Diskussionsbeitrag_17_Technikkommunikation bei ...
Diskussionsbeitrag_17_Technikkommunikation bei ...
Diskussionsbeitrag_17_Technikkommunikation bei ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Grundsätzliches zur <strong>Technikkommunikation</strong> und zur Inhaltsanalyse<br />
Grund, da oftmals der qualitativen Methode vorgehalten wird, dass sie zu unpräzise und zu<br />
schwammig sei. Unbestritten fallabhängig dürfte eine bessere Eignung der einen oder<br />
anderen Methode sein, wie z. B. die Hypothesenfindung zunächst eine qualitative Angelegenheit<br />
ist.<br />
Dieses Abgrenzungsdilemma ist wohl aber eher dem lang anhaltenden Vorrangstreit zwischen<br />
den Anhängern der qualitativen und der quantitativen Methode zuzuschreiben, als<br />
dass es eine begründete wissenschaftliche Substanz enthält. Mayring ist voll <strong>bei</strong>zupflichten,<br />
wenn er zum Zusammenhang <strong>bei</strong>der Methoden schreibt: „Das heißt, daß am Anfang<br />
wissenschaftlichen Vorgehens immer ein qualitativer Schritt steht. Ich muß erst wissen,<br />
was ich untersuchen will, ich muß es benennen (Nominalskalenniveau)“ 94 . Und im Gegenzug<br />
macht er zu den quantitativen Methoden geltend, dass oft „Verfahren angewandt<br />
werden, übernommen werden, ohne deren qualitative Voraussetzungen zu überprüfen“ 95 .<br />
Noch deutlicher hebt er völlig zu Recht die Übereinstimmung zwischen quantitativer und<br />
qualitativer Methode hervor, wenn er für die qualitative Inhaltsanalyse auf die Beachtung<br />
der Vorzüge der quantitativen Methode wie deren systematisches Vorgehen, der Anwendung<br />
des Kategoriensystems als Zentrum der Analyse und die Überprüfung an Gütekriterien<br />
verweist. 96<br />
Um die Abfolge zwischen qualitativer und quantitativer Vorgehensweise im inhaltsanalytischen<br />
Forschungsprozess zu verdeutlichen, entwickelt er das in Abbildung 3 dargestellte<br />
Phasenmodell zum Verhältnis von qualitativer und quantitativer Analyse.<br />
Früh geht noch weiter, indem er die Bezeichnung quantitative Inhaltsanalyse als irreführend<br />
ablehnt: “… ist auch die Bezeichnung ‚quantitative’ Inhaltsanalyse irreführend<br />
und deshalb abzulehnen, weil sie nämlich implizit eine Scheinalternative zu ‚qualitativen’<br />
Analyseverfahren behauptet, wo im Grund nur eine quantifizierende Ergänzung vorliegt“<br />
97 .<br />
94 Mayring, P. (2003), S. 19.<br />
95 Mayring, P. (2003), S. 19.<br />
96 Mayring, P. (2003), S. 27.<br />
97 Früh, W. (1998), S. 36.<br />
31