lp = 81dB an, wenn anstatt Propan (sL = 0.39m/s) das wesentlich reaktivere<br />

Acetylen (sL = 1.41m/s) verbrannt wird. Auch Thomas & Williams [86] finden<br />

in ihren Experimenten einen Anstieg der akustischen Effizienz um einen<br />

Faktor 200, wenn die laminare Brenngeschwindigkeit von sL ≈ 0.37m/s auf<br />

sL ≈ 1.70m/s erhöht wird.<br />

Eine <strong>für</strong> spätere Arbeiten wichtige Hypothese zur Struktur der Flamme als<br />

Lärmquelle ist die von Bragg [6] beschriebene Zusammensetzung der Flamme<br />

aus N in sich voll kohärenter jedoch voneinander unabhängiger Quellen.<br />

Hurle et al. [30] beschreiben, basierend auf Messungen mit zeitauflösenden<br />

Photomultipliern, die lärmproduzierende Flamme als eine Ansammlung von<br />

Monopolquellen unterschiedlicher Stärke und Frequenz. Strahle [81] bestätigt<br />

diese Vorstellung theoretisch.<br />

Bereits in den frühen Jahren erkannten die Autoren, dass die turbulente Struktur<br />

der Strömung die Lärmproduktion dominiert, aber auch der Einfluss der<br />

Chemie keinesfalls vernachlässigt werden darf. Der abgestrahlte Verbrennungslärm<br />

besitzt Monopolcharakter, da richtungsabhängiger Strömungslärm<br />

in den meisten Fällen vernachlässigt werden kann. Die theoretischen<br />

Ansätze zur Beschreibung von Verbrennungslärm litten oftmals darunter, dass<br />

die Modellierung der Turbulenz und vor allem der turbulenten Verbrennung<br />

zu diesem Zeitpunkt noch nicht weit genug fortgeschritten war.<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!