67_Ausgabe Januar 2009
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im Dienste der Görlitzer Handwerker und Kaufleute<br />
„Monteta et Cambio“<br />
Lebensmittel für die meisten<br />
Menschen unbezahlbar<br />
wurden. In der Oberlausitz<br />
war man einer ersten großen<br />
Inflation ausgesetzt. Bis<br />
etwa 1530 sollte es dauern,<br />
bis man durch Prägung besserer<br />
Münzen wieder geordnete<br />
Währungsverhältnisse<br />
schuf. Für die Stadtkasse<br />
und die Masse der Bevölkerung<br />
brachte diese Münzpolitik<br />
enorme Bedrückungen.<br />
Gewaltig profitierten allein<br />
die exportorientierten produzierenden<br />
Handwerker und<br />
Großkaufleute.<br />
Görlitzer Zahlungsmittel. Brakteat mit böhmischer Krone<br />
und Umschrift „Gorliz“, um 1250. Silberpfennig mit<br />
Abkürzung „Gor“ und böhmischem Löwen, um 1455.<br />
Seit 1449 wurden Münzen in größerer Anzahl geprägt,<br />
1468 allein 3,7 Millionen Pfennige.<br />
Die Münze befand sich im Haus Untermarkt 7.<br />
Zahlreich sind die Spuren zu<br />
den Münzverhältnissen in der<br />
Stadt und der Finanzpolitik<br />
des Rates. Besonders aus einem<br />
prächtigen Münzbuch aus den Jahren<br />
1460 bis 1469 kann man erstaunliche<br />
Informationen über das Münzwesen<br />
der Stadt erlangen. So erfährt man,<br />
welche Gewinne das Münz- und Wechselrecht<br />
Münzmeistern und Stadtkasse<br />
brachten, aber auch welche gewaltige<br />
Geldmengen in Görlitz geprägt wurden.<br />
Siegfried Hoche MA, Ratsarchiv Görlitz<br />
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Geschichte |<br />
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