Daniel Wegner: Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche (Leseprobe)

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Einführung
1 Einleitung »Zusammen ist man weniger allein« --- so lautet der Titel eines bekannten französischen Dramas aus dem Jahr 2007. »Zusammen ist man weniger allein« könnte aber auch das Motto kirchlich-diakonischer Kooperationen lauten, wenn man die Reflexionen aus der Hamburger Initiative Q8 betrachtet: »2013 [startete] eine Q8- Intermediärin im Rahmen einer Kooperation mit der Heilands-Kirchengemeinde. Ziel ist die Kirche mittendrin: eine Kirchengemeinde, die einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung verlässlicher kultureller und sozialer Infrastrukturen leistet« (Haubenreisser & Oertel 2016: 283) --- oder wenn man die Erfahrungen aus dem DRIN-Projekt ernstnimmt: »Die Zusammenarbeit mit der Diakonie vor Ort, Quartiersmanagement ist exzellent. Von da aus --- also da spricht überhaupt nichts gegen, sondern alles dafür, möglichst viel in der Zusammenarbeit zu machen« (I_11_Pfarrer: Abs. 60). Offensichtlich ist man nicht nur weniger allein, sondern man stellt zusammen etwas auf die Beine, was allein nicht möglich gewesen ist, indem die Ressourcen der doch recht unterschiedlichen Akteurinnen Kirche und Diakonie gebündelt werden. Denn wenngleich es vielfältige Verflechtungen zwischen beiden gibt und sie in der öffentlichen Wahrnehmung gerne in einem Zug genannt werden (vgl. Dietz 2013: 9), so bewegen sich Kirche und Diakonie in weiten Teilen in unterschiedlichen Systemrationalitäten (vgl. Eurich 2018: 54f.). Und nicht zuletzt infolge zunehmender Professionalisierung ist Diakonie längst als eigenständige Akteurin und schon lange nicht mehr ohne weiteres als Diakonie der Kirche zu begreifen (vgl. Fichtmüller 2019: 153). Entsprechend können gemeinsame Kooperationen als neue Verhältnisbestimmung verstanden werden von Kirche mit Diakonie bzw. Diakonie mit Kirche. Angesichts von Einsamkeit im Alter oder erhöhtem Armutsrisiko Alleinerziehender auf der einen Seite und der Entstehung von Caring Community oder der Forderung nach multiprofessionellen Teams auf der anderen Seite gilt »zusammen ist man weniger allein« auch für das Gemeinwesen und den Umgang mit verschiedenen Formen von Armut --- und damit für die unmittelbaren Bezugspunkte kirchlich-diakonischer Zusammenarbeit. Diese entsteht schließlich nicht im luftleeren Raum, sondern bezieht sich in den genannten Beispielen auf den Kontext der Gemeinwesendiakonie mit spezifischen Akzenten in der Armutsbekämpfung. Dies ist keine neue Erfindung, sondern schon immer Teil kirchlicher und diakonischer
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Seite 60: Daniel Wegner, Jahrgang 1987, studi

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