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Diskussionsbeitrag_17_Technikkommunikation bei ...

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Grundsätzliches zur <strong>Technikkommunikation</strong> und zur Inhaltsanalyse<br />

Kenntnisse in der Humangenetik zu haben 156 . Im Widerspruch zu Kepplinger wird festge-<br />

stellt, „dass sich politische Redakteure in ihrer Einstellung zur Gentechnik nicht grundsätz-<br />

lich von Wissenschaftsjournalisten unterscheiden“ 157 . Die Analyse zu den berichteten<br />

Themen ergibt eine Dominanz der gesundheitlichen Aspekte der Gentechnik. Mit den<br />

Kategorien Anwendungen <strong>bei</strong>m Menschen, Anwendungen <strong>bei</strong> Nutzpflanzen, Anwendungen<br />

<strong>bei</strong> Bakterien, Anwendungen <strong>bei</strong> Tieren, Anwendungen <strong>bei</strong> Produktionsprozessen,<br />

ökologische Aspekte, ethische Aspekte, Ernährungsaspekte, wirtschaftliche Aspekte sowie<br />

gesundheitliche Aspekte ist die Gliederung sehr grob, teilweise überschneidend und wieder<br />

auf den Anwendungsaspekt und damit auf die Folgenproblematik fokussiert. 158 Damit wird<br />

aber eben nur eine Seite des gesellschaftlichen Phänomens Wissenschaft beleuchtet, denn<br />

eine Diskussion der Entstehungszusammenhänge von Wissenschaft fehlt völlig.<br />

Der Beitrag von Merten 159 lässt vom Titel eine methodisch fundierte Inhaltsanalyse der<br />

Berichterstattung über die Gentechnik in Presse und Fernsehen gemäß seiner grundlegenden<br />

Ar<strong>bei</strong>t zur Inhaltsanalyse 160 erwarten. Diesem Anspruch wird die Untersuchung auch<br />

gerecht, indem auf empirischer Basis die Berichterstattung danach untersucht wird, welche<br />

Themen beherrschend sind, wann die Beiträge publiziert werden, durch welche Anlässe die<br />

Berichterstattung beeinflusst wird, welche gentechnischen Bereiche und technologischen<br />

Verfahren thematisiert werden und welche Folgen beschrieben werden. Überdies werden<br />

die Akteure analysiert und hinsichtlich ihrer eigenen Position zu Gentechnik bewertet. Dies<br />

erfolgt auch unter dem Gesichtspunkt der geäußerten Forderung nach Maßnahmen zur<br />

politischen und öffentlichen Regelung des Umganges mit der Gentechnologie. 161<br />

Im Häufigkeitsvergleich gentechnischer Anwendungsgebiete wird der Landwirtschaftsbzw.<br />

Lebensmittelbereich mit 37 %, der Humanbereich mit 35,1 %, Gentechnik allgemein<br />

mit 14,7 % und die Grundlagenforschung mit 7,4 % angegeben, wo<strong>bei</strong> die gentechnische<br />

Grundlagenforschung und Aspekte der Gentechnik allgemein häufiger in den Printmedien<br />

156<br />

Schenk, M. (1999), S. 269.<br />

157<br />

Schenk, M. (1999), S. 270. Angesichts solch weitreichender Aussagen sind Bedenken zur Validität anzumelden.<br />

Wenn, wie im Text vorher ausgeführt, die Fragekategorien „Interesse und Einstellungen“ verwendet<br />

werden, sind dies nicht unbedingt Kategorien, die bezüglich der Unterschiedsgruppen Wissenschaftsjournalisten<br />

und sonstige Journalisten durch das unterschiedliche Wissen begründete Meinungen ergeben oder das<br />

Gegenteil belegen können. Sowohl „wissende“ als auch „unwissende“ Journalisten können eine bejahende<br />

oder eine ablehnende Haltung zur Gentechnik haben, da diese Meinung durchaus eine Mischung wissensbegründeter<br />

und wissensabstinenter Auffassungen sein kann. Man hätte also, um den Zusammenhang zwischen<br />

Wissen über die Gentechnik und Einstellung zu ihr zu beleuchten,eine Zusammenhangsfrage zwischen<br />

diesen Kategorien stellen müssen.<br />

158<br />

Schenk, M. (1999), S. 272.<br />

159<br />

Merten, K. (1999).<br />

160<br />

Merten, K. (1995).<br />

161<br />

Merten, K. (1999), S. 3<strong>17</strong>.<br />

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