67_Ausgabe Januar 2009
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Die Kirche<br />
Kirche<br />
vor 1715<br />
vor 1715<br />
Die Baumaterialien für die Kirche wurden<br />
aus der Umgebung herbeigeschafft,<br />
die Werkstücke aus dem Langenauer<br />
Bruch, die Bruchstücke aus Pfaffendorf.<br />
Die Ziegel kamen aus Radmeritz, der<br />
Kalk von Wiehsa bei Rengersdorf, das<br />
Sparrholz aus dem sogenannten Nonnenwald<br />
bei Bernstadt und das Rüstholz<br />
aus dem Pfarrbusch.<br />
An herausragenden Künstlern und Handwerkern<br />
sind zu nennen: Caspar Gottlob<br />
Rodewitz, Architekt und Bildhauer in<br />
Görlitz, Johann Gottfried Kändler, Kunstmaler<br />
und Staffierer wie auch Bürgermeister<br />
zu Krazau in Böhmen; David<br />
Decker jr., Orgelbauer in Görlitz; Meister<br />
Johan Tobias Rössel, Tischler in Görlitz,<br />
und auch Josef Seidel und Valentin Decker,<br />
Schlosser und Schmied, beide aus<br />
Deutsch-Ossig stammend, sollen hier<br />
genannt sein.<br />
Eingeweiht wurde die Kirche am 17. Juni<br />
1718 durch Christian Ike aus Stralsund<br />
in Pommern. Vom Gottesdienst zur Einweihung<br />
der Kirche sind der Ablauf und<br />
die ausgeschriebene Handlung erhalten.<br />
Denkmal der Güte Gottes, diese Bezeichnung<br />
der neuerbauten Kirche von<br />
Deutsch-Ossig findet sich weitaus häufiger<br />
als ihr eigentlicher Name. Treffender<br />
kann wohl sakrale Kunst und deren<br />
Wesen nicht gewürdigt werden.<br />
Im Verzeichnis der Kunstdenkmäler<br />
Schlesiens erklärt Gottfried Semper die<br />
Kirche folgendermaßen: „Sie ist eine<br />
weiträumige vierjochige Halle mit nach<br />
außen vorspringenden Strebepfeilern,<br />
deren Deckgesims nach Art der Strebepfeiler<br />
der Peterskirche in Görlitz geschweift<br />
ist, eingewölbt mit einer Stichkappentonne.<br />
Den Turm krönt eine<br />
scharf umrissene, einmal durchbrochene<br />
Haube. Das Innere mit seiner gesamten<br />
Ausstattung ..., so insbesondere<br />
die Logen zu Seiten des Altars..., das<br />
Orgelgehäuse und die mehrfarbigen ornamentalen<br />
Deckenmalereien sind einheitlich<br />
in treu durchgeführten Stilformen<br />
des Rococo durchgebildet, wie kein<br />
anderer bekannter Raum (Nieder-Schlesiens)<br />
von erheblichem Umfange.“<br />
Innenarchitektur und die barocke Ausstattung<br />
tragen trotz unterschiedlicher<br />
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