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Daniel Wegner: Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche (Leseprobe)

Wie können Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche gelingen? Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten und Verknüpfungen weisen beide sehr unterschiedliche Systemlogiken auf. Aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive werden organisationale und interaktionale Aspekte von Diakonie und Kirche analysiert und die Gemeinwesendiakonie als kooperativer Kontext betrachtet. In zwei empirischen Studien werden anschließend die Kirchenkreissozialarbeit und ein gemeinwesendiakonisches Förderprojekt untersucht. Dabei werden unterschiedliche Typen gelingender Kooperationen herausgearbeitet. Es wird deutlich: Wo Diakonie und Kirche zusammenarbeiten, werden sie zu wichtigen Gestalterinnen in der Zivilgesellschaft.

Wie können Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche gelingen? Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten und Verknüpfungen weisen beide sehr unterschiedliche Systemlogiken auf. Aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive werden organisationale und interaktionale Aspekte von Diakonie und Kirche analysiert und die Gemeinwesendiakonie als kooperativer Kontext betrachtet. In zwei empirischen Studien werden anschließend die Kirchenkreissozialarbeit und ein gemeinwesendiakonisches Förderprojekt untersucht. Dabei werden unterschiedliche Typen gelingender Kooperationen herausgearbeitet. Es wird deutlich: Wo Diakonie und Kirche zusammenarbeiten, werden sie zu wichtigen Gestalterinnen in der Zivilgesellschaft.

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3 <strong>Kirche</strong> als Kooperationspartnerin<br />

Nachdem der Begriff der Kooperation umrissen <strong>und</strong> die wichtigen Aspekte dieses<br />

Begriffs herausgearbeitet wurden, sollen nun die kooperierenden Akteurinnen<br />

verfasste <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> organisierte <strong>Diakonie</strong> fokussiert werden. Dabei stehen die<br />

für ihre gemeinsamen <strong>Kooperationen</strong> relevanten organisationalen <strong>und</strong> interaktionalen<br />

Aspekte im Vordergr<strong>und</strong>. Nachdem beide Akteurinnen zunächst für sich<br />

behandelt werden, wird eine Gegenüberstellung von beiden vorgenommen<br />

(Kap. 5). Später wird die Gemeinwesendiakonie als Kontext der <strong>Kooperationen</strong> in<br />

den Blick genommen (Kap. 6). Allerdings wird diese als spezifischer Kontext bereits<br />

an dieser Stelle mitgedacht, schließlich bestimmt sie die spezifische Form<br />

von organisierter <strong>Diakonie</strong> <strong>und</strong> verfasster <strong>Kirche</strong>, die in lokalen Gemeinwesen<br />

miteinander kooperieren. Die Reihenfolge der Kapitel zu beiden Akteurinnen ---<br />

zunächst die Auseinandersetzung mit <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> anschließend mit <strong>Diakonie</strong> ---<br />

ergibt sich aus methodischen Gründen, da zur Vergleichbarkeit die kirchentheoretischen<br />

Überlegungen bei Hermelink als heuristisch-analytisches Konzept genutzt<br />

werden (vgl. Hermelink 2011: 89ff.). Sie sind einerseits anschlussfähig an<br />

gr<strong>und</strong>legende Dynamiken kooperativen Handelns <strong>und</strong> fokussieren andererseits<br />

wesentliche Dimensionen kirchlicher wie diakonischer Akteurinnen. Daher ist die<br />

Reihenfolge nicht als Ausdruck eines Abhängigkeitsverhältnisses oder gar kirchlicher<br />

Besitzansprüche auf »ihre« <strong>Diakonie</strong> zu verstehen, wie es an anderen Stellen<br />

geschehen ist (vgl. Degen 1985: 84; Fichtmüller 2019: 122ff.; 154ff.).<br />

Entsprechend dieser Voraussetzungen <strong>und</strong> des formulierten Ziels ist dieses<br />

Kapitel zu <strong>Kirche</strong> --- <strong>und</strong> parallel auch die beiden anschließenden Kapitel zu <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>und</strong> der Zusammenschau beider Akteurinnen --- wie folgt aufgebaut. Zunächst<br />

wird <strong>Kirche</strong> in systematisch-theologischer Perspektive betrachtet. Anschließend<br />

wird verfasster <strong>Kirche</strong> als Akteurin umrissen <strong>und</strong> als in gemeinwesendiakonischen<br />

<strong>Kooperationen</strong> auftretende <strong>Kirche</strong>ngemeinden sowie im Hinblick<br />

auf kirchliche Orte fokussiert. Daraufhin wird diese Akteurin in praktisch-theologischer<br />

<strong>und</strong> soziologischer Perspektive untersucht, wobei der Fokus auf den für<br />

<strong>Kooperationen</strong> bedeutsamen organisationalen <strong>und</strong> interaktionalen Aspekten liegt.<br />

Dieser kirchentheoretische Blickwinkel wird ergänzt durch die Auseinandersetzung<br />

mit verschiedenen Organisationstypen von <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> deren Besonderheiten<br />

hinsichtlich der Kooperation mit organisierter <strong>Diakonie</strong>. Danach wird der

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