Diskussionsbeitrag_17_Technikkommunikation bei ...
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Grundsätzliches zur <strong>Technikkommunikation</strong> und zur Inhaltsanalyse<br />
Während die bisher vorliegende kommunikationswissenschaftliche Literatur zur<br />
Wissenschafts- und <strong>Technikkommunikation</strong> (vor allem in seiner Ausformung<br />
Wissenschafts- und Technikjournalismus sowie Risikokommunikation) vorrangig die ge-<br />
sellschaftliche Bedeutung des Themas reflektiert 52 , bleiben die praktischen Aspekte und<br />
Bedingungen dieser Form der Kommunikation in weiten Bereichen außen vor.<br />
Diesen überaus wichtigen Aspekten widmet sich seit einiger Zeit hingegen die im Ent-<br />
stehen begriffene „Transferwissenschaft“. Sie entwickelt sich aus der Linguistik und be-<br />
schäftigt sich „theoretisch und anwendungsorientiert mit Chancen und Barrieren des Zu-<br />
gangs zu neuem und tradiertem Wissen“ 53 , auch in Verbindung mit Didaktik, Soziologie,<br />
Ökonomie, Philosophie sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft. Die Transfer-<br />
wissenschaft stellt sich somit der Frage, wie verständliches fachexternes Kommunizieren<br />
von gesichertem Fachwissen <strong>bei</strong> hoher Wissensdynamik möglich ist und wie unter solchen<br />
Bedingungen Wissenstransfer gelingen kann 54 . Technik- und Wissenschaftskommunikation<br />
können hier<strong>bei</strong> als Wissenstransfer betrachtet werden, der mittels verschieden stark<br />
strukturierter Massenmedien („klassische Massenmedien“ wie Rundfunk und Presse,<br />
Dienste des Internets, andere Formen – Bedienungsanleitungen, Beipackzettel usw. –)<br />
stattfindet.<br />
Für die Transferwissenschaft liegt eine Frame-Struktur zur Beschreibung des Wissenstransferprozesses<br />
als Kommunikationsprozess in Wissenschaft und Technik vor, die verschiedene<br />
Inhaltsbereiche, Personengruppen und Ziele integrieren kann sowie die verschiedenen<br />
Abstraktionsebenen berücksichtigt, die <strong>bei</strong> Prozessen der Wissenschafts- und<br />
<strong>Technikkommunikation</strong> auftreten können. Mittels der Zuordnung zu einer Struktur kann<br />
dann genauer bestimmt werden, „von welcher Art ein einzelner WTP [Wissenstransferprozess,<br />
d. Verf.] ist, welche Spezifik er hat, welche Vernetzungen zu weiteren Prozessen<br />
relevant sind etc. […] außerdem lassen sich verschiedene WTP besser vergleichen und<br />
Unterschiede treten deutlicher hervor“ 55 . Hiermit können auch die innerhalb dieser Ar<strong>bei</strong>t<br />
betrachteten Prozesse der <strong>Technikkommunikation</strong> näher analysiert werden.<br />
52<br />
Genannt seien hier <strong>bei</strong>spielhaft Kohring, M. (1997), Hömberg, W. (1990), sowie Göpfert, W.; Ruß-<br />
Mohl, S. (2000).<br />
53<br />
Antos, G. (2001), S. 7.<br />
54<br />
Sinngemäß sind diese Fragestellungen der Transferwissenschaft auf der Homepage der Website<br />
http://www.transferwissenschaften.de zu finden, die von Transferwissenschaftlern der Universitäten Halle-<br />
Wittenberg und Göttingen gepflegt wird (Datum des Aufrufs der Website: 10. August 2005).<br />
55<br />
Jahr, S. (2004), S. 33.<br />
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