67_Ausgabe Januar 2009
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Aus Geschichte und Gegenwart<br />
Am 22. September 1990 wurde in Görlitz<br />
die Naturforschende Gesellschaft der<br />
Oberlausitz, in der ehren- und hauptamtliche<br />
Naturwissenschaftler bzw. an der Natur<br />
der Oberlausitz interessierte Freizeitforscher<br />
vereinigt sind, (wieder-)gegründet.<br />
Dieses Datum markiert den Wiederbeginn<br />
einer Tradition, die 1945 unterbrochen<br />
werden musste. Bis dahin existierten in<br />
der Oberlausitz mehrere wissenschaftliche<br />
Gesellschaften, z. B. die Naturforschenden<br />
Gesellschaften Isis in Bautzen und Kamenz,<br />
die Humboldtvereine und die als wichtigste<br />
Vorgängerin unserer Gesellschaft aufzufassende<br />
Naturforschende Gesellschaft zu<br />
Görlitz (1811–1945). Schon seit 1827<br />
erschien alljährlich deren Zeitschrift „Abhandlungen<br />
der Naturforschenden Gesellschaft<br />
zu Görlitz“. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
setzte das Staatliche Museum für<br />
Naturkunde Görlitz die Reihe als „Abhandlungen<br />
und Berichte ...“ fort.<br />
Seit 180 Jahren besteht damit für alle naturkundlichen<br />
Beobachtungen in der Oberlausitz<br />
ein Publikationsorgan, das alle interessierten<br />
Personen in der Oberlausitz wie<br />
auswärtige Wissenschaftler nutzen kön-<br />
nen, da es auch in vielen Bibliotheken der<br />
Welt zu finden ist.<br />
Es muss schon als Besonderheit der Oberlausitz<br />
gesehen werden, dass hier seit<br />
200 Jahren sich immer wieder ein bemerkenswert<br />
hoher Anteil der Bevölkerung als<br />
Freizeitforscher der Natur der Oberlausitz<br />
widmete, obwohl (oder gerade weil) die<br />
nächstgelegenen Universitäten mit ihren<br />
naturwissenschaftlichen Instituten (Berlin,<br />
Leipzig, Breslau, Prag) jeweils über 200<br />
km entfernt waren und damit keine geistigen<br />
Zentren für die Naturerkundung in<br />
der Oberlausitz sein konnten. Die Naturforschenden<br />
Gesellschaften in der Oberlausitz<br />
waren damit in stärkerem Maße geistige<br />
Heimat für die hier wirkenden Forscher.<br />
Dies zeigt sich in der großen Zahl der Mitglieder<br />
in der Vergangenheit und heute.<br />
Die Lausitz gehörte und gehört sicher zu<br />
den am besten durchforschten Gebieten<br />
Deutschlands.<br />
Die Gründung der heutigen Naturforschenden<br />
Gesellschaft der Oberlausitz 1990 geht<br />
in erster Linie auf die Initiative des früheren<br />
Direktors des Staatlichen Museums für<br />
Naturkunde Görlitz, Professor Dr. Wolfram<br />
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